Wie oft ist Kontakt zur Mutter im Normalbereich?

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per aspera...
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 07:41

Ich bin Einzelkind und habe auch so eine fordernde Mutter. Es gab Phasen, da rief ich öfter an, dann wieder andere, wo ich mich seltener meldete - aber nichts war genug; immer kam die vorwurfsvolle Forderung "Melde dich doch öfter!"

Ich habe nicht lange gewartet und offen mit ihr darüber gesprochen: Dass ich weder ihr Leben 1:1 teilen will (meistens bekam ich ihre Schwierigkeiten mit meinem Vater aufgetischt), noch bereit bin, sie in meinem Leben als 24/7 Blutsauger zu akzeptieren (hab ich natürlich anders formuliert . Ich fühlte mich ausgenutzt – umso mehr, als ich heiratete, und sie mein Leben quasi mitleben wollte (weil es ihr besser schien als meines) – was ich als sehr invasiv empfand, denn sie ist nicht meine Freundin, noch wollte sie es je sein: Sie sagte immer sie ist mir in 1. Linie Mutter – wollte aber immer alles wissen, was man eigentlich nur einer Freundin erzählt – und hat mich 100% in ihre Eheprobleme (kontinuierlich, mit großen Dramen) hineingezogen, wie das keine (gute) Freundin tun würde. Natürlich sollte ich mich in dieser Sache auch auf ihre Seite stellen, aber das habe ich konsequent verweigert, was mir das Etikett „Rabentochter“ einbrachte...

Als sich die Ehe dann auflöste, wurde es zeitweilig schlimmer: Sie empfand „diese Katastrophe“ quasi als eigene, gab mir die Schuld (sie kannte meinen Mann kaum) und zu verstehen, wie unglücklich sie jetzt wäre. Sie hat sich deshalb einen Therapeuten gesucht... ich hatte hier eine Schlachthoftrennung zu verkraften + sie sucht sich einen Therapeuten... allerdings bin ich froh, dass der nun die Arbeit übernimmt.
Auch das habe ich nicht lange ertragen, und darauf bestanden, dass wir nicht jeden Tag miteinander telefonieren (wir wohnen sehr weit auseinander). Das klappt leidlich.

Dieser lebenslange Druck zum Kontakt, weil sie zuwenig eigenes Leben hatte, und meine Versuche, mich diesem Druck zu erwehren, sind extrem stressig, waren natürlich oft mit Schuldgefühlen belastet, haben mich auch oft sehr verletzt, und haben dazu geführt, dass mir jeglicher Kontakt ein Graus ist. Ich versuche aber trotzdem, das eine Mal in der Woche wenn sie anruft, ein „normales“ Gespräch mit ihr zu führen – aus Verpflichtung ihr gegenüber.

Klare Ehrlichkeit (auch wenn das in wenig Verständnis, Heulen und Auflegen ihrerseits endete) war das Einzige, das mich geringfügig von ihr entlasten konnte. Freundliche Hinweise, Tipps, konkrete Hilfsversuche, etc. wurden von ihr konsequent ignoriert. Ich wünschte, es hätte anders laufen können – aber ich kann in meinem Leben keinen „Muttergeist“ gebrauchen, der ständig in einem großen Ballon über mir hängt (da gibt’s doch einen Woody Allen Film, oder?) und laufend mitkommentiert.

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 11:08

Hallo per aspera...

ich konnte meine Gefühle in vielen deiner Schilderungen wiedererkennen. Als Einzelkind, wie du es bist, ist es bestimmt doppelt schwer, die Eltern in ihrem Kontaktbedürfnis zufriedenzustellen.
und sie mein Leben quasi mitleben wollte (weil es ihr besser schien als meines) – was ich als sehr invasiv empfand, denn sie ist nicht meine Freundin, noch wollte sie es je sein
Oh je! Mir zieht sich alles zusammen! Meine Mutter meinte mal zu mir, sie wünsche sich sehr, wir könnten gute Freundinnen sein (HILFE!!!).
und hat mich 100% in ihre Eheprobleme (kontinuierlich, mit großen Dramen) hineingezogen, wie das keine (gute) Freundin tun würde
Ja, genau! Das macht KEINE Freundin!! Kennst du das, wenn sich die Eltern VOR dir streiten, als bräuchten sie ein Publikum dafür? Als bräuchten sie jemanden, der ihnen sagt, wer recht hat und wer nicht.
Dieser lebenslange Druck zum Kontakt, weil sie zuwenig eigenes Leben hatte,
Das ist wohl der Grund. Auch bei meiner Mutter, die nicht weiß, wie sie ihren Ruhestand sinnvoll füllen kann.

LG Sandy

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