Sich nicht öffnen und fallen lassen können

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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bellefleur
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Beitrag Do., 14.01.2010, 12:27

@Bluna, mir geht es genauso!! Ich habe nicht nur mehr Kraft, sondern ich fühle mich im Forum geborgen, verstanden und GETRÖSTET!!!
Habe gerade wieder eine so unbefriedigende, deprimierende Sitzung hinter mir: ich HABE mich ihm gegenüber geöffnet, mich fallen gelassen, und ein für mich äusserst schwieriges Thema angesprochen,- und was passiert??? Er sagte, man könne mein Vorpreschen in etwa damit vergleichen: eine Mutter möchte ihr Kind umarmen (ich möchte meinem Thera etwas sagen); die Mutter sagt ihrem Kind aber nur, dass sie es umarmen möchte!!(ich würde ihm nicht wirklich alles sagen,-das Wichtigste hielte ich im Verborgenen.Er spüre nichts von der "Umarmung"!!!)
Bin total fertig und deprimiert....
LG,bellefleur

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Messina
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Beitrag Do., 14.01.2010, 12:40

@Schwan: Hey, sorry... also reflektiert bedeutet, sich selbstkritisch zu hinterfragen. Also ob und wie etwas gelaufen ist und was man verändern und ggf verbessern könnte.

LG
Me
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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bluna
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Beitrag Do., 14.01.2010, 14:07

@bellefleur, hey *tröst*

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Keksin
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Beitrag Do., 14.01.2010, 14:46

Hi !

Was ich ganz vergessen hatte, zu schreiben : man kann es sogar fachmännisch begründen und von einem Gutachter genehmigen lassen, wenn eine Therapiestunde nicht reicht; dann kann man Doppelstunden bekommen.
Auch wenn das für dich erstmal wahrscheinlich nicht möglich ist, wollte ich es noch loswerden.
Das könnte in Zukunft ja probiert werden, wenn bei deinem Thera wieder ein Platz frei wird.

Setz dich bloß nicht unter Druck.

Ich habe meine erste Therapie vor 10 Jahren begonnen; über alles reden kann ich erst heute. Aber wenn man es kann, gehts meist auch gut voran.
Da kann man also in recht kurzer Zeit viel nachholen. Alles kommt, wie es kommen soll.
Ist also im Prinzip alles relativ. (toller Satz )

Lg, Keksin

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Thread-EröffnerIn
Schwan
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Beitrag Do., 14.01.2010, 23:12

Hai, für alle die noch wach sind!

Hatte heute wieder Thera. Den Mist der letzten vier Wochen bin ich sehr gut losgeworten. Es hat aber leider die ganzen 50 Minuten gedauert. Mein Thema anzuschneiden oder meinen Zettel loszuwerden soweit bin ich nicht gekommen.
Bin aber auch nicht enttäuscht, denn ich denke beim nächsten Termin paßt es viel besser. Und da er eh schon ganz oben in meiner Mappe liegt, dürfte es dann hoffentlich auch kein Problem sein.

Mir ging es nach der Sitzung richtig gut - auskübeln hilft manchmal schon!

Leider habe ich für nächste Woche noch keinen Termin, aber irgend jemand sagt eigentlich immer ab.

Übrigens, ich fühle mich bei Euch sauwohl und es tut gut Eure Antworten zu lesen.

Jetzt muß ich aber leider ins Bett, denn morgen ruft die Arbeit wieder!

Gute Nacht!

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Thread-EröffnerIn
Schwan
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Beitrag Di., 26.01.2010, 22:01

Hai!

Da bin ich mal wieder. Nachdem keiner mehr was schreibt, will ich noch kurz was loswerden.

Meinen Zettel besitze ich immer noch, jedoch schaffte ich es beim letzten Mal anzusprechen, wie ich mich verhalten soll, wenn ich etwas sagen möchte aber nicht kann. Jetzt weiß ich Bescheid.

Es wird jedes Mal besser.

Sollte noch jemand Interesse an diesem Thema haben, dann kann er sich ja melden.

Ich werde das Thema sicher nicht totschreiben, wie so manche Themen im Forum.

Manchmal habe ich den Eindruck, daß es manchen Menschen nicht mehr um die eigentliche Frage geht, sondern einfach irgendwie darauflos geschrieben wird.

Für sowas ist mir die Zeit zu schade!

Gute Nacht!

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Messina
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Beitrag Di., 26.01.2010, 22:03

Hallöchen Schwan!

Schön, dass Du so erfolgreich bist!

