Therapieende - Wie gehts weiter?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Emotional
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Beitrag Do., 26.08.2010, 19:53

Hallo nochmal ein Uptade:

Mir ist es immer schlechter gegangen leider und ich wurde immer depressiver und depressiver. Das ist momentan soweit, dass ich mind. 2mal pro Tag anfange zu heulen, nur noch negativ denke und seeeeeehr wenige Worte mit meinen Mitmenschen wechsel, unter permanenter Lustlosigkeit und Desinteresse stehe... ja und dazu leide ich an Übelkeit/Appetitmangel und teilweise auch Schlafstörungen. Ich werde einfach nicht damit fertig... ich bin halt noch jung und sie wusste genau, dass ich mit solchen Dingen nicht umgehen kann.

Naja ich vermisse sie sehr, aber eigentlich wünsche ich mir mehr einfach ne Person, der ich wieder vertrauen kann. Schaue mich zurzeit nach neuen Therapeuten um, was auch für mich unheimlich anstrengend ist momentan und würde am liebsten alles hinschmeißen >.<
Würde sie am liebsten wieder haben, aber naja wahrscheinlich besser so, wenn sie mich eh nicht mochte...

Geht mir einfach nur noch scheiße im Moment. Soll bald das FSJ anfangen und weiß überhaupt nicht wie ich es schaffen soll 8h am Stück mit kleinen Kindern zu arbeiten ICH WEIß ES NICHT!!!!!!!

Bei mir kam alles zusammen: Schule aus, Thera weg, Probleme mit Eltern, keine Ahnung was die Zukunft bringt...

:/

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Emotional
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Beitrag Do., 23.09.2010, 20:06

Okay mittlerweile ist einige Zeit wieder vergangen und was soll ich sagen? Ich bin zwar nicht mehr depressiv, aber ich leide unter starken Stimmungsschwankungen und vermisse meine Thera noch sehr stark, weil sie eben die Person war, mit der ich über meine ganzen Probleme reden konnte und mein Umfeld kapiert das alles nicht :(.

Ich musste mich schon 2 Wochen krank schreiben lassen, weil ich so depri war und dann ging es besser und jetzt gehts mir wieder schlecht...

Was meint ihr? Ich sollte wohl noch eine Therapie anfangen....?!

Bin ich so unnormal? Ich dachte eigentlich zum Ende der Therapie, dass ich nicht abhängig von ihr bin und nun? Jetzt spüre ich nur noch Leere und Verlassenheit in mir und es quält mich einfach so sehr :(.

Im Oktober krieg ich dann hoffentlich ein Termin beim Psychiater...

Ich weiß nicht mehr weiter...

Hat das jemand schon mal erlebt? Warum kann ich nicht mit dem Ganzen umgehen?

=(

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turbulent
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Beitrag So., 26.09.2010, 08:12

finde das nicht unnormal.
Ich hab auch mega angst vor dem Abschied.
Aber meine Thera hat gesagt, ich darf 1 mal im Quartal zu ihr kommen.
Einfach, damit sie nicht "weg" ist...und ich keine angst haben muss, dass sie mich verlässt.
Das hat mir sehr sehr gut getan.

( Kann übirgens jeder beantragen)...könntest du auch bei ihr.

Weiß zwar noch nicht, ob ich das machen werde, aber so ein Angebot hilft immer.
Bei meiner alten thera hatte ich das angebot auch, jedoch nie eingelöst
Irgendwann merkt man, man schafft es...denn sie begleitet einen imaginär IMMER!

glg

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Beitrag So., 26.09.2010, 17:40

Mir wurde so ein Angebot nicht gemacht... vielleicht auch, weil sie noch in Ausbildung ist- ich weiß es nicht. Sie hat mir auf meinen Brief nicht geantwortet, naja für mich in meiner Depri sowieso noch ein Beweis, dass ich ihr scheißegal war.

Mit ihr ist auch meine Stärke gegangen, die ich immer hatte. Mit ihr ist auch irgendwo die Liebe zu mir gegangen. Ich habe mich einfach so verlassen und verletzt gefühlt =(..

Das belastet mich alles so... ich wünsch sie mir zurück und irgendwie komm ich seit dem Ende nicht mehr klar... ich komme nicht wirklich darüber hinweg.
Es ist zum heulen.. hätte nie gedacht, dass ich wieder so abrutschen kann- niemals!!!

