Klinik hat abgesagt

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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Schleife
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Beitrag Di., 20.04.2010, 13:47

Hallo Ihr zwei, danke für die Antworten. Also, Tagesklinik ist nicht machbar, eben wegen Vollprogramm ohne die Möglichkeit, sich wenigstens mal "abzulegen", wenn der Körper nicht mehr trägt, dazu noch die Fahrzeit und zu Hause habe ich ja alles dann weiterhin am Hals, ist ja nicht so, dass man dann Ruhe hätte.

Warum Klinik? Meine Ärztin redet schon länger, ich soll unbedingt da hin und sie redet sonst schon kaum noch mit mir, sie meint, wenn ich nicht da hin gehe, kann sie mir auch nicht mehr helfen. Ich brachte auch das Argument, dass ich doch gar nicht stabil genug bin und schon von der Sprechstunde bei ihr überfordert bin, da meinte sie, die in dieser Klinik stabilisieren auch und ein Einzelzimmer wäre kein Problem. Deshalb habe ich ja alle Energie zusammen genommen und es versucht, mich da hin gequält zum Vorgespräch und die Ärztin dort meinte auch, sie möchte mich eigentlich gar nicht aufnehmen, es geht mir viel zu schlecht. Ja, was nun. Die wussten nichts von einer Stabilisierungsphase während der Therapie. Dabei hat meine Ärztin (Psychiaterin) dort so gute Beziehungen, weil sie da auch mal gearbeitet hat. Ja, nun kümmere ich mich und nichts kommt. Ich kann es auch nicht mehr hören, dass jeder nur noch sagt, geh doch endlich in die Klinik, die müssen dir doch helfen können. Klinik als Allheilmittel. Naja, hat noch nie funktioniert, nach noch keiner meiner Klinikaufenthalte. Andererseits weiß ich nach nun 10 Jahren Durchhalten nicht mehr weiter und ich hoffe ein bisschen, dass ich ein Stück zu mir zurück finde, wenn ich mal einige Wochen woanders bin, wenn ich mal ""betreut", therapiert werde, meine Gedanken mal eine andere Richtung einschlagen könnten. Nur brauche ich zumindest für die erste Zeit einen totalen Rückzugsraum, damit die Informationsflut nicht zu groß wird, damit ich eine Stelle habe, wo ich mich ein ganz klein wenig sicherer fühle. Ich weiß nicht mal, ob es klappt, ob ich es schaffe, doch nach Hause fahren kann ich ja immer noch. Wobei ich nicht weiß, ob ich so einen Misserfolg noch verkrafte. Warum ich es dennoch versuchen will, obwohl eigentlich alles dagegen spricht? Ich weiß keinen anderen Weg mehr, ich weiß nicht mehr weiter. Eine ambulante Therapie - darauf warte ich jetzt schon fast ein Jahr, hier in der Nähe gibt es schlicht keine Therapeuten - bekomme ich ja nun auch erst, wenn ich vorher eine stationäre Therapie gemacht habe. Keine Ahnung, warum. Also, ist das nun auch in wieder noch weitere Ferne gerückt. Sollte sonst nämlich im Juli losgehen.

Meine KK hat gar kein Problem damit, wenn ich in einer Klinik eines anderen BL wollte, das ist Sache der Krankenhäuser selbst, wie die das handhaben wollen. Telefoniere seit ein paar Tagen mit meiner KK, doch nun weiß ich seit heute, dass die mir auch nicht weiter helfen können. Bin rat- und mittlerweile mutlos. Wo soll ich Stabilität herzaubern? Ich suche sie schon so lange, doch es wird ja immer nur schlimmer. Und immer nur allein damit und das ganze Gedankenchaos und nichts lässt sich lösen, ich weiß nicht mehr, wohin.

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candle
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Beitrag Di., 20.04.2010, 13:55

Irgendwie läufst Du etwas im Kreis. Ich war tatsächlich so kaputt, dass ich recht schnell in die Tagesklinik kam. Und außerdem dachte ich, dass gerade eine Klinik die Stabilisierungsarbeit leisten soll. So war es bei mir.

Wenn Du nun wirklich alles an dem Einbettzimmer fest machst, was soll Dir dann helfen?

cande
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.04.2010, 14:13

Evtl könnte dir betreutes Einzelwohnen helfen, wo regelmässig jemand bei dir zuhause vorbeischaut und sich kümmert?

