Atheismus - wie steht ihr dazu ?
Religionen waren schon immer eine ausgezeichnete Ausrede, um moralisch verwerfliche Dinge zu tun.
Meine Moral braucht keinen Gott. Meine Moral ist eine Moral der Vernunft und der Logik. Religionen sind vieles - aber sicher nicht vernünftig und schon gar nicht logisch. Für mich widerspricht sich Moral und Glaube demzufolge. Der Glaube ist der Tod jeder Vernunft.
Meine Moral braucht keinen Gott. Meine Moral ist eine Moral der Vernunft und der Logik. Religionen sind vieles - aber sicher nicht vernünftig und schon gar nicht logisch. Für mich widerspricht sich Moral und Glaube demzufolge. Der Glaube ist der Tod jeder Vernunft.
- Werbung
Ich finde aber, dass ein derartig dehnbarer und verwaschener Gottesbegriff im Grunde Alles oder Nichts sein kann.
ähnlich wie die Zahl Null
deshalb muss es aber nicht weniger Bedeutung haben oder weniger wahr sein. (könnte gleichzeitig aber natürlich unwahr und bedeutungslos sein)
Wenn ich Gott mit "Energie" gleichsetze, finde ich ihn (mal provozierend ausgedrückt) sogar im Tank meines Autos !
Na wie jetzt glaubst Du, eine Zelle hätte etwa kein Bewusstsein?Das verstehe ich nicht so ganz ? Könnte man dann nicht ebenso fragen: "Wie kann eine einzelne Körperzelle geistlos sein, wenn doch der Mensch als Ganzes ein Bewußtsein hat
Es gibt einige Wissenschafter (Zellbiologen, Quantenphysiker...), die dem Universum und dem gesamten Organismus des Lebens ein eigenes interaktives Gedächtnis zuschreiben. Selbst die Kristallstruktur von Wasser ist veränderbar und auch die Zellinformation kann durch Suggestionen verändert werden.
Demnach ist nichts wirklich "geistlos". Nicht mal der Tank Deines Autos
Die individuell, gedankliche Beschäftigung finde ich persönlich nicht gänzlich sinnfrei- vielleicht löst eine abstraktere Form diese allgemein gültige, von kirchlich,- islamisch,- jüdisch (etcetcetc)- religiös- institutionell autoritär geprägten Vorstellungen, eines rachesüchtigen und furchteinflössenden Gottes ab?.Dann hat das Wort "Gott" keine allgemeingültige Bedeutung mehr und jedes Individuum müsste erwst einmal ausführlich definieren, was er/ sie damit denn nun meint.
Ich persönlich sehe darin eher einen Nutzen als Schaden.
In meiner Vorstellung ist "Gott" Allah, Shiva,Mutter Erde, Energie, Liebe...... was auch immer du an Begrifflichkeit einsetzen möchtest... unendlich, für unsere Vorstellungen unbegreifbar dehnbar, und so etwas BEGRENZTES wie eine eigene Persönlichkeit, die etwa nach unseren menschlichen Maßstäben wertet, würde ihn ja vermenschlichen und gewissermassen "entgöttlichen"....
Ist das eine rhetorische Frage? Ich denke schon- falls nicht:Wieso ist ein einzelnes Pixel bedeutungslos, wenn aus 5 Millionen Pixeln ein Bild entstehen kann ?
Denn, ein grosses Ganzes, wie beispielsweise ein Universum, hat mehr oder weniger Bedeutung, wie das kleinste Atom, Molekül, Elektron, .... Die Dinge hängen UNTRENNBAR zusammen.
Wenn sich beispielsweise Vögel zu einem Schwarm zusammenfinden, bildet
sich um sie und erfasst sie ein eigenes "morphogenetisches" Feld (Sheldrake). Sie werden zu einer Einheit, die über ein eigenes Bewusstsein besitzt. Dem einzelnen Vogel wird nichts von seiner Individualität genommen, doch ein höheres Gesetz bestimmt das Verhalten des einzelnen. So geschieht es, dass ein ganzer Vogelschwarm absolut synchron am Himmel tanzt, aber jeder Vogel seinen eigenen Weg zieht.
Zuletzt geändert von Tara am Fr., 19.03.2010, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
ODER: Wir sind, mit all unserem "Bewußtsein", ebenso "geistlos" wie alles andere...Tara hat geschrieben:Demnach ist nichts wirklich "geistlos". Nicht mal der Tank Deines Autos
Was eigentlich?Schneekugel hat geschrieben:wenn doch eigentlich alles für den Glauben an Gott spricht:...
