Wie steht euer/eure Partner/in zur Therapie?
Mein Partner hat im Grunde kein Problem damit, dass ich in Therapie bin. Allerdings ist er wahnsinnig eifersüchtig auf meinen Therapeuten, da er nicht versteht, weshalb ich meine tiefsten Gedanken nicht auch ihm anvertrauen kann sondern einem Fremden. Die Therapie mache ich ja für mich und es geht um mich! Womit mein Partner noch Schwierigkeiten hat, ist das Verständnis gegenüber meiner psychischen Erkrankung. Er ist im Grunde auch der Ansicht, man könne da alleine heraus finden und er sei ja der Einzelkämpfer schlechthin.. Depression hin oder her, man könne/müsse immer die notwendige Kraft aufbringen um sich selbst aus seinem Loch zu ziehen, man sehe es ja an ihm.. ganz genau und vielen Dank..
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Ja wirklich, was wir eigentlich alle beim Therapeuten suchen, wo wir doch eh so willensstarke Partner haben, die uns als Beispiel dienen...
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
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Mein Partner hat meine Psychotherapie unterstützt, weil er sah, dass es mir nicht gut ging. Hat mir viel Vertrauen entgegen gebracht, es war nicht einfach für ihn, vor allem in der Zeit, als ich gegrubelt habe, meine Gedanken gekreist haben. Da war ich im Hier und Jetzt oft nicht dabei.
Ich habe mich ganz früh entschieden, mit ihm über alle Erkenntnisse zu sprechen, schließlich kann er mich so weit verstehen, wie weit ich mich ihm zeige... und ich brauche, dass wir einander verstehen, das ist mir sehr wichtig, weil ich das als etwas Essentielles für eine partnerschaftliche Beziehung sehe.
Ich habe mich ganz früh entschieden, mit ihm über alle Erkenntnisse zu sprechen, schließlich kann er mich so weit verstehen, wie weit ich mich ihm zeige... und ich brauche, dass wir einander verstehen, das ist mir sehr wichtig, weil ich das als etwas Essentielles für eine partnerschaftliche Beziehung sehe.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
@Firewalker
Ja, so sollte es auch sein. Ich würde es mir auch wünschen. Aber die Beziehung zu meinem Mann ist leider geprägt von meinen Problemen. Und möglicherweise auch von seinen, die er ignoriert. Aber ich sage mir immer, solange wir nicht aufhören, miteinander zu reden, ist nicht alles verloren. Und wir reden immer noch.
Ja, so sollte es auch sein. Ich würde es mir auch wünschen. Aber die Beziehung zu meinem Mann ist leider geprägt von meinen Problemen. Und möglicherweise auch von seinen, die er ignoriert. Aber ich sage mir immer, solange wir nicht aufhören, miteinander zu reden, ist nicht alles verloren. Und wir reden immer noch.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
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Liebe nulla, das glaube ich auch und drücke euch die Daumen.
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Hab jetzt nicht alles gelesen. Aber hast du eine Ahnung woher die Ablehnung der Therapie von deinem Mann kommt?
Hat er selber schon therapeutische Erfahrung oder hätte sie notwendig? Fühlt er sich "überfordert" etc.?
Ich finde es jedenfalls sehr gut, dass du auf dich schaust und wünsch dir alles Gute.
Hat er selber schon therapeutische Erfahrung oder hätte sie notwendig? Fühlt er sich "überfordert" etc.?
Ich finde es jedenfalls sehr gut, dass du auf dich schaust und wünsch dir alles Gute.
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen
Naja, ich fand Therapie und alles auch mal ziemlich blöd! Und das war dann echt eine Überwindung das in Anspruch zu nehmen.
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Ja, meine Freundin hatte überhaupt keine Probleme damit....liegt wahrscheinlich daran, dass sie Psychologie im Master studiert und Therapie generell wichtig findet, wenn man sie braucht.