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Beitrag Di., 20.04.2010, 18:10

Candle, ich muss das, was mir helfen KÖNNTE, auch aushalten können und deshalb bin ich nun mal auf der Suche nach dem, was mir überhaupt auch nur eine kleine MÖGLICHKEIT eröffnet. Dass das alles sehr schwierig ist, das weiß ich und dass man das so sehen kann, dass ich mir selbst im Weg stehe, das weiß ich auch, doch ich weiß eben auch, wozu ich noch fähig bin. Was nützt es mir, wenn ich auf Biegen und Brechen einem Mehrbettzimmer zustimme und nicht mal ein normales Gespräch aushalte? Nie zur Ruhe komme und dann vielleicht so zusammen breche, dass ich auf der Geschlossenen lande? Und was soll dort passieren? Medikamente vertrage ich nicht. Also geht es mir dann dort auch nur nicht besser oder was soll das dann dort bringen? Es ist nicht einfach, ich weiß es. Doch für mich ist es schon ein riesiger Fortschritt, dass ich überhaupt nach Möglichkeiten suche. Wirklich dran glauben, dass es mir tatsächlich helfen kann, das tue ich schon lange nicht mehr, dafür habe ich schon viel zu viel versucht. Aber manchmal ist es ja dumm und wenn es mich nur mal für eine Weile etwas stabilisiert oder wenn es mich nur 8 Wochen in meinem Leben weiter bringt. Ich MUSS noch durchhalten, auch wenn ich im Grunde nicht mehr will.

münchnerkindl, ja, das ist das, was ich seit einem dreiviertel Jahr gern möchte. Aber so verrückt es klingt, für mein Gebiet hier gibt es ganz einfach keine behördliche Genehmigung. Es kommt niemand her. Mit dem PSD bespreche ich das schon seit einer Ewigkeit, doch auch bei der letzten Beratung dazu wurde wieder kein entsprechender Beschluss gefasst. Und ohne diesen darf sich niemand hier kümmern, kann sich niemand bewerben, das für hier zu übernehmen. Es ist einfach so verrückt. Ich laufe nur Kreise, nichts klappt, nichts gibt es hier und ich kann nicht mehr. Mir fällt auch nichts mehr ein. Ich mache schon aus lauter Verzweiflung Ergotherapie, einfach nur, um raus zu kommen, ein Ziel zu haben, jemanden, der dann einfach mal eine Stunde da ist. Im Moment schaffe ich aber nicht mal das. Meine Hoffnung und mein Glaube sind auf Null. Ich hab mich in meinem Leben noch nie so hilflos gefühlt. Ich wusste IMMER weiter. Ich bin so fassungslos.

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candle
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Beitrag Di., 20.04.2010, 18:15

Wer sagt denn, dass Du ein Gespräch führen mußt? Das mußt Du doch gar nicht in der Klinik?

Wieso verträgst Du keine Medikamente? Welche hast Du wie lange ausprobiert?

Wieso willst Du nicht durchhalten? Möglicherweise landest Du dann so erst recht in der geschlossenen Abteilung. Wäre das so schlimm? Dort hättest Du ja viel Ruhe. Dann läßt Du Dich dort mit Medikamenten einstellen, ruhst Dich erstmal aus und gehst dann auf die Offene Station". Wäre das keine Option?

candle
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Beitrag Di., 20.04.2010, 19:34

Wieso ich nicht durchhalten WILL?!?!?!

