Selbstbefriedigung ansprechen

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 11:09

Hallo Schmetterling:
Sie sah so geschockt aus, dass man hätte meinen können, dass ich erst 10 Jahre später mit der Info hätte kommen sollen, es nicht erwartet hätte...es ist nie wieder ein Wort darüber gefallen.
Vllt hat sie sich auch geschämt, weil sie dir keinen Zugang zu dem Thema bieten konnte und dich aufgrund ihrer eigenen Hemmungen im kalten Regen stehen ließ. Aber da muss man sich als Mutter dann halt mal einen Ruck geben, finde ich.
Meiner Mutter z.B. kann überhaupt nicht auf natürliche Weise über das Thema Sexualität reden. Entweder wird geschwiegen (mit einem leisen Grinsen auf dem Gesicht) oder mit anderen anzügliche Scherze darüber gemacht.
Ich möchte es gerne anders hinbekommen. Eigentlich kann ich es auch. Aber in mir drin ist ein Anteil, der da noch nachwachsen muss. So mein Eindruck.
Ist für dich Nachholbedarf bezügl. Sprache und Bedürfnis als sex. Wesen anerkannt zu werden eins?
Diese Frage verstehe ich nicht so ganz. Wie meinst du das genau?

Wieviele Frauen kennst du, die offen über ihre Selbstbefriedigung reden? Bei Mädchen ist SB im Freundinnenkreis kaum Thema. Während Jungs in dem Alter in ihren Gruppen ganz offen damit hausieren gehen, es fast schon zum guten Ton dazugehört. Mir wurde von einer Jungengruppe erzählt, die sich getroffen hat. Sie bildeten einen Kreis, in der Mitte lag ein Keks. Dann wichsten sie alle um die Wette. Gewinner war derjenige, der am nächsten an den Keks herangespritzt hat. Könntest du dir sowas bei Mädchen vorstellen (also Gruppenmasturbation, meine ich).
wollte das Thema aber nicht weiter aufbauschen als du es tatest, ...?
Ja, ich denke auch, dass es so war. Ich blockte immer schnell ab, sobald er mit seinen Fragen versuchte ans Eingemachte zu kommen. z.B. worann ich denn so denke dabei? Das ging überhaupt nicht. Ich erzählte ihm dann, dass ich an vergangene schöne Situationen denke, aber bestimmt nicht an nackte Männerkörper, oder so. Vllt wollte er hören, dass ich auch schon mal an ihn dabei gedacht habe.... Aber das ginge so ÜBERHAUPT nicht. Noch nicht..... Zur Zeit ist da auch eher wenig Übertragungserotik in mir. Die Zeiten sind vorbei, Herr Therapeut.

Ok, ich werde beim nächsten Mal meinen Mut erneut zusammennehmen und das Thema noch einmal ansprechen. Mein Ziel ist es ja überhaupt, mein Privatleben mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Warum interessiere ich mich so wenig für Beziehungen, Sex?
Woher rührt mein negatives Männerbild?

Das haben wir letztes Mal angerissen. Jetzt sollte es vertieft werden.

LG Sandy

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schmetterling.1983
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 11:39

