Therapie bringt mich völlig durcheinander

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Thread-EröffnerIn
Mel30
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 13.04.2010, 19:58

Hi Leute,

ich muss es mir jetzt einfach von der Seele schreiben sonst krieg ich noch nen Koller

War heute wieder in der Sitzung und es lief ähnlich ab wie schon die letzten Male: immer rein in die Wunde, schön dahin, wos am meisten weh tut. Und jetzt hocke ich wieder hier, weiß nicht, ob ich Weinen, mich R***** oder Besaufen soll und werd mich allem, was mir grade im Kopf rumgeht alleine gelassen.
Zu allem Übel hat sie mir heute noch gesagt, daß sie bald in Urlaub geht ... am Besten vorher nochmal schön bohren damit mir auch ja nicht langweilig wird ...

Was macht ihr denn, um nach solchen Sitzungen einen klaren Kopf zu bekommen? Es kann doch nicht nur mir so gehen ...

Liebe Grüße
Mel

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SamuelZ.
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 29
Beiträge: 2154

Beitrag Di., 13.04.2010, 20:37

Hallo Mel,

ich kenne solche Gefühle des Alleingelassenwerdens nach und zwischen den Therapiesitzungen sehr gut.

Ich gehöre zu denen, die dann verzweifelt alles mögliche an Selbsthilfe-Ratgebern und Psychotherapiebüchern verschlingen. Damit versuche ich eine Erklärung für das zu finden, was da mit mir abgeht. Manchmal werde ich tatsächlich fündig, kann meine Erfahrungen im größeren Zusammenhang wahrnehmen. Die Gefühle werden davon aber nur ansatzweise abgemildert, weil ich mich im Moment des Lesens dann nicht mehr so alleine fühle.
Auch aktives Schreiben im Forum kann schon helfen.

lg clara

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feder
Helferlein
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weiblich/female, 32
Beiträge: 70

Beitrag Di., 13.04.2010, 21:18

Wahnsinn,
ich sitze schon länger vor dem PC und überlege, ob ich einen Thread zu genau dem Thema aufmache, weil es mich heute mal wieder richtig entschärft hat. Ich weiß nicht mehr wohin mit mir. Es fühlt sich an, wie vor einer Wand stehen und nichts mehr sehen. Keine Zukunft. Keine Hoffnung. Ende des Weges.

Allerdings ist das nach meinen Therapiestunden nicht die Regel. Manche sind richtig gut, aber manche eben auch katastrophal, wenn ich in eine extrem depressive Stimmung rutsche und dann die Stunde einfach zu Ende ist. Wieso muss ich als Klient eigentlich selbst zusehen, wie ich mich stabilisiere? Meine Utopie war lange, dass eben Stabilisierung auch Teil der Therapie wäre....

Ich frag mich immer wieder, ob Therapie tatsächlich so hammerhart sein muss, dass ich wieder alle Hoffnung verliere. Dann sagt mein Kopf: sei nicht so mimosig, reiß dich zusammen, du musst da durch. Aber muss ich das tatsächlich? Dass Therapie nicht ganz ohne Anstrengung, Schmerz und Tiefs geht, verstehe ich, aber müssen die so heftig sein, dass all die Selbstmordphantasien wieder durch meinen Kopf spuken? Geht das nicht einfacher? Oder ist das reine Utopie?
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 13.04.2010, 21:24

Mel30 hat geschrieben: War heute wieder in der Sitzung und es lief ähnlich ab wie schon die letzten Male: immer rein in die Wunde, schön dahin, wos am meisten weh tut. Und jetzt hocke ich wieder hier, weiß nicht, ob ich Weinen, mich R***** oder Besaufen soll und werd mich allem, was mir grade im Kopf rumgeht alleine gelassen.
Zu allem Übel hat sie mir heute noch gesagt, daß sie bald in Urlaub geht ... am Besten vorher nochmal schön bohren damit mir auch ja nicht langweilig wird ...
Ich würde vorschlagen, du besprichst daß du mit der Vorgehensweise ein Problem hast mit dem Therapeuten. Es ist deine Therapie, der Therapeut ist ein Dienstleister, und von daher muss er auf deine Bedürfnisse eingehen und kann nicht einfach stur "sein Ding" durchziehen. Dazu musst du das aber auch klar kommunizieren.

Wenn Gespräche nichts bringen würde ich einen Wechsel ins Auge fassen, weil so wird dir eine Therapie unter Garantie nicht helfen.