Und nein, Psychiatrie ist überhaupt keine Option. Erstens gehen Medikaments ÜBERHAUPT nicht und es wäre schön, wenn akzeptiert werden könnte, dass ich jahrelang heftigste Probleme damit hatte. Der eine Notarzt kam, um mir was zu geben, kurz darauf der nächste, um es zu verdünnen, um die Wirkung abzuschwächen, um noch heftigere Reaktionen zu verhindern und ich kämpfte jedes Mal tagelang mit schlimmsten Zuständen. Weiterhin habe ich eine heftige posttraumatische Belastungsstörung, die aus der Psychiatrie stammt. Ich bekomme schon schlimmste Zustände, wenn ich nur zu meiner Psychiaterin muss. Mir macht das keinen Spaß, dass das alles so schwierig ist und ich bin froh, dass ich wenigstens das Verständnis meines Arztes habe, der schon oft erlebt hat, wie es mir womit geht. Ich wäre nicht halb so verzweifelt, wenn es so einfach gehen würde, wie Du es beschreibst. Mal ganz abgesehen davon, ich würde in die heftigste Klinik kommen, die es hier überhaupt nur gibt, weil nur diese für mich zuständig ist. Meine Tochter hat dort arbeiten müssen, sie hat gesagt, geh überall hin, doch niemals dort. Was dort mit den Patienten gemacht wird, ist nicht tragbar. Die Leute werden nur mit Tavor ruhig gestellt und dürfen nicht mal raus. Und das, wo ich Tag und Nacht draußen rumrenne vor Panik und Unruhe. Wo soll man dann mit solchen Zuständen hin? Mit Tavor zustopfen kann ich mich auch zu Hause, das Problem ist nur, das Zeug schafft es nicht. Sonst würde ich sagen, dann nehme ich eben eine Weile Tavor, dann schaffe ich das schon. Es sind übrigens sogar schon Bücher geschrieben worden über die Behandlung in dieser Klinik und es deckt sich mit den Aussagen der Leute, die ich kenne, die schon da waren, die aber keine Wahl hatten, weil sie auf Grund von Psychosen zwangseingewiesen wurden. Das ist dort nichts für Leute, die noch denken und fühlen können. Ich glaube, ich muss mich nicht entschuldigen dafür, dass ich so was ablehne. Ich bestimme immer noch über mich selbst.

Ja, ich sehe, Du machst Dir Gedanken wegen mir, ich finde das toll, ich bin sehr froh darüber, hier Antworten zu bekommen, nicht ganz allein zu hängen, wobei ich mich ja kümmere, was immer nur geht. Aber Du fühlst nicht das, was ich fühle, Du kannst meinen Zustand nicht nachempfinden, was ja ganz normal ist. Ehrlich, ich fühle mich wirklich verzweifelt, weil ich keinen Strohhalm finde, der mich trägt.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 19:41

Schleife hat geschrieben: münchnerkindl, ja, das ist das, was ich seit einem dreiviertel Jahr gern möchte. Aber so verrückt es klingt, für mein Gebiet hier gibt es ganz einfach keine behördliche Genehmigung. Es kommt niemand her. Mit dem PSD bespreche ich das schon seit einer Ewigkeit, doch auch bei der letzten Beratung dazu wurde wieder kein entsprechender Beschluss gefasst. Und ohne diesen darf sich niemand hier kümmern, kann sich niemand bewerben, das für hier zu übernehmen. Es ist einfach so verrückt. Ich laufe nur Kreise, nichts klappt, nichts gibt es hier und ich kann nicht mehr. Mir fällt auch nichts mehr ein. Ich mache schon aus lauter Verzweiflung Ergotherapie, einfach nur, um raus zu kommen, ein Ziel zu haben, jemanden, der dann einfach mal eine Stunde da ist. Im Moment schaffe ich aber nicht mal das. Meine Hoffnung und mein Glaube sind auf Null. Ich hab mich in meinem Leben noch nie so hilflos gefühlt. Ich wusste IMMER weiter. Ich bin so fassungslos.e
Ich würde mal das PSD vergessen und mich direkt an die Trägerbei dir in der Gegend wenden und da vorsprechen, mit einem Attest von deinem Psychiater, das besagt, daß du das brauchst. Ich vermute mal, daß die das evtl schon durchsetzen können. Ggf ist der PSD bei dir einfach inkompetent.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 19:42

Hallo Schleife!

Ich finde, und das ist bei PTBS wohl auch normal, Du hast nur noch einen sehr einseitigen Blick auf die Dinge, die um Dich rum passieren.
Schleife hat geschrieben: Der eine Notarzt kam, um mir was zu geben, kurz darauf der nächste, um es zu verdünnen, um die Wirkung abzuschwächen, um noch heftigere Reaktionen zu verhindern und ich kämpfte jedes Mal tagelang mit schlimmsten Zuständen.
Was Notärzte geben sind Notfallmedikamente, aber keine langfristig wirkende wie Antidepressiva. Schade, dass Du da nicht darauf eingehen willst. So versagst Du Dir wieder eine wichtige Unterstützung durch Ärzte und Therapeuten. Meines Wissens wird man auch gefragt und bekommt nicht einfach so die Medikamente.