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DieBücherdiebin
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Beitrag So., 26.09.2010, 19:04

Hallo Emotional,
du glaubst gar nicht wie froh ich bin, jemanden zu treffen, dem es ähnlich geht wie mir!! Habe mich eben hier registriert, als ich zufällig beim Googeln auf deinen Eintrag gestoßen bin. Ich werde in ein paar Minuten unter "Depressionen..." meine persönliche Geschichte veröffentlichen.

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Beitrag Mo., 27.09.2010, 00:24

Hey,

ja wir sind uns ja schon ziemlich ähnlich... wir kommen einfach nicht mit Veränderungen klar!

Ich schiebe nur noch Hass auf meine EX Thera!!! ich hab die Frau so abgöttisch gemocht :(((( Hätte nicht gedacht, dass jemand so unmenschlich sein kann, der immer so nett und lieb zu mir war. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich mich wirklich angenommen gefühlt irgendwie und sie? Macht das mit ihren Reaktionen (oder auch nicht) wieder kaputt. Ich hasse sie so dafür und gleichzeitig will ich sie wieder haben:(:(

Ich bin ganze 5 Tage im ganzen September arbeiten gewesen, weil ich es nicht schaffe einfach.. 40h Woche... viel zuviel für mich... ich bin nur noch am Hin und Herschwanken mit meiner Stimmung.

Es geht nicht nur mehr um sie - es geht um meine Zukunft- Wie gehts weiter?

Ich habe nur noch Aggressionen in mir und Trauer...

Ab und zu habe ich regelrechte Hochs, und schmiede Pläne usw., und dann lande ich wieder in Hass und Selbstzerstörungsdrang, will mir am liebsten die Arme aufschlitzen (ich denke nur daran, habs noch nie gemacht), oder mich ins Koma saufen (dasselbe- nie gemacht) ... aber wenn das so weiter geht, dann mach ich auch davor keinen Halt mehr.

Ich bin nicht NUR depressiv, ich bin nicht NUR gut drauf... ich bin so hin und her ... zwischen Hölle und Paradies...

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Beitrag Di., 30.11.2010, 02:25

Hallo, mir hat zwar keine geantwortet gehabt, aber ich will trotzdem mal berichten, wie es mittlerweile aussieht bei mir. Vielleicht können andere ja von mir was "lernen", denn ich lese hier, dass sehr viele Angst haben vor dem Therapieende und so weiter. Klar mein Verlauf war ziemlich abschreckend vielleicht, aber ich will auch ein bisschen positives berichten und evtl. ein paar Tipps geben, für diejenigen, die Angst davor haben und so weiter.
Mir ging es insgesamt kann man sagen ein viertel Jahr RICHTIG mies wegen ihr.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon während der Therapie immer mal wieder Verliebtheitsgefühle ihr gegenüber aufgebracht habe, aber das was nach der Therapie war, sprengte einfach alles. Ich kam mir vor, wie als wäre Liebe meines Lebens GESTORBEN!!!GUt, dass klingt nich so positiv, aber ich will ja auch das schreiben, was ich erlebt hab. Mir ging es in der Zeit, wie man lesen kann, richtig miserabel eben und ich hab sogar einen Brief an sie geschickt gehabt, auf den ich bis heute keinerlei Reaktion bekommen habe. Ich habe in diesem Brief geschrieben, wie es mir gerade geht und es klang auch ziemlich verzweifelt. Nun ja, die Frau hat das anscheinend nicht wirklich interessiert und sie wollte wohl mit aller Macht, dass ich mich von ihr löse. Okay. Also mir ging es weiter mies, ich war sehr oft an dem Therapiegebäude und habe dort herumgelungert wie eine Irre eben.. ja und auf der Straße ist sie mir auch ziemlich oft begegnet, bzw. ich habe sie in anderen Personen die ihr ähnlich sahen gesehen... nein das hört sich vielleicht verrückt an, aber wenn man einen Menschen so sehr vermisst, kann das schonmal vorkommen. Es war nicht nur das Vermissen ihrer Person an sich, sondern auch mein Halt war weggefallen. Aufeinmal war meine Ansprechpartnerin weg für Dinge, die ich sonst niemanden erzählt habe. Ich habe so eine unheimliche Leere in mir gespürt gehabt das kann man sich nicht vorstellen. Depressive Gedanken waren wieder an der Tagesordnung. Dazu war ich noch sehr unzufrieden mit meiner FSJ Stelle ... war auch nicht oft da...
Nun ja, Was sollte ich nun tun? Zusehen, wie mein Leben den Bach runter geht? Wie alles was ich in der THerapie erreicht hatte, scheinbar nichts mehr wert war? Wie sich alle positiven Visionen die ich hatte in Luft auflösten? Warten bis ich vielleicht IRGENDWANN mal wieder eine neue Therapie bekomme? Ich hatte es nichtmal geschafft zu einer Beratungsstelle zu gehen in der schweren Zeit obwohl ich das erst wollte.
Nun ja, ich muss sagen, dass ich während der THerapie auch SEHR VIEL an mir selbst gearbeitet hatte mithilfe diverser Selbsthilfebücher usw. Sonst wäre ich nie soweit gekommen.
Erstmal: Ich hatte überraschend einen Studienplatz noch bekommen und das war der Anfang meiner Besserung! Ich war das erste Mal wieder richtig glücklich und dann ging alles ganz schnell. Ich hatte aufeinmal Anschluss wieder gefunden, mehr Freunde und das Studentenleben gefällt mir bisher sehr gut. Ich hatte wieder die Kraft mehr an mir zu arbeiten, habe mir ein Buch zu dieser Problematik gekauft (aber es ging dabei eher um Beziehungsaus - war bei mir ja eig. ähnlich) und so hab ich langsam wieder Licht gesehen und auch verstanden warum das alles so schlimm für mich gewesen ist.

