Wie fühlt sich Freude an?

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Gärtnerin
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 13:30

Nurse_with_wound hat geschrieben:Ehrlich gesagt haette ich dir Wut und Angst nicht so zugetraut
So kann man sich täuschen. Ich glaube, dass mir fast niemand solche Empfindungen zutrauen würde, eben weil ich sie kaum nach außen bringen kann. Wenn ich allein bin, kann ich sie fühlen, in Gesellschaft erstarre ich dagegen einfach. Ich weiß noch, wie ich in meiner allerersten Therapiestunde ganz starr vor Anspannung im Sessel saß. Als der Therapeut wissen wollte, was in mir vorging, und ich ihm meine panische Angst gestand, war er total verblüfft: Ich würde einen vollkommen ruhigen Eindruck machen.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Freude fuehlt sich wie Traurigkeit an
Das finde ich jetzt interessant. Wenn ich etwas besonders Schönes sehe, dann muss ich manchmal bitterlich weinen. Das fühlt sich aber nicht gut an, und ich habe es bisher nie mir Freude in Verbindung gebracht, sondern tatsächlich mit Traurigkeit. Ich dachte immer, dass eher die Sehnsucht nach Freude mich weinen lässt als eine tatsächliche Freude. In solchen Momenten empfinde ich nämlich einen starken Mangel in mir. Echte Freude stelle ich mir irgendwie leichter, unbeschwerter vor.

@vallée: Vielen Dank für deine poetische Schilderung. Du beschreibst verschiedene Arten von Freude. Vielleicht gibt es die Freude als einheitliches Gefühl gar nicht?
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 13:49

@Gaertnerin, und ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich Melancholie geniessen kann.
So verschieden sind die Emotionen nicht
Was mir in den Sinn gekommen ist, wir hatten doch einen Thread mit dem Titel sinngemaess "Sich ueber kleine Dinge freuen" , da hast du oefters etwas geschrieben
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anarchistin
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 14:24

oja panik;-) ich denk mir halt dann immer: was,wenn diese grosse freude weg ist... das macht mir ein wenig panik
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Beitrag Mi., 06.01.2010, 18:57

@anarchistin: Ach so. Aber die Freude kommt doch immer mal wieder, oder nicht?

@Nurse_with_wound:
Melancholie geniessen, oh ja, das kenne ich! Traurige Musik auflegen, sich davon in die Tiefe ziehen lassen und darin schwelgen... Das ist auch eine Art, mit sich selber in Kontakt zu sein. Und Melancholie hat den Vorteil, dass man sie ganz gut selber produzieren kann. Leider befriedigt mich das neuerdings nicht mehr. Es fühlt sich an wie ein billiger Ersatz an für etwas anderes. Gefühle sollten doch spontan entstehen, oder nicht? Ich mag nicht mehr längst abgelaufene Emotionen hochholen müssen, nur um überhaupt etwas zu fühlen. Ich mag nicht mehr in diesem inneren, stets gleichen Gefühlsmeer schwimmen, und überhaupt hasse ich es so sehr, immer nur in mir drin zu sein!!! Ich möchte doch auch die Außenwelt fühlen und emotional in mich aufnehmen können, auf eine schöne, prickelnde Art und Weise.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Was mir in den Sinn gekommen ist, wir hatten doch einen Thread mit dem Titel sinngemaess "Sich ueber kleine Dinge freuen" , da hast du oefters etwas geschrieben
Du meinst bestimmt den hier: viewtopic.php?f=26&t=4720
Ja, ich kann gut Kleinigkeiten genießen oder schön finden. Nur ist das eben kaum mit einem Gefühl verbunden. Ach, ich kann es nicht wirklich erklären. Es bleibt halt immer das Empfinden, dass da noch mehr sein muss. Oder mache ich mir da nur etwas vor?
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ENA
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 19:10

Guten Abend!

Na, hab ich´s doch gewusst, dass sich hier noch einige melden werden! ...aber soooo viele gute, schöne und ausführliche Beschreibungen über Freude: Wow!!!

So, jetzt wusel ich mich mal hier durch... :
Gärtnerin hat geschrieben:Haben Gefühle überhaupt ein Gegenteil? Keine Ahnung. Was meinst du denn?
Als für mich ist das Gegenteil von Freude Trauer.
Weißt Du, in dem Seminar, was ich gemacht habe, ging es auch um Gefühle, die nicht benennbar sind und die Frage, was was ist, was da ist und wo was spürbar ist. ...Eine Übung dabei war zu schauen, was denn das Gegenteil sein könnte,...dann fielen einem verschiedene Begriffe ein und...ich dachte, vielleicht hilft Dir das ja auf Deiner Suche... .

