Flashbacks - was kann mir helfen?

[Schwarz-Weiß]

Liebe kleine Seele,

es tut weh, Dich so leiden zusehen aber Du musst Dir auch Zeit geben. Deine körperlichen Symtome sind ein Hilfeschrei Deiner Seele. Du bist in Therapie, das ist auch gut so.
Mir wurde ganz am Anfang gesagt, weil ich eben so viele Flashbacks hatte und unbedingt am Liebsten tiefenpsychologisch gleich losgelegt, das das sachte geschehen muss und Du stabil sein musst dazu.

Bitte gib nicht auf.
Ich drücke Dich.

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[nichtmehrda]

Hallo Kleine_Seele!

wegen der medikamente würd ich mal mit der psychologin reden. ich selbst hab nie welche genommen, aber es mag schon sein, dass es manchmal nicht anders geht. ich hab mich eigentlich nur mit notfalltropfen über wasser gehalten und hab unendlich viel skills-training gemacht.
allerdings hab ich gewusst, wer der täter war, konnte (und kann noch immer) nicht alle bilder zuordnen, die aufgetaucht sind (und manchmal immer noch auftauchen). manchmal gibt es bis jetzt situationen, die mich hoffnungslos überfahren, wo der film einfach zu laufen beginnt, ich total flippig werde. aber ich krieg es mit der laufenden selbst-beobachtung und den skills (und ein paar wenigen übungen, die ich früher schon gelernt hab - wie bilder / film auf dvd brennen, wegpacken in eine kiste) rasch wieder in griff.
nicht immer ist es sinnvoll, alles was so auftaucht gleich anzusprechen. was nicht geht, geht eben nicht. das sag ich allerdings auch erst jetzt im nachhinein... vor einigen monaten hat mich das auch oft fertig gemacht.
mir hat vor allem das malen und dahinschreiben sehr geholfen. vor allem das schreiben und malen mit der nicht-dominanten hand, ohne pinsel einfach mit den fingern... brachte ganz viel in die höhe... manches hab ich der thera einfach geschickt oder gemailt, manches mitgenommen in die stunde, manches hab ich auch sofort weggeworfen... manchmal haben wir die ganze stunde damit verbracht, darüber zu reden, was entstanden ist, manchmal wollte keiner drüber reden und die thera hat es einfach aufgehoben...

und manchmal kommt immer noch ein anteil raus, der sich so artikulieren kann oder will... und wir halten es noch immer so - wenn es geht, reden wir drüber, und wenn nicht, ist es auch ok. ich glaub, es geht nicht darum, alles immer zu "verstehen", wenn die grundrichtung mal da ist, sind oft details gar nicht mehr so wichtig. irgendwann wird es zu einem ganzen bild - so ähnlich wie man bei einem puzzle ab einem bestimmten zeitpunkt plötzlich das bild erkennen kann, auch wenn noch immer einzelne teile fehlen.
ob wir jemals alles puzzle-teile ganz flächendeckend finden und zuordnen können, weiss ich nicht. vielleicht ist es sogar ganz gut, wenn man nicht alles weiss? auch menschen, die eine ganz normale vergangenheit haben, können nicht immer alles erinnern - hab ich mir zumindest sagen lassen...

ich drück dich!
momo

[Schwarz-Weiß]

Hallo Momo,

ich bin auch nicht der Fan von Medikamenten aber....
Ich habe am Anfang auch gedacht, das ich ohne Medikamente hinkomme aber bald wurde ich eines Besseren belehrt.
Da ich 2007/2008 so abgestürzt war, das ich meinem Leben ein Ende setzen wollte und fast nur „schwarz“ sah. Mein Therapeut danach drauf zu arbeitete, das ich in die Tagesklinik gehen sollte, was ich erst gar nicht wollte. Irgendwann kam aber doch die Einsicht von meiner Seite, bis zu dieser Zeit war ich auf Sertralin eingestellt. Leider ging es mir unter Sertralin schlechter, meine Suicidgedanken nahmen zu und in der TK wurde ich auf Elontril gesetzt. Es hat lange gedauert bis ich neben meiner Therapie, positiven Einfluss durch Elontril spürte aber jetzt bin ich sogar froh, dieses Medikament vertrage ich sehr gut und mein Drang mich selbst zu verletzen hat abgenommen, auch haben die Suicidgedanken abgenommen.
Sicher kommt hier auch die positive Wirkung meiner Therapie zum Tragen aber ich komme mit Elontril gut über den Tag und tägliche, kleine Probleme können mir so schnell nichts anhaben.