Er hat keine Therapieerfahrung und ja, ich denke, er hätte sie möglicherweise notwendig. Aber er findet überhaupt keinen Zugang zu dem Thema, ist sehr angstbehaftet und lehnt das für sich kategorisch ab. Was ich akzeptiere.theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Mo., 17.06.2019, 09:24 Hab jetzt nicht alles gelesen. Aber hast du eine Ahnung woher die Ablehnung der Therapie von deinem Mann kommt?
Hat er selber schon therapeutische Erfahrung oder hätte sie notwendig? Fühlt er sich "überfordert" etc.?
Ich finde es jedenfalls sehr gut, dass du auf dich schaust und wünsch dir alles Gute.
Überfordert, ich weiß nicht, er ist halt der Meinung, die Vergangenheit soll bleiben wo sie ist und sich damit auseinanderzusetzen (also in meinem Fall jetzt) sei eine Form von Masochismus und kontraproduktiv.
Er hatte zu Beginn meiner Therapie auch die Angst, der Therapeut könnte mich darin bestärken, ihn zu verlassen, weil da die Ehekrise auch gerade sehr akut war. Und natürlich fühlt er sich auch unwohl bei dem Gedanken, dass ich mit einer fremden Person über ihn spreche, was ich gut verstehen kann.
Zuletzt geändert von nulla am Mo., 17.06.2019, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Das könnte tatsächlich ein Grund seinSchlendrian hat geschrieben: ↑Mo., 17.06.2019, 11:23 liegt wahrscheinlich daran, dass sie Psychologie im Master studiert
Wobei es bestimmt auch an der Qualität eurer Beziehung liegt, mit oder ohne MSc ...
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Ja, kann ich auch alles nachvollziehen.
Kannst du ihm dieses Unwohlsein irgendwie nehmen? Bzw. Spricht er doch vielleicht auch mit Jemandem über euch? Auch wenns ein Bekannter/Freund ist. Ider blockt er da generell sehr ab?
Alles Gute
Kannst du ihm dieses Unwohlsein irgendwie nehmen? Bzw. Spricht er doch vielleicht auch mit Jemandem über euch? Auch wenns ein Bekannter/Freund ist. Ider blockt er da generell sehr ab?
Alles Gute
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nulla, ich kenne so ein Verhalten im Zusammenhang mit einem ganz anderen Problem (eine körperliche Erkrankung). Aber da war es tatsächlich so: derjenige hatte Hilfe selber sehr nötig und wusste das auch. Hat sich nichts mehr gewünscht als den Mut zu haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Konnte das aber nicht, aus Angst und wegen eines inneren Drucks, alles aushalten zu müssen (Erziehung in der Kindheit war entsprechend). Und dann habe ich, obwohl auch so erzogen, es anders gemacht und mir Hilfe gesucht. Natürlich bin auch ich keinen geraden Weg gegangen, denn auch für mich war das schwer. Das hat aber derjenige gar nicht mitbekommen. Er hat nur mitbekommen, dass ich Hilfe bekam und war eifersüchtig und geradezu hasserfüllt. Bis heute ist das eigene Leiden dieser Person ein absolutes Tabuthema, was mir sehr, sehr Leid tut. Für sie und auch für mich.
Deinen Mann schätze ich auch so ein. Aber ich habe keine Idee, wie man ihm da helfen kann.
Deinen Mann schätze ich auch so ein. Aber ich habe keine Idee, wie man ihm da helfen kann.
"Aber da brauche ich nicht zu jammern, ich bin auch selbst dafür verantwortlich, dass meine Ehe so ist, wie sie ist, und dass ich nicht gesehen werde usw"
Was meinst du mit "nicht gesehen werden"?
Meinst du wenn es dir schlecht geht oder wann übersieht er dich? So wie ich es verstanden habe, wolltest oder willst du auch nicht wirklich, dass er sieht wie es dir in dem Moment 'wirklich' geht.
"Auch von den Heulattacken und den wiederholten Suizidgedanken hat er nichts mitbekommen, aber das ist mittlerweile GsD vorbei."
Ich finde, der Partner muss nicht scharf auf Infos aus deiner Therapie sein. Warum ist das wichtig?