Wobei ich aber noch anmerken möchte, dass das Gegenteil für jeden etwas anderes sein kann, genauso, wie das hier so schön beschrieben worden ist,...eben, dass jeder Freude anders spürt, in einer anderen Weise, an einem anderen Ort im Körper, bei anderen Dingen,...und vielleicht definiert man Freude auch allgemein unterschiedlich,...aber Ähnlichkeiten gibt es halt eben doch... .

...und manchmal ist "Nichts" ja auch was... .
Gärtnerin hat geschrieben:Was erlebe ich beim Geschenke auspacken? Neugierige Spannung. Genugtuung, wenn ich das bekommen habe, was ich mir gewünscht hatte. Angenehme Überraschung, wenn es etwas Unerwartetes und doch Schönes ist. Aber das ist mehr ein Gedanke im Kopf als ein Gefühl.
Manchmal sind Gefühle auch verschüttet...weil sie einmal zuviel waren, weil sie einem verboten wurden, weil es einfach nicht genug Anlässe gab, weil andere Gefühle darüber waren...und manchmal merkt man auch nicht unbedingt, was diese oder jenen Gedanken, dieses oder jenes Verhalten zu bedeuten hat, was da für ein Gefühl hinterstecken könnte... .
Vielleicht stecken hinter diesen Gedanken von "angenehme Überraschung" und "was Schönes" ja auch Freude?

...und vielleicht hier weiter:
Gärtnerin hat geschrieben:Mir ist erst in den letzten Jahren gelungen, etwas von der Schwere abzulegen, die, seit ich denken kann, Teil meines Lebens gewesen ist.
Vielleicht musst die Leichtigkeit auch noch wachsen, bzw. sich die Freude erst noch ein bisschen mehr trauen, hervorzukommen? Vielleicht traut sie sich noch nicht so richtig?...Vielleicht braucht sie noch ein bisschen Zeit, nach all der Zeit der Schwere hervor zu kommen? ...Vielleicht ist sie auch so ein bisschen wie neu für Dich,...so dass Du sie jetzt noch gar nicht richtig nennen oder auch be-merken kannst?
Gärtnerin hat geschrieben:Hell-Orange finde ich schön. So etwas hätte ich gerne in mir drin.
Dann mach das doch in Dich rein, lass es in Dich rein!...Wenn Du mit Imaginationen arbeiten kannst: Stell Dir vor, wie ein helloranger Lichtschein auf Deinen Körper strahlt (die meisten neben den Scheitel als "Einlassstelle") und langsam in Dich eindringt, bis er Deinen ganzen Körper ausfüllt (oder so viel Du willst). ...Vielleicht magst Du ihn, Deinen Körper, das Hellorange,...und auch all Deine anderen Gefühle einmal wieder malen, wenn Dir das damals so gut getan hat? ...selbst, wenn es nur eine Farbe, eine Form, eine Figur, ein Tier, eine Pflanze, eine Landschaft ist?
Elfchen hat geschrieben:Manchmal ist sie auch nur in mir. Das hab ich sehr oft. Das sind meine kleinen Glücksmomente, wo ich Glück empfinde und ganz bei mir bin.
Mir fällt hier ein, was Du mal in einem anderen Thread zum Thema innerer Frieden geschrieben hast...vielleicht ist das sowas ähnliches, so ein ähnliches erleben, wie Elfchen hier schreibt?
Gothika hat geschrieben:Ich bin dann nämlich einfach "lebensgeil" mit allem was dazu gehört.
Schön!
Gärtnerin hat geschrieben: Das macht mir jetzt doch Hoffnung, dass ich sie schon einmal kannte und wiederfinden kann.

Gärtnerin hat geschrieben:Über die Lokalisation von Körperempfindungen und intuitives Malen habe ich bewusst gelernt, einzelne Gefühle zu identifizieren und auseinanderzuhalten und dann auch wieder zu fühlen. Also das wär doch gelacht, wenn das mit der Freude nicht auch noch funktionieren würde!
Bestimmt! ...und vielleicht versuchst Du das mit dem Malen und der Körperarbeit nochmal?
Gärtnerin hat geschrieben:Es gibt Fotos von mir, wo ich ca. 1,5 - 2 Jahre alt bin und eine richtige Lebensfreude ausstrahle. Das sind die letzten Fotos, auf denen ich wirklich offen und fröhlich aussehe. Spätestens ab dem Kindergarten fingen meine Probleme an, und mit 6 Jahren saß ich zum ersten Mal beim Psychologen.

