Talula hat geschrieben:Ein Therapeut, der wider diesen Hindernissen an eine private Beziehung nach der Therapie denkt, würde diese beabsichtigte "Regelverletzung" und seine Gefühle hinter der Absicht doch eher nicht zur Sprache bringen?
Hallo Talula,
ein verantwortungsvoller Therapeut würde, sofern er diese Gefühle bei sich tatsächlich verspürt und diesen Plan fasst, mit der Patientin nach der Therapie eine private (Liebes-)Beziehung zu leben, die Therapie abbrechen und der Patientin erklären, warum.
Der Prozentsatz der Paarbeziehungen aus ehemaligen therapeutischen Beziehungen ist klein, wahrscheinlich sehr klein.
Denn eigentlich sind gut ausgebildete Therapeuten darauf vorbereitet, dass Patientinnen solche Gefühle entwickeln. Wie sie mit ihren eigenen Gefühlen - so welche da sind, die über das Normalmaß hinausgehen - umgehen, brauchen sie der Patientin nicht mitteilen, solange sichergestellt ist, dass sie soweit neutral bleiben können, um mit der Patientin weiterhin fruchtbar zu arbeiten. Wenn das nicht mehr sicher ist, müssen sie die jeweilige Therapie beenden, weil sie selbst zu sehr verstrickt sind.
Weißt Du, ob Dein Therapeut eigentlich verheiratet ist?
Talula, ich finde auch, dass in Deiner therapeutischen Beziehung noch so einiges zu klären und so einiges offen ist. SO, wie es jetzt ist, zu gehen, würde sicherlich einige der anderweitigen therapeutischen Erfolge bei Dir beeinflussen, weil dieses "Stochern im Nebel", das Du empfindest, negativ konnotiert ist.
Ich habe nicht den Eindruck, dass eine Pause wirklich hilft, sondern das unverstellte Drauf-Zu-gehen, das In-die-Zange-Nehmen, meinetwegen auch "Zur-Rede-Stellen". Mir hat geholfen, nicht immer zu rätseln, was ER wohl denkt, tut, fühlt, sondern verstärkt auf MICH zu schauen. So rum wird ein Schuh draus.
Viele Grüße
Dunkle