Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?
Hallo Pfötchen und Ausgefuchst,
auch ich habe letztes Jahr die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe tiefenpsychologisch-fundierte Therapie bei einem ausgebildeten Traumatherapeuten gemacht. Dieser "Super-Therapeut" hat mich retraumatisiert und die Therapie beendet. ER wusste ganz genau was er tat, denn er kannte mich lange. Sein Satz am Ende war: " Bei ihnen hilft nichts.Nichts hilft."
Bis heute komme ich mit der Enttäuschung die er hinterlassen hat nicht zurecht. Ich habe zwar inzwischen einen neuen Therapeuten gefunden und hatte auch ein Erstgespräch, aber ich bin mir nicht sicher ob ich einem neuen Therapeuten nochmals wieder so vertrauen und auf die Therapie einlassen kann, wie vorher. Und wenn wird es wohl lange dauern.
Pfötchen gib nicht auf, es ist schrecklich und schmerzt sehr. Suche dir einen neuen Therapeuten, für mich war es sehr anstrengend, da ich speziell Traumatherapeuten gesucht habe und etliche Gespräche hatte, in denen ich fast aus allen Wolken gefallen bin. Auch ich war kurz davor aufzugeben aber für jeden Topf gibt es einen Deckel. So auch für uns.
Halt die Ohren steif
Liebe Grüße Aisha
auch ich habe letztes Jahr die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe tiefenpsychologisch-fundierte Therapie bei einem ausgebildeten Traumatherapeuten gemacht. Dieser "Super-Therapeut" hat mich retraumatisiert und die Therapie beendet. ER wusste ganz genau was er tat, denn er kannte mich lange. Sein Satz am Ende war: " Bei ihnen hilft nichts.Nichts hilft."
Bis heute komme ich mit der Enttäuschung die er hinterlassen hat nicht zurecht. Ich habe zwar inzwischen einen neuen Therapeuten gefunden und hatte auch ein Erstgespräch, aber ich bin mir nicht sicher ob ich einem neuen Therapeuten nochmals wieder so vertrauen und auf die Therapie einlassen kann, wie vorher. Und wenn wird es wohl lange dauern.
Pfötchen gib nicht auf, es ist schrecklich und schmerzt sehr. Suche dir einen neuen Therapeuten, für mich war es sehr anstrengend, da ich speziell Traumatherapeuten gesucht habe und etliche Gespräche hatte, in denen ich fast aus allen Wolken gefallen bin. Auch ich war kurz davor aufzugeben aber für jeden Topf gibt es einen Deckel. So auch für uns.
Halt die Ohren steif
Liebe Grüße Aisha
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liebes pfötchen,
das ist wirklich eine schlimme geschichte, die du erzählst. dass traumatsierte manchmal dazu neigen, ihre traumata zu reinszenieren ist zwar sicherlich wahr (ich habe das an mir selbst mit großem Entsetzen beobachtet), aber genau deswegen erklärt er überhaupt gar nichts. so wie du das beschreibst, klingt danach schuldzuweisung an dich und das ist absurd. ich wünsche dir so sehr, dass du jemanden findest, der dir da raushilft. bitte nicht aufgeben....
das ist wirklich eine schlimme geschichte, die du erzählst. dass traumatsierte manchmal dazu neigen, ihre traumata zu reinszenieren ist zwar sicherlich wahr (ich habe das an mir selbst mit großem Entsetzen beobachtet), aber genau deswegen erklärt er überhaupt gar nichts. so wie du das beschreibst, klingt danach schuldzuweisung an dich und das ist absurd. ich wünsche dir so sehr, dass du jemanden findest, der dir da raushilft. bitte nicht aufgeben....
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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@ Pfötchen u. Aisha40:
Ich kann Euch leider nur zu gut verstehen. Ihr seid unten und wie. Diese Flop-Therapie hat ja auch genug Kraft gekostet und dann geht's einem noch schlechter, man hat noch mehr Probleme... So'n Shit und das hat man diesem Thera-A... zu verdanken. Der sollte einen ja gesund machen.....
Ja, "sollte".
Ich kann Euch leider nur sagen, dass Ihr daran nicht verzweifeln dürft. Man denkt, da kommt man nie mehr raus, es gibt keine Hilfe. Aber die gibt's, die gibt's solange, wie ihr wirklich gesund werden wollte. Es ist brutal, aber man muss sich - evtl. mit Verschnauffpause, weil man erst mal gar nicht offen für was Neues ist - wieder auf Therasuche begeben.
Wenn man dann jemanden findet, der passt, der echt helfen kann, geht's sehr schnell viel besser. Und dann vergisst man diese schlimmen Erfahrungen wieder ein bisschen. Es wird nicht immer so quälend bleiben, wie es sich jetzt anfühlt.
Ich kann Euch nur einen Trost mitgeben: Seit froh, wenn's nur eine Therapie war, die so lief und nicht eingie. Seid noch froh, wenn's nur ein Jahr war, dann seid ihr noch mit einem blauen Auge weggekommen. Bei mir waren es 10 und bei einer Freundin waren es 9 Jahre. Da fängst Du jung und knusprig mit Therapie an und kommst als altes abgehalftertes Wrack raus.
Ich drück' Euch!
ausgefuchst
Ich kann Euch leider nur zu gut verstehen. Ihr seid unten und wie. Diese Flop-Therapie hat ja auch genug Kraft gekostet und dann geht's einem noch schlechter, man hat noch mehr Probleme... So'n Shit und das hat man diesem Thera-A... zu verdanken. Der sollte einen ja gesund machen.....
Ja, "sollte".
Ich kann Euch leider nur sagen, dass Ihr daran nicht verzweifeln dürft. Man denkt, da kommt man nie mehr raus, es gibt keine Hilfe. Aber die gibt's, die gibt's solange, wie ihr wirklich gesund werden wollte. Es ist brutal, aber man muss sich - evtl. mit Verschnauffpause, weil man erst mal gar nicht offen für was Neues ist - wieder auf Therasuche begeben.
Wenn man dann jemanden findet, der passt, der echt helfen kann, geht's sehr schnell viel besser. Und dann vergisst man diese schlimmen Erfahrungen wieder ein bisschen. Es wird nicht immer so quälend bleiben, wie es sich jetzt anfühlt.
Ich kann Euch nur einen Trost mitgeben: Seit froh, wenn's nur eine Therapie war, die so lief und nicht eingie. Seid noch froh, wenn's nur ein Jahr war, dann seid ihr noch mit einem blauen Auge weggekommen. Bei mir waren es 10 und bei einer Freundin waren es 9 Jahre. Da fängst Du jung und knusprig mit Therapie an und kommst als altes abgehalftertes Wrack raus.
Ich drück' Euch!
ausgefuchst
Hallo Pfötchen und Aisha!
Ich kann Eure Schmerzen und Eure Enttäuschung auch sehr gut nachempfinden, ich bin selbst auch in einer tiefenpsychologisch "fundierten" Therapie als Traumapatientin sehr heftig retraumatisiert worden. Das tut mir ganz schrecklich leid für Euch, ich weiß, wie sich sowas anfühlt...
Das, was ausgefuchst als "Sofortmassnahmen" beschrieben hat, kann ich nur doppelt und dreifach dick und fett unterstreichen. So wenig wie möglich dran denken, Ablenkung, Schonung, Erholung hilft wirklich viel und kann auch ziemlich schnell zu einer Besserung führen. Ich versuche auch erst seit kurzer Zeit das aktiv so umzusetzen, aber es hat schon zu einer deutlichen Besserung geführt.