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ENA
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 19:15

Du musst jetzt hier nicht alles aufdecken und erzählen, aber...weißt Du, womit das Enden dieser Lebensfreude-"Phase" zu tun hatte und warum diese Probleme (welche es genau sind, weiß ich nicht wirklich, nur so ein bisschen aus dem, was ich in anderen Beiträgen hier im Forum gelesen habe, besonders über Asperger) auftauchten, womit das zu tun hat? Vielleicht lässt sich da nochmal irgendwie nachforschen, wo diese Freude geblieben ist?
War sie "einfach weg" (wann waren die letzten fröhlichen Fotos?) oder wurde sie von dem verdrängt, was dann kam?

Vielleicht hilft es Dir auch, diese Fotos öfters anzusehen, zu spüren, was Du dann fühlst, auch an Körperregungen und...vielleicht kannst Du Dir auch ein Stück weit davon wieder holen, was Dir damals Freude bereitet hat? (Wenn Du magst und wenn das geht, kannst Du dazu ja auch Deine Familie befragen...).
Gärtnerin hat geschrieben:Aber es ist im Moment noch eine passive Leichtigkeit, eine erwartungsvolle Leere, die erst noch mit Neuem gefüllt werden muss.
Das hast Du sehr schön beschrieben, finde ich...und wer weiß, mit was sich das alles füllen lässt?
vallée hat geschrieben:Was mir hilft die dazu "richtige" Wahrnehmung zu üben ist ein Glückstagebuch. In dem ich Abens, muss nicht jeden Abens sein, freudige Momente des Tages detailliert festhalte.
Das ist schön! ...Wie mein Freudentagebuch!

Apropos Smilies: Was empfindest Du eigentlich beim Anblick solcher Smilies: ?
Gärtnerin hat geschrieben:Ich glaube, dass mir fast niemand solche Empfindungen zutrauen würde, eben weil ich sie kaum nach außen bringen kann. Wenn ich allein bin, kann ich sie fühlen, in Gesellschaft erstarre ich dagegen einfach. Ich weiß noch, wie ich in meiner allerersten Therapiestunde ganz starr vor Anspannung im Sessel saß. Als der Therapeut wissen wollte, was in mir vorging, und ich ihm meine panische Angst gestand, war er total verblüfft:
Hm,...also auf mich wirken Deine Beiträge auch alles andere als gefühlskalt und "zu" im Sinne von "Nicht-einfühlsam"... . Hm,...vielleicht liegt das Problem, was Du da z.B. mit dem Therapeuten beschreibst, auch an einer Schwierigkeit des "Transports", der Transparenz zwischen innen und außen (wobei ein bisschen "Nicht-Transparenz" ja auch durchaus gut und ein Schutzraum, ein Schutzrahmen darstellen kann...und das ist ja auch durchaus angebracht und positiv, dass es so etwas geht,...vielleicht ist das auch mehr ein Problem, der Flexibilität,...zwischen Offen und Zu,...also das dann zur Sicherheit mehr das "nach Außen hin zu" geht?
Gärtnerin hat geschrieben:Wenn ich etwas besonders Schönes sehe, dann muss ich manchmal bitterlich weinen. Das fühlt sich aber nicht gut an, und ich habe es bisher nie mir Freude in Verbindung gebracht, sondern tatsächlich mit Traurigkeit.
Vielleicht liegt das auch an einem Verlust (der Freude von damals) oder der Trauer über die Last, die dann irgendwann kam?...
...oder denkst Du, es wäre Traurigkeit, weil es Tränen sind (außer, Du fühlst dann auch wirklich Trauer)... .
Gärtnerin hat geschrieben:Vielleicht gibt es die Freude als einheitliches Gefühl gar nicht?
Wie gesagt, ich denke auch, das jeder Freude anders erlebt und sich auch anders freut und über unterschiedliche Sachen,...aber ähnlich ist das Erleben von Freude wohl schon,... .
Nurse_with_wound hat geschrieben:"Sich ueber kleine Dinge freuen" , da hast du oefters etwas geschrieben


So, ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich Dich mit meinen ganzen Gedanken und Fragen nicht so durcheinander gebracht hab. Wenn doch, dann tu Dir einfach was Gutes,...und das muss ja jetzt auch gar nichts mit Freude zu tun haben, aber vielleicht mit etwas Schönem, etwas Entspannenden,...ruf jemanden an, wenn es jemanden gibt, der Dir jetzt gut tun könnte, pack Deine Malsachen aus...oder tipp "wie ne Wilde Buchstaben und Wörter in die Tastatur",...das hilft auch manchmal!

Liebe entspannende Grüße, ENA!


Nachtrag:
Habe ich grade noch gesehen:
Gärtnerin hat geschrieben:Ich möchte doch auch die Außenwelt fühlen und emotional in mich aufnehmen können, auf eine schöne, prickelnde Art und Weise.
Hm,...vielleicht gehts ja auch in kleinen Schritten von Außen nach Innen: mit Badeperlen vielleicht?

