Wie funktioniert VT - Klischees, Chancen und Grenzen
Stimmt ja nicht ganz Milly. Bei diesen doch recht "einmaligen" Ängsten landet man schlussendlich immer dort: Im Flugzeug oder mit Spinne auf der Hand. Nur so kann man ja die Ängste überwinden, indem man sich stellt.
Für Flugangst gibt es ja auch kurse. Was würden die nützen, wenn man nicht fliegen will?
Für mich ist es allerdings ein wenig fraglich, ob eine reine Agoraphobie zwangsläufig in einer längeren Therapie enden muß? Es gibt ja noch die Möglichkeit auszuweichen. Man muß ja nicht fliegen, man muß keinen Fahrstuhl benutzen. Das sind dann Dinge, die einen wirklich eine Last im Alltag sein müssen, wenn Du verstehst was ich meine. Ich weiß auch, dass es das gab, dass Therapeuten gezielt mit Ängstlern in Einkaufszentren gegangen sind. Das macht Sinn, weil es eben wirklich die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
candle
Für Flugangst gibt es ja auch kurse. Was würden die nützen, wenn man nicht fliegen will?
Für mich ist es allerdings ein wenig fraglich, ob eine reine Agoraphobie zwangsläufig in einer längeren Therapie enden muß? Es gibt ja noch die Möglichkeit auszuweichen. Man muß ja nicht fliegen, man muß keinen Fahrstuhl benutzen. Das sind dann Dinge, die einen wirklich eine Last im Alltag sein müssen, wenn Du verstehst was ich meine. Ich weiß auch, dass es das gab, dass Therapeuten gezielt mit Ängstlern in Einkaufszentren gegangen sind. Das macht Sinn, weil es eben wirklich die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Candle, ich wollte nur darlegen, dass eben nicht der Druck ausgeübt wird "du musst da einsteigen, komme was wolle", sondern dem Mensch durch Gespräche dargestellt wird, dass seine Ängste unbegründet sind, was er eben durch die Gespräche selbst erkennt.
Aber du hattest auch noch was wichtiges geschrieben, nämlich, dass man sich seinem T. auch mitteilen muss, wenn etwas nicht so läuft wie man es sich wünscht. So ein T. ist nämlich auch kein Hellseher.
Aber du hattest auch noch was wichtiges geschrieben, nämlich, dass man sich seinem T. auch mitteilen muss, wenn etwas nicht so läuft wie man es sich wünscht. So ein T. ist nämlich auch kein Hellseher.
Wer bei einer Fluggesellschaft Geld dafür bezahlt, wird es auch durchziehen. *lächel Das ist schon Druck genug.
candle
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Sommer-Stumpenhorst
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Es tut mir leid, aber ich finde es wirklich seltsam, dass du gerade in PA bist seit Jahren und jetzt schon planst, dass du ne VT anhängst. Das ergibt doch gar keinen Sinn!metropolis hat geschrieben:.
Ich meine, klar, das werde ich früher oder später am eigenen Leib erfahren. Aber mich interessieren die Methoden und Arbeitsweisen der Verhaltenstherapeuten. Was ist da typisch. Was wird erreicht und wie?
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@ Metropolis:
Das Erste, was man wohl erlebt, wenn man von PA umsteigt auf VT wird wohl eine Kulturschock sein? Auf allles, was die PA an Methodik für wichtig hält, pfeift ein ordentlicher VT !
LG
Jesusechse
Das Erste, was man wohl erlebt, wenn man von PA umsteigt auf VT wird wohl eine Kulturschock sein? Auf allles, was die PA an Methodik für wichtig hält, pfeift ein ordentlicher VT !
LG
Jesusechse
Da muß ich Dir Recht geben und ist mir auch aufgefallen. Man geht ja davon aus, dass eine Therapie erfolgreich abgeschlossen wird, gerade bei einer so langwierigen Therapieform wie Analyse.beanie hat geschrieben:
Es tut mir leid, aber ich finde es wirklich seltsam, dass du gerade in PA bist seit Jahren und jetzt schon planst, dass du ne VT anhängst. Das ergibt doch gar keinen Sinn!
Ich habe auch keinen Anschluß geplant damals.
candle
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Ich schreibs jetzt zwar zum xten Mal, aber naja. Schon bevor ich die Analyse begann, war für mich klar, dass ich zwei Therapien (PA+VT) brauche. Ich wusste bzw. wollte es so, dass meine Zwangsstörung (Trichotillomanie) im Rahmen einer VT behandelt wird und nicht in einer PA, weil nur diese Therapieform als wirksam bei meinem Zwang erachtet wird. Alle anderen Therapieformen seien laut Experten und Betroffenen ungeeignet. Deshalb habe ich meinen Analytiker nicht an meinem Zwang "rangelassen". Wir haben da ein bisschen rumanalysiert und geschaut wie der Zwang entstanden ist und wofür ich ihn brauche, aber eine Abschwächung des Drangs konnte ich über die Jahre nicht feststellen. Dreimal habe ich während der Therapie probiert durch "kalten Entzug" damit aufzuhören, es gelang nicht.