LG und Gute Nacht
Messina
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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bluna
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Beiträge: 207

Beitrag Di., 26.01.2010, 22:27

hey Schwan:-)
ich konnte mich heut garnicht öffnen. wenn ich ihr meinen zettel nicht gegeben hätte, hätte ich fast nur geschwiegen. das tut mir dann immer hinterher leid, das ich die stunde nicht genutzt hab. ich schreibe jetzt auch immer einen zettel und den geb ich ihr am anfang der stunde ab.dann weis sie bescheid, über was ich reden möchte. da ich ihr das oft nicht mündlich sagen kann.

wielange machst du schon therapie Schwan?

lg und eine gute nacht

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bellefleur
Helferlein
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Beiträge: 64

Beitrag Mi., 27.01.2010, 13:03

Liebe Schwan,

du schreibst:
Manchmal habe ich den Eindruck, daß es manchen Menschen nicht mehr um die eigentliche Frage geht, sondern einfach irgendwie darauflos geschrieben wird.
.... aber das ist doch eigentlich der Sinn und Zweck eines Forums, dass man den Gedanken, Gefühlen freien Lauf lassen darf und sollte!!! Wenn über das eigentliche "EröffnungsThema" geschrieben wird, zeigen sich doch häufig Parallelen zu anderen Themen, oder man erkennt Zusammenhänge,...etc. Es ergibt sich doch daraus nicht zwangsweise, deswegen vllt.einen neuen Thread eröffnen zu müssen, oder? Wenn ich manchmal "drauf los schreibe", dann schreibe ich so, wie die Gedanken kommen und gehen, so wie ich momentan fühle. Dann denke ich gar nicht darüber nach, ob das überhaupt das eigentliche Thema (noch) betrifft.

LG,bellefleur

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hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1968

Beitrag Mo., 18.04.2011, 07:09

ich hänge mich mit meinem thema mal an diesen thread, auf den ich verwiesen wurde, an.

ich hatte-wie wohl viele- auch immer große schwierigkeiten, mich zu öffnen und fallen zu lassen.
bis heute steckt eine tiefe angst in mir, mich schwach zu zeigen, wenn es mir eh schon nicht gut geht (man könnte mir ja noch zusätzlich eine reinwürgen ) und es fällt mir unendlich schwer, darauf zu vertrauen, dass der andere schon wissen wird, was ich brauche.

weil es in der therapie (und auch sonst im leben) wenig hilfreich ist, wenn man genau an den wichtigen punkten verstummt, und die theras auch ungeduldig wurden, weil ich so wenig redete, habe ich irgendwann begonnen, mit menschen, denen ich "so halbwegs" vertraue (damals meinen theras, heute meinem mann, engen freunden und meinen geschwistern gegenüber) über alles zu reden.

ABER....(großes aber... )

wie mir gerade klar geworden ist:
immer erst dann, wenn ich im prinzip schon wieder auf dem weg der besserung war.
eine lösung schon gefunden habe, oder eine lösung zumindest in sicht ist.
wenn ich mich nicht mehr so furchtbar schwach und unsicher fühle.


seit einiger zeit habe ich wieder eine psychologin, zu der ich sporadisch gehe, wenn ich das gefühl habe, ein professionelles coaching zu brauchen.

aktuelles problem: mein mann will eine stelle im ausland antreten. (eigentlich eine klare sache: es ist ein großer karriere - und einkommenssprung für ihn. ich habe den gleichen beruf, der absolut auslandskompatibel ist, die kinder würden wunderbar englisch lernen, was ja nur gut sein kann, auch die kinderbetreuung ließe sich regeln....
ginge ich nicht mit, würde das die familie auseinanderreißen.)
aber ich habe mich unglaublich schwer mit der entscheidung, mitzugehen und damit mein soziales netz, das mir so viel bedeutet und das mich sehr stabilisiert, zu verlassen, getan.

ich also zur psychologin zum "coaching" gegangen.

über die auslandssache haben wir nur am rande gesprochen, weil wir schnell drauf kamen, dass ich ja eigentlich für diese entscheidung gar kein coaching mehr brauche, weil die entscheidung bereits gefallen war.
(bald gehen wir ins weit-weg-ausland u. geben hier erstmal alles auf ).
stattdessen hat die psychologin mit mir diese unfähigkeit, mir in der akutsituation hilfe zu holen, erarbeitet.

es gibt so viele beispiele.

so wissen meine freundinnen z.b. alles über meine konflikte mit meinem mann, aber ich rufe sie nie aufgelöst in der akutsituation an, sondern erzähle, wenn ich wieder runtergekommen bin, der konflikt bereits gelöst, das drama vorbei und alles nur noch eine anekdote ist.
sogar meinem mann gegenüber ist das so.