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Gärtnerin
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Beitrag Do., 07.01.2010, 11:49

Liebe ENA,

vielen Dank für deine Beiträge. Besonders die Idee, Freude von außen in mich hineinzubringen, finde ich schön. Badeperlen gehen leider mangels Wanne nicht. Mit Imaginationen bin ich nie zurechtgekommen, weil ich ein extrem verbaler Typ bin, der sich nur schlecht Bilder vorstellen kann. Und meinen Körper nehme ich auch nur schlecht wahr, obwohl sich das schon sehr gebessert hat. Aber ich werde mal sehen, was sich mit deinen Ideen anfangen lässt.

Entschuldige bitte, wenn ich nicht auf alles eingehe, was du geschrieben hast. Es ist gerade nicht alles für mich so wichtig bzw. will ich nicht zu allem öffentlich etwas schreiben.
ENA hat geschrieben:Manchmal sind Gefühle auch verschüttet...weil sie einmal zuviel waren, weil sie einem verboten wurden, weil es einfach nicht genug Anlässe gab, weil andere Gefühle darüber waren...
ENA hat geschrieben:...weißt Du, womit das Enden dieser Lebensfreude-"Phase" zu tun hatte und warum diese Probleme auftauchten, womit das zu tun hat? Vielleicht lässt sich da nochmal irgendwie nachforschen, wo diese Freude geblieben ist?
Weißt du, ich habe in mehr als acht Jahren Psychotherapie jeden Stein der Vergangenheit umgedreht und jede Kindheitserinnerung zerpflückt und kann ziemlich genau sagen, wie meine Gefühle verschüttet wurden. Der Teil der Probleme, der sich durch Psycholgie nicht erklären oder verändern ließ, hat vor knapp zwei Jahren durch meine Asperger-Diagnose eine einleuchtende Erklärung gefunden. Beim Loslassen und Heilen der Vergangenheit hat mir im letzten Jahr eine Schamanin sehr geholfen. Noch mehr in der Vergangenheit zu suchen, wird mich nicht weiterbringen.

Seit Weihnachten fühle ich mich zum ersten Mal wirklich frei. Da habe ich mich nämlich bewusst dafür entschieden, mich nicht mehr von Vergangenem und von Diagnosen einschränken zu lassen. Seit dieser Entscheidung ist die kreisende Gedankenspirale, die seit 12 Jahren (= Beginn meiner Therapien) unablässig in meinem Kopf plapperte, urplötzlich verstummt. Diese Ruhe ist noch ungewohnt, aber äußerst friedvoll. Ich habe die Hütte meines Lebens leergeräumt und ausgefegt, und nun geht es an die Neueinrichtung - aber nicht mit alten Fotos. Ich will nicht die unschuldige Fröhlichkeit meiner Kindheit wiederfinden, sondern ich suche eine neue Freude, eine, die ich ganz bewusst spüren und erleben kann.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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ENA
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Beitrag Do., 07.01.2010, 15:13

Hi !
Gärtnerin hat geschrieben:vielen Dank für deine Beiträge. Besonders die Idee, Freude von außen in mich hineinzubringen, finde ich schön. Badeperlen gehen leider mangels Wanne nicht.
Bitte schön ! Hm,...naja, vielleicht klappt es auch mit warmer Dusche und Peeling-Duschgel mit weichem Schwamm? Nur mal so als Idee,..was für Dich am Besten gehen kann, kannst ja auch nur Du entscheiden... .
Gärtnerin hat geschrieben:Entschuldige bitte, wenn ich nicht auf alles eingehe, was du geschrieben hast. Es ist gerade nicht alles für mich so wichtig bzw. will ich nicht zu allem öffentlich etwas schreiben.
Ist schon okay!...Musst Du ja auch nicht. Ich weiß, dass ich ziemlich viel geschrieben habe,...das meiste war aber eher als Ideenpool und Gedankenanregung für Dich gedacht, als als tatsächliche Frage, zur Beantwortung hier im Forum!...
Gärtnerin hat geschrieben:Noch mehr in der Vergangenheit zu suchen, wird mich nicht weiterbringen.
Okay. ...Wie gesagt, sind alles nur Anregungen... .
Gärtnerin hat geschrieben:Seit Weihnachten fühle ich mich zum ersten Mal wirklich frei.
Schön!
Gärtnerin hat geschrieben:Diese Ruhe ist noch ungewohnt, aber äußerst friedvoll. Ich habe die Hütte meines Lebens leergeräumt und ausgefegt, und nun geht es an die Neueinrichtung
Na, und vielleicht lässt sich ja auch in der Ruhe und in dem Frieden was von der Freude finden,...bzw. die Hütte des Lebens damit ein Stück füllen. Ich wünsche Dir gutes Gelingen dabei und das sie so wird, wie Du es Dir wünschst!
Naja, und irgendwie hat dieses Bild von "die Hütte des Lebens füllen" für mich auch so etwas von Freiheit, die Wahl haben, eine eigene Wahl haben, selbst entscheiden können, wie man lebt und...das hört sich sehr schön an... .