Ich denke, das muss einfach gut abgewogen werden, wo Medikamente sinnvoll sind und wo nicht.
Leider habe viele Medikamente in der Psychiatrie heftige Nebenwirkungen und oft werden mehrere Medikamente verordnet , deren Wirkung sich dann noch obendrein überlagert.
Es kommt auch auf die Erkrankung bzw. das Störungsbild an aber Medikamente können sinnvoll sein zur Überbrückung von schweren Krisen.

Ich drück Dich.

LG

[nichtmehrda]

Hallo Schwarz-Weiß! Hallo Kleine_Seele!

Ich denke, das muss einfach gut abgewogen werden, wo Medikamente sinnvoll sind und wo nicht.

Ja, drum hab ich auch eingangs geschrieben, dass es sein kann, dass es manchmal eben nicht anders ghet. auf keinen fall würd ich selbständig absetzen, wenn medis verordnet worden sind, sondern mit der psychologin, aber natürlich auch mit dem arzt (davon bin ich ausgegangen) so schnell wie möglich mal reden.
vielleicht ist es auch möglich, dass ihr ein 3er gespräch führt: Arzt - Psychologe - du?? dann können alle mitreden und man tut sich vielleicht auch leichter, die sicht des jeweils anderen zu verstehen und zu berücksichtigen.
ich war mal knapp dran, medikament verordnet zu bekommen, aber es ist dann doch so gegangen. genauso wie ich ohne stat. aufenthalt bisher über die runden gekommen bin.
aber das läuft halt alles bei jedem anders.
drück euch & noch einen schönen sonntag!
momo

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[Schwarz-Weiß]

Hallo Momo,

genauso wie Du es beschrieben hast, würde ich auch verfahren.

Naja, scharf war ich auch nicht auf die Tagesklinik, Vollstationär geht gar nicht, da bekomme ich voll die Panik, wegen dem Eingesperrtgefühl und so. Das ist nicht mein Ding, es hat aber bei mir mit meinen Suicidgedanken und SSV zuzun.
Im Moment geht es mir relativ gut.

Ich drücke Dich.

LG

[Kleine_Seele]

Danke euch beiden *drück euch

Ich weiß nicht wie oft ich mittlerweile hier versuche eine Antwort einzutippseln, Glaub ich schreib seid dem 22ten täglich mehrmals eine Antwort und lösch sie dann wieder

Mittlerweile hab ich alles was ich zu 100% weiß aufgeschrieben und meine Therapeutin hat es bekommen.
Aber ich baue wieder eine enorme Schutzmauer um mich auf, eine Mauer die fröhlich wirkt, die selbstbewusst scheint und immer nur lächelt...
Diesen Schutz hab ich wieder enorm seid dem ich eine hitzige Diskussion mit einer Kollegin hatte. Obwohl Diskussion kann man das nicht nennen. Ich war viel zu schockiert. Wir redeten über das was in der Welt passiert, wir redeten über missbrauch von Kindern, über Vergewaltigungen etc.
Ihre Aussage dazu: Man muss den Täter vergeben damit der Täter auch dem Kind vergeben kann....
Ich glaub ich wurde dann kreidebleich. Ich fragte sie was das Kind denn für eine Schuld hätte das der Täter dem Kind vergeben soll.
Ihre Aussage: Schuld nicht, aber das Kind hat ihn auch einiges angetan damit.

Ich war nur schockiert, hab mich nicht bewegen trauen und war starr vor Angst. Das geht nun täglich so, das ich mir anhören muss das ich auf Gott vertrauen soll, das nur er den Weg für mich gewählt hat etc.

Das ist einfach nur schlimm. So schlimm, das ich mich ernsthaft gefragt hab was ich damals falsch gemacht hab.
Natürlich hab ich den Gedanken wieder verworfen, aber seid dem verdränge ich auch meine ganzen Gefühle, auch in der Thera fällt es mir auf. Wie gesagt ich hab eine Schutzmauer und verdränge.