vor kurzem wurde bei mir im rahmen einer an sich harmlosen erkrankung ein krebsverdacht ausgesprochen (der sich aber gottseidank nicht bestätigt hat ) . ich hab keinem davon erzählt, und bis zur entscheidenden untersuchung meine ängste mit mir selbst ausgemacht.
als alles vorüber war, hab ich es dann (in den schillernsten farben, aber aus der distanz) allen erzählt....



es erschreckt mich, wie wenig ich offenbar immer noch vertrauen in menschen fassen kann.
ich habe keine ahnung, wie man es schaffen kann, aus dieser unfähigkeit auch aus einer ganz schwachen position heraus zu vertrauen.

wie stellt man sowas an?
Nimm was du willst und zahl dafür.

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turbulent2
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 14:38

Vielleicht, wenn man es mal anders herum betrachtet:

Man ist nicht schwach, denn wenn man dinge ausspricht, verlieren sie oft ganz viel von dem Machtvollen, was sie im Kopf noch sind.
Eigentlich ist, das aussprechen eine Stärke.
Man kann dadurch viel stärker werden, als wenn es einen von innen auffrisst.
Sich hilfe zu suchen in einer Sit. wo man vermeintlich schwach ist, ist stark!

wollt ich nur mal hierlassen

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Darkday
sporadischer Gast
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Beiträge: 28

Beitrag Mo., 18.04.2011, 17:26

Ich kann sehr gut nachempfinden was du schreibst. Ich kann auch toll über Gefühle reden, in dem Moment, wo ich sie nicht mehr fühle!!! Ist in meiner Therapie auch grad Thema. Geht es Dir denn auch so, dass du eigentlich schon auch gerne Gefühle mitteilen möchtest, wenn Du sie fühlst? Bei mir entsteht ist solchen Augenblicken immer ein fast unerträglicher innerer Druck, weil ich es nicht schaffe mich zu öffnen, aber dadurch wird es nur noch schlimmer. Ein echter Teufelskreis. Einen Ausweg weiß ich nur leider auch nicht und mein Therapeut kommt mir dann immer auf der Verstandesebene... Nützt mir persönlich gar nichts. mein Verstand hatte jahrelang Psychotherapie, nun denke ich braucht mein Gefühl Therapie! Was denkst Du könnte Dir helfen? Muss nochmal ergänzen, wenn ich sage der Verstand hatte Therapie, dann bezieht sich das darauf, dass ich ja eigentlich nie in der Therapie die Gefühle habe, die zum Besprochenen passen. Ich Stelle mir das immer vor wie zwei unterschiedliche Personen in mir. Die eine funktioniert nur und hat keine Gefühle, denn die Emotionen werden nur von einer anderen Person getragen. Aber zur Therapie geht natürlich der "funktionierende" Teil. Klingt jetzt vielleicht verrückter als es ist

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Elle
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Beiträge: 297

Beitrag Mo., 18.04.2011, 18:13

hungryheart:
immer erst dann, wenn ich im prinzip schon wieder auf dem weg der besserung war.
eine lösung schon gefunden habe, oder eine lösung zumindest in sicht ist.
wenn ich mich nicht mehr so furchtbar schwach und unsicher fühle.
als alles vorüber war, hab ich es dann (in den schillernsten farben, aber aus der distanz) allen erzählt....
So nehme ich Dich im Forum auch wahr.

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Bina
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Beiträge: 190

Beitrag Mo., 18.04.2011, 18:29

Hallo Darkday,

besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Mich frustriert es immer wieder, die Gefühle in der Therapie nicht fühlen zu können. Ich würde gerne, meine Therapeutin fragt auch häufig nach, ich soll in mich reinspüren...aber da ist plötzlich nichts als Leere...obwohl ich zuhause denke ich ganz genau wüsste, was ich fühle...aber ich kann es auch irgendwie nicht in Worte packen...Verzwickte Situation!

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hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 35
Beiträge: 1968

Beitrag Mo., 18.04.2011, 18:42

Elle hat geschrieben:So nehme ich Dich im Forum auch wahr.
wundert mich nicht, weil so ist es ja .


@darkday...theoretisch wüsste ich schon so ein bisschen, was hilft: nämlich einfach ausprobieren und üben und neue erfahrungen zulassen. vielleicht erstmal in nicht ganz so schwierigen situationen.
aber selbst da scheint die panik auch nach so langer zeit noch beträchtlich zu sein, (ohne dass mir das so bewusst war)

bin irgendwie erschrocken, weil ich dachte, ich sei da schon weiter. anscheinend klappt es nichtmal bei den "normalo-dramen" wie dieser entscheidung ausland ja/nein.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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