Den Gedanken nehme ich jetzt glaub ich gleich mit,...in den Feierabend... .
Gärtnerin hat geschrieben:Ich will nicht die unschuldige Fröhlichkeit meiner Kindheit wiederfinden, sondern ich suche eine neue Freude, eine, die ich ganz bewusst spüren und erleben kann.
Ich hatte auch eher daran gedacht, daran anknüpfen zu können oder dadurch, durch das an das Gefühl der Freude von damals zu kommen, eine Verbindung schaffen zu können, was Dir heute Freude bereiten könnte... .

So, und jetzt wünsche ich Dir erstmal einen schönen Nachmittag und einen schönen Abend!...Ich bin heute abend wohl bei einem Kurs,...und wohl erst morgen wieder im Forum!

Liebe Grüße, ENA !

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(V)
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Beitrag Do., 07.01.2010, 16:52

Hallo Gärtnerin,

nach dem ich schon so viele Tausende (!) Beiträge hier geschrieben habe, und noch viel, viel mehr gelesen habe, muss ich sagen, dass ich keine persönliches Schicksal mich so traurig gemacht hat, wie dieser Beitrag hier. Wirklich. Habe sogar lange überlegt, ob ich das schreiben soll. Aber jemand, der seit er ein kleines Kind ist keine Freude empfinden kann?
Denn aus deinen Beiträge erscheint es mir nicht so zu sein, dass du diese (spritzige, lebenshungrige) falsch zuordnest, sondern du es in der Tat nicht kennst. Das macht mich sehr betroffen. Mehr als alles andere was ich hier jemals gelesen habe.

Wenn ich da an mich denke: Ich kann auch in der tiefsten Depression Freude empfinden. Zwar nicht so oft. Aber z.B. eine zeitlang hatte ich ein lustiges Youtube-Video, dass ich mich so zum lachen gebrachte hatte, egal wie depri ich war, dass ich immer nachdem ich es hörte durch die Wohnung gehüpft bin, und gegrinst und gelacht und gesungen.
Okay, zugegeben: ich denke, es liegt auf der Hand, dass ich ein extrovertierter Mensch bin, und jemand bin, der stets auch mit Händen und Füßen redet und Stimmungen daher auch körperlich stark zum Ausdruck bringt.

In Anlehung an andere Threads und ich weiß, dass du dich zumindet teilweise dafür interessierst (sonst würde ich folgendes nicht schreiben), würde ich da doch mal um den Bereich des sog. Wurzelchakra's schauen, der Ort wo ich meine überquellende Freude empfinde (bzw. wovon sie bei mir aufsteigt), während andere es ja eher als "im Bauch beginnend" beschrieben. Komischerweise scheint bei mir der Eindruck gewachsen, dass die meisten hier für diese "überquellende Freude" Metapher benutzten, die von "unten her aufsteigen". Da könnt was dran sein.

Frage: Kennst du in anderen Zusammenhänge irgendein "sprudelndes" Gefühl, wie z.B. bei der Leidenschaft oder Begeisterung? Nur so sprudeln vor...Ideen. Oder kannst du in besonderen Momenten so laut und innig lachen, dass dir der Bauch wehtut und Tränen in die Augen steigen?

Verzeih, ich muss es noch mal fragen, obwohl du es - glaube ich - sogar schon geschrieben hast: Kennst du das wirklich gar nicht? Den Überschwang in etwas? Aus einer Laune heraus laut singen? In die Küche laufen und unwillkürlich zwei Hopser oder Tanzschritte einlegen?

*schmunzel*
Ich bin ja ein Hopser. Ein Stopelhopser. In Kombination mit meiner...ehm... erdnahen Bauweise...(Kürze) finde ich das immer so peinlich, weil ich oftmals (ja, sogar wenn ich Depressionen habe) den Drang jetzt zu "hopsen" oder mit dem (nicht gerade schmallen) Hintern zu wackeln (wenn keiner hinschaut) nicht unterdrücken kann. Manchmal war das echt schon peinlich.
(Edle Gothic-Dame mit Spitzen-Schirmchen und Co besucht mega-edlen-mega-emotional-superwichtigen-Eltite-Goth und hat Angst sich zu blamieren. Die ganze Weg vom Auto bis zur langersehnte Tür - freudig aufgeregt ohne Ende - sagt sich Gothika wie im Mantra..."Bloss nicht hüpfen. Schreiten. NICHT hüpfen. Bitte nicht hüpfen. Ich bin eine Dame. Jawoll ja. Niiiiicht hüpfe!" Er macht die Tür auf, Handkuss, *zusammenreiß*... er geht zur Seite und.... AAAHh....NEIN... Gothika hüpft wie ein Hoppelhase über die Türschwelle....aaahhh!)
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Beitrag Do., 07.01.2010, 18:47