OK, ich möchte jetzt nicht mehr sagen um Dich nicht weiter aus dem Ruder zu bringen. Meine Idee wäre noch: Mache ein Angebot, dass Du die Differenzkosten zum Einbettzimmer übernimmst. Das könnte noch eine Chance sein.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 19:47

Nee, die vom PSD bemüht sich schon sehr. Das mit dem Träger direkt, das haben wir schon versucht, das geht eben nicht, weil keiner die Genehmigung hat, die vom Landratsamt kommen muss. Und genau da hakt es leider. Wir konnten auch noch nicht herausfinden, ob ich dafür was bezahlen müsste, das kommt *nicht sicher jetzt bin* vom VdK, aber da gab es trotz mehrerer Nachfragen noch keine Rückmeldung. Irgendwie wohne ich sehr merkwürdig. Alles, was nah dran wäre und was mir helfen könnte, liegt in einem anderen Bundesland und da führt kein Weg rein. Hab auch schon mit der Hauptstelle meiner KK verhandelt, doch leider kommen auch von da die gleichen Auskünfte. Anderes Bundesland - große Schwierigkeiten und keine Unterstützung durch die KK. Das ist immer Sache der Klinik, wen die nehmen und wann und warum. Als Privatpatient hätte ich sicher keine Probleme.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 19:54

candle, ja, ich habs nicht geschrieben, ich habe einige Antidepressiva, Neuroleptika, Mao-Hemmer durch und es war immer ein Desaster, ewiger Kampf ohne positive Wirkung bis hin zum Serotoninsyndrom. Es ging mir so schlecht, dass die Ärzte selbst das wieder abgesetzt haben. Nun habe ich so eine starke Arzneimittelphobie, dass ich nicht mal mehr Hustensaft nehmen kann. Als ich letztens ein Antibiotikum nehmen musste, bin ich die ganze Zeit Tag und Nacht in extremer Panik rumgerannt, so dass selbst der Arzt, der mich gar nicht kannte, weil meiner im Urlaub war, gesagt hat, ich kann das so nicht mehr nehmen, ich muss raus aus dem Zustand. Ist ja nicht ganz ungefährlich. Und ich bekam eine Einmaldosis, womit ich es dann geschafft habe. Ist nicht so, dass ich aus Spaß an der Freude alles ablehne. Nur ist mein Körper und mein Nervensystem einfach kaputt. Jahrzehnte schon. Nur bis vor einem Jahr fühlte ich mich noch gebraucht und dadurch stark genug für alles. Das ist nun irgendwie vorbei.


Übrigens habe ich schon Probleme, die normale Zuzahlung leisten zu können, wie soll ich dann noch so ab 60 Euro pro Tag finanzieren, das kostet es nämlich, ich habe schon gefragt.
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Beitrag Di., 20.04.2010, 20:02

Ich bin jetzt ratlos.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 20:14

Ja, sorry, candle. Ich auch nur. Aber glaub mir, auch wenn jetzt nicht DIE Idee, die ich umsetzen könnte, dabei war, es ist für mich sehr wichtig, dass ich darüber reden konnte und noch kann. Mich damit selbst auch noch weiter auseinander setzen kann und aber nun noch genauer weiß, es ist einfach richtig schwierig. Vielleicht hätte ich nicht ganz so lange durchhalten sollen, doch einen anderen Weg gab es nicht. Ist schon ein Kompromiss, den ich jetzt eingehe, wenn ich sage, ich will es jetzt schon probieren. Eigentlich wollte ich mich darum, also um mich kümmern, wenn meine Tochter ihren Start in ihr eigenes Leben geschafft hat, also nichts mehr mitbekommt von dem, wie es mir geht, und nicht mitmachen muss, dass ich so lange in der Klinik bin. Aber mir war es so wichtig und ich bin stolz darauf, bis hier hin gekommen zu sein. Nur blöd, dass nun alles so völlig abgestürzt ist und gar keine Reserven mehr da sind.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 20:25