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Beitrag Di., 30.11.2010, 02:25

BITTE ERST OBEN LESEN


Ich bin heute immernoch nicht GANZ über sie hinweg, aber meine Gefühle werden von Tag zu Tag weniger das spüre ich deutlich. Ich "liebe" sie nicht mehr, sondern ich vermisse nur noch ein bisschen diesen Halt den sie mir gegeben hatte und sie auch als Mensch, aber halt nicht mehr mit diesen wahnsinnigen Gefühlen.
Der Neuanfang mit dem Studium hat mir also sehr geholfen. Klar, ich bin immernoch ziemlich enttäuscht von meiner EXthera aber sie war noch in Ausbildung und macht auch Fehler (das sag ich mir immer wieder wenn ich wütend auf sie bin). das Verhalten war nicht korrekt, weil ich einfahc der Meinung bin, dass ein Therapeut einen Patienten nicht das Gefühl vermitteln sollte er wäre ganz aus der Welt oder tot etc. - das war nämlich bei mir der Fall, zumal sie mir noch Hoffnungen gemacht hatte dass wir telefonisch einmal im Monat Kontakt haben können und dann eben doch abgelehnt hatte. Ich vermute ja, dass die Frau auch nicht recht wusste, was sie nun tun sollte und dann einfach das Problem so gelöst hat, dass sie mich quasi "abgehängt" hat. Achja... das Ende der Therapie hatte ich damals in der letzten Stunde so sehr verdrängt gehabt, das glaubt man nicht. Ich war auch nicht sonderlich gerührert oder sowas... sie dachte wohl mir wäre das ziemlich gleichgültig nunja- ihr solltet mit eurem Thera aufjedenfall mehr darüber reden.. wir haben zwar darüber geredet manchmal, aber von mir kam das weniger, als von ihr... ich hatte damals das Gefühl, dass sie mir nervt damit .. man muss aber auch sagen, dass ich mitten im Abi war wovor ich schon riesen Ängste hatte und deswegen auch nicht wirklich den Kopf frei hatte .. naja und nach dem Abi gings mir auch nicht gut und da hat die Therapie apprupt geendet. Wie auch immer. Mir gehts viel viel besser jetzt. Ich kann sie zeitweise schon vergessen... ich heule nicht mehr wegen ihr, ... ich arbeite wieder an mir..
Es war ein harter, steiniger Weg, aber ich hab meine Selbstachtung schon wieder gefunden ein Stück und kann ihr manchmal schon verzeihen. Vielleicht können manche aus meinem Bericht ihre Schlüsse für sich ziehen. Vorallem diejenigen, die genauso an ihrer Thera hängen wie ich damals.. Im Nachhinein muss ich aber auch sagen, dass die größeren Abstände in der Therapie dann im Endeffekt auch nicht viel geholfen hatten, weil es mir am Ende ja auch schlecht ging und da war das nicht relevant.