ENA hat geschrieben:Ich hatte auch eher daran gedacht, daran anknüpfen zu können oder dadurch, durch das an das Gefühl der Freude von damals zu kommen, eine Verbindung schaffen zu können, was Dir heute Freude bereiten könnte...
Das Komische ist ja: Ich weiß ziemlich genau, was mir heute gut tut und was ich gerne mache. Ich weiß, was ich schön finde und was lustig ist. Ich weiß es, wenn ich mich auf etwas freue. Nur kann ich die Freude dabei halt nicht fühlen.
Gothika hat geschrieben:Aber jemand, der seit er ein kleines Kind ist keine Freude empfinden kann? ...

Denn aus deinen Beiträge erscheint es mir nicht so zu sein, dass du diese (spritzige, lebenshungrige) falsch zuordnest, sondern du es in der Tat nicht kennst. Das macht mich sehr betroffen.
Vielleicht muss ich doch etwas weiter ausholen...

Ich denke schon, dass ich als Kind Freude empfinden konnte, auch über die oben genannten 1,5 oder 2 Jahre hinaus, nach denen ich so verschlossen wurde. Ich erinnere mich, dass ich laut lachen konnte, wenn mich meine Schwester durchgekitzelt hat. Als Kind fühlt man ja alles noch ganz spontan und direkt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich weiß nicht genau, ab wann man beginnt, über die eigenen Gefühle (und die Gefühle anderer) nachzudenken und sie bewusst wahrzunehmen. In der Pubertät vielleicht? Mir waren meine Gefühle jedenfalls bis zum 29. Lebensjahr nicht bewusst. Bemerkt habe ich sie höchtens dann, wenn sie mal ganz stark waren und weh taten. Was jedoch immer da gewesen ist, war eine große Sehnsucht nach etwas Undefinierbarem. Vielleicht nach den verlorenen Gefühlen?

Mit 29 Jahren habe ich mich in Psychotherapie begeben. Da wurde urplötzlich die Decke weggezogen, alle Gefühle waren auf einmal da und haben mich beinahe weggeschwemmt. So muss sich jemand vorkommen, der sein Leben lang fast taub gewesen ist und nach einer Operation plötzlich hören kann: Alles ist viel zu laut, viel zu intensiv, viel zu durcheinander. Die verschiedenen Geräusche lassen sich mit nichts in Zusammenhang bringen und in kein bekanntes Schema einsortieren. So ähnlich ist es mir ergangen. Ich konnte meine Gefühle weder benennen, noch regulieren. Ich konnte nur nach innen weglaufen, wenn es zu viel wurde, und war dann von außen nicht mehr erreichbar. Aber auch das konnte ich nicht aktiv steuern, es ist einfach passiert. (Vom Therapeuten wurde es mir immer schwer angekreidet, weil er meinte, ich machte es absichtlich).

Na ja, mit der Zeit habe ich jedenfalls gelernt, die Gefühle auseinander zu klamüsern. Weil es mir in den Therapiejahren oft sehr schlecht ging, lernte ich halt zuerst intensiv die schmerzhaften Gefühle kennen. Mag sein, dass ich deshalb bis heute die Freude nicht wirklich entdeckt habe. Ich weiß es nicht. Mir war bis vor kurzem nicht einmal bewusst, dass etwas fehlt. Erst neulich, als mir jemand in einer PN etwas über Lebensfreude schrieb (konkret: über das Bedürfnis, an Silvester "beim Feuerwerk zu hüpfen" ), da fiel mir auf, dass ich dieses Empfinden gar nicht kenne.
Gothika hat geschrieben:Frage: Kennst du in anderen Zusammenhänge irgendein "sprudelndes" Gefühl, wie z.B. bei der Leidenschaft oder Begeisterung? Nur so sprudeln vor...Ideen. Oder kannst du in besonderen Momenten so laut und innig lachen, dass dir der Bauch wehtut und Tränen in die Augen steigen?