Ich drück' Euch die Daumen, daß es mit neuen Theras besser läuft, ich bin da selbst (auch) noch auf der Suche.
@Pfötchen: Wenn Deine Ex-Thera Dich mit so einer "Deutung" entlässt, dann ist sie in meinen Augen eine ziemliche Flachpfeife... Ich finde das hochgradig verantwortungslos.
Liebe Grüße
nemesis
Ich kann Eure Schmerzen und Eure Enttäuschung auch sehr gut nachempfinden, ich bin selbst auch in einer tiefenpsychologisch "fundierten" Therapie als Traumapatientin sehr heftig retraumatisiert worden. Das tut mir ganz schrecklich leid für Euch, ich weiß, wie sich sowas anfühlt...
Das, was ausgefuchst als "Sofortmassnahmen" beschrieben hat, kann ich nur doppelt und dreifach dick und fett unterstreichen. So wenig wie möglich dran denken, Ablenkung, Schonung, Erholung hilft wirklich viel und kann auch ziemlich schnell zu einer Besserung führen. Ich versuche auch erst seit kurzer Zeit das aktiv so umzusetzen, aber es hat schon zu einer deutlichen Besserung geführt.
Ich drück' Euch die Daumen, daß es mit neuen Theras besser läuft, ich bin da selbst (auch) noch auf der Suche.
@Pfötchen: Wenn Deine Ex-Thera Dich mit so einer "Deutung" entlässt, dann ist sie in meinen Augen eine ziemliche Flachpfeife... Ich finde das hochgradig verantwortungslos.
Liebe Grüße
nemesis
We are effectively destroying ourselves by violence masquerading as love.
(R.D. Laing)
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Hallo zusammen,
als erstes will ich sagen, dass es, egal welche Therapieform, am wichtigsten ist der Thera eine richtige Traumaausbildung hat. Denn man geht ja auch nicht zum Allgemeinmediziner wenn man ein Herzleiden hat, dann geht man ja auch zum Spezialisten. Und mit richtigen Traumaausbildung meine ich jemanden der nicht nur ein Wochendseminar besucht hat und dann auf seine Tür schreibt er ist Traumatherapeut. Da haben viele von uns mehr Ahnung von Trauma als dieser Therapeut. Ich finde auch jemand der eine EMDR-Ausbildung gemacht hat ist kein Traumatherapeut. Er hat ein Verfahren gelernt, aber das ist auch alles. Durch weis er noch lange nichts über Traumatas. Leider ist gibt es keine Reglung dafür wer sich Traumatherapeut nennen darf und wer nicht. Jeder Idiot kann sich so nennen. Das macht es für uns betroffenen noch schwieriger einen geeigneten Thera zu finden als es ohnehin schon ist.
ich kann Carö nur zu 100 % zustimmen, was sie noch in „Abgeschlossene Psychoanalyse auf Seite 3“ geschrieben hat. Jeder Mensch ist verschieden und braucht verschiedenes. Was für den einen Gut ist, ist für den anderen schädlich und umgekehrt. Und so sehe ich das auch bei den verschiedenen Therapieformen. Bei einen Thera, egal welche Form, sich nur strikt ans Lehrbuch hält und sich nicht auf das Individuum Mensch einlässt und so auch nicht auch andere Wege einschlägt, hat sowieso jeder verloren, der nicht in das Schema rein passt.
Ich denke auch, ein Traumatherapeut kann keine klassische PA durchziehen, weil sich das in einigen Bereichen beißt. Aber gerade das macht auch ein guten Therapeuten aus, an den Stellen an den es angebracht ist umzuschalten. Deshalb würde ich nicht generell sagen PA ist nichts für Traumatisierte, es kommt immer auf dem Therapeuten an.
Natürlich macht es mich sehr nachdenklich und komme ins schleudern wenn ich die Aussagen von Ausgefuchs und anderen lese. Ich werde diesbezüglich auch immer wachsam sein und bin dafür auch dankbar. Aber ob eine Therapie gelingt oder nicht hängt von so vielen Faktoren zusammen, es ist ein Glückspiel, den richtigen Therapeuten für sich zu finden. Deshalb kann es sein das ein Traumapatient bei einen Thera den totalen Erfolg erzielt und der andere die totale Katastrophe mit schweren Therapieschäden, Retraumatsierungen usw.
Für mich kann ich nur hoffen, das ich die Nadel im Heuhaufen gefunden habe. Ich mache PA bei einen Traumatherapeuten, ob er für mich gut ist oder nicht, kann ich noch nicht sagen. Ich wüsste von mir nur, das VT nichts für mich wäre, damit käme ich nicht zurecht aus verschiedenen gründen. Durch die Aussagen hier, wie ich schon geschrieben habe, bin ich schon sehr stark am Zweifeln gekommen bzw. PA, aber bisher kann ich nichts Negatives feststellen (na ja habe ja auch erst 22 h hinter mir). Beim den Erstgesprächen hatte er mich zwar so extrem getriggert, das ich 2 Wochen nicht mehr heraus kam, aber das konnte er beim besten willen nicht vorhersehen und hat mich dann auch beim nächsten Gespräch da wieder herausgeholt. Ich kann auch nur sagen, das er mich auch schon gebremst hat. Als ich ihm von einen Flash erzählen wollte, ist er mir sofort ins Wort gefallen und meinte ich müsste ihm das nicht näher sagen/erklären, er wüsste was ich sagen will (oder so ähnlich). Also hat er dafür gesorgt, dass ich nicht wieder dort hinein falle.
LG
Erdbeermütze
als erstes will ich sagen, dass es, egal welche Therapieform, am wichtigsten ist der Thera eine richtige Traumaausbildung hat. Denn man geht ja auch nicht zum Allgemeinmediziner wenn man ein Herzleiden hat, dann geht man ja auch zum Spezialisten. Und mit richtigen Traumaausbildung meine ich jemanden der nicht nur ein Wochendseminar besucht hat und dann auf seine Tür schreibt er ist Traumatherapeut. Da haben viele von uns mehr Ahnung von Trauma als dieser Therapeut. Ich finde auch jemand der eine EMDR-Ausbildung gemacht hat ist kein Traumatherapeut. Er hat ein Verfahren gelernt, aber das ist auch alles. Durch weis er noch lange nichts über Traumatas. Leider ist gibt es keine Reglung dafür wer sich Traumatherapeut nennen darf und wer nicht. Jeder Idiot kann sich so nennen. Das macht es für uns betroffenen noch schwieriger einen geeigneten Thera zu finden als es ohnehin schon ist.
ich kann Carö nur zu 100 % zustimmen, was sie noch in „Abgeschlossene Psychoanalyse auf Seite 3“ geschrieben hat. Jeder Mensch ist verschieden und braucht verschiedenes. Was für den einen Gut ist, ist für den anderen schädlich und umgekehrt. Und so sehe ich das auch bei den verschiedenen Therapieformen. Bei einen Thera, egal welche Form, sich nur strikt ans Lehrbuch hält und sich nicht auf das Individuum Mensch einlässt und so auch nicht auch andere Wege einschlägt, hat sowieso jeder verloren, der nicht in das Schema rein passt.
Ich denke auch, ein Traumatherapeut kann keine klassische PA durchziehen, weil sich das in einigen Bereichen beißt. Aber gerade das macht auch ein guten Therapeuten aus, an den Stellen an den es angebracht ist umzuschalten. Deshalb würde ich nicht generell sagen PA ist nichts für Traumatisierte, es kommt immer auf dem Therapeuten an.