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münchnerkindl
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weiblich/female, 38
Beiträge: 9729

Beitrag Di., 13.04.2010, 21:27

feder hat geschrieben: Ich frag mich immer wieder, ob Therapie tatsächlich so hammerhart sein muss, dass ich wieder alle Hoffnung verliere. Dann sagt mein Kopf: sei nicht so mimosig, reiß dich zusammen, du musst da durch. Aber muss ich das tatsächlich?
Nein, musst du nicht. Und das bringt auch garnichts. Das nächste Mal deutlich STOP sagen und sehen was für eine Reaktion kommt.

Wenn das nicht akzeptiert und du kein Verständnis findest wird würde ich einen Wechsel andenken. Therapie ist keine Veranstaltung für Masochisten.

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feder
Helferlein
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Beiträge: 70

Beitrag Di., 13.04.2010, 21:30

münchnerkindl hat geschrieben:
Nein, musst du nicht. Und das bringt auch garnichts. Das nächste Mal deutlich STOP sagen und sehen was für eine Reaktion kommt.

Wenn das nicht akzeptiert und du kein Verständnis findest wird würde ich einen Wechsel andenken. Therapie ist keine Veranstaltung für Masochisten.
Ach MüKi, danke. Ich mag deine Antworten. Ich fühle mich verstanden und sie bestätigen das, was ich eh vorhatte....wenn ich denn in der Lage wäre die Frau zu bremsen. Wenn ich merke, dass es so nicht geht, kann ich schon nicht mehr reden. Aber ich arbeite dran und spreche das beim nächsten Mal dann gleich zu Anfang an, wenn reden definitiv noch möglich ist...
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 13.04.2010, 21:54

Ich würde das gleich am Anfang der nächsten Stunde thematisieren, nicht erst wenn es das nächste Mal passiert.
Wenn du Probleme hast sowas vorzubringen mach dir einen Spickzettel mit Stichpunkten die du ansprechen willst und arbeite die ab.

Viel Erfolg dabei!

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Hamna
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Beiträge: 6912

Beitrag Mi., 14.04.2010, 00:44

Eigentlich bin ich ja mittlerweile nur noch - wenn überhaupt - stille Mitleserin, aber was hier geschildert wird, erinnert mich fatal an genau die Geschichten, die eine (vielfach ungeliebte) Userin hier immer wieder thematisiert!

Mel & Feder, habt ihr euren Theras schon mal geschildert, wie es euch mit/nach solchen Stunden geht?

Wenn ja: Wie haben sie reagiert bzw. argumentiert?

Wenn nein: Warum nicht? Dann holt das bitte dringend nach!

Es kann nicht richtig sein, dass man sich nach Therapiesitzungen derart zerstört und verzweifelt fühlt! Habt ihr Notfall-Nummern eurer Theras oder einer Krisen-Einrichtung, für den ganz schlimmen Ernstfall?

Was macht ihr für Therapieformen und wie lauten eure Diagnosen? Sorry für die Fragen, aber ich finde es in höchstem Maße alarmierend, was ihr schreibt.

Alles Liebe, Rilke

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Mi., 14.04.2010, 05:39

Hallo,

wenn ich eine schwierige Stunde hinter mir habe und es mich sehr belastet, dann schreibe ich meinem Thera eine e-mail und bekomme auch meist eine Rückmeldung. Dann geht es mir besser.

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feder
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 08:35

@ Münchnerkindl: ich meinte, dass ich das gleich nächste Stunde (nochmal) thematisieren will, als ich schrieb, dass ich das beim nächsten Mal tue...

@ Rilke: Ja, ich habe meiner Therapeutin schonmal geschildert, was in mir vorgeht. Wir überlegten danach einen Klinikaufenthalt, damit ich erst mal stabil werde. Mal davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass ich nach 4 Wochen Klinik für immer stabil bin, steht dem auch einiges im Weg (aber ich gehe es trotzdem an; dauert aber). Zudem meinte sie, dass sie bei meinen Abgründen ins Schwimmen kommt und dann nicht mehr sicher ist, ob wir durch meine Untiefen gemeinsam durch kommen oder nicht. Mich hat das zusätzlich verunsichert. ich hatte es trotzdem geschafft, mich erstmal wieder aufzurappeln. Und so lange ich einigermaßen stabil bin, können wir auch hervorragend arbeiten. Ich hatte also mal kurz vergessen, mir weitere Hilfe zu suchen für den Fall der Fälle....der mich nun eben grad mal wieder erschlägt.

Eine Notfallnummer meiner Therapeutin habe ich nicht. Sie hat das in der letzten Sitzung kurz angesprochen, meinte aber, dass man gucken müsste, ob ich vor Problemen stehe, die man dann in einem Telefonat lösen kann oder ob die längerfristiger Natur sind. Wir kamen zu dem Schluss, dass meine längerfristiger Natur sind.