SandyZ. hat geschrieben:Aber da muss man sich als Mutter dann halt mal einen Ruck geben, finde ich.
Das sehe ich aber auch so erlich gesagt. Ich hab das vor einer Weile mal angesprochen und meinte Sie hätte gedacht ich wüsste das ja schon und hat sich keine Gedanken gemacht, ..blabla, ich wär ja so vernünftig, als ob es nur darum gehen würde, das ich ja nicht schwanger werde .
SandyZ. hat geschrieben:Ich möchte es gerne anders hinbekommen. Eigentlich kann ich es auch. Aber in mir drin ist ein Anteil, der da noch nachwachsen muss. So mein Eindruck.
Das finde ich gut, falls ich mal Kinder haben sollte habe ich mir das auch vorgenommen und hoffe das auch umsetzen zu können, es gibt doch bestimmt einige gute Bücher in denen steht wie man seine Zöglinge kindgerecht, dem Alter entsprechend aufklären kann.
SandyZ. hat geschrieben:Diese Frage verstehe ich nicht so ganz. Wie meinst du das genau?
Na als sexuelles Wesen gesehen zu werden, sehe ich als das eine (kann ja auch durch Blicke sein oder Anmachversuche) und als Gespräche über Sexualität als das andere.
SandyZ. hat geschrieben:Wieviele Frauen kennst du, die offen über ihre Selbstbefriedigung reden?
Also spontan fallen mir grad 4 ein, von denen ich es weiß, weil wir es schon mal angesprochen haben, wenn auch nicht ausführlich und was und wie und wann. Mit einer rede ich ab und zu mal darüber, das ist irgendwie so entstanden aus der Zeit in der wir beide allein waren und etwas gefrustet. Da ging es dann zB. um die Option Vibrator kaufen oder nicht, ...was komischerweise ganz entspannt war mit ihr, so intensiv mache ich das sonst auch nicht ohne Hemmungen.
SandyZ. hat geschrieben:Könntest du dir sowas bei Mädchen vorstellen (also Gruppenmasturbation, meine ich).
Das kann ich mir momentan überhaupt nicht vorstellen, weil ich da zu viele Hemmungen habe, ich brauch schon Intimsphäre und dabei geht das nur allein.
SandyZ. hat geschrieben:Ok, ich werde beim nächsten Mal meinen Mut erneut zusammennehmen und das Thema noch einmal ansprechen. Mein Ziel ist es ja überhaupt, mein Privatleben mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Warum interessiere ich mich so wenig für Beziehungen, Sex?
Woher rührt mein negatives Männerbild?
Gute Vorsätze, interessante Fragen , dann mal ran meine Liebe. Wir dürfen gespannt sein was noch kommt!
Gut tun würde mir das sicher auch, mal sehn wie sich das entwickelt.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern


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Beitrag Mi., 19.05.2010, 14:47

SandyZ. hat geschrieben: Machst du eine Sexualtherapie? Anders könnte ich es mir jetzt nicht vorstellen, warum solche Fragen zu Beginn einer Therapie gestellt würden.
Ich sollte vor Beginn meiner Analyse einen Lebenslauf, handschriftlich geschrieben, abgeben. Darin sollte meine sexuelle Entwicklung dargestellt werden. Wie ausführlich, blieb aber mir überlassen.

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Uhura
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 17:01

SandyZ. hat geschrieben: Wer hat auch schon dieses Thema angesprochen?
Seid ihr in die Details gegangen?
Wie ist es euch dabei ergangen?
Wie hat sich euer Thera dabei verhalten?
Wie fühltet ihr euch danach?
Hat es euch gut getan?
Stimmt mit mir was nicht?
Ja, hab ich. Im Verlauf eines Gespräches über Körper und Sexualität. Ersteres ist extrem schambehaftet für mich und - nicht zwangsläufig, aber doch sehr eng - somit auch das Zweitere. Ich war über mich selbst erstaunt, dass mich dabei kein Peinlichkeitsgefühl überkam, allerdings bin ich auch nicht ins Detail gegangen, also nicht über Phantasien dabei sprach. Sie war völlig entspannt ("Sie haben Sex mit sich selbst. Das ist doch schön!") und ruhig, und das übertrug sich auch auf mich. Danach war kein grosses Nachdenken und Grübeln bei mir ob es richtig war und ich mich gut verhalten habe, sondern es war ein schönes Gefühl von Nähe und Vertrautheit. Alles in allem war es kein grosses Ding, und ich habe sogar Lust (!) darauf, es nochmal anzusprechen.
Nein, ich denke nicht dass was mit dir "nicht stimmt". Ich glaube, dass alle von uns mehr oder weniger ein Igittigitt-Gefühl eingepflanzt bekommen haben. Sei es durch die Eltern, Gesellschaft, Schule, Medien, Religion, etc. ... und doch wissen wir doch alle, dass dieses Gefühl falsch ist, weil es okay ist.