Natürlich macht es mich sehr nachdenklich und komme ins schleudern wenn ich die Aussagen von Ausgefuchs und anderen lese. Ich werde diesbezüglich auch immer wachsam sein und bin dafür auch dankbar. Aber ob eine Therapie gelingt oder nicht hängt von so vielen Faktoren zusammen, es ist ein Glückspiel, den richtigen Therapeuten für sich zu finden. Deshalb kann es sein das ein Traumapatient bei einen Thera den totalen Erfolg erzielt und der andere die totale Katastrophe mit schweren Therapieschäden, Retraumatsierungen usw.
Für mich kann ich nur hoffen, das ich die Nadel im Heuhaufen gefunden habe. Ich mache PA bei einen Traumatherapeuten, ob er für mich gut ist oder nicht, kann ich noch nicht sagen. Ich wüsste von mir nur, das VT nichts für mich wäre, damit käme ich nicht zurecht aus verschiedenen gründen. Durch die Aussagen hier, wie ich schon geschrieben habe, bin ich schon sehr stark am Zweifeln gekommen bzw. PA, aber bisher kann ich nichts Negatives feststellen (na ja habe ja auch erst 22 h hinter mir). Beim den Erstgesprächen hatte er mich zwar so extrem getriggert, das ich 2 Wochen nicht mehr heraus kam, aber das konnte er beim besten willen nicht vorhersehen und hat mich dann auch beim nächsten Gespräch da wieder herausgeholt. Ich kann auch nur sagen, das er mich auch schon gebremst hat. Als ich ihm von einen Flash erzählen wollte, ist er mir sofort ins Wort gefallen und meinte ich müsste ihm das nicht näher sagen/erklären, er wüsste was ich sagen will (oder so ähnlich). Also hat er dafür gesorgt, dass ich nicht wieder dort hinein falle.
LG
Erdbeermütze
Hallo Erdbeermütze,
ich stimme Dir total zu. Bei einer Traumafolgestörung ist es - finde ich - in erster Linie wichtig, einen Therapeuten zu finden, der sich mit Traumatisierungen auskennt und flexibel ist auf den Patienten einzugehen.
Ich mache eine Traumatherapie bei einem Analytiker und nach einer erfolglosen VT und ein paar erfolglosen Klinikaufenthalten mit Fehldiagnosen, ist er der Erste, der der mir wirklich hilft und bei dem es ständig aufwärts geht und ich Erfolgserlebnisse habe.
Wenn ich in der VT das Bedürfnis hatte von (Alb-)träumen, die ich immer wieder hatte und die mich sehr belastet haben, zu erzählen, dann wurde das immer abgeblockt. Wenn ich das Bedürfnis hatte über früher zu sprechen, wurde es abgeblockt. Und ich wurde permanent unter Druck gesetzt, wenn ich mich an irgendwelche Regeln nicht gehalten habe ("Wenn Sie das nicht machen, dann war das heute unsere letzte Stunde", "Wenn Sie nicht in die Klinik gehen, dann behandle ich Sie nicht weiter", "Wenn Sie sich an den Plan nicht halten, lasse ich Sie einweisen",...).
Es war für mich wie eine Erlösung als mein jetziger Therapeut mich einfach hat erzählen lassen, sich interessiert hat und mich gerade auch bei den Träumen ernstgenommen hat. Mal davon abgesehen, dass er der erste war, der diverse Traumata bei mir als Ursache gesehen hat und mich dementsprechend angefangen hat zu behandeln.
Was ich damit sagen will - ich glaube nicht, dass man pauschal sagen sollte, die Therapieform ist für Traumatisierte schlecht und die ist gut. Das ist so individuell wie alles andere auch.
Viele Grüße, Lena
ich stimme Dir total zu. Bei einer Traumafolgestörung ist es - finde ich - in erster Linie wichtig, einen Therapeuten zu finden, der sich mit Traumatisierungen auskennt und flexibel ist auf den Patienten einzugehen.
Ich mache eine Traumatherapie bei einem Analytiker und nach einer erfolglosen VT und ein paar erfolglosen Klinikaufenthalten mit Fehldiagnosen, ist er der Erste, der der mir wirklich hilft und bei dem es ständig aufwärts geht und ich Erfolgserlebnisse habe.
Wenn ich in der VT das Bedürfnis hatte von (Alb-)träumen, die ich immer wieder hatte und die mich sehr belastet haben, zu erzählen, dann wurde das immer abgeblockt. Wenn ich das Bedürfnis hatte über früher zu sprechen, wurde es abgeblockt. Und ich wurde permanent unter Druck gesetzt, wenn ich mich an irgendwelche Regeln nicht gehalten habe ("Wenn Sie das nicht machen, dann war das heute unsere letzte Stunde", "Wenn Sie nicht in die Klinik gehen, dann behandle ich Sie nicht weiter", "Wenn Sie sich an den Plan nicht halten, lasse ich Sie einweisen",...).
Es war für mich wie eine Erlösung als mein jetziger Therapeut mich einfach hat erzählen lassen, sich interessiert hat und mich gerade auch bei den Träumen ernstgenommen hat. Mal davon abgesehen, dass er der erste war, der diverse Traumata bei mir als Ursache gesehen hat und mich dementsprechend angefangen hat zu behandeln.
Was ich damit sagen will - ich glaube nicht, dass man pauschal sagen sollte, die Therapieform ist für Traumatisierte schlecht und die ist gut. Das ist so individuell wie alles andere auch.
Viele Grüße, Lena
Was versteht man unter einer KOMPLEXEN tramatisierung?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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- Beiträge: 702
@ Erdbeermütze u. Lena:
Sorry, aber da habt Ihr mich falsch verstanden und ich habe das mit Sicherheit auch nie so gesagt. Ich meine, wenn ich von PA spreche, klassische psychoanalytische PA/klassische Psychoanalyse.
Psychoanalytisch orientierte oder psychoanalytische TRAUMATHERAPIE (Das ist das, was ihr beide macht? Zumindest bei Erdbeermütze ist das zu entnehmen. Bei Lena konnte ich es nicht rauslesen, was sie genau macht.) ist davon meilenweit entfernt.
Bitte passt mir da auf und schmeißt beim Lesen nicht alles durcheinander, sonst versteht ihr die Postings nicht.
Und daher brauchst Du, liebe Erdbeermütze, überhaupt nicht verunsichert sein, weil Du die richtige Therapieform hast. Und wenn der Thera was taugt, dann hast Du die Nadel im Heu gefunden.
Und was die Kritik von Lena angeht: Es hängt immer auch vom Therapeuten ab, wie VT gemacht wird. Es ist nicht wirklich möglich, Aufarbeitung zu betreiben, ohne, dass der Thera die Vergangenheit kennt. Aber in der Stabi achten sie streng drauf, dass man da nicht dürber redet, eben wegen der Gefahr der Triggerung.
Nochmal:
Es gibt die allgemeinen Therapieverfahren:
In Deutschland werden davon von den gesetzl. Kassen bezahlt (im ambulanten Bereich; zustätzlich möglich sind Dinge wie Ergotherapie, kann der Arzt verschreiben und ich glaube, früher waren es zusätzlich bis zu 10 Std. Traumatherapie):
1. allgemeine VT
2. allgemeine TP-Therapie
3. pa Therapie
Und die werden von Therapeuten durchgeführt, die keine Traumatherapieausbildung haben.
Traumatherapeuten machen das (und klar, es gibt auch schlechte, Anfänger, Leute, ohne klinische Erfahrung, auch hier gibt's Qualitätsunterschiede):
1. traumaadaptierte VT
2. traumaadaptierte TP-Therapie
3. traumaadaptierte pa Therapie
Und das sind die Verfahren der Wahl für Traumapatienten, zumindest mal in der Theorie. Trotzdem kann auch ein Traumatherapeut mal ein schwarzes Schaf sein oder eine Therapie einfach schief gehen.