Ich bin in tiefenpsychologischer Therapie. Habe jetzt ca. 30 h weg und in denen mehrere böse Abstürze erlebt. Diagnosen habe ich bisher von keinem Therapeuten wirklich gekriegt. Dass ich teilweise schwer depressiv bin, wurde mir bestätigt... Meine Therapeutin vermutet zudem ein Trauma...
Woher weiß man, dass man traumatisiert ist?

@ Dakota: wir hatten abgesprochen, dass ich mailen darf, wenn der Druck, mich zu schneiden, zu groß wird. Wir hatte auch abgesprochen, dass ich keine Antwort bekomme, wir in der Stunde aber drüber reden.
Mir half das Schreiben und ich bekam trotz anderer Absprache immer Antwort (was mir gut tat). - Bis zum letzten Mal. Es ging mir richtig schlecht und ich schrie(b) um Hilfe, habe aber (urlaubsbedingt) 2,5 Wochen umsonst auf Hilfe gewartet. Ich verstehe, dass auch Therapeuten Urlaub brauchen und finde es im Prinzip völlig sinnvoll, dann nicht zu antworten. Trotzdem hat mich das ziemlich aus der Spur geworfen.
Manchmal reicht mir ja ein Lebenszeichen, um mich nicht mehr allein auf der Welt zu fühlen und wieder Boden unter de Füße zu kriegen. Aber um einfach nur zu sagen, dass sie meinen Hilferuf wenigstens gehört hat, sind Therapeuten nicht da.
psychologisch ist nicht logisch. (schulz von thun)

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Jesusechse
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 10:25

@ feder + Mel30:

Hi Ihr Lieben!

Man hat mich auf Euren Thread via PN aufmerksam gemacht, weil man der Meinung war, dass ich hier vielleicht helfen könnte?!

Ich denke, ich kann hier helfen, wenn es willkommen ist.

Was Ihr beide beschreibt, klingt nach schädigenden Therapien, die nicht auf Eure Problematik ausgerichtet sind (Ihr habt beide Schneidedruck, hab' ich gelesen. Bei feder hat man "Trauma" schon definitiv angesprochen, bei Mel30 wäre das als Hintergrund theoretisch denkbar.).

Ich nehme an, dass Eure Therapeuten in Sachen Psychotraumatologie nicht die erforderlichen Kenntnisse, noch die Erfahrung aufweisen und ihr Gefahr lauft, einer Pfusch-Therapie ausgesetzt zu sein. Wenn das der Fall sein sollte, handelt es sich bei den Belastungen nicht um "förderliche Therapieprozesse", sondern um Überforderungen innerhalb der Therapie, die Euch zusätzlich labilisieren und schädigen könnten.

Ich rate Euch beiden, Euch umgehend an eine Traumaambulanz zu wenden und Eure Problematik dort von gut qualifizierten Leuten abchecken zu lassen. Dort wird anhand moderner diagnostischer Verfahren abgeklärt werden, ob tatsächlich eine Traumatisierung vorliegt und man wird mit Euch besprechen, wie weiter bei der Behandlung vorzugehen ist. Evtl. kann sich dann auch herausstellen, dass ein Therapieabbruch/Wechsel von Therapeut und Therapiemethode dringend angezeigt ist.

Ein Großteil der aktuell niedergelassenen, nicht spezialisierten Therapeuten kennt diese Interviews und Fragebögen nicht im Detail, bzw. wäre mit deren Anwendung und Auswertung schlicht überfordert. Viele Theras arbeiten auf veraltetem Stand. Wird Kritik vom Patienten geäußert verkaufen einem die die Storry vom Pferd, das wäre so üblich, Therapie wäre nun mal anstrengend und kein Zuckerschlecken, man müsse soviel leiden, müsse da nochmals durch etca.. pp. Dann erzählen sie noch, die Therapieprozesse bräuchten Zeit, um Wirkung zu zeigen. Wer so ankommt, hat von moderner Psychotraumatologie keine Ahnung. Von einem qualifizierten Therapeuten wird jemand mit Schneidedruck schon im ersten Gespräch mit Hilfen und Auffangen begleitet werden. Wo das nicht passiert, ist mal zumindest kein guter Thera am Werk.

Für Eure nächste Therapiestunde würde ich diese Themen schriftlich fixieren und dort ansprechen.

Ihr könnt mal meinen eigenen Thread "Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?" durchlesen. Dann wird Euch vielleicht manches klar.

Grundsätzlich ist der Thera sehr wohl dafür zuständig, Euch in der Therapie zu stabilisieren, aufzufangen. Im Laufe einer Therapie bringt er einem dann zunehmend bei, wie man das allein schafft. Aber in der Anfangsphase fängt der Thera auf.