Also mich zumindest würde das nicht besonders interessieren.
Was meinst du mit "nicht gesehen werden"?
Meinst du wenn es dir schlecht geht oder wann übersieht er dich? So wie ich es verstanden habe, wolltest oder willst du auch nicht wirklich, dass er sieht wie es dir in dem Moment 'wirklich' geht.
"Auch von den Heulattacken und den wiederholten Suizidgedanken hat er nichts mitbekommen, aber das ist mittlerweile GsD vorbei."
Ich finde, der Partner muss nicht scharf auf Infos aus deiner Therapie sein. Warum ist das wichtig?
Also mich zumindest würde das nicht besonders interessieren.
[wegzudenken, mehr nicht]
Hallo kaja, leider hatte ich deinen Beitrag anfangs überlesen. Dein Input ist ein wichtiger Denkanstoß für mich, vor allem was den Aspekt der Ich-Bezogenheit betrifft. Mein Therapeut hat auch einmal angesprochen, wie belastend Erkrankung und Therapie für das Umfeld des Betroffenen sein kann. Und vielleicht wird es noch schwieriger, wenn der Partner sich überhaupt nicht mit dem Thema auseinandersetzt/auseinandersetzen will, weil dann die "Nebenwirkungen", wie du sie nennst, zwar da sind, aber eigentlich nicht zugeordnet werden können.kaja hat geschrieben: ↑So., 16.06.2019, 12:31 Meiner Erfahrung nach, kann eine psychische Erkrankung und die Therapie auch eine große Belastung für die Angehörigen bedeuten. Zum einen bleibt man auf eine bestimmte Art immer außen vor, dann schlägt man sich mit den Symptomen und Konsequenzen der Erkrankung des Betroffenen rum und je nach Phase ggf. auch noch mit einer überzogenen Ich-Bezogenheit, Abhängigkeit vom Therapeuten und Regression.
Das ist bei meinem Mann anders. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er Hilfe braucht, aus meiner Sicht eher ja, aber es ist sein Leben und seine Entscheidung. Für ihn liegt "der Schlüssel zum Glück" in einem halbwegs harmonischen Familienleben, wenn das passt dann passt im Grunde alles. Meint er.
Mit "nicht gesehen werden" meine ich vermutlich meine Grundproblematik in all ihrer Tiefe. Auf meinen Mann bezogen bedeutet es, dass er mich in meinem Wesen und mit meinen Bedürfnissen nicht wahrnimmt, wofür er aber wie gesagt nichts kann, weil ich das in Wahrheit selbst noch lernen muss.
Wenn es mir schlecht geht, will ich tatsächlich nicht gesehen werden, weil ich ihm nicht zutraue, dass er damit umgehen könnte.
Wie du sehr aufmerksam beobachtest, Sehr, widerspreche ich mir im Grunde selbst. Einerseits will ich nicht, dass er mitbekommt, wenn es mir richtig schlecht geht, andererseits hätte ich gerne, dass er spürt, wenn es mir schlecht geht... Schon wieder meine absurden Erwartungen: ich zeige mich nicht, will aber gesehen werden, ich fordere nichts ein, möchte aber etwas bekommen... Unglaublich, wie tief ich noch in dieser Erwartungshaltung stecke.
Danke, dass du mir das veranschaulicht hast.
LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
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Hast du denn schon mal versucht ihn wenns dir schlecht geht mit ein zu beziehen? Und wenn ja, wie hat er reagiert? Hast du da angst vor Ablehnung?
Mit "erspüren" find ich es immer ein bisschen schwierig. Die meisten Männer (in meinem Umkreis) brauchen klare Ansagen, weil däsie Intonation, Stimmung, Formulierung nicht so sehr hinterfragen, was auch gut ist
So ist man selber mehr gefordert Tacheles zu sprechen.
Alles Gute
Mit "erspüren" find ich es immer ein bisschen schwierig. Die meisten Männer (in meinem Umkreis) brauchen klare Ansagen, weil däsie Intonation, Stimmung, Formulierung nicht so sehr hinterfragen, was auch gut ist
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