Mein Partner hat plötzlich andere Vorlieben...

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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debussy
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Beitrag So., 10.01.2010, 12:14

ja, das hört sich alles sehr plausibel an.
zumindest intellektuell gesehen.

du fragtest nach meinungen. hier kommt meine:

ganz nehme ich dir das nicht ab.
ich denke, dass deine ganzen erklärungsversuche nur dazu da sind, deine leichte verzweiflung über die situation (die ja schon seit jahren unbefriedigend ist) zu beschönigen und ein wenig in den hintergrund zu drängen.

gothica sagte, dass sexuelle probleme immer kommunikationsprobleme sind. das glaube ich auch und gehe einen schritt weiter. für mich hört sich euer problem schon relativ massiv an. es hört sich für mich nach einem beziehungsproblem an, das im sex seinen ausdruck findet.

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paramann
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Beitrag So., 10.01.2010, 12:38

hallo euphoria,
also ich will dir zwar nicht wehtun, aber für mich hört sich das nach einem massiven systemfehler an.
meine theorie: dein partner konnte dich am anfang quälen weil er dich nicht so gut kannte. jetzt wo die beziehung tiefer wurde und er mehr und mehr bemerkte was für ein liebenswerter mensch du bist wurde es für ihn zunehmend unmöglich die liebe die er für dich empfindet beim bdsm auszuschalten. insofern ein teufelskreis: je näher ihr euch kommt desto schwieriger für ihn das auszuschalten.

falls meine these stimmt, kann man euch nur eine art "entfremdung" raten. vielleicht mal versuchen beim sex völlig ungewohnt zu reagieren oder versuchen ganz ander rollen einzunehmen; zu spielen dass man jemand völlig anderes ist(ohne das sub-dom -verhältnis zu ändern). vielleicht hilft das beim bdsm etwas abstand zu gewinnen und so besser seiner lust fröhnen zu können.

weiss nicht ob das so stimmt was ich da schreibe, dachte nur vielleicht kann es dir helfen....

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brazil
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Beitrag So., 10.01.2010, 12:54

debussy, was ist der grund für die konsequente destruktivität? wenigstens konsequent.

euphoria, ich mag eure geschichte und finde das alles sehr schön. sehr sehr schön! glaube definitiv, dass ihr euch gemeinsam weiterentwickeln könnt. lieben gruß, brazil.

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Thread-EröffnerIn
euphoria
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Beitrag So., 10.01.2010, 12:54

hallo paramann,

ja, ich denke, das trifft ziemlich genau zu. tatsächlich haben wir wohl die fremdheit gebraucht, um uns voll und ganz in diese rollen hineinbegeben zu können, jetzt ist das nicht mehr möglich. das mit der entfremdung - hm, ich weiß nicht, das ist nicht wirklich was, was mir psychisch gut tun würde, diese abspaltungsprozesse, die damit verbunden sind, kenne ich aus der vergangenheit bei mir und habe sie eher negativ empfunden. aber ich werde wie schon beschrieben, versuchen das vanilla-programm aufregender zu gestalten und vielleicht langsam fließende übergänge einzuführen, hin in eine richtung, die mehr die meine ist.

@debussy: ich würde der theorie sofort zustimmen, wenn es bei uns nicht umgekehrt gewesen wäre. anfangs hatten wir einen haufen beziehungsprobleme und trennten uns fast jede zweite woche voneinander und niemand schien schlechter zu mir zu passen, als mein freund und der sex war immer hervorragend. wir hatten sogar noch hervorragenden sex, als wir eine phase hatten, in der alles schief lief und uns gar nichts mehr zu sagen hatten und auch kaum fähig waren, irgendwas positives füreinander zu empfinden.
der wunsch nach vanilla-sex kam bei meinem freund erst auf, als es uns super miteinander ging, von daher kann ich nichts negatives darin sehen. zudem weiß ich ja, was er für mich empfindet und ich für ihn und wie wir uns zueinander verhalten. ich fürchte, es ist eher so, dass mit nachlassender reibung auch der sex anders wird. ich kenne eigentlich kein einziges paar, das länger als sagen wir mal acht/neun jahre und länger zusammen ist und nicht phasen hatte, wo das sexualleben total im umbruch war. die veränderung an und für sich wird erst durch die eigene bewertung negativ. diesen fehler begehe ich auch immer wieder mal, aber dann zeigt mir jeder moment des zusammenseins mit meinem freund, dass es gut ist und ich mich einfach auf das neue einlassen muss, auch wenn ich noch nicht absehen kann, wohin es (uns) führt.