Also ich hatte mir in selbigen Zustand folgende Hilfe geholt, was zwar nicht ausreichend war, aber ich fühlte mich sicher Ansprechpartner zu haben. Also, ich habe einen sehr netten verständnisvollen Hausarzt, eine Psychologin bei der ich zur Krisenintervention war, eine Psychiaterin, die sehr super war, mich irgendwo ganzheitlich betreute, aber letztlich nur für die Medikation da war und dann noch die Probatorischen Sitzungen bei einer Therapeutin. Wenn ich rückblickend schaue, habe ich enorme Hilfe bekommen, damals habe ich es nicht so empfunden, vielleicht weil mir zwei Tage wie Wochen erschienen. Ach ja, die Seelsorge hat gut getan. Mir tat Reden immer gut! Und dann habe ich ja mal so kreative Bastelanwandlungen. Vielleicht gibt es ja bei Dir auch noch Dinge, die Dich etwas stabil halten?

Es ist immer gut, so sage ich mal, seine Last auf viele Füße zu verteilen, auch Hilfe bei nahestehenden Menschen zu suchen und anzunehmen.

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Beitrag Di., 20.04.2010, 21:31

Deine Reaktion zeigt mir, dass du dich noch nie ernsthaft mit der Option Tagesklinik auseinander gesetzt hast. Dabei habe ich es schon geschrieben:

Es gibt dort Ruheräume! Und dort ist nicht "Vollzeitprogramm" und dort gibt es auch viele Pausen. Die Fahrt kann, da die gesetzlichen Krankenkasse das tägliche Taxi zahlen, auch nicht so anstrengend sein.

Du schreibst, du würdest jede kleinste Möglichkeit nutzen. Und dass du schon Ergo machst, um wenigstens mal EINE (oder ein paar)Stunden raus zu kommen usw. , und widerspricht dir damit selbst. Auch was das Nachhause gehen können angeht...

All dies bewerkstelligt eine Tagesklinik!

Ich gestehe, ich bin ein wenig verärgert. Denn ich finde, du lügst dir ein wenig selbst in die Tasche. Wenn du behauptest, du hättest JEDE Option realistisch geprüft... und Vorschläge einfach so abtust, obwohl man dir gerade vorher das Gegenteil geschrieben hat.

Du hast wirklich einen ganz Stall von Spezialproblemen. Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob diese am Ende nicht daher rühren um ein Vermeidungsverhalten zu rechtfertigen...
Besonders nach deinen geschilderten schlechten Erfahrungen gehe ich davon aus, dass du ANGST hast vor einem weiteren ("nutzlosen") Klinikaufenthalt, und du dir deshalb im Wege stehst.
Im Wege stehen in der Form, dass die einzige Hilfe, die du bereit wärst anzunehmen, hauptsache so unmöglich wie möglich ist. Während Chancen im Hier und Jetzt kurzerhand abgetan und ignoriert werden. Denn alles, was dir im Moment angeblich wichtig wäre... ERFÜLLT eine Tagesklinik! Sogar (wie ich persönlich finde) besser als eine weitentfernte vollstationäre Klinik.

Außerdem: Irgendwann musst du aus der Käseglocke "VOLLSTATIONÄR" wieder heim. Bekannterweise straucheln dann viele, wenn sie nach hause in die unveränderte Situation kommen und erleben heftige Rückfälle. In einer TK (zwecks Stabilisierung) muss man sein tägliches Leben und Aufgaben nicht aussetzen...

Alles hat eben Vor - und Nachteile. Und ... pardon... wenn du auf DIE perfekte Lösung wartest... nun ja, wird nichts geschehen.

---


Es ist nicht so hart gemeint, wie es rüberkommt. Ich kann das schon nachvollziehen. Zwar ganz andere Geschichte, aber ich war vor geraumer Zeit in einem ähnlichen Konflikt, ... gerade wenn einem gerade sehr schlecht geht... und war überzeugt, dass ich entweder "ganz weg" muss in eine Klinik, sonst brächte es nichts. Oder gar nichts. Entweder/Oder. Heute weiß ich: Ich hätte mir unglaublich viel Elend sparen können, hätte mich mal EINER meiner Berater (z.B. Krisen/Suizidstelle, Frauen/Familienberatung etc.) auf die Option Tagesklinik hingewiesen. Bis ich hier ins Forum kam, konnte ich mir nichts darunter vorstellen oder was es bringen soll. Was auch ganz wichtig ist: Auf meine Weise habe ich genauso verzweifelt aktiv nach Lösungen aus dem Dilemma gesucht, mich an Fachleute gewandt etc. Aber nicht mal DIE haben von sich aus die Option TK erwähnt!!! Offenbar muss man auf die Idee schon selber kommen. Mein Gott, was hätte ich mir alles sparen können... (deswegen bin ich so penetrant, nicht weil ich es böse meine, sondern weil ich weiß, wie leicht man diese Option "übersieht")

