Relation Ursache - Wirkung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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ENA
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Beitrag So., 21.03.2010, 17:54

Hallo Maya,

naja, das Thema mit dem Beitrag hat sich ja jetzt erledigt! ...
Maya hat geschrieben:ch denke, da ist auf jeden Fall was dran. Ich weiß nur einfach nicht, welchen Sinn er haben sollte.
Was was welchen Sinn haben sollte? Sich und das eigene Schicksal nicht so wichtig zu nehmen?
Also ich denke, man soll nicht NUR sich für wichtig nehmen, das ist klar,...aber ein bisschen Mitgefühl und Verständnis für einen selbst kann auch nicht schaden!...
Also für mich gehört "sich und sein Schicksal wichtig nehmen" zu "sich mit seinen Erfahrungen, Wünschen, Sehnsüchten, Ideen, Gedanken,...ernst nehmen".
Wenn sich jemand und seine Erlebnisse aus der Vergangenheit nicht wichtig nimmt, sie eher als "vergangen oder unwichtig" hinstellt, wenn dies jemand tut, um z.B. nicht wirklich zu spüren, was damals war und wie es einen heute noch betrifft,...dann könnte das vielleicht ein Schutzmechanismus sein. So in etwa wie:" Ach, damit komme ich klar. Das war mal, berührt mich aber heute gar nicht".
Ich meine, dass man schon auch an einen solchen Punkt kommen kann, wo man unabhängiger von den Auswirkungen der Vergangenheit wird, wo es einen wirklich nicht mehr so berührt, wird es schon auch geben,...und dennoch glaube ich, dass einen irgendwann, wenn man das Alte verdrängt, abwertet,...wieder einholen kann... (wobei ich Dir jetzt nicht unterstelle, dass Du das tust!!!).
Maya hat geschrieben:Wobei … Vielleicht würde es mich weniger arbeitsfähig machen?
Ist das eine Angst von Dir?
Dass Du dem vielleicht auch nicht gewachsen bist?...Ein bisschen mitentscheiden, wie tief Du rein gehst, kannst Du ja eh... .
Maya hat geschrieben:Ja. Aber irgendwann ist doch auch mal gut, oder? *grummel* Blöd sind einfach die ganzen Mechanismen, die mal lebensnotwendig waren und jetzt nur noch blockieren.
Ja, das kann ich vollkommend verstehen!...Sowas ist ja auch blöd!!!...und deshalb machen ja auch viele eine Therapie... .
Maya hat geschrieben:Weißt Du, das Schlimme ist, dass ich diesbezüglich tatsächlich ganz unterschiedliche Überzeugungen habe.
Welche denn?
Maya hat geschrieben:Trotzdem fällt es mir einfach schwer, meine Erlebnisse zu bewerten.
Das musst Du doch auch nicht, oder?
Kann es denn nicht auch reichen, dass Du denkst, was Du denkst, dass Du fühlst, wie Du fühlst, dass die Erinnerung kommen, die kommen,... . Reicht es denn nicht, das einfach wahr- und ernstzunehmen, ohne es bewerten und irgendwo einordnen zu müssen?

Was würde denn eigentlich passieren, was würde es für Dich bedeuten, wenn XY dies oder jenes bedeutet?
Maya hat geschrieben:Jetzt kann man sagen, dass das vielleicht gar nicht so wichtig ist, dass es wichtiger ist, im Hier und Jetzt klarzukommen.
Es gibt beide Varianten. Natürlich ist es wichtig, erstmal im Hier und jetzt klar zu kommen, sich zu stabilisieren. Wenn einen alte Dinge aber immer wieder begegnen, sie einem am "glücklichen Hier- und Jetzt-leben" aber zu sehr hindern, dann macht es mit Sicherheit Sinn, auch nochmal in die Tiefe bzw. zurück zu blicken... . (Im Übrigen gibt es ja auch unterschiedliche Therapieformen, die unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund stellen und daran arbeiten).
Maya hat geschrieben:Als Kind habe ich mir manchmal richtige Verletzungen gewünscht, damit man was sieht, damit mir jemand hilft.
Jaha,...das tut mir leid, jetzt irgendwie... . Das liest sich so an, als hättest Du nicht viele Personen gehabt, die Dich wirklich gesehen und gehört haben (die Dich und Dein Erleben ernst und wichtig genommen haben?).
Wenn sie es damals schon nicht gehört haben, dann sollten sie es wenigstens sehen?
Hast Du denn damals wenigstens eine Person gehabt, die Dich sehen und hören konnte?
Hast Du heute jemanden, der Dich sieht und hört, der Dich ernst nimmt?
Maya hat geschrieben:Merke gerade, dass das ein wenig durcheinander klingt … Es arbeitet.
Schon okay. Da kommt was in Bewegung. Hoffe nur, ich habe Dich jetzt nicht zu viel durcheinander gebracht!

Trotzdem noch einen schönen Rest-Sonntag und morgen einen guten Start in die Woche ,

liebe Grüße, ENA!