Ja und heute bin ich sogar soweit, das ich sage: Spinne ich mir da vielleicht nur was zusammen? Bilde ich mir das ein? Vielleicht bin ich einfach nur KRANK das ich solche Gedanken an die Vergangenheit hatte.

Ich weiß es wirklich nicht mehr!

[nichtmehrda]

Hallo kleine Seele!

Lass dich drücken!!!

Den Sch... den diese Kollegin von sich gegeben hat, hab ich mir auch x-mal anhören können. Heute macht es mich "nur" mehr wütend, unendlich wütend. Früher ist es mir so gegangen wie dir. Leute die so einen Schwachsinn von sich geben, sind nicht nur bescheuert, , sie sind unendlich rücksichtslos.
Wie kommt sie dazu so was zu sagen???

Auch den Sch... dass Gott den Weg für dich gewählt hat - VERGISS es !!!!

Ich hab mal so wem gesagt, ich wünsche ihr, dass sie das mal selbst erlebt - seither redet diese Person kein Wort mehr mit ihr, weil ich sie verflucht habe!!!! Aber ich bereue NICHTS!!!!

Ach, du Liebe, NEIN, leider, du spinnst dir gar nichts zusammen. Nein, du bist auch nicht krank, dass du diese Erinnerungen hast.

Aber DU SCHAFFST ES!!!! Es geht vorbei. Und irgendwann kommt dann die große Wut. Und die tut unendlich gut. (Und auch da wird es wieder supergescheite Leute geben, die dir sagen, du sollst keinen Groll hegen, gegen die Täter...) KOTZBROCKEN ELENDE!!!! Die haben keine Ahnung diese Idioten, sonst würden sie nicht so einen Sch... reden.

Erzähl deiner Therapeutin, was passiert ist! Es ist jetzt ganz wichtig, dass du auch von ihr Unterstützung hast!!!

Ich drück dich gaaaaanz fest!!!!
momo

[Kleine_Seele]

Hatte gestern Therapie.
Ich hab mich noch niemals zuvor so eigenartig verhalten. Das macht mich alles schon verrückt und so unendlich müde.
Ich fühl mich einfach wie in mehreren Persönlichkeiten gespalten. Das ist so konfus, einfach nicht möglich und es macht mich fast noch mehr fertig als die Flashbacks.

Auf der einen Seite sage ich das ich weiß und das zu 100% was meine Erinnerungen an den Missbrauch sind.

Dann nach ein paar Sekunden/Minuten sag ich knallhart das das das Böse ist was mir diese Gedanken eintrichtert und das das nie passiert ist. Das Esoterik und allen drum und dran das Teufelswerk ist.....

Und dann zögerlich und eingeschüchtert eine die das Für und Wieder beiderlei abwägt....

Das macht mich alles einfach nur krank. Ich muss auf jedenfall von diesen Sektenanhängern weg. Aber ich sag ja nie nein, also meine Schuld...

Morgen rede ich mit meiner Prozessverantwortlichen das ich dieses Praktika nicht mehr machen will und werde. Ich hoffe so sehr das ich zusammenbreche und nicht wieder einer der anderen Persönlichkeiten überhand nimmt.

Ich hab das nieeeee gehabt. Warum jetzt? Ja ich bin noch Borderliner, aber das ist nicht in diesem Ausmaß. Aber Shizophren bin ich auch nicht.
Was ist bloß los mit mir? Dreh ich jetzt völlig durch?

Ich lese mir nun immer alles bezüglich meiner Erinnerungen die ich niedergeschrieben habe durch, und ich weiß ja auch das das kein Hirngespinnst ist. Aber ein Teil von mir anscheind nicht *seufz

Mittlerweile ist es so schlimm, das ich angst hab die Augen zu schließen. Ich habe Angst vor einem Flashback, aber nicht weil so viel passiert ist sondern dann weil ich nicht Böse sein will und weil ich nicht vom Bösen beherrscht werden will. Ja auch wenn ich es belächel wenn ich darüber erzähle, aber ich hab Angst das es wirklich den Teufel gibt der mir das einredet......