Aber wie Erdbeermütze sagte: Allgemeine Therapie und Traumatherapie beißt sich in vielen Punkten.
Z.B. in allgemeinen Therapien wird viellfach bei einem Patienten, wenn er an einem bestimmten Punkt "Stop" sagt und nicht weitergehen will, Druck gemacht, gebohrt, nachgehakt. Grund: Der allgemein arbeitende VT sieht darin Vermeidungsverhalten, dass er nicht zulassen will. Der allg. arbeitende TP und der allg. arbeitende PA sehen darin Widerstände, Abwehrmechanismen, die sie offen legen wollen, aufdecken und gehen dann genau da rein.
Aber jeder Traumatherapeut, der was drauf hat, wird hier vorsichtig werden, er wird nicht weiterdrängen, sondern wenn's nötig wird, sogar auf Stabilisierungstechniken umsteigen.
Und das ist halt das Problem mit Leuten ohne Traumaausbildung: Sie denken, sie machen es richtig, aber in Wirklichkeit machen sie es grottenfalsch und dann kommt's eben zu Katastrophentherapien. Diese Therapeuten kommen dann auch unter starken Stress und werden oft gegenüber den Traumapatienten dann noch aggressiv. UND DANN man mittendrin im Alptraum. Der Thera fängt an: Bei Ihnen hilft nichts!
Oder es kommen Sachen wie: "Sie sind so gestört, Sie sind nicht mehr therapierbar!".
Ich verstehe ja, dass hier keiner hören will, dass er eine Therapieform gewählt hat, die schädlich sein könnte, noch dazu, wenn der Thera ganz toll ist. Aber ich rede vom Durchschnitt und im Durchschnitt kann man Nicht-Traumatherapeuten bei Trauma-Patienten vergegessen.
Wenn man Zahnschmerzen hat, geht man auch zum Zahnarzt und nicht zum Gynäkologen. Und ja, der Unterschied ist so gewaltig. In der somatischen Medizin haben wir soviele Spezialisierungen und warum glaubt dann eigentlich Gott und die Welt, dass ein allgemein ausgebildeter Thera einfach jedes Fachgebiet drauf hätte und alles und jeden behandeln könnte?
Mir hat das auch der Leiter vom hier zuständigen Weißen Ring bestätigt. Sie bezahlen Erstgespräche für Opfer bei Therapeuten, aber sie haben z.B. für meine Stadt hier eine einzige Adresse, wo sie sagen können, da können sie Opfer hinschicken, ohne dass sie durch den Therapeuten geschädigt werden. Sie haben viellfach mit anderen Therapeuten Erfahrungen gemacht und die Opfer kamen kaputter raus, als man sie hingeschickt hat.
Aufpassen ist wirklich wichtig. Und es ist ein Riesenproblem. Wir haben eine totale Versorgungslücke im Bereich Psychotraumatologie und es werden sehr viele durch's Netz fallen. Es ändert sich was in der Szene, aber es ist und bleibt haarig. Und vor 10 Jahren war's noch viel schlimmer, man hatte kaum eine Chance, bei einem kompetenten Thera im ambulanten Bereich zu landen.
Wer nichts fand, musste nehmen, was übrig blieb. So ging's mir und es hat mich fast umgebracht.
GLG
ausgefuchst
PS Und man muss halt überlegen, dass manche Patienten so geschwächt in Therapie gehen, dass sie einen Flop in Therapie kräftemäßig überhaupt nicht mehr überstehen.
Sorry, aber da habt Ihr mich falsch verstanden und ich habe das mit Sicherheit auch nie so gesagt. Ich meine, wenn ich von PA spreche, klassische psychoanalytische PA/klassische Psychoanalyse.
Psychoanalytisch orientierte oder psychoanalytische TRAUMATHERAPIE (Das ist das, was ihr beide macht? Zumindest bei Erdbeermütze ist das zu entnehmen. Bei Lena konnte ich es nicht rauslesen, was sie genau macht.) ist davon meilenweit entfernt.
Bitte passt mir da auf und schmeißt beim Lesen nicht alles durcheinander, sonst versteht ihr die Postings nicht.
Und daher brauchst Du, liebe Erdbeermütze, überhaupt nicht verunsichert sein, weil Du die richtige Therapieform hast. Und wenn der Thera was taugt, dann hast Du die Nadel im Heu gefunden.
Und was die Kritik von Lena angeht: Es hängt immer auch vom Therapeuten ab, wie VT gemacht wird. Es ist nicht wirklich möglich, Aufarbeitung zu betreiben, ohne, dass der Thera die Vergangenheit kennt. Aber in der Stabi achten sie streng drauf, dass man da nicht dürber redet, eben wegen der Gefahr der Triggerung.
Nochmal:
Es gibt die allgemeinen Therapieverfahren:
In Deutschland werden davon von den gesetzl. Kassen bezahlt (im ambulanten Bereich; zustätzlich möglich sind Dinge wie Ergotherapie, kann der Arzt verschreiben und ich glaube, früher waren es zusätzlich bis zu 10 Std. Traumatherapie):
1. allgemeine VT
2. allgemeine TP-Therapie
3. pa Therapie
Und die werden von Therapeuten durchgeführt, die keine Traumatherapieausbildung haben.
Traumatherapeuten machen das (und klar, es gibt auch schlechte, Anfänger, Leute, ohne klinische Erfahrung, auch hier gibt's Qualitätsunterschiede):
1. traumaadaptierte VT
2. traumaadaptierte TP-Therapie
3. traumaadaptierte pa Therapie
Und das sind die Verfahren der Wahl für Traumapatienten, zumindest mal in der Theorie. Trotzdem kann auch ein Traumatherapeut mal ein schwarzes Schaf sein oder eine Therapie einfach schief gehen.
Aber wie Erdbeermütze sagte: Allgemeine Therapie und Traumatherapie beißt sich in vielen Punkten.
Z.B. in allgemeinen Therapien wird viellfach bei einem Patienten, wenn er an einem bestimmten Punkt "Stop" sagt und nicht weitergehen will, Druck gemacht, gebohrt, nachgehakt. Grund: Der allgemein arbeitende VT sieht darin Vermeidungsverhalten, dass er nicht zulassen will. Der allg. arbeitende TP und der allg. arbeitende PA sehen darin Widerstände, Abwehrmechanismen, die sie offen legen wollen, aufdecken und gehen dann genau da rein.
Aber jeder Traumatherapeut, der was drauf hat, wird hier vorsichtig werden, er wird nicht weiterdrängen, sondern wenn's nötig wird, sogar auf Stabilisierungstechniken umsteigen.
Und das ist halt das Problem mit Leuten ohne Traumaausbildung: Sie denken, sie machen es richtig, aber in Wirklichkeit machen sie es grottenfalsch und dann kommt's eben zu Katastrophentherapien. Diese Therapeuten kommen dann auch unter starken Stress und werden oft gegenüber den Traumapatienten dann noch aggressiv. UND DANN man mittendrin im Alptraum. Der Thera fängt an: Bei Ihnen hilft nichts!
Oder es kommen Sachen wie: "Sie sind so gestört, Sie sind nicht mehr therapierbar!".
Ich verstehe ja, dass hier keiner hören will, dass er eine Therapieform gewählt hat, die schädlich sein könnte, noch dazu, wenn der Thera ganz toll ist. Aber ich rede vom Durchschnitt und im Durchschnitt kann man Nicht-Traumatherapeuten bei Trauma-Patienten vergegessen.