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Thread-EröffnerIn
Maya
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Beitrag Di., 23.03.2010, 20:12

Hallo Ena,
Was was welchen Sinn haben sollte? Sich und das eigene Schicksal nicht so wichtig zu nehmen?
Ups, da habe ich doof kopiert. Ich meinte, dass an Deiner Überlegung, dass es sich um einen Schutzmechanismus handeln könnte, sicher was dran ist.
Also für mich gehört "sich und sein Schicksal wichtig nehmen" zu "sich mit seinen Erfahrungen, Wünschen, Sehnsüchten, Ideen, Gedanken,...ernst nehmen".
Ja ..., aber genau das gelingt mir so schlecht. Es ist nicht so, dass ich das alles als "vergangen und unwichtig" hinstelle, es fällt mir nur so schwer, es zu bewerten. Du schreibst, dass ich das ja auch gar nicht muss ... Irgendwie muss ich es schon bzw. irgendwie brauche ich das scheinbar, weil es diesem kleinen, verletzten Teil sehr wichtig ist, dass jemand seine Wahrnehmung bestätigt. Vielleicht, weil sie immer invalidiert wurde.
Kann es denn nicht auch reichen, dass Du denkst, was Du denkst, dass Du fühlst, wie Du fühlst, dass die Erinnerung kommen, die kommen,... Reicht es denn nicht, das einfach wahr- und ernstzunehmen, ohne es bewerten und irgendwo einordnen zu müssen?
Hierzu ein klares Jein. Ich denke und fühle so durcheinander. Ein Problem ist immer wieder, dass dieser verletzte Teil ein ziemliches Eigenleben führt und von einigen anderen Teilen boykottiert wird. Und alle Teile denken/bewerten/fühlen sehr unterschiedlich.
Das macht das Ernstnehmen schwierig ... Ich denke eigentlich schon, dass ich dem Ergebnis gewachsen wäre, aber vielleicht ist es auch wieder bezeichnend, dass ich an dieser Stelle das Wort "denken" verwende ...
Was würde denn eigentlich passieren, was würde es für Dich bedeuten, wenn XY dies oder jenes bedeutet?
Puh, eine schwere Frage. Je nachdem ob es "dies oder jenes" bedeuten würde, wären die einen Teile zufrieden, die anderen nicht ... Ich komme scheinbar nicht drumrum, an meiner internen Kommunikation zu arbeiten.
Wenn sie es damals schon nicht gehört haben, dann sollten sie es wenigstens sehen?
Ja.
Hast Du denn damals wenigstens eine Person gehabt, die Dich sehen und hören konnte?
Nein.
Hast Du heute jemanden, der Dich sieht und hört, der Dich ernst nimmt?
Ja, sehr sogar, aber heute fällt es mir schwer, mich mitzuteilen, das Sehen und Hören anzunehmen. Ich wünsche es mir immer so lange, bis jemand auf mich zukommt. Dann blocke ich ab.

Liebe ENA, ich danke Dir sehr für Deine Gedanken und Anregungen!

Viele Grüße von Maya
Komplexe PTBS - ein Therapieversuch
http://www.komplexePTBS.wordpress.com

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ENA
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 20:44

Hallo Maya!
Maya hat geschrieben:Du schreibst, dass ich das ja auch gar nicht muss ... Irgendwie muss ich es schon bzw. irgendwie brauche ich das scheinbar, weil es diesem kleinen, verletzten Teil sehr wichtig ist, dass jemand seine Wahrnehmung bestätigt.
Ja, das ist mir schon klar, dass dieses Müssen zwei Seiten haben kann. Das was Du beschreibst, ist ja auch eher ein "inneres Müssen". Also Du hast das Gefühl, das Bedürfnis es zu müssen,...weil?
...und das mit der Bestätigung: Ich glaube, da ist wichtig, zu gucken, wie man es hinbekommen kann, sich alleine zu bestätigen bzw. einfach darin zu vertrauen, dass das, was man wahrnimmt, schon das Richtige ist.
...und außerdem nimmt ja auch jeder Mensch, die ein und die selbe Sache anders wahr,...aus einem anderen Blickwinkel, mit einem anderen Hintergrund,...und Erfahrungen aus der eigenen Geschichte spielen da mit Sicherheit auch eine Rolle.
Ist es denn nicht letztendlich für die eigene Entwicklung am wichtigesten, was und wie man sich selber fühlt?
Wenn z.B. jemand sagt: Das grüne Auto da vorne ist schön,...und dann der andere sagt: Grüne Autos sind hässlich, das blaue Auto da vorne ist schön!...Wer hat dann Recht?

...Ich glaube, dass der Weg dahin, mehr seiner Wahrnehmung zu vertrauen und seine eigenen Erinnerungen, Gedanken und Gefühle ernst zu nehmen, ein langer Weg sein kann,...und da hilft, meiner Meinung nach, Geduld und Therapie... .
Maya hat geschrieben:Ein Problem ist immer wieder, dass dieser verletzte Teil ein ziemliches Eigenleben führt und von einigen anderen Teilen boykottiert wird. Und alle Teile denken/bewerten/fühlen sehr unterschiedlich.
Heißt das, Du bräuchtest so eine Art "innerer Richter", der sich alle gleichwertigen Meinungen anhört und dann sein Urteil fällt? Welcher Teil in Dir könnte das sein?...Hast Du eine Spur?
Maya hat geschrieben:nachdem ob es "dies oder jenes" bedeuten würde, wären die einen Teile zufrieden, die anderen nicht ...
Hört sich nach "innerer Zerissenheit" an... .
Maya hat geschrieben:Ich komme scheinbar nicht drumrum, an meiner internen Kommunikation zu arbeiten.
Vermutlich... .
Maya hat geschrieben:Ja, sehr sogar,
Na, das ist doch schön!
Maya hat geschrieben:Ich wünsche es mir immer so lange, bis jemand auf mich zukommt. Dann blocke ich ab.
Kannst Du das mit Deiner Therapeutin üben?
Maya hat geschrieben:Liebe ENA, ich danke Dir sehr für Deine Gedanken und Anregungen!
Bitte schön!

LG, ENA!

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