Ich dreh durch, oder?
Ich hoff ich bekomme wieder einen klaren Kopf, so geht das nicht weiter. Ich entwerte mich schon regelrecht mit solchen Gedanken

[nichtmehrda]

Hallo Kleine_Seele!
was sagt denn deine thera zu all dem?
machst du stabilisierungsübungen? hat sie dir gezeigt, was du machen kannst, um dich zurückzuholen?? wenn ja - KONSEQUENT!!!! anwenden!!! sonst frag sie vielleicht mal danach. vielleicht kann sie sie auch in der stunde immer wieder üben.
diese ganze hin-und her-switcherei, die vielen persönlichkeitsanteile, die fb's - das dauert seine zeit & hört nicht sofort, von einem tag auf den anderen auf. aber wenn du konsequent dranbleibst, immer wieder dich bewusst ins "Heute" zurückbefördern versuchst, kurz, dich wirklich wehrst, funktioniert es. glaub dran!!! ich versprech dir, es dauert, aber es funktioniert.
drück dich ganz fest!!!!!
momo

[Kleine_Seele]

Die Flashbacks nehmen bei mir kein Ende mehr, und nun hab ich sie alle auch noch Nachts...
Ich versuch wieder auf obercool zu tun, nur das gelingt mir schon nicht mehr.
Kurzschlusshandlung wie zB ich steh oben am Fenster, reiss das Fenster auf, lehne mich raus, spring aber dann wieder in den Raum zurück und denk nur wie dumm kann ich eigentlich sein, ich will mich ja nicht umbringen...
Überdosis Medis gab es auch schon, man hat keinen Krankenwagen gerufen, weil ich mich einfach geweigert hab und meine Ausbildner davon überzeugen konnte das ich nichts genommen hab und das ich es allein schaffe (war aber zuvor im Unterricht ca. 4 Stunden eingeschlafen)....
Ich bin nur noch angespannt, unruhig, fühle mich absolut leer, zittern, herzrasen.....
Ich glaub die Liste könnte ich noch beliebig weiter führen.

Meine Thera sagt nur immer wieder ich soll mich im hier und jetzt verankern. Ich dachte das täte ich, aber scheinbar hab ich mich unbewusst schon verloren, ich weiß es nicht.
Umbringen will ich mich wirklich nicht, eher betäuben...
Aber Medikamente sind halt wirklich ein Problem bei mir, ich neige immer dazu einen Haufen davon zu nehmen.
Meine Thera will jetzt das ich den Rest bei ihr deponiere.
Vor allem weil ich von manchen wirklich einen haufen noch da hab, wie 60 Risperal.
Als sie mir das sagte wurde ich total unruhig. In dem Moment hätte ich am liebsten alle 60 auf einmal genommen. Aber umbringen will ich mich ja garnicht. Vielleicht ist es die Angst die Kontrolle zu verlieren? Also so nach dem Motto, ich bin nicht mehr Herr meiner Sinne, habe keine eigene Entscheidung mehr, man nimmt mir meine Selbstkontrolle weg?!?!?

Beunruhigen tut mich halt momentan massiv das ich absolut nicht abschalten kann. Ich halte es auch nur schwer unter Leuten aus, am liebsten würde ich mich verkrümmeln, da weiß ich das ich nicht durchdrehe.
Ich vermisse Ruhe, finde aber keine. Bin wieder wegen Krankenstand am überlegen, ich pack einfach garnichts mehr momentan.
Soviele Flashbacks wie ich schon hatte, ich frag mich ob das alles wahr sein kann, das reicht ja schon für 5 Leben.....

[MrN]

Hallo Kleine_Seele,
ich bin ziemlich erschüttert von Deiner Geschichte.

Nein, es ist vermutlich keine Schizophrenie, wenn Du Dir vorkommst wie viele.

Zu meinem Verständnis hat mir folgendes Buch sehr geholfen:
Christine Striebel: Schritt für Schritt ins Leben

Darin wird auch auf Medikamente und den Umgang mit Flashbacks eingegangen.

Du ich wünsche Dir sehr, daß Du mit Deiner Situation klar kommst.
Liebe Grüße!
MrN

[Kleine_Seele]

Danke dir, ich bin für jede Hilfe dankbar und hab mir das Buch gleich bestellt.