Wenn man Zahnschmerzen hat, geht man auch zum Zahnarzt und nicht zum Gynäkologen. Und ja, der Unterschied ist so gewaltig. In der somatischen Medizin haben wir soviele Spezialisierungen und warum glaubt dann eigentlich Gott und die Welt, dass ein allgemein ausgebildeter Thera einfach jedes Fachgebiet drauf hätte und alles und jeden behandeln könnte?
Mir hat das auch der Leiter vom hier zuständigen Weißen Ring bestätigt. Sie bezahlen Erstgespräche für Opfer bei Therapeuten, aber sie haben z.B. für meine Stadt hier eine einzige Adresse, wo sie sagen können, da können sie Opfer hinschicken, ohne dass sie durch den Therapeuten geschädigt werden. Sie haben viellfach mit anderen Therapeuten Erfahrungen gemacht und die Opfer kamen kaputter raus, als man sie hingeschickt hat.
Aufpassen ist wirklich wichtig. Und es ist ein Riesenproblem. Wir haben eine totale Versorgungslücke im Bereich Psychotraumatologie und es werden sehr viele durch's Netz fallen. Es ändert sich was in der Szene, aber es ist und bleibt haarig. Und vor 10 Jahren war's noch viel schlimmer, man hatte kaum eine Chance, bei einem kompetenten Thera im ambulanten Bereich zu landen.
Wer nichts fand, musste nehmen, was übrig blieb. So ging's mir und es hat mich fast umgebracht.
GLG
ausgefuchst
PS Und man muss halt überlegen, dass manche Patienten so geschwächt in Therapie gehen, dass sie einen Flop in Therapie kräftemäßig überhaupt nicht mehr überstehen.
Zuletzt geändert von Jesusechse am So., 04.04.2010, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo ausgefuchst,
das kann aber so nicht ganz stimmen:
Und als Kritik an Dir sollte meine erste Antwort gar nicht gemeint sein, aber es klingt wirklich oft so als ob Du grundsätzlich gegen alles bist, was mit PA zu tun hat - unabhängig davon wie der jeweilige PA arbeitet und vielleicht noch zusätzlich ausgebildet ist. Aber das gehört jetzt nicht hier in die Diskussion.
Ich für mich kann halt nur sagen, dass mir die VT mehr geschadet hat als geholfen hat und ich nicht auf der Suche nach einem Traumatherapeuten war, sondern durch Zufall bei einem PA gelandet bin, von dem ich nicht wusste, dass er auch Zusatzausbildungen hat. Und der hat mir eben geholfen.
VG, Lena
das kann aber so nicht ganz stimmen:
Weil meine Therapie von der Kasse bezahlt wird - und im Rahmen einer Einzelfallentscheidung sogar über die normale Stundenzahl hinaus - und keine klassische PA ist, sondern eine traumaadaptierte (was auch so im Gutachterantrag steht).In Deutschland werden davon von den gesetzl. Kassen bezahlt (im ambulanten Bereich; zustätzlich möglich sind Dinge wie Ergotherapie, kann der Arzt verschreiben und ich glaube, früher waren es zusätzlich bis zu 10 Std. Traumatherapie):
1. allgemeine VT
2. allgemeine TP-Therapie
3. pa Therapie
Und die werden von Therapeuten durchgeführt, die keine Traumatherapieausbildung haben.
Und als Kritik an Dir sollte meine erste Antwort gar nicht gemeint sein, aber es klingt wirklich oft so als ob Du grundsätzlich gegen alles bist, was mit PA zu tun hat - unabhängig davon wie der jeweilige PA arbeitet und vielleicht noch zusätzlich ausgebildet ist. Aber das gehört jetzt nicht hier in die Diskussion.
Ich für mich kann halt nur sagen, dass mir die VT mehr geschadet hat als geholfen hat und ich nicht auf der Suche nach einem Traumatherapeuten war, sondern durch Zufall bei einem PA gelandet bin, von dem ich nicht wusste, dass er auch Zusatzausbildungen hat. Und der hat mir eben geholfen.
VG, Lena
liebe leute,
ich finde es schlimm, was manchen in der therapie passiert ist, ich finde es aber auch schlimm, wenn andere dadurch anfangen, an ihren therapeuten zu zweifeln, die sie eigentlich als hilfreich erlebt haben.
ich möcte deshalb aus meiner perspektive noch einmal stark machen, dass es keine "rezepte" für traumatisierte gibt. das ist ja auch aus den beiträgen hier deutlich geworden. einige müssen auch von schlimmen erzählen, andere brauchten es, gebremst zu werden. bei mir selber hat sich das manchmal rasend schnell geändert. ich kann deshalb auch verstehen, dass meine therapeutin das manchmal und v.a. am anfang nicht immer ganz mitgekriegt hat. sie hat das oft selber gesagt und die dinge mit der begründung verlangsamt, dass sie noch nicht so gut einschätzen könne, was ICH aushalte und wie sie MICH aus den löchern, in die ich dann falle, wieder rausholen kann. das hat mich sehr berührt, dass sie gesagt hat, SIE bräuche zeit, um wege zu finden, die für MICH gehbar sind.
ich hab am anfang auch gar nicht gefragt, ob sie eine traumaspezialistin ist. das hätte ich gar nicht gekonnt - auch weil ich mich selber so zu beginn nicht gesehen habe.
für mich waren zwei dinge wichtig: das wir gemeinsam gelernt haben, was ich und nicht traumatisierte allgemein brauchen. ich weiß nicht, ich kam mir dadurch nicht so pathologisiert vor. außerdem war es ein gemeinsamer lernprozess. ich hab nämlich auch gelernt, besser zu spüren und zu sagen, was ich brauche. das war ganz wichtig, um aus ohnmachtsgefühlen rauszukommen und auch ein gefühl von selbstverantwortung zu entwickeln. außerdem konnte meine therapeutin auch immer zugeben, wenn sie etwas falsch eingeschätzt hat und hat sich dann immer entschuldigt, anstatt mir die schuld zuzuschreiben.
und doch ist´es zu krisen und zu zusammenbrüchen, zu situationen, in den ich mich auch von ihr verfolgt fühlte, gekommen. ich glaub mittlerweile, dass das auch etwas typisches und unvermeidliches ist. da bin ich ihr dankbar, dass sie das ausgehalten hat und es ganz sanft immer wieder geschafft hat, kontakt zu meinen hoffnungsvollen gefühlen auch für sie aufzunehmen.
lange rede kurzer sinn - ich glaub, das entscheidende ist, dass man in sich hineinhört ob es da in all dem chaos und der verzweiflung nicht doch auch noch so ein gefühl gibt, dass der andere, sprich der therapeut einem helfen will und kann.
ich finde es schlimm, was manchen in der therapie passiert ist, ich finde es aber auch schlimm, wenn andere dadurch anfangen, an ihren therapeuten zu zweifeln, die sie eigentlich als hilfreich erlebt haben.
ich möcte deshalb aus meiner perspektive noch einmal stark machen, dass es keine "rezepte" für traumatisierte gibt. das ist ja auch aus den beiträgen hier deutlich geworden. einige müssen auch von schlimmen erzählen, andere brauchten es, gebremst zu werden. bei mir selber hat sich das manchmal rasend schnell geändert. ich kann deshalb auch verstehen, dass meine therapeutin das manchmal und v.a. am anfang nicht immer ganz mitgekriegt hat. sie hat das oft selber gesagt und die dinge mit der begründung verlangsamt, dass sie noch nicht so gut einschätzen könne, was ICH aushalte und wie sie MICH aus den löchern, in die ich dann falle, wieder rausholen kann. das hat mich sehr berührt, dass sie gesagt hat, SIE bräuche zeit, um wege zu finden, die für MICH gehbar sind.
