Kinder-und Jugendpsychotherapie - Eltern mit Erfahrung?

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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 14:28

Talula hat geschrieben:
würde ich ganz klar für einen Therapeuten votieren! Ich denke, Deiner Tochter könnte es guttun den Umgang mit männlich-väterlichen Vertrauenspersonen "zu üben". Zum anderen wäre es ja nicht so gut, wenn durch die Therapie mit einer Frau irgendwelche Kompetenzstreitigkeiten zwischen Dir und Deiner Tochter aufftreten würden. Die habt ihr durch ihre Pubertät wahrscheinlich eh schon zu genüge momentan
Hallo,

einen männlichen Therapeuten wählen, um es der Mutter rechtzumachen und um zu verhindern, dass sie eifersüchtig wird? Das finde ich bedenklich. Geht man da nicht den Weg des geringsten Widerstands? Ich denke, deine Gefühle, Rilke, sollten bei er Wahl des Theras nicht im Vordergrund stehen.

Und Kompetenzstreitigkeiten, das hört sich sehr danach an, dass es Erziehungsvorrechte gibt und dass eine potentielle "Ersatzmama" (so vielleicht die Befürchtung) bei der Tochter nix zu melden hat.

Wie auch immer, für deine Tochter sind momentan beide Elternteile schwer verfügbar, du, Rilke, v.a. emotional, der Vater physisch und emotional. An dieser Stelle, sollte deine Tochter aus ihrem eigenen Gefühl heraus entscheiden, welche Anwesenheit ihr mehr weiterhilft, die männliche oder die weibliche. Ich denke, in diese Entscheidung sollte sich niemand einmischen.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Talula
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Beitrag So., 13.06.2010, 14:46

Hi,
also, vor allem hatte mich das hier stutzig gemacht...
Rilke hat geschrieben: Sie hätte ihren Vater gern mal für sich, aber wenn ich ihr rate, ihm das zu sagen, bleibt sowieso alles wie es ist, weil sie sich nicht traut.
... und deswegen meine Meinung, dass Rilkes Tochter da Nachholbedarf an Übung und Auseinandersetzung hat. Ich finde diesen Punkt wichtiger als Rilkes Gedanken an potentielle Eifersucht.
metropolis hat geschrieben:Und Kompetenzstreitigkeiten, das hört sich sehr danach an, dass es Erziehungsvorrechte gibt und dass eine potentielle "Ersatzmama" (so vielleicht die Befürchtung) bei der Tochter nix zu melden hat.
Ne, ich meinte das umgekehrt: Die Tochter könnte - vor allem wenn sie bei einer Frau in Therapie ist - Rilke noch mehr in Frage stellen, als sie es momentan (Pubertät) wohl ohnehin schon tut.
metropolis hat geschrieben:Ich denke, deine Gefühle, Rilke, sollten bei er Wahl des Theras nicht im Vordergrund stehen.
Ja, das sehe ich allerdings auch so.

Talula
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 14:50

Talula hat geschrieben: Ne, ich meinte das umgekehrt: Die Tochter könnte - vor allem wenn sie bei einer Frau in Therapie ist - Rilke noch mehr in Frage stellen, als sie es momentan (Pubertät) wohl ohnehin schon tut.
Warum?
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Milly1
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Beitrag So., 13.06.2010, 14:57

Metro, weil sie vielleicht in der Th. die "verständnisvolle, ausgeglichene" und was auch immer "Mutter" findet, die sie (vielleicht) in Rilke nicht sieht?

Rilke, ich sehe große "Schwierigkeiten" auf dich zukommen, wenn du jetzt schon über eventuelle Eifersüchteleien grübelst.