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Lou Salomé
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Beitrag Mi., 02.03.2011, 00:46

Danke emotional für alles was du geschrieben hast.
Habe sehr große Angst vorm Ende und fühle mich jetzt nicht mehr so allein.
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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Beitrag Do., 03.03.2011, 17:41

Hey. Ja ich sehe ja auch, dass das Thema ziemlich präsent ist hier in diesem Forum und ich habs nun wirklich durchgemacht und war auch sehr sehr abhängig von ihr gewesen und sowas kann einen dann wirklich aus heiterem Himmel treffen.

Heute gehts mir soweit ganz gut. Ich hab nicht mehr dieses Verlassenheitsgefühl, aber wünsche mir noch ab und zu jemanden der außerhalb steht mit dem ich über alles reden kann was mich so beschäftigt und die Therapie hatte mir auch gut geholfen mich selbst zu reflektieren.

Bei mir wars aber auch wirklich ziemlich extrem- von heute auf morgen war sie weg also wie gestorben einfach (sie wollte ja keinen Kontakt mehr usw.) deshalb hoffe ich, dass das bei euch echt anders abläuft, damit ihr nicht sowas wie ich erleben müsst...

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Beitrag Sa., 30.04.2011, 23:35

Nun steh ich hier, ich armer Tor ...

Jep. Fast ein Jahr vergangen seit dem Ende der Therapie, welches mir ja den Boden unter den Füßen erstmal weggerissen hatte. Ich hab mich ja gottseidank dann letztendlich von meiner Therapeutin lösen können. Ja, ich hab es wirklich geschafft. Natürlich vermisse ich sie noch, aber nicht mehr so wie früher. Ich denke nicht mehr täglich an sie, ich denke nicht: was wäre wenn ich sie jetzt sehen/sprechen könnte und ich hab schon gar keine Liebesgefühle mehr für sie Das war wirklich mit das unheimlichste an der Therapie, dass ich sie so vergöttert hab und mich wirklich sehr in sie verliebt hatte .

Die Therapie an sich war ja erfolgreich - trotz der ganzen Scheiße danach- ich hab keine Essstörung mehr und keine Depressionen. Das Problem ist eben, dass die Ängste immernoch da sind. Mal mehr, mal weniger... ich arbeite an mir aber ich scheitere sehr oft. Ich hab Höhen und Tiefen, aber ich rappel mich immerwieder auf.

Naja und jetzt denke ich ernsthaft wieder über den Gang zum Psychologen nach ... nein, nicht weil es mir total miserabel geht oder ich total lebensmüde bin wie damals ... sondern weil es einfach Ängste gibt, an denen ich immer wieder scheitere. Außerdem bin ich wirklich ein beziehungskrüppel kann man sagen. Ich kann schwer Beziehungen aufbauen und wenn ich es geschafft habe zb eine gute Freundin zu finden kann ich mich nicht öffnen und mein wahres Ich zeigen so sehr ich es auch will und versuche - sobald ich irgendwie denke, dass ich sie verlieren könnte bricht ne Welt zusammen und ich hab panische Angst sie zu verlieren. Ich habe ja ein Studium angefangen und dort auch Leute gefunden gehabt mit denen ich viel gemacht habe und dann hatte ich aufeinmal das Gefühl nicht mehr willkommen zu sein. Sie wollen auch nicht mehr viel mit mir machen und das hat mich nun wieder in eine halbe Krise gestürzt weil ich echt so froh war wieder neue, gute Leute gefunden zu haben. Naja Pustekuchen.
Immer wenn jetzt eine Beziehung zu Ende geht (meine jetzt freundschaftliche) dann krieg ich wieder ne halbe Krise.