ich hab am anfang auch gar nicht gefragt, ob sie eine traumaspezialistin ist. das hätte ich gar nicht gekonnt - auch weil ich mich selber so zu beginn nicht gesehen habe.
für mich waren zwei dinge wichtig: das wir gemeinsam gelernt haben, was ich und nicht traumatisierte allgemein brauchen. ich weiß nicht, ich kam mir dadurch nicht so pathologisiert vor. außerdem war es ein gemeinsamer lernprozess. ich hab nämlich auch gelernt, besser zu spüren und zu sagen, was ich brauche. das war ganz wichtig, um aus ohnmachtsgefühlen rauszukommen und auch ein gefühl von selbstverantwortung zu entwickeln. außerdem konnte meine therapeutin auch immer zugeben, wenn sie etwas falsch eingeschätzt hat und hat sich dann immer entschuldigt, anstatt mir die schuld zuzuschreiben.
und doch ist´es zu krisen und zu zusammenbrüchen, zu situationen, in den ich mich auch von ihr verfolgt fühlte, gekommen. ich glaub mittlerweile, dass das auch etwas typisches und unvermeidliches ist. da bin ich ihr dankbar, dass sie das ausgehalten hat und es ganz sanft immer wieder geschafft hat, kontakt zu meinen hoffnungsvollen gefühlen auch für sie aufzunehmen.
lange rede kurzer sinn - ich glaub, das entscheidende ist, dass man in sich hineinhört ob es da in all dem chaos und der verzweiflung nicht doch auch noch so ein gefühl gibt, dass der andere, sprich der therapeut einem helfen will und kann.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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@ Lena:
Ich hab' ja gar nichts anderes behauptet! Die Kassen bezahlen diese allgemeinen Verfahren, diese drei Therapieschul-Richtungen. Innerhalb dieser kann dann der Traumatherapeut ein diese Psychotherapie beantragen und im Antrag schreibt er dann rein, dass es eine Traumatherapie ist.
So ist das. Natürlich werden Traumatherapien bezahlt. Aber es ist eben nicht das gleiche, ob man eine allgemeine PA macht oder eine traumaadaptierte PA. Bezahlt wird beides. Aber die allg. PA wäre bei Dir als Traumapatientin kontraindiziert und die traumaadaptierte PA hilft Dir.
Wenn Du jetzt vorher bei einem allgemein arbeitenden VT warst und dann bei einem nach Traumatherapieausbildung arbeitenden PA ist es klar, dass Du denkst: "Ja, der neue Therapeut ist ja viel besser!". Das liegt aber an der Traumaausbildung und nicht an der PA.
Merkt Ihr, Du und Erdbeermütze eigentlich, dass Ihr hier was verwechselt und dann eigentlich ein Therapieverfahren verteidigen wollte, dass Euch kaputt machen würde?
Ihr seid bei einem Traumatherapeuten, der auch PA ist, der macht aber keine klassische allgemeine PA mit Euch, sondern psychoanalytische Traumatherapie! Das ist doch nicht das Gleiche!!
Ich hab' auch traumaadaptierte PA-Therapie gemacht. Kenn' ich alles: Sicherer Ort, Tresorübung, Lichtstromübung, Baumübung, Innere-Kind-Arbeit, innere Konferenz, Bildschirmtechnik, Beobachtertechnik, Fahrstuhltechnik, EMDR war geplant usw..
Mein früherer stationärer Therapeut war PA, aber mit Traumatherapieausbildung. Der war richtig gut, er half mir auch echt viel. Jetzt bin ich bei einem Traumatherapeuten, der von Haus aus VT ist und mache jetzt traumaadaptierte VT und die schlägt die traumaadaptierte PA-Therapie um Längen. Viel schonender und viel wirksamer.
Wenn Ihr Vergleiche zieht, dann müsst Ihr kucken, dass Ihr nicht Birnen mit Äpfeln vergleicht.
@ Georgine:
Komplexe Traumatisierungen sind von einem Monotrauma zu unterscheiden.
Bei einem Monotrauma hat ein bis dahin unbelasteter Mensch ganz normal gelebt und erlebt dann ein singuläres, einzelnes, isoliertes traumatisches Ereignis, wie z.B. einen Raubüberfall, eine Vergewaltigung, einen Tsunami und wird dabei schwer verletzt, einen Autounfall und solche Dinge hat. Beim Monotrauma tritt das Trauma meistens dann erst auch im Erwachsenenalter auf, aber gibt's auch bei Kindern. Das sind Trauma-Typ I-Traumatisierungen.
Komplexe Traumatisierungen sind solche, wo mehr passiert ist. Oft über längere und sehr lange Zeiträume, oft Beginn im Kindesalter und oft mehrere verschiedene Traumaarten. Da gibt's dann nicht mehr die akuten Traumafolgen, sondern Langzeitschäden, die chronifiziert sind.
Sehr schwer zu behandeln, weil sie eben oft schon in der Kindheit begonnen haben, miteinander verzahnt sind, in Serie passiert sind und auf ein psychisch unausgereiftes Kind getroffen sind. Hier kommt's dann auch zu Problemen bei der Persönlichkeitsentwicklung, zu Spaltungen, die über die primäre Dissoziation bei einer simplen PTBS weit rausgehen. Hier liegen dann sekundäre und tertiäre Spaltungen vor, die ein normales Leben fast verunmöglichen.
Bei komplexen Traumatisierungen wird das Gehirn selbst (also die Hardware) geschädigt, und die Informationsverabrbeitung im Gehirn wird durch den psychosozialen Stress durch die Traumata verändert, als auch die Software wird geschädigt.
Besser kann ich's auf die Schnelle nicht erklären.
Liebe Grüße
ausgefuchst
PS Und zu neko's letztem Beitrag:
Es sagt einem keiner zuverlässiger, ob man richtig gelandet ist, als das Bauchgefühl.
Und meine Beiträge führen nicht wirklich zu einer Verunsicherung, aber was mich bestürzt, wie wenig sich hier Betroffene auskennen. Die Verunsicherung würde nicht entstehen, wenn die anderen meine Beiträge verstehen würden. Das tun sie leider aufgrund mangelnder Info-Basis leider oft gar nicht.
Ich hab' ja gar nichts anderes behauptet! Die Kassen bezahlen diese allgemeinen Verfahren, diese drei Therapieschul-Richtungen. Innerhalb dieser kann dann der Traumatherapeut ein diese Psychotherapie beantragen und im Antrag schreibt er dann rein, dass es eine Traumatherapie ist.
So ist das. Natürlich werden Traumatherapien bezahlt. Aber es ist eben nicht das gleiche, ob man eine allgemeine PA macht oder eine traumaadaptierte PA. Bezahlt wird beides. Aber die allg. PA wäre bei Dir als Traumapatientin kontraindiziert und die traumaadaptierte PA hilft Dir.
Wenn Du jetzt vorher bei einem allgemein arbeitenden VT warst und dann bei einem nach Traumatherapieausbildung arbeitenden PA ist es klar, dass Du denkst: "Ja, der neue Therapeut ist ja viel besser!". Das liegt aber an der Traumaausbildung und nicht an der PA.
Merkt Ihr, Du und Erdbeermütze eigentlich, dass Ihr hier was verwechselt und dann eigentlich ein Therapieverfahren verteidigen wollte, dass Euch kaputt machen würde?