Mal Hand auf Herz: Hast du wirklich ERNSTHAFT diese Option durchgedacht? Mit deinen Beratern KONKRET durchgesprochen? Vielleicht mal so eine Einrichtung besichtigt? Oder so wie hier in diesem Thread es von Anfang gleich abgetan, weil "... ohnehin alles sinnlos. Entweder ganz oder gar nicht." ???
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Beitrag Di., 20.04.2010, 21:39

Ja, das klingt alles so, wie ich es auch gern hätte und gesucht habe, wie die Nadel im Heuhaufen. Ambulante Therapie, wovon ich mir wirklich richtig viel zwecks Vorstabilisierung für Klinik versprochen habe, Fehlanzeige. So was suche ich seit Jahren, hier gibt es keine. Nun hatte mir der PSD im anderen Bundesland jemanden vermitteln wollen, doch die hat nun gesagt, sie übernimmt mich erst nach einer stationären Therapie, also auch erst mal nichts. Meine Psychiaterin - naja, wenn es hoch kommt, ein Termin im viertel Jahr, ohne Termin, wenn man überhaupt dran kommt, vier Stunden warten und das bringt auch nichts, mal schnell ne viertel Stunde. Therapie macht sie ja nicht. Und sie ist auch 80 km weg, wenn es mir sehr schlecht geht, einfach nicht zu erreichen. Mein Hausarzt, habe ich gewechselt, der davor schaute mich immer nur mit großen Froschaugen an und konnte mir nicht helfen, eben weil Medis bei mir ja nicht gehen, nun bin ich bei meinem alten Hausarzt, leider immer viel Fahrerei, weil ich da ja nicht mehr wohne, doch das ist es mir wert, er tut wenigstens etwas, gegen die massiven Schmerzen, was ja schwierig ist, Schmerzmittel lösen bei mir Asthma aus und auch die Schmerzärztin hat keine Ideen mehr - ist echt schon fast lustig - also, mein jetziger Wiederhausarzt versuchte es mit Akupunktur, hat gar nicht viel gefragt, als er mich in meinem Zustand sah, einfach auf die Pritsche und losgemacht, bekam es nicht mal bezahlt - einfach nur für mich (ich bin ihm so dankbar) und er wenigstens verschreibt auch mal Massagen, ohne geht es gar nicht, weil die Muskulatur so verkrampft, dass ich nicht mehr atmen kann, eine große Hilfe für mich. Seelsorge wird schwierig, Kirche ist für mich fremdes Land. Ergotherapie mit Basteln mache ich ja schon, nur momentan gerade Pause, weil es gerade zu viel ist, da auch noch hin zu müssen, die Pause hat aber die Therapeutin "angeordnet". Also, ich suche überall, aber wo nichts ist, da kann man auch nichts finden. Wollte auch gern so was wie Tagesstruktur oder so ne Art Betreuung für psy. Kranke, wo man hin kann, wenn man möchte und wo Sozialarbeiter sind, wenn man sie braucht, doch so was gibts hier auch nur nicht. Komische Gegend. Ich kann auch nicht immer erst ewig weit fahren. Das lässt mein Zustand und meine Finanzen nicht zu. Ich bin da wohl in einer Sackgasse gelandet.

Meine Freunde sind alle weit weg gezogen, bis auf eine und die ist selbst richtig schwer krank, so dass ich immer Angst habe, sie auch noch zu verlieren. Familie weggestorben, außer meiner Mutter, die sich aber nicht so für mich interessiert, sie möchte nur, dass ich ihr helfe und meine Schwester lebt weit weg und sieht keine große Veranlassung, in diese Gegend hier zu kommen. Ich hab Glück auf der ganzen Linie. Aber noch immer Humor.
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