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Talula
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:00

metropolis hat geschrieben:
Talula hat geschrieben: Ne, ich meinte das umgekehrt: Die Tochter könnte - vor allem wenn sie bei einer Frau in Therapie ist - Rilke noch mehr in Frage stellen, als sie es momentan (Pubertät) wohl ohnehin schon tut.
Warum?
Wie warum? Ich sehe das so: Gerade wenn die Therapie gut läuft würde die Tochter so etwas wie ein zeitweises drittes Elternteil bekommen. Das sehe ich in potentieller Konkurrenz zu den beiden anderen Teilen. Und ich meine, wenn es es eine zweite Frau ist, dann wird die Tochter die Frau und ihre Meinungen eher mit ihrer Mutter in Konkurrenz stellen als mit ihrem Vater. Oder nicht?
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:01

Milly1 hat geschrieben:Metro, weil sie vielleicht in der Th. die "verständnisvolle, ausgeglichene" und was auch immer "Mutter" findet, die sie (vielleicht) in Rilke nicht sieht?
Und deshalb lieber ein "verständnisvoller, ausgeglichener" Mann als Thera? Das erinnert sie mehr an die Unzulänglichkeiten des Vaters? Ist dann der Schmerz über die emotionale Abwesenheit der Mutter geringer?
Ich verstehs grad nicht.
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:04

Talula hat geschrieben:
Wie warum? Ich sehe das so: Gerade wenn die Therapie gut läuft würde die Tochter so etwas wie ein zeitweises drittes Elternteil bekommen. Das sehe ich in potentieller Konkurrenz zu den beiden anderen Teilen. Und ich meine, wenn es es eine zweite Frau ist, dann wird die Tochter die Frau und ihre Meinungen eher mit ihrer Mutter in Konkurrenz stellen als mit ihrem Vater. Oder nicht?
Ach und mit einem männlichen Thera wäre das anders, weil der leibliche Vater nicht mehr in der Familie lebt? Ein männlicher Therapeut löst weniger Konkurrenz aus? Na, wenn ihr meint.
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Milly1
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:09

Metro, ich verstehe, was du meinst. In erster Linie sollte "das Wohl der Tochter" im Vordergrund stehen.
Die letzten Anmerkungen beziehen sich mehr darauf, dass "man" versucht, die möglichen "Nebenwirkungen" der Th. für Rilke so angenehm wie möglich zu machen.

Fakt ist doch, letztlich muss es die Tochter entscheiden. Mehrere Termine ausmachen mit beiden Geschlechtern, dann soll sie - und sie allein - entscheiden.
Rilke wird diese Wahl dann widerstandslos akzeptieren müssen (und da sieht sie ja jetzt schon gewisse Probleme).

Hallo Rilke, den letzten Satz bitte nicht als "über dich in Abwesenheit schreibend" sehen!

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Talula
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:16

metropolis hat geschrieben:
Talula hat geschrieben:
Wie warum? Ich sehe das so: Gerade wenn die Therapie gut läuft würde die Tochter so etwas wie ein zeitweises drittes Elternteil bekommen. Das sehe ich in potentieller Konkurrenz zu den beiden anderen Teilen. Und ich meine, wenn es es eine zweite Frau ist, dann wird die Tochter die Frau und ihre Meinungen eher mit ihrer Mutter in Konkurrenz stellen als mit ihrem Vater. Oder nicht?
Ach und mit einem männlichen Thera wäre das anders, weil der leibliche Vater nicht mehr in der Familie lebt? Ein männlicher Therapeut löst weniger Konkurrenz aus? Na, wenn ihr meint.
Ich denke, ein männlicher Thera würde weniger praktische Konkurrenz auslösen, weil der Vater der Tochter viel weniger präsent ist. Und die Tochter könnte lernen, dass sie ein Recht darauf hat, Zeit und Zuwendung auch von ihrem Vater einzufordern. Und könnte sich dann nach der Therapie mal trauen, beides von ihrem richtigen Vater zu holen. Noch traut sie sich ja gar nicht.

Talula
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:25

Talula hat geschrieben: Ich denke, ein männlicher Thera würde weniger praktische Konkurrenz auslösen, weil der Vater der Tochter viel weniger präsent ist. Und die Tochter könnte lernen, dass sie ein Recht darauf hat, Zeit und Zuwendung auch von ihrem Vater einzufordern. Und könnte sich dann nach der Therapie mal trauen, beides von ihrem richtigen Vater zu holen. Noch traut sie sich ja gar nicht.
Nun ja, ob das Vaterproblem für die Tochter überhaupt Priorität hat, das ist die Frage. Hat sie denn selber begründet, warum sie eine Therapie machen will? Und würde sie Rilke es offen ins Gesicht sagen, wenn die Mutter ihr Hauptproblem ist?
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Sunny75
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:27

Welche Probleme hat deine Tochter denn, dass sie in diesem Alter bereits eine Therapie benötigt ? Oder hat sie ein schlimmes Erlebnis aus der Bahn geworfen?