Gerne würde ich die Heilung dieses Symptoms auch auf dem Konto meines Analytiker verbuchen, aber ich halte ihn nicht für kompetent genug und nur ihm zuliebe schaffe ich es nicht.
LG
metro
Gerne würde ich die Heilung dieses Symptoms auch auf dem Konto meines Analytiker verbuchen, aber ich halte ihn nicht für kompetent genug und nur ihm zuliebe schaffe ich es nicht.
LG
metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Das ist wohl das Problem dabei.metropolis hat geschrieben: Deshalb habe ich meinen Analytiker nicht an meinem Zwang "rangelassen".
Manchmal denke ich, dass es Dir einfach an Respekt mangelt anderen gegenüber. Das fällt mir allgemein so auf. Nicht, dass ich dieses "Syndrom" auch mal gehabt hätte einen Therapeuten für "unfähig" zu halten, aber das verlief sich bald im Laufe der Therapie mit wachsendem Vertrauen. Vielleicht kannst Du Dich einfach nicht in andere Hände begeben? Das würde in einer VT auch ein großes Problem bedeuten.
candle
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Vielleicht hast du recht, aber momentan sind wir ganz intensiv dran an dem Thema "Abwertung" und "Inkompetenz" meines Theras. Vielleicht kommt ja was dabei raus. Ich habe per se die Tendenz, Menschen, denen ich mich anvertraue, als inkompetent und leicht "unterbelichtet" wahrzunehmen. Anscheinend brauche ich das.candle hat geschrieben:metropolis hat geschrieben: Deshalb habe ich meinen Analytiker nicht an meinem Zwang "rangelassen".
Manchmal denke ich, dass es Dir einfach an Respekt mangelt anderen gegenüber. Das fällt mir allgemein so auf. Nicht, dass ich dieses "Syndrom" auch mal gehabt hätte einen Therapeuten für "unfähig" zu halten, aber das verlief sich bald im Laufe der Therapie mit wachsendem Vertrauen. Vielleicht kannst Du Dich einfach nicht in andere Hände begeben? Das würde in einer VT auch ein großes Problem bedeuten.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Fragt sich nur wozu.metropolis hat geschrieben: Anscheinend brauche ich das.
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Also bitte, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Nö. Ich nicht. So weit gehen meine "Schwingungen" denn doch nicht.metropolis hat geschrieben:Also bitte, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.
Bei mir war es so, dass es mir furchtbar unangenehm war diese extreme Zuwendung von einem fremden Menschen zu erfahren. Da hab ich mich wohl selbst blockiert, zum Glück ja nur wenige Therapiestunden. Und dann muß man sich mit sich selber auseinandersetzen auch seine Schattenseiten zu haben. Man ist Opfer aber zugleich eben auch ein Mensch mit starken Schwachpunkten. Wäre ja auch seltsam wenn nicht, wenn man stark traumatisiert ist.
Ich finde es bei Dir etwas Schade, weil ich denke, dass Du Deine Analyse quasi etwas an die Wand gefahren hast. Bei so viel Stunden doch "wenig" erreicht, jedenfalls wirkt es so. Allerdings bist Du auch jünger. In Deinem Alter hatte ich grad die Verweigerungsphase als das Wort "Therapie" aufkam. Ich war ja nicht bekloppt. Hat ja dann auch noch ein paar Jahre gedauert bis ich in Therapie "mußte".
candle
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Mein letzter OT-Beitrag hier, dann bitte wieder zum Thema zurück.
Desweiteren habe ich ein geringes Selbstbewusstsein. Im Grunde halte ich mich für sehr dumm und unfähig. Dies scheint der ersten Aussage zu widersprechen, ist aber so. Wenn ich nun andere Menschen noch dümmer und unfähiger hinstelle, fällt meine eigene Inkompetenz nicht so auf. Ich versuche mich also durch Abwertung des Gegenübers selbst aufzuwerten. Diese Abwertung betrifft unheimlich viele Menschen in meinem Umfeld: Mutter, Vater, Schwester, Lehrer, Therapeut, die meisten meiner Freunde.
Aber da haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen von einer erfolgreichen Therapie, candle. Ich erwarte nicht, dass ich meinem Thera als komplett neuer, geheilter Mensch gegenübertrete. Vielmehr lade ich das ganze Ausmaß meiner Neurose bei ihm ab.
Fortschritte mache ich schon bei ihm, Fortschritte werde ich auch noch nach der Therapie machen. Und manche Macken werden einfach bleiben, solange wie ich sie noch brauche, vielleicht für immer.