Ihr seid bei einem Traumatherapeuten, der auch PA ist, der macht aber keine klassische allgemeine PA mit Euch, sondern psychoanalytische Traumatherapie! Das ist doch nicht das Gleiche!!
Ich hab' auch traumaadaptierte PA-Therapie gemacht. Kenn' ich alles: Sicherer Ort, Tresorübung, Lichtstromübung, Baumübung, Innere-Kind-Arbeit, innere Konferenz, Bildschirmtechnik, Beobachtertechnik, Fahrstuhltechnik, EMDR war geplant usw..
Mein früherer stationärer Therapeut war PA, aber mit Traumatherapieausbildung. Der war richtig gut, er half mir auch echt viel. Jetzt bin ich bei einem Traumatherapeuten, der von Haus aus VT ist und mache jetzt traumaadaptierte VT und die schlägt die traumaadaptierte PA-Therapie um Längen. Viel schonender und viel wirksamer.
Wenn Ihr Vergleiche zieht, dann müsst Ihr kucken, dass Ihr nicht Birnen mit Äpfeln vergleicht.
@ Georgine:
Komplexe Traumatisierungen sind von einem Monotrauma zu unterscheiden.
Bei einem Monotrauma hat ein bis dahin unbelasteter Mensch ganz normal gelebt und erlebt dann ein singuläres, einzelnes, isoliertes traumatisches Ereignis, wie z.B. einen Raubüberfall, eine Vergewaltigung, einen Tsunami und wird dabei schwer verletzt, einen Autounfall und solche Dinge hat. Beim Monotrauma tritt das Trauma meistens dann erst auch im Erwachsenenalter auf, aber gibt's auch bei Kindern. Das sind Trauma-Typ I-Traumatisierungen.
Komplexe Traumatisierungen sind solche, wo mehr passiert ist. Oft über längere und sehr lange Zeiträume, oft Beginn im Kindesalter und oft mehrere verschiedene Traumaarten. Da gibt's dann nicht mehr die akuten Traumafolgen, sondern Langzeitschäden, die chronifiziert sind.
Sehr schwer zu behandeln, weil sie eben oft schon in der Kindheit begonnen haben, miteinander verzahnt sind, in Serie passiert sind und auf ein psychisch unausgereiftes Kind getroffen sind. Hier kommt's dann auch zu Problemen bei der Persönlichkeitsentwicklung, zu Spaltungen, die über die primäre Dissoziation bei einer simplen PTBS weit rausgehen. Hier liegen dann sekundäre und tertiäre Spaltungen vor, die ein normales Leben fast verunmöglichen.
Bei komplexen Traumatisierungen wird das Gehirn selbst (also die Hardware) geschädigt, und die Informationsverabrbeitung im Gehirn wird durch den psychosozialen Stress durch die Traumata verändert, als auch die Software wird geschädigt.
Besser kann ich's auf die Schnelle nicht erklären.
Liebe Grüße
ausgefuchst
PS Und zu neko's letztem Beitrag:
Es sagt einem keiner zuverlässiger, ob man richtig gelandet ist, als das Bauchgefühl.
Und meine Beiträge führen nicht wirklich zu einer Verunsicherung, aber was mich bestürzt, wie wenig sich hier Betroffene auskennen. Die Verunsicherung würde nicht entstehen, wenn die anderen meine Beiträge verstehen würden. Das tun sie leider aufgrund mangelnder Info-Basis leider oft gar nicht.
Hallo ausgefuchst,
Du hast viel Wissen und ich finde das auch gut, wenn man damit anderen helfen will.
Aber
Ich schließe gar nicht aus, dass es Patienten gibt (unabhängig von der Diagnose) denen eine PA schadet oder eine VT oder was auch immer. Aber nicht immer und grundsätzlich kann man sagen, wer die eine Diagnose hat, dem schadet die eine klassische Therapierichtung.
Und ich finde es falsch und ungut, das so pauschal immer wieder zu sagen. Ich spreche Dir damit Deine eigenen Erfahrungen gar nicht ab. Dir hat die klassische PA nicht geholfen. Und das ist schlimm und hat Dir möglicherweise viel geschadet und Dich Jahre gekostet. Aber es muss nicht immer so sein.
So wie ich auch sage, dass mir die VT geschadet hat, aber trotzdem jeder für sich rausfinden muss, ob es für ihn nicht doch passend ist.
Du gibst Leuten, die Dir schreiben und die Deine Meinung nicht komplett teilen, oft das Gefühl mit Deinen Antworten, dass sie entweder nicht richtig lesen oder falsch denken oder einfach keine Ahnung haben. Aber vielleicht solltest Du gerade bei Deiner ganzen Erfahrung und Deinem Wissen auch anderen zugestehen, dass sie das auch haben und trotzdem anderer Meinung sind.
Ich denke, niemand von uns ist in der Lage so allgemeingültige Thesen wie "klassische PA schadet Traumapatienten immer" aufzustellen und wirklich zu belegen.
Und das ist wirklich nicht als Angriff auf Dich gemeint.
VG Lena
Du hast viel Wissen und ich finde das auch gut, wenn man damit anderen helfen will.
Aber
dem stimme ich einfach nicht zu. Klar weiß ich, dass eine klassische PA nicht das gleiche ist wie das, was ich aktuell mache. Trotzdem glaube ich nicht, dass mich eine klassische PA kaputt machen würde. Warum willst Du das so pauschal wissen - ohne mich zu kennen und ohne den möglichen PA zu kennen zu dem ich gehen würde.Merkt Ihr, Du und Erdbeermütze eigentlich, dass Ihr hier was verwechselt und dann eigentlich ein Therapieverfahren verteidigen wollte, dass Euch kaputt machen würde?
Ihr seid bei einem Traumatherapeuten, der auch PA ist, der macht aber keine klassische allgemeine PA mit Euch, sondern psychoanalytische Traumatherapie! Das ist doch nicht das Gleiche!!
Ich schließe gar nicht aus, dass es Patienten gibt (unabhängig von der Diagnose) denen eine PA schadet oder eine VT oder was auch immer. Aber nicht immer und grundsätzlich kann man sagen, wer die eine Diagnose hat, dem schadet die eine klassische Therapierichtung.
Und ich finde es falsch und ungut, das so pauschal immer wieder zu sagen. Ich spreche Dir damit Deine eigenen Erfahrungen gar nicht ab. Dir hat die klassische PA nicht geholfen. Und das ist schlimm und hat Dir möglicherweise viel geschadet und Dich Jahre gekostet. Aber es muss nicht immer so sein.
So wie ich auch sage, dass mir die VT geschadet hat, aber trotzdem jeder für sich rausfinden muss, ob es für ihn nicht doch passend ist.
Du gibst Leuten, die Dir schreiben und die Deine Meinung nicht komplett teilen, oft das Gefühl mit Deinen Antworten, dass sie entweder nicht richtig lesen oder falsch denken oder einfach keine Ahnung haben. Aber vielleicht solltest Du gerade bei Deiner ganzen Erfahrung und Deinem Wissen auch anderen zugestehen, dass sie das auch haben und trotzdem anderer Meinung sind.
Ich denke, niemand von uns ist in der Lage so allgemeingültige Thesen wie "klassische PA schadet Traumapatienten immer" aufzustellen und wirklich zu belegen.
Und das ist wirklich nicht als Angriff auf Dich gemeint.