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Talula
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:45

metropolis hat geschrieben:
Talula hat geschrieben: Ich denke, ein männlicher Thera würde weniger praktische Konkurrenz auslösen, weil der Vater der Tochter viel weniger präsent ist. Und die Tochter könnte lernen, dass sie ein Recht darauf hat, Zeit und Zuwendung auch von ihrem Vater einzufordern. Und könnte sich dann nach der Therapie mal trauen, beides von ihrem richtigen Vater zu holen. Noch traut sie sich ja gar nicht.
Nun ja, ob das Vaterproblem für die Tochter überhaupt Priorität hat, das ist die Frage. Hat sie denn selber begründet, warum sie eine Therapie machen will? Und würde sie Rilke es offen ins Gesicht sagen, wenn die Mutter ihr Hauptproblem ist?
Ich kram das jetzt noch mal vor, weil mich das beim ersten Lesen wirklich etwas betroffen gemacht hat:
Rilke hat geschrieben: Sie hätte ihren Vater gern mal für sich, aber wenn ich ihr rate, ihm das zu sagen, bleibt sowieso alles wie es ist, weil sie sich nicht traut.
Ich meine, dass eine Tochter, die so fühlt und denkt, grundsätzlich ein recht großes Vaterproblem hat, oder?

Und mir scheint, dass die Probleme, die die Tochter im Alltag mit ihrer Mutter sicherlich hat, eher weniger fundamentaler Natur sind. Und dass die Tochter das vielleicht selbst auch ahnt, wenn sie sagt, dass "bloß" eine Familenberatungsstelle, zu der sie mit Rilke gehen würde (oder käme der Vater hier dazu, Rilke?), nicht so geeignet ist. Denn mit dem o.g. Satz über den Vater scheint es für sie doch um weit mehr zu gehen als das Ausräumen von eher alltäglicherem Hickhack mit ihrer Mutter. Zumal die Tochter ja jeden Tag Gelegenheit hat, sich darin zu üben ihre Probleme mit der Mutter auszuräumen. Mit dem Vater ist das ja nicht so.

Na ja, jetzt vielleicht auch mal erstmal wieder genug der Mutmaßungen

Talula
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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:51

Weißt du, warum ich so beharrlich in Frage stelle? Weil das, was Rilke über die Baustellen ihrer Tochter schreibt, Informationen aus zweiter Hand ergo Vermutungen sind, warum die Tochter eine Therapie will. Den wahren Grund für die Therapie kennt nur die Tochter. Deshalb kann ihr niemand die Entscheidung über Geschlecht des Theras und Therapiemethode abnehmen.

Kann es sein, Talula, dass du nicht wirklich siehst, dass es für eine pubertierende Jugendliche sehr schwer sein kann, mit einer depressiven Mutter zusammenzuleben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur um Rangeleien und Alltagshickhack geht.

Ich war selbst eine depressive Mutter und habe gesehen, was dies mit meiner Tochter gemacht hat und wie sehr sie sich verändert hat, als meine Depression überwunden war.
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Theodor Storm

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Talula
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Beitrag So., 13.06.2010, 16:00

metropolis hat geschrieben:Weißt du, warum ich so beharrlich in Frage stelle? Weil das, was Rilke über die Baustellen ihrer Tochter schreibt, Informationen aus zweiter Hand ergo Vermutungen sind, warum die Tochter eine Therapie will. Den wahren Grund für die Therapie kennt nur die Tochter. Deshalb kann ihr niemand die Entscheidung über Geschlecht des Theras und Therapiemethode abnehmen.
Dies beides sehe ich wie Du, metro! Vor allem das zweite, das erste versteht sich ja aus der Natur der Sache ...