[nichtmehrda]

Hallo Kleine Seele!
Erstmal lass dich ganz fest drücken!!!!
Ich kann sehr gut verstehen, was du durchmachst. Aber bitte setz jetzt KEINE Kurzschlusshandlung!!!
Es ist vorbei - es ist Vergangenheit, was immer passiert ist und so schrecklich es auch war!!!! Mir hat es in der Zeit der FB's unheimlich geholfen, mir das immer und immer und immer wieder zu sagen. Häng dir Zettel auf mit "ES IST VORBEI. ES IST HEUTE!!!" (oder was immer dich daran erinnert, dass es heut ist und es keine Gefahr mehr gibt. Häng sie auf die Pinwand, den Spiegel, die Zimmertür, die Kühlschranktür... wo immer du halt viel hinschaust!!!! Sag es dir immer wieder ganz laut vor: Es ist vorbei!!!

Kannst du deine Thera jederzeit kontaktieren?? Mir hat es irrsinnig geholfen, dass ich sie (fast) immer anrufen durfte, wenn es ganz arg wurde. Schon allein die Tatsache, dass sie ansprechbar war, hat unheimlich viel Druck genommen. Ich glaub, ich hab sie vielleicht fünf oder sechsmal zwischen unseren Terminen kontaktiert... per SMS, per Email... sie hat jedesmal SOFORT, wirklich binnen kürzester Zeit zurückgerufen, war immer da wenn ich sie brauchte.
Aber sie hat auch eine sehr deutliche Grenze gezogen - und das war, als ich einen Suizidversuch gemacht hab (ich hab damals ein paar Wochen gebraucht, bis ich ihr es "gebeichtet" hab). Sie hat mir damals klar gesagt, dass es MEINE wahl ist, meine Entscheidung, es zu tun oder nicht. Aber die Folgen (nämlich unter Umständen längerer stationärer Aufenthalt) müssten mir klar sein. Sie ist bereit, mich durch die ganze schlimme Geschichte durchzubegleiten, aber in diesem Fall gäbe es dann keine Intervention ihrerseits mehr. Da sei dann eben Psychiatrie angesagt und nicht mehr Therapie bei ihr.
Das war zwar hart in diesem Moment, weil ich wusste, sie meint es toternst.... Aber es hat mich auch vor weiteren Kurzschluss-Aktionen bewahrt.

Aber umbringen will ich mich ja garnic

ja, genau darum geht's. das versteh ich - wollte ich auch nicht. und trotzdem glaubt man, man muss sich mit irgendwas vollpumpen, weil man's ganz einfach nicht mehr aushält. Aber es ist wirklich ein trugschluss!!!

Weisst du, meine Erfahrung ist, dass man tatsächlich alles nur noch schlimmer macht mit diesen Suizidversuchen. Nämlich für sich selber. Es ist total wichtig, sich immer wieder zurückzuholen - auch wenn es schwer ist. Und viele Monate lang konnte ich es nur, wenn meine Thera bei mir war... Bis irgendwann einmal ein FB kam und ich (ganz allein in meinem Bett liegend mitten in der Nacht) genau das laut sagte, was wir x-mal gemeinsam in der THerapie getan hatten: "Geh weg!!!"
Es hat Wunder gewirkt und ich war "im Hier und Jetzt". Es gab auch nachher noch FB's, aber in der Regel hab ich allein zurückgefunden. Wichtig für mich war (und ist noch immer), dass ich mir - wenn so eine Erinnerung auftaucht - vorstelle, dass meine Thera bei mir ist. Aber ich kann dir versichern, es dauert lang, aber es wird besser.
Nimm dein verletztes kleines Kind, das all die Scheußlichkeiten erleben musste, immer wieder in den Arm und sag ihm, dass es unheimlich lieb ist, unheimlich stark und überhaupt nicht schuldig an irgendwas. (Ich hab für diesen Zweck auch jede Menge Kuscheltiere).
Inzwischen ist die Kleine, die das alles erleben musste auch nicht mehr soooo verängstigt. Aber es passiert immer noch - und dann ist es wichtig, dass es einen erwachsenen Anteil gibt, der wahrnimmt, was gerade wieder mal abgeht (dazu brauch ich allerdings immer wieder noch meine Thera, die uns daran erinnert... )

... und wenn du gar nicht allein zurande kommst - überleg dir, ob du dich nicht freiwillig in eine stationäre Betreuung begeben willst. das ist immer noch um Häuser besser, als dich umzubringen!!! Du hast verdient, zu leben - und GUT zu leben!!!!