Wenn Eure Theras das gar nicht machen und Euch völlig verzweifelt und verstört aus der Therapiesitzung entlassen, ist das ein Anzeichen dafür, dass sie gar nicht merken, dass die Therapie entgleist, bzw. haben sie keine Kenntnisse darüber, wie sie Euch helfen können.

UND HIER SEID IHR DANN NICHT GUT AUFGEHOBEN!!

Fühlt Euren Theras auf den Zahn, ob sie tatächlich über neue Behandlungsmethoden und Psychotraumatologie auf dem Laufenden sind. Wenn sie das nicht sind und Euch weis machen wollen, es ginge auch so:

WEG DA und zwar schnell!

Alles Gute und passt auch Euch auf!!

ausgefuchst

PS Es gibt eine Menge unqualifizierte Theras oder schlicht Nieten. Auch die müssen von ihrem Job leben und therapieren munter drauf los. Die Patienten können es ausbaden. Passt gut auf Euch auf!
Zuletzt geändert von Jesusechse am Mi., 14.04.2010, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mi., 14.04.2010, 10:31

Hi ihr beiden,

kann ausgefuchst nur zustimmen. Hört sich nicht gut an, es erging mir nicht anders als euch.

liebe Grüße und ich wünsche euch erfahrende Theras
renate

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feder
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 12:42

Danke ihr 2. ich werde mich mal nach ner Traumaklinik umsehen. llerdings ist das mit dem Trauma bisher nur ein Verdacht meiner Therapeutin (und mir ist keines bewusst).

Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob das alles vielleicht Quatsch ist und ich mich einfach mal nur in den Hintern treten muss, endlich aufstehen und loslaufen. Vielleicht bin ich nicht genug therapiewillig..

nun gut, ich guck mal nach ner Traumaklinik.
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 13:26

hi feder,
mir war es auch nicht bewusst..... das ist ja auch der Schutz. Ich drück dir die Daumen, dass du jemanden findest, der dir weiter helfen kann.

Ich denke schon, dass du therapiewillig bist, sonst hättest du dich doch nicht auf den Weg gemacht. Achte auf dich

liebe Grüße
renate

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Jesusechse
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Beitrag Mi., 14.04.2010, 13:43

Hi feder!

Ja, kuck' nach einer Traumaambulanz, hol' Dir einen Termin, lass' Dich beraten.

Ob einem ein Trauma bewusst ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es kann trotzdem da sein, je weniger Erinnerung daran besteht, desto stärker ist es dissoziiert. Allerdings kann auch sein, dass man keine Erinnerung hat, weil eben nichts war.

Eben deshalb braucht's genaue Diagnostik.

Und zur Therapiemotivation:

Lass' Dir nichts einreden. Wenn Therapeuten versagen, schieben sie die Schuld an dem Misserfolg sehr gerne - bewusst oder unbewusst - dem Patienten in die Schuhe. Ist doch eine gute Taktik. Der Patient hat daran dann so zu knabbern, dass er sich auf sich konzentriert und den Thera nicht mehr hinterfragt bzw. angreift. Schon hat er seine Ruhe. Außerdem wollen sich die Leute ja nicht vorm Fachpublikum blamieren, deshalb sagt man halt: DER PATIENT IST NICHT THERAPIERBAR!

Klingt ja viel besser für den Thera, als wenn er sagen müsste: Ich bin zu blöde und zu unqualifiziert, um eine gute Therapie zu machen.

Viele dieser "untherapierbaren" Patienten sind schon ganz gesund geworden, haben rasante Fortschritte gemacht, wenn sie endlich bei den richtigen Leuten gelandet sind.

Und wenn hier jemand ankommt und meint, Du solltest der Thera folgen und Dich mit ihren Deutungen und Anregungen auseinander setzen, dann kannst Du gerne weghören, das ist nämlich für jemanden, der schnippelt, total schädlich, zumindest in diesem Stadium, wo er noch zur Rasierklinge greifen muss, um runter zu kommen. Da ist nur Stabi angesagt und sonst gar nichts und eben nicht konfliktzentriertes Arbeiten (in den Wunden bohren).

Alles Gute!

ausgefuchst

PS Die Motivation, sich behandeln zu lassen und gesund werden zu wollen, ist nicht das Gleiche, wie sang und klanglos alles mitzumachen, was Theras mit einem so anstellen, z.B. 2 x wöchentlich psychisches Hackfleisch aus einem zu machen, bis man so geschwächt ist, dass man nicht mehr lebensfähig ist.

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