Schaden Gefühle einem manisch depressiven Menschen?

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AntiTherapeut
Helferlein
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männlich/male, 35
Beiträge: 47

Beitrag Mi., 24.02.2010, 09:40

Emely hat geschrieben:Dein Bekannter ist nur eingeschränkt "lebenstauglich".
Was soll das denn heißen? Kannst du das bitte mal definieren! Weißt du überhaupt wieviele Lebensstile es gibt auch jenseits des Leistungsdenkens?

Mein Vater steht mit seinen lebenslangen m/d Phasen (ganz sicher auch nach deiner Auffassung) absolut mitten im Leben.

Eye, erzähl uns doch vielleicht mal was dein Bekannter arbeitet.
Daß er noch bei Muttern wohnt find ich auch etwas eigenartig.

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Rosenblüte
Forums-Insider
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weiblich/female, 44
Beiträge: 203

Beitrag Mi., 24.02.2010, 11:08

Hallo Eye!
Ich bin eine Frau und seit dem Jahre 1994 manisch-depressiv. Ich habe zwei Kinder(18 und 22 Jahre) und bin seit dem Jahre 1987 verheiratet.
Bei mir ist es leider so schlimm, daß ich im Jahre 1996 in die befriestete Invaliditätspension geschickt wurde.
Du kannst mir glauben, die Krankheit tritt nicht plötzlich auf, sondern sie hat eine Vorgeschichte, die bereits im Kindesalter beginnt.
Ich könnte dir noch viel erzählen, doch wäre es nett, wenn du mir schreiben könntest, was du genau über die
Krankheit wissen möchtest.
Liebe Grüße von Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

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Emely
Helferlein
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weiblich/female, 47
Beiträge: 146

Beitrag Mi., 24.02.2010, 16:09

@AntiTherapeut,

ich hab "lebenstauglich" ja ausdrücklich in Anführungszeichen geschrieben. Es geht mir nicht um einen Leistungsgedanken. Ich habe in den Beschreibungen von "eye" viele Parallelen im Verhalten ihres Freundes zum Verhalten meines Vaters gesehen als dieser noch jünger war und noch nicht ganz so krank wie zuletzt. Und ich habe das beschrieben, was ich selbst erlebt habe. Es geht mir nicht um Wertungen. Es geht mir nur darum, "eye" aufzuzeigen, dass diese Krankheit für Angehörige sehr belastend sein kann. Für mich war sie das jedenfalls. Mein Vater war, wie ich schon erzählt habe, im Grunde eine Seele von Mensch. Aber er wäre alleine niemals zurechtgekommen. Er brauchte jemand, der ihm half, überhaupt leben zu können. Und die Familie musste damit zurechtkommen. Manchmal frage ich mich heute selber, wie ich das nach dem Tod meiner Mutter eigentlich alles geschafft habe. Ich musste stark sein, egal ob das Ganze über meine Kräfte ging oder nicht. Er war ja krank. Ihn konnte man nicht belasten .Er hat sich nur ständig selbst bemitleidet und alles nur schlimmer gemacht mit seinen wechsenden Zuständen, die er trotz der Medikamente hatte. Ich habe ja auch gesagt, dass die Krankheit verschieden stark ausgeprägt sein kann und ich maße mir nicht an, alle Betroffenen über einen Kamm zu scheren. Aber das, was "eye" schildert, läuft meines Erachtens schon auf die Schwierigkeiten hinaus, die ich beschrieben habe. Wenn du meinst, meine Sichtweise ist zu einseitig, dann bin ich auch gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.

LG
Emely

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