@brazil: danke *einevirutelleumarmungschick*
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candle
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Beitrag So., 10.01.2010, 12:58

euphoria hat geschrieben: versuchen das vanilla-programm aufregender zu gestalten und vielleicht langsam fließende übergänge einzuführen, hin in eine richtung, die mehr die meine ist.
Dann stehst Du bald wieder da wo Du jetzt bist.

candle
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münchnerkindl
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Beitrag So., 10.01.2010, 13:02

Also ich bin da ja nicht so der Profi, aber wenn ihr mal probiert, es in Richtung sogenannter Tantra Sex weiterzuentwickeln?
So für das Plus an leidenschaftlicher Hingabe eben ohne die Dominanzschiene?

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paramann
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Beitrag So., 10.01.2010, 13:12

euphoria hat geschrieben:das ist nicht wirklich was, was mir psychisch gut tun würde, diese abspaltungsprozesse, die damit verbunden sind
entfremdung ist vielleicht das falsche wort.
eher eine art theaterspiel.
abspaltungsprozesse sollten eigentlich nicht damit verbunden sein.
wir spielen doch alle im alltag gegenüber verschiedenen personen unterschiedliche rollen, schlüpfen sogar manchmal bei denselben personen in verschieden rollen. das man mal in eine andere rolle schlüpft (ohne das bdsm-verhältnis zu ändern) heisst ja noch nicht dass man sich abspaltet.
da gehört natürlich eine portion virtuosität dazu, aber auch die bereitschaft sich ins ungewisse zu wagen, nämlich im sinn von ins ungewisse für sich selbst- die eigenen fremd-reaktionen gleichsam nicht kennend.
deine antwort klingt für mich sehr danach als würdest du nicht probieren wollen etwas neues zu versuchen.
oder hast du angst davor ?

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Pitt
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Beitrag So., 10.01.2010, 13:25

@Euphorbia

Eigentlich müsste es Dir ja als Sub "gefallen", dass Dein Dom Dir nicht mehr das Liebespiel bietet, auf das Du stehst, er Dich also mit Vanilla-Sex quält, statt Dich mit hartem Sex zu verwöhnen...
"Nein Quickie gibts nicht, Fesseln auch nicht mehr, Schläge schon gar nicht...
Du bekommst Sex nach meinen Regeln, und die Regel heisst derzeit Kuscheln, und damit basta."

Biste vielleicht gar nicht devot, sondern willst, dass erotisches Beisammensein nach Deinen Regeln gespielt wird?

Lg
Pitt

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debussy
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Beitrag So., 10.01.2010, 13:39

@brazil

verwechselst du mich grad?

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brazil
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Beitrag So., 10.01.2010, 13:44

Oh, tut mir leid, ich meinte den der euphoria schrieb ihre erklärugsversuche wären dazu da "[...] deine leichte verzweiflung über die situation (die ja schon seit jahren unbefriedigend ist) zu beschönigen und ein wenig in den hintergrund zu drängen.[...]"
denn das fand ich irgendwie so destruktiv.
Aber viele unterschiedliche meinungen zu einer sache sind ja immer gut, man kann dann neue perspektiven gewinnen.

Alles Liebe,b.

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debussy
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Beitrag So., 10.01.2010, 14:27

ja, brazil, das kannst du sehen (wenn du möchtest).

ich meine was ganz ganz anderes.

diese beziehung, so wie sich der verlauf anhört bzw. mir geschildert wird ist seit bestehen ein krampf.

zuerst wird alle 14 tage getrennt, gestritten und wieder "zusammengerauft". da hat man dann phasen, wo man sich nichts mehr zu sagen hatte und auch nichts gutes mehr am partner fand.

und jetzt, wo scheinbar alle "probleme" gelöst schienen, schleicht sich schon wieder eines bei der hintertüre herein. der partner dreht seine sexuellen vorlieben um 180 grad. von bdsm auf blühmchenkuschel.

sei mir nicht böse aber da dann ein wenig vorsichtig mit allzu optimistischen äußerungen zu sein halte ich für durchaus angebracht und nicht destruktiv.