Naja und meine Ängste... hm, ich hab halt Schwierigkeiten sowieso schon immer auf Leute zuzugehen und vorallem mich wirklich zu öffnen und mich zu zeigen wie ich bin. Das kann ich in der realen Welt irgendwie nicht - nichtmal bei meinen Freunden. Und das ist ja das traurige... ich fühle mich dadurch sehr oft einsam und verlassen obwohl es ja Leute gibt. Aber die Angst ist so groß. Deshalb bin ich wirklich so weit zu sagen ich geh wieder in Therapie weil ich diese Probleme aus dem Weg schaffen will. ich will endlich mal enge Freundschaften/Beziehungen haben und nicht so'n oberflächliches Zeug immer. Ich möchte meine Ängste überwinden (soziale Ängste).

Ich weiß eigentlich wie ich mir helfen kann und was meine Probleme sind aber ich kanns nicht umsetzen momentan. Ich kann auch Lebensfreude empfinden aber sie schwindet immer mehr weil ich einfach keine Kraft mehr hab immer wieder dieselben Muster zu erleben... immer dieses sich abhängig machen von anderen und dann verzweifelt sein wenn ich auch nur denke derjenige könnte mich nicht mehr mögen. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Ich hab einfach panische Angst vor dem Alleinsein.

Tja. Wegen der blöden Sperre habe ich keine Hoffnung an eine Therapie in naher Zeit zu kommen und jetzt? Ich werde bald zur Beratung gehen und ja...

Ich will auch gar nicht dran denken, dass ich mich wieder jemand neuem öffnen muss dann wieder (weil ich ja eh große Probleme sowieso schon damit habe) - aber ich hab das Gefühl es MUSS sein damit ich weiterkomme.

P.S. meine schlimmste Angst ist vorallem, dass ich mich wieder sooo abhängig von einer evtl neuen Therapeutin mache - Leute ich weiß nicht, ob ich das nochmal schaffen würde (also so eine Krise danach zu überwinden). Ich bin ja schon froh, dass ich nicht mehr heule wenn ich an meine EX Thera denke

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Lilly111
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Beitrag So., 01.05.2011, 01:50

Hallo Emotional,
du hast Angst dich zu zeigen wie du bist aus Angst wieder verlassen zu werden, richtig? (als Beispiel deine neuen Studienfreunde)

Stelle diese Überlegungen doch mal auf den Kopf.
Vielleicht gehen andere mit der Zeit zu dir auf Distanz, weil du dich nicht öffnest? Vielleicht wissen sie nicht, wie sie dich einschätzen, was sie von dir halten sollen. Das würde bedeuten, dass du den unglücklichen Kreislauf selbst auslöst.
Zeig dich doch einfach wie du bist, frei raus, selbstbewußt, wissend wer du bist, was du kannst.

Was deine generelle Angst vor emotionaler Abhängigkeit betrifft....
Zunächst bedeutet das ja, dass du zu einer tiefen emotionaler Bindung / Beziehung fähig bist. Das ist was positives. Dass es bzgl. deiner Therapeutin fast oder tatsächlich in Abhängigkeit "ausgeartet" ist, mag auch daran liegen, dass deine emotionale Basis (noch) nicht besonders breit gefächert ist. Wenn man von mehreren Menschen gemocht wird (Eltern, Beziehung, mehrere Freundschaften, Therapeut), dann entwickelt sich üblicherweise nicht so eine starke Abhängigkeit. Man bekommt von mehr als einem Menschen Zuneigung und klammert sich demzufolge nicht so sehr nur an einen Menschen.

Die Devise lautet also nicht Rückzug (aus Angst vor Abhängigkeit oder Verlustängste), sondern Angriff (Charmeoffensive).

Lilly
... as stubborn as a mule.

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kleines2010
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Beitrag So., 01.05.2011, 11:10

Hallo Emotional,
hättest du nich privat Stunden noch nehmen können, also selbst zahlen?

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Emotional
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Beitrag So., 01.05.2011, 12:18

Hey,

ja also du hast es wirklich auf den Punkt getroffen Lilly. Das Problem ist eben dass ich mich immer wieder selbst in die Scheiße reinreite. Ich hab einfach so eine panische Angst ich selbst zu sein - kommt auch daher, dass ich immer immer abgelehnt wurde als ich mich so gezeigt habe wie ich wirklich bin. Das ist echt traurig irgendwie oder? Ich habe gegenwärtig 3 gute Freunde und eben die Studienleute (na gut da kann ich mir ja nicht mehr sicher sein). Tja also 2 von den Freunden sind wirklich sehr gute Freundinnen aber selbst IHNEN kann ich mich nicht öffnen . Und deshalb bin ich immer weiter auf der Suche nach einem Menschen dem ich mich vollständig öffnen kann. Ach ja und ich schreibe noch mit einer im Internet (hab ich durch ein Forum kennengelernt) .- der erzähle ich wirklich immer alles aber das macht mich am Ende ja auch nicht wirklich zufrieden.