Verzeih, ich muss es noch mal fragen, obwohl du es - glaube ich - sogar schon geschrieben hast: Kennst du das wirklich gar nicht? Den Überschwang in etwas? Aus einer Laune heraus laut singen? In die Küche laufen und unwillkürlich zwei Hopser oder Tanzschritte einlegen?
Nein, ich kenne dieses Lebendige, Übersprudelnde wirklich nicht (würde es aber gerne kennenlernen ). Das heißt aber trotzdem nicht, dass ich total unglücklich bin. Ich weine viel, aber ich bin kein Trauerkloß. Ich lache selten, und so richtig spontan "aus der Tiefe heraus" lachen kann ich gar nicht, aber ich habe Humor und kann andere zum Lachen bringen. Ich bin eher ernst und nachdenklich, aber ich habe eine positive Lebenseinstellung, die mich durch alle Tiefen hindurch trägt - und wer weiß, vielleicht sogar gerade deswegen, weil dieser Optimismus eben nicht von positiven Gefühlen abhängt, sondern frei von irgendwelchen Stimmungen existiert?
Gothika hat geschrieben:In Anlehung an andere Threads und ich weiß, dass du dich zumindet teilweise dafür interessierst (sonst würde ich folgendes nicht schreiben), würde ich da doch mal um den Bereich des sog. Wurzelchakra's schauen
Ich habe vor einigen Jahren mal in einem Buch einen ziemlich ausführlichen Chakratest gemacht. Mein Wurzelchakra war gar nicht mal das Schlechteste. Bei mir war vor allem das Sakral-/Sexualchakra sehr blockiert (orangefarben wie die von Eve beschriebene Freude ). Übrigens kenne ich auch keinerlei sexuelle Empfindungen. Ebenfalls sehr blockiert war mein Halschakra, das ja für Ausdruck, Kommunikation und Offenheit steht.
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Beitrag Do., 07.01.2010, 19:43

ich denke generell das freude immer da ist...man muss sie eben auch nur rauslassen können. und leider wird die freude oft überlagert von negativen gefühlen;-(
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ENA
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 11:16

Gärtnerin hat geschrieben:Ich weiß ziemlich genau, was mir heute gut tut und was ich gerne mache. Ich weiß, was ich schön finde und was lustig ist. Ich weiß es, wenn ich mich auf etwas freue. Nur kann ich die Freude dabei halt nicht fühlen.
Heißt das, dass Du das nur im Kopf weißt, also wie: "Oh, da blüht grade wieder die Blume auf, die nur alle drei Jahre blüht!"= Freude!...oder:" Oh, heute war wieder besonders viel Ruhe und ich konnte den ganzen Tag über im Bett liegen bleiben"= Freude!...oder auch:"Da erzählt grade jemand einen Witz, alle anderen Lachen!"= lustig? (Wobei ich in dem Fall zugeben muss, dass ich auch über viele Witze nicht lache,.dafür über anderes...leider nur etwas zu selten...(also ich tue es schon, würde es nur gerne öfter!).
Gärtnerin hat geschrieben:Was jedoch immer da gewesen ist, war eine große Sehnsucht nach etwas Undefinierbarem. Vielleicht nach den verlorenen Gefühlen?
Schon möglich...
Gärtnerin hat geschrieben:So muss sich jemand vorkommen, der sein Leben lang fast taub gewesen ist und nach einer Operation plötzlich hören kann: Alles ist viel zu laut, viel zu intensiv, viel zu durcheinander. Die verschiedenen Geräusche lassen sich mit nichts in Zusammenhang bringen und in kein bekanntes Schema einsortieren. So ähnlich ist es mir ergangen. Ich konnte meine Gefühle weder benennen, noch regulieren. Ich konnte nur nach innen weglaufen, wenn es zu viel wurde, und war dann von außen nicht mehr erreichbar. Aber auch das konnte ich nicht aktiv steuern, es ist einfach passiert. (Vom Therapeuten wurde es mir immer schwer angekreidet, weil er meinte, ich machte es absichtlich).
Ui!...Dann jetzt erstmal ein nachträgliches, verständnisvolles und wirklich ernst gemeintes !...
Ich kann das mit diesem Überschwemmen total gut verstehen,...ist ja auch total viel,...selbst wenn man so etwas nach so einer langen Zeit langsam angeht (die Gefühle öffnen, wieder entdecken,...ggf. auch mit Erinnerungen). Was ich nicht verstehe und auch ziemlich unachtsam und unprofessionell finde ist, dass dieser Therapeut scheinbar nicht behutsamer damit umgegangen ist. Sowas kann man doch auch in kleinen Dosen machen und nicht "alles aufeinmal aufdecken"...und dieser Gedanke von ihm, dass Du das absichtlich machst: Ich will nicht über jemanden urteilen, den ich nicht kenne,...ich kann mir da nur meine Gedanken machen... . Vermutlich hatte er damit einfach zu wenig Erfahrung oder hat sich überschätzt, war verunsichert, konnte das aber nicht in seiner Rolle zeigen und hat deswegen so reagiert?
Gärtnerin hat geschrieben:Weil es mir in den Therapiejahren oft sehr schlecht ging, lernte ich halt zuerst intensiv die schmerzhaften Gefühle kennen. Mag sein, dass ich deshalb bis heute die Freude nicht wirklich entdeckt habe.
Das kann schon sein. Ich mein, in einer Therapie wird soch ja auch meist eher mit den "negativen" Dingen und Gefühlen beschäftigt. Hm,...aber mir scheint, dass es mittlerweile immer mehr Therapeut/Innen gibt, die auch mehr Raum für das "Positive" in der Therapie lassen. Das finde ich auch gut so, denn das Positive bringt ja auch ein Stückweit mehr Leichtigkeit ins Leben, stärkt, entlastet, baut Ressourcen auf,..lenkt ab... . Von daher finde ich das auch sehr wichtig, dass auch das Platz in einer Therapie haben kann... .
Auch entlasten kann gut tun, hilfreich und notwendig sein... .
Gärtnerin hat geschrieben:Mir war bis vor kurzem nicht einmal bewusst, dass etwas fehlt. Erst neulich, als mir jemand in einer PN etwas über Lebensfreude schrieb (konkret: über das Bedürfnis, an Silvester "beim Feuerwerk zu hüpfen" ), da fiel mir auf, dass ich dieses Empfinden gar nicht kenne.
Naja, vielleicht machst Du das beim nächsten Feuerwerk auch einfach mal, ..oder tust sonst einfach etwas, wovon Du zumindestens denkst, dass Du es tun würdest/Könntest, wenn Dir etwas Freude bereitet, wenn Du etwas gerne tust,...hm,...vielleicht kommt ja dann auch irgendwann ein Gefühl dabei heraus?
Gärtnerin hat geschrieben:Ich lache selten, und so richtig spontan "aus der Tiefe heraus" lachen kann ich gar nicht, aber ich habe Humor und kann andere zum Lachen bringen.
...und wie merkst Du genau das? Was spürst Du, wenn Du lachst, wenn Du Humor hast (körperlich, seelisch)?