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Affenzahn
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 18:29

SandyZ. hat geschrieben:Aber jetzt sag mal, wenn du 1,5 Jahre Therapie machst und hauptsächlich über berufliche Dinge redest, und plötzlich über SB informiert wirst, dann würdest du auch mal hellhörig werden, oder?
Das ist schon wahr. Also doch ein Tabu, irgendwie?

Aber es ist ja auch tatsächlich (immer noch) ein Tabu in unserer Gesellschaft.
SandyZ. hat geschrieben:Während Jungs in dem Alter in ihren Gruppen ganz offen damit hausieren gehen, es fast schon zum guten Ton dazugehört. Mir wurde von einer Jungengruppe erzählt, die sich getroffen hat. Sie bildeten einen Kreis, in der Mitte lag ein Keks. Dann wichsten sie alle um die Wette.
Nicht jeder Junge macht solche Spiele, nicht jeder kann oder will so offen darüber reden. Ich kannte keinen, der es tat, es sei denn, um andere in Verlegenheit zu bringen.

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Mamamaus
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 19:53

SandyZ. hat geschrieben:Hallo Mamamaus:
Meine Therapeutin ging auch nicht weiters darauf ein, ich denke schon dass es auch ihr unangenehm war, jetzt die anderen sexuellen Sachen hat sie sehr neutral angesprochen.
Ja, ich glaube, wir Frauen haben da noch viel mehr Scheu vor diesem Thema als Männer (die es ja in jungen Jahren sogar gemeinsam tun). Bei Frauen passt es halt irgendwie nicht so ganz ins Selbstbild.

Weshalb meinst du, war es deiner Therapeutin unangenehm?

Das habe ich mich natürlich auch gefragt, warum das Thema SB ihr unangenehm ist bzw. dass sie die ganzen anderen Punkte meines Briefes angesprochen hat nur diesen Teil nicht. Ich denke aber auch, dass das Thema SB bei Frauen ein Tabu ist, besonders als Mama zweier kleiner Kinder. Ich denke aber auch als verheiratete Frau mit Kindern hat man doch ab und zu mal das Bedürfnis zur SB. Mein Problem besteht eher daraus, dass ich seit Jahren mit meinem Mann keinen Orgasmus mehr hatte und mich das natürlich sehr unglücklich macht und meinen Mann auch, an was es liegt weiß ich auch nicht, es funktioniert weder beim Sex mit meinem Mann noch oral durch ihn oder manuel wenn er Hand anlegt. Wenn ich mich aber selbst befriedige klappt es immer ohne Probleme, deshalb fand ich es auch wichtig diesen Teil auch zu erwähnen. Bin auch mal gespannt auf die nächste Sitzung in drei Wochen, sie meinte da werden wir uns dann weiter darüber unterhalten. Bei meiner Familie war es auch so, dass sowas wie SB nie ein Thema war, alles sexuelle war irgendwie kein Thema bis auf Verhütung, dass ich ja nicht schwanger werde. Ich habe mich immer geschämt "es" zu tun, ich hatte auch immer Angst dabei erwischt zu werden. In meiner Ehe jetzt gehe ich mit dem Thema offen um, mein Mann war am Anfang aber auch sehr verklemmt bei dem Thema, aber nach 11 Jahren ist es lockerer, wir haben auch schon gemeinsam SB gemacht, war ganz schön für uns beide, aber am Anfang hatte ich sehr große Hemmungen dabei. Ich denke aber auch, dass es mit einem Therapeuten besser ist über so was zu reden als mit einer Therapeutin, unter Frauen ist das doch einfach ein Tabu bei Männern ist das nicht so tabuisiert.

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Mamamaus
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 19:59

Ach ja nochwas, ich hab mir vorgenommen bei meinen Kindern mal nicht so verklemmt zu sein und ihnen sagen wie es ist und nicht um den heißen Brei herumreden. Mein Großer wird in ein paar Tagen vier und er will auch schon oft wissen warum es Frauen und Männer gibt. Ob er Angst bekommen muss wenn er eine Erektion bekommt, und warum Frauen Kinder bekommen und Männer nicht. Ich werde ihnen auch mal sagen, dass es ok ist wenn sie sich selbst Lust verschaffen aber dass sie das nur tun sollen wenn sie ungestört sind, einfach um ihnen zu zeigen, dass Sexuelles nichts schmutziges ist sondern was ganz normales, wofür man sich nicht schämen muss.