Ich kann diese Angst einfach nicht ablegen irgendwie. Ich hab auch in der Therapie ständig meine Maske immer aufgehabt- gelacht als ich heulen wollte, so getan als ob mich der Abschied von der Therapeutin überhaupt nicht interessiert (!) und einfach versucht unnahbar zu bleiben. Aber schon das was ich gezeigt habe, hat bei mir wieder diese Abhängigkeiten ausgelöst. Meine Thera wusste das auch, dass das mein Problem ist wahrscheinlich . Naja und meine Mutter weiß von meinen Problemen aber sie fühlt sich ständig schuldig wenn ich darüber rede und oft hat es dann so geendet dass ICH in den Gesprächen dann die Zuhörerin war und meine Mutter mir ihre Probleme erzählt hatte. Sie saß dann weinend vor mir und ich als Kind sollte nun Therapeutin spielen obwohl ich selbst mehr als am Ende mit mir war. Ich bin sowieso immer die Zuhörerin. Ist ja auch klar, wenn man selbst Angst hat was von sich zu erzählen. Ich würde mich gerne mal anderen öffnen können - ich mache es auch manchmal aber nicht so extrem halt. Meine Freundin (mit der ich momentan am meisten mache und bei der ich mich schon wieder fast in Abhängigkeit bringe grade) wusste zum Beispiel überhaupt nicht von meiner Krise in den letzten Wochen. Habe nur gesagt, dass ich momentan meine Studienleute schlecht einschätzen kann und die sich blöd verhalten mir gegenüber aber was das ausgelöst hat, konnte ich einfach nicht sagen. Ich scheine wirklich panische Angst zu haben ich selbst zu sein und deshalb kann ich nie Nähe herstellen in meinen Beziehungen. Und je näher mir ein Mensch kommt, desto stärker liebe und hasse ich ihn. Meine Therapeutin zb hab ich abwechselnd geliebt und dann wieder gehasst. Immer im Wechsel. Ich will das nicht mehr einfach.
Ich möchte mich einfach nur geborgen fühlen irgendwie

P.S. ich glaube, wenn ich wirklich meine ganzen Ängste nicht hätte, wäre ich sogar ein ziemlich extrovertierter Mensch weil ich einfach auch gerne mit Menschen zusammen bin eigentlich und ich mag dieses Gemeinschaftsgefühl usw. In der Grundschule hatte ich auch ne Clique um mich und hab mich immer wohl gefühlt und war beliebt. Deshalb kann ich mit dieser Diskrepanz anscheinend auch nicht gut leben!

@kleines: nein ging nicht, sie war in Ausbildung bei einem Institut

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Lilly111
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Beiträge: 938

Beitrag So., 01.05.2011, 13:54

Ich hab einfach so eine panische Angst ich selbst zu sein - kommt auch daher, dass ich immer immer abgelehnt wurde als ich mich so gezeigt habe wie ich wirklich bin.
Dann waren es die falschen Freunde bzw. gar keine. Freunde nehmen einen so wie man ist, mit allen Macken und Unzulänglichkeiten.
Aber es interessiert mich trotzdem wie die Ablehnung aussah und was diese deiner Meinung nach hervorgerufen hat.
Und deshalb bin ich immer weiter auf der Suche nach einem Menschen dem ich mich vollständig öffnen kann.
Warum?
Um alles erzählen zu können, was dir auf der Seele liegt? oder
Um das Gefühl der Geborgenheit, des sich-angenommen-fühlen zu haben? oder
etwas anderes?
Und je näher mir ein Mensch kommt, desto stärker liebe und hasse ich ihn. Meine Therapeutin zb hab ich abwechselnd geliebt und dann wieder gehasst. Immer im Wechsel.
Wofür hast du sie gehasst?

Erstmal mehr Fragen als Antworten. Ich schreibe später mehr. (nach deiner Antwort?)

Lilly
... as stubborn as a mule.

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