... trotzdem, was das erste angeht, mein Gefühl sagt mir, die Tochter ahnt, der wahre Grund liegt eher beim Vater als bei der Mutter. Ich finde, das Zitat von Rilke über die Tochter-Vater-Beziehung verrät sehr viel Wichtiges. Aber vielleicht gehe ich in all dem Ganzen auch zu sehr von mir selbst aus, denn ich bin wie Rilkes Tochter ein Scheidungskind seit ich zwei war .

Lieben Gruß & noch einen schönen Sonntag
Talula
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Thread-EröffnerIn
Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 16:46

Oh, hier ist ja ganz schön was los
Ich habe jetzt noch nicht alles gelesen und fange mal bei dem ersten Beitrag nach mir an:
Elle hat geschrieben:Aber Deine Tochter möchte ja vielleicht vor allem etwas für sich erreichen und ihr Ziel ist nicht unbedingt ein anderer Umgang in der Familie?
Doch schon, aber eben nicht nur. Sie hat schon noch andere Sachen, die sie bearbeiten möchte. Deshalb kommt ja eben die Beratungsstelle nicht mehr in Betracht.
Elle hat geschrieben:Ja, ich kann Deine Bedenken auch verstehen, aber behalte doch im Blick, dass das Deine Ängste und Bedürfnisse sind, nicht die Deiner Tochter.
Ja, ich werde mich sehr bemühen, das zu tun!
Talula hat geschrieben:durch die Therapie mit einer Frau irgendwelche Kompetenzstreitigkeiten zwischen Dir und Deiner Tochter aufftreten würden. Die habt ihr durch ihre Pubertät wahrscheinlich eh schon zu genüge momentan
Ja, zum einen das, zum anderen habe ich hier schon öfter von jungen Mädchen gelesen, dass sie sich die Therapeutin als Mutter wünschen etc. Also, meine Tochter hat mich sehr lieb und hängt auch sehr an mir, aber was sie bei mir nie kennengelernt hat, ist ein normales Familienleben im Sinne "Vater+Mutter+Kind". Sie vermisst das auch, wenn sie das bei Freundinnen erlebt - andererseits findet sie unsere Art zu leben auch sehr cool, sie hat mich immer für sich allein gehabt, es gibt keine Erziehungs-Streitereien, weil ich ja immer alles alleine entscheiden (muss[te]). Also, im Klartext: ich hätte Angst, dass meine Tochter sich irgendwann die Therapeutin als Mutter wünscht und mich mit noch kritischeren Augen sieht als jetzt schon manchmal. Klar ist das in erster Linie vorhin ein ziemlich egoistischer Gedanke gewesen, andererseits: würde ihr das gut tun? Da habe ich auch so meine Zweifel.
metropolis hat geschrieben:Ich denke, deine Gefühle, Rilke, sollten bei er Wahl des Theras nicht im Vordergrund stehen.
Das stimmt natürlich, und letztendlich entscheidet sie nachher ja sowieso selbst. Rechtmachen muss sie mir gar nichts, so weit würde ich nun wirklich nicht gehen.
metropolis hat geschrieben:Wie auch immer, für deine Tochter sind momentan beide Elternteile schwer verfügbar, du, Rilke, v.a. emotional, der Vater physisch und emotional.
Stimmt, genau so ist es.
Talula hat geschrieben:Ne, ich meinte das umgekehrt: Die Tochter könnte - vor allem wenn sie bei einer Frau in Therapie ist - Rilke noch mehr in Frage stellen, als sie es momentan (Pubertät) wohl ohnehin schon tut.
Stimmt, genauso meinte ich es auch. Bzw. in Frage stellen kann sie mich ruhig, und das wird sie sowieso dann noch mehr tun als jetzt, egal ob männl. oder weibl. Thera - ich hätte nur Angst, sie könnte eine Therapeutin nachher lieber haben als mich
Milly1 hat geschrieben:Metro, weil sie vielleicht in der Th. die "verständnisvolle, ausgeglichene" und was auch immer "Mutter" findet, die sie (vielleicht) in Rilke nicht sieht?