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 20.05.2010, 09:59

Hallo Ihr,

meine Befürchtung, dass meine Offenbarung von SB zum orgiastischen Stillstand führen könnte, hat sich als unberechtigt herausgestellt....

Ich muss zugeben, dass das offene Hausieren mit diesem Thema bei mir zu mehr Selbstbewusstsein geführt hat. Gestern lief ich an der Praxis meines Thera vorbei, ganz normal, ohne mich "ertappt" zu fühlen, wie sonst so üblich. (Nein, soviel ich erinnere, bin ich nie bei SB ertappt worden). Ich kaufte sogar in dem Laden unter seiner Praxis ein, was mir noch vor einer Woche unvorstellbar erschienen wäre.

Jetzt zu euch:
Hallo Schmetterling:
das ich ja nicht schwanger werde .
Ja, das scheint Schwerpunkt der Aufklärung bei Mädchen zu sein, wie auch Mamamaus geschrieben hat. Ich finde diese Aussage von Müttern gruselig, schließlich impliziert sie, dass das Mädchen (12-15) ja jetzt mit den Jungs Sex haben kann, sollte sie aber schwanger werden, dann ist sie selbst schuld. Irgendwie pervers. Mir wurde indirekt eingeimpft, dass Männer potentielle Vergewaltiger sind, die v.a. im Zusammenhang mit Alkohol, ihre Grenzen nicht mehr kennen. (Davon bin ich eigentlich immer noch überzeugt irgendwie).
Na als sexuelles Wesen gesehen zu werden, sehe ich als das eine (kann ja auch durch Blicke sein oder Anmachversuche) und als Gespräche über Sexualität als das andere.
Hm, mein Thera würde jetzt sagen, dass mein Trip in den Wald zu den besoffenen, notgeilen "Vätern" dazu diente, mich meiner Sexualität im ersteren Sinne zu versichern. Ein Teil in mir hat mich dorthin getrieben, der andere fand die Typen eklig, war wütend und hatte Angst.
Mit meinem Thera will ich meiner Sexualität im zweiten Sinne versichert werden. Vllt habe ich deshalb von SB angefangen?

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 20.05.2010, 10:07

Hallo Uhura:
Sie war völlig entspannt ("Sie haben Sex mit sich selbst. Das ist doch schön!") und ruhig, und das übertrug sich auch auf mich.
Oh, schön, das würde ich auch gerne hören!
Stattdessen hat sich mein Thera wie meine Eltern hinter einer Schweigemauer verbarrikadiert. Mal sehen, wie er beim nächsten Mal reagiert.
Ich glaube, dass alle von uns mehr oder weniger ein Igittigitt-Gefühl eingepflanzt bekommen haben. Sei es durch die Eltern, Gesellschaft, Schule, Medien, Religion, etc. ... und doch wissen wir doch alle, dass dieses Gefühl falsch ist, weil es okay ist.
Ich hatte beim Lesen deiner Worte eine Erinnerung an meine Schulzeit. Da wurde im Bio-Unterricht vor der Sexualkunde das ganze Thema am Beispiel der Hühner aufgerollt. Im weiblichen Huhn gibt es einen Bereich, der sich Kloake nennt. Das erinnere ich noch.
Wir erhielten viele Kopien zum Thema, die Geschlechtsorgane zum Beschriften, etc. Ich habe sie vor meiner Mutter geheim gehalten, so geschämt habe ich mich. Bei meinen Großeltern habe ich die Zettel dann im Holzofen heimlich verbrannt, weil ich nicht wollte, dass meine Mutter sie bei mir findet.

Diese Scham kenne ich heutzutage nicht mehr. Ich kann sie mir nicht erklären. Wie konnte ich so fühlen? Es war ein ganz intensives Schamgefühl damals. Alles musste geheim gehalten werden. Bloß nicht heraustreten damit. Habe ich das überwunden, oder schwelt diese Scham in mir drin immer noch ihr verdrängtes Dasein???