Erstens: Wer sagt "Gott ist tot" der glaubt an einen GottSelene hat geschrieben:Man soll sein Schicksal nicht herausfordern, wer vollmundig sagt "Gott ist tot", dem passiert vielleicht etwas.
Zweitens: Ist eine Strafe rachsüchtig, nicht aber göttlich
Kann man eigentlich bei den Anonymen Alkoholikern Atheist bleiben/sein?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
- Werbung
Ja Eremit, auch das wäre möglich
Aus einer Autobiographie eines Yogis stammt sinngemäß der Satz : Es gibt nichts, was nicht wissenschaftlich nachvollziehbar wäre- Das was wir beispielsweise als Wunder begreifen, wäre ganz rational erklärbar, durch die wissenschaftliche Kenntnis feinstofflicher Gesetze. In diesem Sinne kann NICHTS als "Wunder" bezeichnet werden, es sei denn, man betrachtet im tieferen Sinne ALLES als Wunder.
Aus einer Autobiographie eines Yogis stammt sinngemäß der Satz : Es gibt nichts, was nicht wissenschaftlich nachvollziehbar wäre- Das was wir beispielsweise als Wunder begreifen, wäre ganz rational erklärbar, durch die wissenschaftliche Kenntnis feinstofflicher Gesetze. In diesem Sinne kann NICHTS als "Wunder" bezeichnet werden, es sei denn, man betrachtet im tieferen Sinne ALLES als Wunder.
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Den ersten Teil Deines Satzes könnte ich umgekehrt auch sagen. Zum zweiten stimme ich Dir ohne Wenn und Aber zu. Ich habe es erst kürzlich bei der Bestattung meiner Mutter erlebt, die sich erst im Alter von 28 Jahren konfirmieren ließ und immer einer Kirche angehört hat. Die Worte des (intellektuellen) Pfarrers spendeten in der Tat Trost. Falls ich also so bleiben sollte wie ich bin, werde ich verfügen, daß um Gottes Willen kein weltlicher Trauerredner engagiert wird. Das ändert nichts an meiner Auffassung, daß ich Trost lieber bei den Menschen suche.Eve... hat geschrieben: Atheismus fand ich immer schon recht gewagt und - wenn ich ehrlich bin - ziemlich trostlos.
Da hätten wir es wieder- das unzuleugnende ALLES UND NICHTS (es verfolgt mich schon ein ganzes Leben, diese sophisterei )
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Wenn man es so sehen will - ganz im Sinne einiger Phänomenologen - wäre dann ein Universum, das keinen Gott braucht, um zu "funktionieren", nicht das größte Wunder?Tara hat geschrieben:In diesem Sinne kann NICHTS als "Wunder" bezeichnet werden, es sei denn, man betrachtet im tieferen Sinne ALLES als Wunder.
Welchen meinst Du? Personifizikus?Wenn man es so sehen will - ganz im Sinne einiger Phänomenologen - wäre dann ein Universum, das keinen Gott braucht, um zu "funktionieren", nicht das größte Wunder?
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Einfache Gedanken zu "Alles" und "Nichts":Tara hat geschrieben:Da hätten wir es wieder- das unzuleugnende ALLES UND NICHTS
"Alles" wäre nur "Alles", wenn es das "Nichts" beinhalten würde.
Würde aber "Nichts" existieren, wäre das "Alles" negiert.
"Nichts" existiert nicht als "Nichts" (höchstens als "Etwas").
"Nichts" gibt es nicht als "Nichts", und "Alles" auch nicht als "Alles".
"Alles" ist nicht "Alles", sondern "Alles weniger Nichts". Es gibt weder "Alles" noch "Nichts".
religiös?Sir hat geschrieben:Wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Danke für euere interessanten Antworten !
Was mir allerdings Sorgen macht, ist die Situation in den USA. Dort macht man sich wirklich Feinde, wenn man sich als Ungläubiger outet ! Obwohl Staat und Kirche in Amerika offiziell getrennt sind, könnte dort wohl niemals jemand Präsident werden, der sich nicht auf Gott beruft. Der christliche Fundamentalismus, der dort vor allem im Süden, dem "Bible Belt",vorherrscht, macht mir richtig angst.
Die Vorstellung hat schon etwas Tröstliches und ich kann verstehen, dass viele aus ihrem Glauben Hoffnung schöpfen.
Nur: Ich kann es nun einmal nicht glauben !