VG Lena
liebe ausgefuchst,
nein, ich wollte dir nicht vorwerfen, dass du verunsicherung betreibts. tut mir leid, wenn das so angekommen ist. ich wollte nur betonen, dass auch der traumatisierte mensch sehr unterschiedlich reagiert - von typ zu typ, aber auch in abhängigkeit von den phasen, in denen er sich befindet. außerdem scheint es mir wichtig zu betonen, dass es keine traumatherapie ohne krisen gibt. die schwierigkeit besteht wohl v.a. darin irgendwie herauszufinden, ob es krisen sind, die ein resultat eines verfahrensfehlers sind oder aber teil eines letztlich heilsamen prozesses. ich wollte selber so oft aufhören, weil ich dachte, ich halte es nicht mehr aus. hier war ein indikator für mich doch weiterzumachen, dass meine therapeutin das immer ganz ernst genommen hat und dann auch ihr verhalten in so situationen geändert hat.
darf ich noch einmal eine konkrete frage an dich stellen: was ist eigentlich fahrstuhltechnik? meine therapeutin verwendet fast keine technischen begriffe, weil ich da grad am anfang allergisch drauf reagiert hab. sie redet aber oft davon, dass ich mal wieder im fahrstuhl ganz unten bin. ich hab immer gedacht, das ist ein metaphorischer ausdruck. hat das etwas damit zu tun?
nein, ich wollte dir nicht vorwerfen, dass du verunsicherung betreibts. tut mir leid, wenn das so angekommen ist. ich wollte nur betonen, dass auch der traumatisierte mensch sehr unterschiedlich reagiert - von typ zu typ, aber auch in abhängigkeit von den phasen, in denen er sich befindet. außerdem scheint es mir wichtig zu betonen, dass es keine traumatherapie ohne krisen gibt. die schwierigkeit besteht wohl v.a. darin irgendwie herauszufinden, ob es krisen sind, die ein resultat eines verfahrensfehlers sind oder aber teil eines letztlich heilsamen prozesses. ich wollte selber so oft aufhören, weil ich dachte, ich halte es nicht mehr aus. hier war ein indikator für mich doch weiterzumachen, dass meine therapeutin das immer ganz ernst genommen hat und dann auch ihr verhalten in so situationen geändert hat.
darf ich noch einmal eine konkrete frage an dich stellen: was ist eigentlich fahrstuhltechnik? meine therapeutin verwendet fast keine technischen begriffe, weil ich da grad am anfang allergisch drauf reagiert hab. sie redet aber oft davon, dass ich mal wieder im fahrstuhl ganz unten bin. ich hab immer gedacht, das ist ein metaphorischer ausdruck. hat das etwas damit zu tun?
Hallo Lena
Dem kann ich zu 100 % zustimmen.
Ich bin selber auch Traumapatientin und mache eine klassische Psychoananalyse. Mir schadet das nicht im Geringsten! Gerade die Möglichkeit, dass ich eben über Alles (!) sprechen kann, empfinde ich als sehr befreiend.
Alles ist wichtig in diesem geschützen Raum und alles Gesagte wird ernst genommen - gerade auch die Träume. Wie viele Traumatisierte wiederhole auch ich die Traumata in allen möglichen Variationen immer und immer wieder in meinen Träumen, um zu anderen Lösungsmöglichkeiten zu gelangen.
Wenn ich nicht über die Träume und das, was mir dazu einfällt sprechen dürfte, wäre ich falsch.
LG
~silence~
Ps: Verallgemeinerungen, wie von ausgefuchst leider geäußert, finde ich nicht angebracht.
Danke; das hast Du sehr schön ausgedrückt.Lena hat geschrieben:Ich schließe gar nicht aus, dass es Patienten gibt (unabhängig von der Diagnose) denen eine PA schadet oder eine VT oder was auch immer. Aber nicht immer und grundsätzlich kann man sagen, wer die eine Diagnose hat, dem schadet die eine klassische Therapierichtung.
Dem kann ich zu 100 % zustimmen.
Ich bin selber auch Traumapatientin und mache eine klassische Psychoananalyse. Mir schadet das nicht im Geringsten! Gerade die Möglichkeit, dass ich eben über Alles (!) sprechen kann, empfinde ich als sehr befreiend.
Alles ist wichtig in diesem geschützen Raum und alles Gesagte wird ernst genommen - gerade auch die Träume. Wie viele Traumatisierte wiederhole auch ich die Traumata in allen möglichen Variationen immer und immer wieder in meinen Träumen, um zu anderen Lösungsmöglichkeiten zu gelangen.
Wenn ich nicht über die Träume und das, was mir dazu einfällt sprechen dürfte, wäre ich falsch.
LG
~silence~
Ps: Verallgemeinerungen, wie von ausgefuchst leider geäußert, finde ich nicht angebracht.
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".
Ja, Pauschalisierungen bringen wohl nicht viel, denn Patienten sind individuell... auch in dem was sie brauchen und was schadet. Ich meine, den einen triggert dies, den anderen überhaupt nicht, aber dafür jenes.Klar weiß ich, dass eine klassische PA nicht das gleiche ist wie das, was ich aktuell mache. Trotzdem glaube ich nicht, dass mich eine klassische PA kaputt machen würde. Warum willst Du das so pauschal wissen - ohne mich zu kennen und ohne den möglichen PA zu kennen zu dem ich gehen würde.
Ich schließe gar nicht aus, dass es Patienten gibt (unabhängig von der Diagnose) denen eine PA schadet oder eine VT oder was auch immer. Aber nicht immer und grundsätzlich kann man sagen, wer die eine Diagnose hat, dem schadet die eine klassische Therapierichtung.
Wenn ich die aufgeworfende Frage "welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen zusammengefasst beantworten möchte, so würde ich sagen: Eine Traumatherapie bzw. eine traumadaptierte Therapie - wobei die Methode eher sekundärer ist.
Jedenfalls kenne ich mittlerweile die Vorzüge einer VT (hier insbes. stationär) und einer TFP (amb.) und ich kann aus beidem gut was mitnehmen, was hilft - weil es eben auf mich abgestimmt war/ist. Durchaus erkenne ich auch auch ähnlichkeiten (manches wird halt nur unter anderem Namen verkauft), manches ist ist in der Vorgehensweise wiederum unterschiedlich (wobei ich mittlerweile auch weiter als noch stationär bin, so dass ich auf manches aufbauen kann).
Ob eine klassische PA bei entsprechenden Schwierigkeiten schadet, hängt wohl (und darauf hacke ich immer gerne herum ), inwieweit sich ein Patient (schon) stabilsieren kann bzw. wie sich die Traumata auswirkten (nicht jedes Trauma muss "Störungen" (ich mag dieses Wort nicht, vielleicht besser: "Störendes") nach sich ziehen). Solange die Stabilität nicht passt, ist mein pers. Bauchgefühl würde ich mich IM MOMENT NOCH in einer klassischen PA auch kaputter therapieren als ich bin (auch stat. wurde mir davon zwecks Weiterbehandlung - wie von manch anderem auch - abgeraten. Muss ja nicht so sein, aber da deckt sich mein Bauchgefühl mit einer Klinikempfehlung). Und es gab auch Probetherapeuten, die im Hinblick auf manche Schwierigkeiten ihre Therapie(form) als nicht passend für mich beurteilten - und von notwendiger Modifikation sprachen. Für später, wenn sich noch ein paar Punkte zum positiven Verändern schließe ich auch eine klassische PA nicht aus... aber soweit bin ich noch nicht, dass ich mir darüber im Moment Gedanken machen muss. Nee, allgemein kann man die Frage nach der Therapieform in der Tat wohl schwer beantworten, sondern ob es passt oder nicht, dass hängt von so vielem ab.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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