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 20.05.2010, 10:21

Hallo Affenzahn:
Das ist schon wahr. Also doch ein Tabu, irgendwie?
Ich kämpfe darum, dass mein Privatleben endlich mehr Raum in meinem Leben einnimmt. Leider werde ich durch die Probleme am Arbeitsplatz immer wieder von meinem Weg abgebracht. In diesem Sinne ist alles, was mit meinem Privatleben zu tun hat, irgendwie noch ein Tabu, das stimmt schon. Leider.
Nicht jeder Junge macht solche Spiele, nicht jeder kann oder will so offen darüber reden. Ich kannte keinen, der es tat, es sei denn, um andere in Verlegenheit zu bringen.
Hat sowas von "Male Bonding" Ritual, findest du nicht? Da kommen sich die Männer körperlich näher, und können es immer noch als "Wettkampf" kaschieren.

Hallo Mamamaus:
Ich denke aber auch, dass es mit einem Therapeuten besser ist über so was zu reden als mit einer Therapeutin, unter Frauen ist das doch einfach ein Tabu bei Männern ist das nicht so tabuisiert.
Hier wünschte ich mir eigentlich ein Gespräch mit einer Frau, muss ich sagen. Bei meinem Thera habe ich häufiger das Gefühl, dass er als Mann einfach weniger über die weibliche Sexualität bescheid weiß, ihr vllt aufgrund eigener Verletzungen abweisend gegenüber steht. Ich befürchte dann immer, dass bei ihm so ein männliches Solidaritätsding durchschlägt, dass dann mit einer Abwertung der weiblichen Sexualität einhergeht. Auch hätte ich Angst, mich als prüde einschätzt und mir deshalb zu mehr Aktivität rät, damit die Männerwelt mehr Sexmöglichkeiten erhält. Also alles zugunsten der Männer und ihrem Spaß. Meine Aufgabe wäre es, die Hemmungen fallen zu lassen, und mich sexuell zur Verfügung zu stellen.
Diese Befürchtungen hätte ich bei einer Frau nicht.
Ich werde ihnen auch mal sagen, dass es ok ist wenn sie sich selbst Lust verschaffen aber dass sie das nur tun sollen wenn sie ungestört sind, einfach um ihnen zu zeigen, dass Sexuelles nichts schmutziges ist sondern was ganz normales, wofür man sich nicht schämen muss.
Finde ich gut, wie du da herangehst. Ich kenne eine Mutter zweier Söhne, die feste Kuschelstunden mit den beiden jede Woche durchführt.
Die Kinder lernen dann, dass SB genauso normal ist, wie einen Kuchen zu backen und ihn anschließend zu essen.

lg Sandy

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Mamamaus
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Beitrag Do., 20.05.2010, 10:35

Stattdessen hat sich mein Thera wie meine Eltern hinter einer Schweigemauer verbarrikadiert. Mal sehen, wie er beim nächsten Mal reagiert.

Ach ja, so ist es bei mir auch, ich von mir aus trau mich das Thema nächstes Mal bestimmt nicht mehr anzusprechen und dass die Therapeutin es tut glaube ich auch nicht. Auch wenn sie gesagt hat wir sprechen in der nächsten Sitzung weiter über die sexuellen Probleme, ich glaube es nicht, ich glaube sie war froh dass die Stunde zu Ende gegangen ist.
Das mit der Verhütung war meiner Mutter sehr wichtig, da sie mit 18 schwanger geworden ist und mich dann bekommen hat, mein Vater hat das Weite gesucht, sie wollte danach nie wieder einen anderen Mann, das fand und finde ich heute noch seltsam, aber sie spricht ja nicht drüber was damals war und warum sie keinen Mann mehr möchte. Deshalb habe ich in meinem Elternhaus auch nie was sexuelles mitbekommen oder es wurde auch nie drüber gesprochen. Als ich mein erstes Kind mit 25 erwartete meinte meine Mutter zu mir ob es ein Unfall war, das war es aber nicht, auch wenn sie es nicht glauben wollte, und jetzt bei meinen 1/2 Jahre alten kam wieder der gleiche Kommentar und das Kind war auch kein Unfall sondern gewollt.
Ist das dann ein Wunder, dass ich sei der Geburt meines 1 Kindes sexuelle Probleme habe, mir wurde ja vorgelebt, dass man als Mutter keine Sexualität mehr lebt.