was für mich weiters erschreckend ist, sind diese 10 jahre. für mich klingt diese beziehung eher nach einer (möglicherweise beidseitigen) schweren abhängigkeit und nicht nach liebe. wie gesagt, es ist MEIN eindruck aufgrund dessen, was hier geschrieben wurde.

ein kurzer auszug nochmal:
euphoria hat geschrieben:anfangs hatten wir einen haufen beziehungsprobleme und trennten uns fast jede zweite woche voneinander und niemand schien schlechter zu mir zu passen, als mein freund und der sex war immer hervorragend. wir hatten sogar noch hervorragenden sex, als wir eine phase hatten, in der alles schief lief und uns gar nichts mehr zu sagen hatten und auch kaum fähig waren, irgendwas positives füreinander zu empfinden.
der wunsch nach vanilla-sex kam bei meinem freund erst auf, als es uns super miteinander ging
lg
deb

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brazil
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Beitrag So., 10.01.2010, 14:53

...und für mich klingt die geschichte nach einer sehr konstruktiven beziehung zwischen zwei menschen, die sich möglicherweise in einer völlig anderen situation als der heutigen kennengelernt haben (10 Jahre!) - kann auch sein, dass da irgendwann eine abhängigkeit die basis bildete - beide haben sich aber ganz offensichtlich für sich und mit einander weiterentwickelt, aneinander glaubend und bereit an sich und der beziehung zu arbeiten, um von dem heutigen standpunkt aus welchen weg auch immer zu wählen. ich denke auch, dass die sexualität mit der kommunikation eng zusammenhängt und sehe daher in dem anstehenden problem eine chance, nicht nur an der wiederherstellung eines für beide befriedigenden sexuallebens, sondern auch an der beziehung und deren weiterer vertiefung zu arbeiten. wenn das nicht gelingt, dann werden sie sich ohnehin trennen. ich bin bloß gegen das zerschlagen pinzip gemacht, nicht gegen das hinterfragen. b.

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candle
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Beitrag So., 10.01.2010, 15:35

brazil hat geschrieben:...und für mich klingt die geschichte nach einer sehr konstruktiven beziehung zwischen zwei menschen,
Wie ich bereits gequotet habe, schein Euphoria eher an der Durchsetzung ihrer Interessen zu arbeiten, denn eine Basis für gemeinsames Interesse zu finden.

Sprich: So wird die Beziehung zerbrechen.

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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debussy
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Beitrag So., 10.01.2010, 16:05

liebe brazil,

mir scheint, dass du nicht verstehst, was ich meine.

aber ich probiers nochmal, da es vielleicht allgemein klarheit schafft.

1. hör auf mir dinge zu unterstellen. in keinem meiner postings habe ich auch nur ansatzweise einen zerstörerischen gedanken gehabt und auch niedergeschrieben.

2.
brazil hat geschrieben:debussy, was ist der grund für die konsequente destruktivität? wenigstens konsequent.
was soll das? nur weil du nicht genau liest? lies was da steht, und nicht was ich vielleicht meinen könnte.
wenn schon, dann wird nichts anderes übrigbleiben, als mit vielen und vor allem sehr offenen gesprächen eine gewisse ANNÄHERUNG zu schaffen.
gemeinsame sb, partnertausch, rollenspiele, blümchensex deluxe.
was ist an dieser aussage (teil meines ersten postings hier) destruktiv oder gar konsequent destruktiv?

3. und jetzt komme ich aber zum wesentlichen:
brazil hat geschrieben:wenn das nicht gelingt, dann werden sie sich ohnehin trennen.
und genau das glaube ich nicht. wenn es nicht gelingt wird nicht getrennt. da wird dann weitergelitten. wenns gut geht nocheinmal 10 jahre. genau das scheint hier nämlich das beziehungsmodell zu sein. nach dem alten sprichwort: "unkraut vergeht nicht". solche beziehungen sind immens haltbar.

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brazil
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Beitrag So., 10.01.2010, 16:34

kann sein ich lese dinge hinein, die nicht drinnen stehen, oder so nicht gemeint sind...will jetzt da nicht mehr weiter rumschreiben. auch möglich, dass ich sachen durcheinanderbringe und mich zu sehr mit einer seite identifiziere. ich glaube trotzdem nicht, dass du recht hast debussy. euphoria schreibt hier jedenfalls nicht mehr mit und das ist ja ihr thread also...ende, bis dann bald mal und gruß. b.

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