Ich habe ein starkes Vertrauensproblem, ich fühle mich anderen Menschen hilflos ausgeliefert, was ich dadurch kompensiere, dass ich mein Gegenüber für unfähig und dumm halte, dem ich erstmal zeige wo es lang geht. D.h. ich übernehme die Kontrolle, wenn mir ein Mensch nahesteht.candle hat geschrieben:Nö. Ich nicht. So weit gehen meine "Schwingungen" denn doch nicht.metropolis hat geschrieben:Also bitte, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.
Desweiteren habe ich ein geringes Selbstbewusstsein. Im Grunde halte ich mich für sehr dumm und unfähig. Dies scheint der ersten Aussage zu widersprechen, ist aber so. Wenn ich nun andere Menschen noch dümmer und unfähiger hinstelle, fällt meine eigene Inkompetenz nicht so auf. Ich versuche mich also durch Abwertung des Gegenübers selbst aufzuwerten. Diese Abwertung betrifft unheimlich viele Menschen in meinem Umfeld: Mutter, Vater, Schwester, Lehrer, Therapeut, die meisten meiner Freunde.
Sehe ich nicht so. Es ist doch nur logisch, dass ich mit meinem Thera genau das gleiche veranstalte wie mit meinen anderen Mitmenschen. Sinn der Übung war doch vielmehr, dies zu erkennen und mir den Spiegel vorzuhalten. Mit dieser Einsicht kann die Abwertung ins rechte Licht rücken. Meine Mitmenschen sind nicht dümmer und inkompetenter als ich, ich mache sie dazu, weil ich es für meinen Selbstwert brauche. Allerdings ist es nicht nötig sich als überlegen zu präsentieren um geliebt zu werden.Ich finde es bei Dir etwas Schade, weil ich denke, dass Du Deine Analyse quasi etwas an die Wand gefahren hast. Bei so viel Stunden doch "wenig" erreicht, jedenfalls wirkt es so. Allerdings bist Du auch jünger.
Aber da haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen von einer erfolgreichen Therapie, candle. Ich erwarte nicht, dass ich meinem Thera als komplett neuer, geheilter Mensch gegenübertrete. Vielmehr lade ich das ganze Ausmaß meiner Neurose bei ihm ab.
Fortschritte mache ich schon bei ihm, Fortschritte werde ich auch noch nach der Therapie machen. Und manche Macken werden einfach bleiben, solange wie ich sie noch brauche, vielleicht für immer.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Kurz:
candle
Erkennen reicht meiner Ansicht grundsätzlich nicht, sondern es muß auch tief im Herzen seinen Platz finden. Ohne Vertrauen scheint mir eine gute Therapie unmöglich.metropolis hat geschrieben: Es ist doch nur logisch, dass ich mit meinem Thera genau das gleiche veranstalte wie mit meinen anderen Mitmenschen. Sinn der Übung war doch vielmehr, dies zu erkennen und mir den Spiegel vorzuhalten.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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sorry, ich ge jetzt auch noch mal kurz ot, weil es mich so in den finger juckt kurz auf metro einzugehen. ich hatte ja schon mal an anderer stelle gesagt, dass ich das mit der tendenz zum abwerten tendenziell auch kenne. metro, ich finde deine erklärung dazu auch überzeugend, glaube aber, dass da vielleicht noch mehr dahinter steckt. geht es viellecht nicht auch darum, dass man sich selber damit unbewusst signalisiert, der andere kann mir nicht helfen? also darum, sich selber die hoffung auf und die angst vor hilfe-bekommen auszutreiben, indem man sich immer wieder erzählt, ach komm der oder die, die kommt ja selber nicht klar, eigentlich müsste ich ihr oder ihm helfen, eigentlich muss und kann ich das alles alleine schaffen? damit bewahrt man sich ziemlich wiksam davor, die eigene hilfebedürftigkeit einzugestehen, ist das leidige problem mit dem vertrauen können los usw. das ist nur mal so eine idee. würde mich sehr interessieren, was du davon hälst.nebenbei gesagt ist das auch noch einmal eine erklärung dafür, warum zumindest ich in der t. erst mal keine hilfe zum selber klar ommen brauche - das konnte ich nämlich immer ganz gut. ich muss das mir helfen lassen lernen - und das geht - glaub ich - nicht mit kognitiven krams und skills, tipps und hinweisen. dafür brauche ich glaube ich wirklich die viel gerühmte therapeutische beziehung als raum, in dem ich das üben und merken kann, dass die welt nicht unergeht, wenn neko mal nicht mehr selber weiter weiß, dass sie nicht ausgelacht, verhöhnt und misshandelt wird,wenn sie schwach ist. sorry, war jetzt ein bisschen pathetisch.
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