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Mamamaus
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Beitrag Do., 20.05.2010, 11:41

Hallo Mamamaus:
Ich denke aber auch, dass es mit einem Therapeuten besser ist über so was zu reden als mit einer Therapeutin, unter Frauen ist das doch einfach ein Tabu bei Männern ist das nicht so tabuisiert.
Hier wünschte ich mir eigentlich ein Gespräch mit einer Frau, muss ich sagen. Bei meinem Thera habe ich häufiger das Gefühl, dass er als Mann einfach weniger über die weibliche Sexualität bescheid weiß, ihr vllt aufgrund eigener Verletzungen abweisend gegenüber steht. Ich befürchte dann immer, dass bei ihm so ein männliches Solidaritätsding durchschlägt, dass dann mit einer Abwertung der weiblichen Sexualität einhergeht. Auch hätte ich Angst, mich als prüde einschätzt und mir deshalb zu mehr Aktivität rät, damit die Männerwelt mehr Sexmöglichkeiten erhält. Also alles zugunsten der Männer und ihrem Spaß. Meine Aufgabe wäre es, die Hemmungen fallen zu lassen, und mich sexuell zur Verfügung zu stellen.
Diese Befürchtungen hätte ich bei einer Frau nicht.

Naja man kann es so oder so sehen. Ich denke halt Männer stehen Sb offener gegenüber als Frauen. Man kennt ja die Einstellung der Thera nicht, ich würde sie mal so Anfang 50 schätzen und das ist doch nochmal eine andere Generation als wir es sind, und früher war man da ja noch verschlossener als heute, das hemmt mich etwas. Es heißt ja immer SB sei eine Ersatzhandlung für richtigen Sex und gerade als verheiratete Frau schäme ich mich da schon, dass ich es sehr häufig mache und es sogar lieber mache als mit meinem Mann Sex zu haben weil ich auch befriedigt werde. Warum sollte Dich der Thera für prüde halten??? Du bist ja nicht der Sexualität abgeneigt! Außerdem soll er Dich ja mit Deinen Problemen unterstützen, ich denke ein Thera weiß da schon mit umzugehen und er wird Dir gegenüber keine abwertetenden Kommentare abgeben. Er muss ja ergründen warum Du Probleme im sexuellen Bereich hast und wie er Dir am Besten helfen kann.

Meine Therapeutin sagte in der letzten Stunde wir sollen mal wieder als Paar ausgehen und die Kinder bei einem Babysitter lassen, das würde unserer Beziehung gut tun, und ich würde vielleicht meine Angespanntheit verlieren und könnte den Sex besser genießen, das war mir irgendwie total peinlich es hat sich gerade so angehört als wollte sie sagen ausgehen und danach mal wieder richtig vö.... . Aber ob das die Lösung des Problems ist weiß ich nicht.

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hungryheart
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Beitrag Do., 20.05.2010, 17:59

SandyZ. hat geschrieben: Noch nicht..... Zur Zeit ist da auch eher wenig Übertragungserotik in mir. Die Zeiten sind vorbei, Herr Therapeut.
hey liebe sandy
vielleicht ist das ja auch ein grund, die sb jetzt gerade anzusprechen......
um ihn ein wenig aus der reserve zu locken, um ihn ein wenig wuschig zu machen, um wieder ein wenig mehr spannung und erotik in eure therapeutische beziehung zu bringen


auf die idee komme ich, weil ich das auch schon mal so gemacht habe-
zwar nicht in einer therapeutischen beziehung, sondern in einer lehrer-schüler beziehung
aber wenn ich ehrlich bin, habe ich damals wohl auch darauf spekuliert, diese person ein wenig wuschig zu machen.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 11:25

Guten Morgen, alle,

zurück zur Selbstbefriedigung...