Rilke, ich sehe große "Schwierigkeiten" auf dich zukommen, wenn du jetzt schon über eventuelle Eifersüchteleien grübelst.
Milly, ganz genau (zum ersten Absatz). Naja, große Schwierigkeiten... das war "nur" so ein spontaner Gedanke, der mir vorhin so durch den Kopf schoss.
Milly1 hat geschrieben:Metro, ich verstehe, was du meinst. In erster Linie sollte "das Wohl der Tochter" im Vordergrund stehen.
Die letzten Anmerkungen beziehen sich mehr darauf, dass "man" versucht, die möglichen "Nebenwirkungen" der Th. für Rilke so angenehm wie möglich zu machen.

Fakt ist doch, letztlich muss es die Tochter entscheiden. Mehrere Termine ausmachen mit beiden Geschlechtern, dann soll sie - und sie allein - entscheiden.
Rilke wird diese Wahl dann widerstandslos akzeptieren müssen (und da sieht sie ja jetzt schon gewisse Probleme).

Hallo Rilke, den letzten Satz bitte nicht als "über dich in Abwesenheit schreibend" sehen!
Milly, das Wohl meiner Tochter steht natürlich auch bei mir im Vordergrund, und wenn sie sich für eine Frau entscheidet, dann WERDE ich das widerstandslos akzeptieren, was anderes kommt nicht in Frage. Vielleicht denke ich aber auch schon wieder viiiiiiieeeeel zu weit
metropolis hat geschrieben:Nun ja, ob das Vaterproblem für die Tochter überhaupt Priorität hat, das ist die Frage. Hat sie denn selber begründet, warum sie eine Therapie machen will? Und würde sie Rilke es offen ins Gesicht sagen, wenn die Mutter ihr Hauptproblem ist?
Metro, du kannst dir nicht vorstellen, WAS sie mir alles ins Gesicht sagt
Wörtlich sagte sie zu der Idee mit der Therapie: "Mir gehts einfach oft sche!ße!" Dass ich da auch ein Faktor bin, ist mir bekannt.
Sunny75 hat geschrieben:Welche Probleme hat deine Tochter denn, dass sie in diesem Alter bereits eine Therapie benötigt ? Oder hat sie ein schlimmes Erlebnis aus der Bahn geworfen?
Sunny, darüber habe ich ja hier schon geschrieben
Talula hat geschrieben:Ich kram das jetzt noch mal vor, weil mich das beim ersten Lesen wirklich etwas betroffen gemacht hat:
Rilke hat geschrieben: schrieb:Sie hätte ihren Vater gern mal für sich, aber wenn ich ihr rate, ihm das zu sagen, bleibt sowieso alles wie es ist, weil sie sich nicht traut.
Ich meine, dass eine Tochter, die so fühlt und denkt, grundsätzlich ein recht großes Vaterproblem hat, oder?

Und mir scheint, dass die Probleme, die die Tochter im Alltag mit ihrer Mutter sicherlich hat, eher weniger fundamentaler Natur sind. Und dass die Tochter das vielleicht selbst auch ahnt, wenn sie sagt, dass "bloß" eine Familenberatungsstelle, zu der sie mit Rilke gehen würde (oder käme der Vater hier dazu, Rilke?), nicht so geeignet ist. Denn mit dem o.g. Satz über den Vater scheint es für sie doch um weit mehr zu gehen als das Ausräumen von eher alltäglicherem Hickhack mit ihrer Mutter. Zumal die Tochter ja jeden Tag Gelegenheit hat, sich darin zu üben ihre Probleme mit der Mutter auszuräumen. Mit dem Vater ist das ja nicht so.
Talula, sie hat eigentlich immer Angst, den Vater (noch mehr) zu verlieren, wenn sie mal für sich was einfordern würde etc.
Es geht schon auch darum, dass wir wieder besser miteinander klar kommen, aber fundametal ist das wirklich so gesehen nicht. Nein, zur Familienberatungsstelle käme der Vater nicht mit.
metropolis hat geschrieben:Den wahren Grund für die Therapie kennt nur die Tochter. Deshalb kann ihr niemand die Entscheidung über Geschlecht des Theras und Therapiemethode abnehmen.

Metro, das will doch auch keiner
metropolis hat geschrieben:Ich war selbst eine depressive Mutter und habe gesehen, was dies mit meiner Tochter gemacht hat
Darf ich hier mal nachhaken? Vielleicht sehe ich Parallelen. Wie alt ist deine Tochter, Metro?

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