Ich drück dich nochmal ganz fest!
momo

[nichtmehrda]

... ach ja, und zum Gefüh "viele" zu sein... das ist keine schizophrenie.
ich hatte das in der zeit extrem oft, inzwischen weniger oft, aber es ist immer noch da. es gibt zeiten, da ist es deutlicher zu spüren, dann wieder scheint alles ganz "integriert"...
was immer es ist - ob ein symptom der ptbs, eine dis, ddnos... es ist ja völlig schnurz.
Wichtig ist, dass du all deine anteile ernst nimmst. es gibt bei mir / uns anteile, die haben keine ahnung, was passiert ist. und die haben (leider) auch kein verständnis, wenn die kleine wieder mal durchdreht... aber inzwischen gibt es auch (zumindest einen) erwachsenen teil, der alles "überlebt" hat - sich gut erinnert, was passiert ist, aber auch damit umgehen kann. und wenn die kleine wieder mal erstarrt oder wie wild um sich schlägt ist der teil enorm gefragt. und den nehmen auch inzwischen die anderen ernst, die sich an gar nichts erinnern können.
so sehr ich sie lange zeit gehasst habe, inzwischen weiss ich, dass die auch ganz lange zeit überlebenswichtig waren... wenn wir uns ununterbrochen erinnert hätten, wären wir nie so alt geworden... weil das steht kein kind aber auch kein erwachsener auf dauer durch!!! es muss offenbar anteile geben, die davon nichts wissen.
wichtig war und ist für mich aber, dass es inzwischen eben auch die "Überlebende" gibt. NUR die kann die kleine trösten aber auch schützen... (denn die kleine verrennt sich immer wieder in neue missbrauchs-situationen und bricht dann zusammen).
lasst euch nicht unterkriegen!!!! ihr / du schafft das!!!!!
glg momo

[Kleine_Seele]

Ich danke dir Momo.
Heute hab ich mehrmals versucht meine Thera zu kontaktieren. Weil ich wegen etwas so unglaubliche Schuldgefühle habe, ja mich sogar als eiskalte Killerin bezeichne. Sie wollte mich zurück rufen, aber sie tat es nicht. Auch meine Prozessverantwortliche wollte heute eigentlich mit mir reden, aber sie konnte nicht und hat es auf morgen verschoben.
Meine Freundin ist dafür immer für mich da, aber ich glaub ihr nicht.

Ich weiß noch wie ich 14 Jahre alt war. Ich hatte totale Rückenschmerzen, im Lendenwirbelbereich und totale Unterbauchschmerzen. Da ich über eine lange Zeit überfällig mit meiner Periode war, dachte ich ok ich bekomm meine Tage...
Das war aber nicht so. Ich hatte nachts dann irgendwann wie ne Art Presswehen. Also aufs Klo, ich blutete. Es sah komisch aus. Ich schaute und meinte noch zu mir, das sieht aus wie ein kleines Kind, diese Finger, dieses Händchen. Es war aber nur um die 6-8cm groß. Als ich mir dachte und sah das es wie ein kleiner Fötus ausschaute drückte ich die Klospühlung....
Ich konnte ja nicht schwanger sein, ich hatte noch garkeinen Sex in dem Alter, wie solle ich also schwanger sein?
Da ich jetzt erst wirklich von meinen ganzen sexuellen Missbrauch weiß, sag ich mir, oh mein gott, das war mein Kind. Ich hab mein Kind umgebracht. Ich habs wirklich getötet. In dem Alter hab ich soviele selbstmordversuche gehabt, soviele Tabletten geschluckt, oft übermäßig getrunken....
Ich hab das Kind damit umgebracht, eindeutig. Und dann bin ich auch noch so eiskalt und spühl es runter. Das wäre mein kleines Mädchen gewesen, ganz allein meins, ich hätte sie nicht töten sollen. Hätte ich doch bloß früher mehr Erinnerungen an den Missbrauch gehabt, dann hätte ich auch gewusst das es ein Kind war und vielleicht mit mehr Führsorge mich behandelt, mir gutes getan, damit es der Kleinen gut geht. Wie konnte ich das nur so verdrängen.

Es tut mir leid, ich wollte nie Details hier rein schreiben, aber ich fühle mich so schuldig. Über mich kann ich gerne über Leben und Tot entscheiden, aber nicht über ein ungeborenes Kind......

Es tut mir leid

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