Hallo Mamamaus:
Hast du deine Thera mal darauf angesprochen, dass du es merkwürdig findest, dass sie das Thema SB nicht noch einmal "angefasst" hat?
Es heißt ja immer SB sei eine Ersatzhandlung für richtigen Sex
Ist das so? Für mich ist es eine andere Form des Sex, eine Spielart, sozusagen.
Warum sollte Dich der Thera für prüde halten??? Du bist ja nicht der Sexualität abgeneigt!
"Prüde" war vllt nicht das richtige Wort. Ich vermute, viele Männer wünschten sich Frauen, die einfach ihre Hemmungen und Bedenken (Verhütung, Sicherheit) sein lassen, und sich spontan in sexuelle Abenteuer stürzen. An Konsequenzen ihres Handelns denken die meisten Männer ja nicht (meine Erfahrung). Pille schlucken, Beine breit und los geht's. So in etwa.
Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, als ob mein Thera das Thema Sexualität aus einer rein männlichen Perspektive behandelt, es toll findet, wenn alle Hemmungen fallen und man sich der Lust hingibt.

Als ich mich über die notgeilen, besoffenen Kerle am Vatertag beschwerte, da kam von ihm keine Regung, sondern, so mein Eindruck, er fand es eher merkwürdig, dass ich mich so darüber aufrege. Er nannte sie eine "enthemmte Männergruppe", die sich ein wenig Spaß gönne. Als er auch noch davon redete, dass sich diese Männer wünschten, sie könnten im Wald mal "bumsen", da war bei mir echt der Ofen aus.
Vor einem Jahr etwa hatte ich ihm erzählt, wie mein Vater mich sexuell anzüglich angefasst hatte als ich 13 Jahre alt war. Das fand er auch nicht sonderlich bemerkenswert, sondern zeigte sogar Ansätze, das Verhalten meines Vaters zu rechtfertigen ("Vielleicht wollte er Ihnen damit etwas anderes zeigen?"). Überhaupt keine Empörung, nix. Bei einer Frau würde so etwas wohl nicht passieren.
gerade so angehört als wollte sie sagen ausgehen und danach mal wieder richtig vö.... . Aber ob das die Lösung des Problems ist weiß ich nicht.
Ja, weil ja dann auch der Druck da ist, jetzt mal ordentlich auf die Tube zu drücken. Hätte ich auch keine Lust drauf. Meine Lust kommt und geht ganz spontan, und lässt sich nicht einplanen.

lg Sandy

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 11:35

Hallo Hungry,
(da bist du ja wieder)
ob ich ihn wuschig machen will? ne, ich glaube nicht wirklich. Ich habe die letzten Monate so gar nichts in der Art empfunden und fand es nicht mal tragisch.
Ich sagte ihm sogar, dass ich eher auf junge Naturburschen stehe, und als ich es ihm sagte, fiel uns beiden wohl auf, dass er so gar nicht diesem Ideal entspricht. Ich habe mich gedanklich sehr weit von seinem Typ Mann entfernt. In meinen erotischen Phantasien spielt er kaum noch eine "zündende" Rolle. (Kann sich wieder ändern, aber so sieht es z.Z. aus).

Ich hatte den Eindruck, er war etwas verletzt, als ich es ihm sagte (kann mich aber auch täuschen). Am Ende der Sitzung, als es um meine Vater-Übertragung ging (ich sehe ihn einsam, allein, traurig und gebeugt von seiner harten Arbeit) meinte er fast glücklich es mir zurückzuzahlen:"Nein, ich bin nicht allein!"
Ich war erstaunt angesichts seiner Reaktion, aber mehr auch nicht. Vielleicht auch etwas enttäuscht, weil er sich so gehen ließ (oder er wollte meine Übertragung unterbinden??) Wer weiß.

Nun ja, so sieht's aus. Ich denke, es ist auch ein gutes Zeichen, dass ich mich nicht länger "ertappt" fühle, wenn ich an seiner Praxis vorbeilaufe. Denke manchmal gar nicht mehr daran, wenn ich dort in dieser Straße bin.

lg Sandy

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