Mein Hirn sträubt sich dagegen, etwas derart Irreales und (in meinen Augen) geradezu Absurdes als Wahrheit anzuerkennen.
Manchmal beneide ich tatsächlich diejenigen, die das können.
LG, Zwackel
@Tara: Dass jede einzelne Zelle des menschlichen Körpers ein Bewußtsein hat, glaube ich allerdings ganz bestimmt nicht ! Erst ihr komplexes Zusammenspiel, vor allem der Nervenzellen im Gehirn, bewirkt das Entstehen eines Bewusstseins. Wenn dem so wäre, wäre jede Ejakulation beim Mann ein millionenfaches Massaker an bewussten Lebewesen !Tara hat geschrieben:Na wie jetzt glaubst Du, eine Zelle hätte etwa kein Bewusstsein?
Das ist mir neu. Wie das ? Und: Was hat das mit dem Glauben an Gott zu tun ?Tara hat geschrieben:...auch die Zellinformation kann durch Suggestionen verändert werden.
Dass es für viele im Grunde egal ist, ob oder was jemand glaubt, ist in Deutschland mittlerweile gottseidank in den meisten Gegenden der Fall.mitsuko hat geschrieben:Es gibt sicher schon auch noch Leute, für die Atheismus immer noch stigmatisiert ist. Aber ich glaube insgesamt ist es den meisten Leuten ziemlich egal.
Was mir allerdings Sorgen macht, ist die Situation in den USA. Dort macht man sich wirklich Feinde, wenn man sich als Ungläubiger outet ! Obwohl Staat und Kirche in Amerika offiziell getrennt sind, könnte dort wohl niemals jemand Präsident werden, der sich nicht auf Gott beruft. Der christliche Fundamentalismus, der dort vor allem im Süden, dem "Bible Belt",vorherrscht, macht mir richtig angst.
@Eve... : Ich würde mir schon auch manchmal wünschen, an einen göttlichen "Vater" glauben zu können, der für meine Sorgen immer ein offenes Ohr hat, der sich um mein Wohlergehen kümmert, mich vor Bösem bewahrt und mir nach meinem Tod das ewige Leben schenkt.Eve... hat geschrieben:Atheismus fand ich immer schon recht gewagt und - wenn ich ehrlich bin - ziemlich trostlos.
Die Vorstellung hat schon etwas Tröstliches und ich kann verstehen, dass viele aus ihrem Glauben Hoffnung schöpfen.
Nur: Ich kann es nun einmal nicht glauben !
Mein Hirn sträubt sich dagegen, etwas derart Irreales und (in meinen Augen) geradezu Absurdes als Wahrheit anzuerkennen.
Manchmal beneide ich tatsächlich diejenigen, die das können.
LG, Zwackel
Zuletzt geändert von Zwackel am Do., 18.03.2010, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)
(John Lennon)
Religion, Mystik, Spiritualität halten immer dann Einzug, wenn sich der Mensch vor der Verantwortung drücken will.
Beispiel: Der Glaube an ein "Leben nach dem Tod" ist nichts anderes als die Flucht vor der Erkenntnis, daß das Leben ohne uns auch weitergeht. Und im übrigen die Flucht vor der Erkenntnis unserer eigenen Endlichkeit. Ein "Gott" wird nur konstruiert, um uns selbst zu etwas "Göttlichem" im Zuge der Betrachtung des "Göttlichen" machen zu können.
Beispiel: Der Glaube an ein "Leben nach dem Tod" ist nichts anderes als die Flucht vor der Erkenntnis, daß das Leben ohne uns auch weitergeht. Und im übrigen die Flucht vor der Erkenntnis unserer eigenen Endlichkeit. Ein "Gott" wird nur konstruiert, um uns selbst zu etwas "Göttlichem" im Zuge der Betrachtung des "Göttlichen" machen zu können.
@Eremit
Leere ist der Raum der Fülle
Demnach ist auch im Nichts schon alles enthalten
allerdings gebe ich zu Bedenken:Würde aber "Nichts" existieren, wäre das "Alles" negiert.
Leere ist der Raum der Fülle
Demnach ist auch im Nichts schon alles enthalten
Empfehle die unendliche Geschichte von Michael Ende zu lesen"Nichts" existiert nicht als "Nichts"
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 546 Antworten
- 14086 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Blaubaum
-
- 1 Antworten
- 3040 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von chicheringrün
-
- 13 Antworten
- 2208 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ENA
-
- 13 Antworten
- 2160 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von lordkevin8
-
- 12 Antworten
- 1172 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Tobe