Wo liegt denn eigentlich nochmal das Wurzelchakra? War das im Bauchraum?...Sonst google ich nachher mal nach... .

...und ein Gedanke begleitet mich immer noch: Vielleicht hilft Dir doch etwas Körperarbeit weiter. Muss ja nicht psychotherapeutisch sein, kann auch Yoga, Feldenkrais oder eine Craniosacrale Behandlung sein. ...Naja, und dann gibt es ja noch sowas wie Massage oder Reiki,...aber da bin ich mir grade nicht so wirklich sicher, ob das was für Dich wäre... . Oder ein Whirlpool?

So, dann wünsche ich Dir jetzt erstmal noch einen schönen Freitag!

Ganz, ganz viel liebe Grüße, ENA !

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 18:12

ENA hat geschrieben:Naja, vielleicht machst Du das beim nächsten Feuerwerk auch einfach mal, ..oder tust sonst einfach etwas, wovon Du zumindestens denkst, dass Du es tun würdest/Könntest, wenn Dir etwas Freude bereitet, wenn Du etwas gerne tust,...hm,...vielleicht kommt ja dann auch irgendwann ein Gefühl dabei heraus?
Du meinst, wenn Freude sich in körperlichen Aktivitäten wie Hüpfen ausdrückt, dann funktioniert das vielleicht auch umgekehrt: aus Hüpfen wird Freude? Das erinnert mich an Lach-Yoga, wo ja auch aus einem künstlichen Lachen ein echtes Gefühl entstehen soll. Bei uns war mal so ein Lachtrainer auf einem Betriebsfest. Ich war sogar eine derjenigen, die mitgemacht haben (viele hatten ja Angst, sich vor den Kollegen zum Affen zu machen), aber wirklich funktioniert hat es bei mir nicht. Vielleicht klappt es mit hüpfen ja besser. Es ist auf jeden Fall eine Anregung, die ich mitnehme.
ENA hat geschrieben:Vielleicht hilft Dir doch etwas Körperarbeit weiter.
In der Richtung habe ich leider schon vergeblich einiges probiert: Massagen (die habe ich nicht ausgehalten), Feldenkrais (da habe ich hyperventiliert), Muskelrelaxation nach Jacobson (da habe ich mich verkrampft und bin "nach innen" geflüchtet) und eine Körperpsychotherapie (die mich immer, wenn es ans Eingemachte ging, erstarren ließ). Reiki (ohne direkte Berührung) habe ich einmal probiert und fand es entspannend, bin damals aber aus Geldmangel nicht noch einmal hingegangen.

ENA, bitte entschuldige, wenn ich nicht auf alle deine Fragen eingegangen bin. Ist nicht persönlich gemeint. Ich merke nur gerade, dass sich dieser Thread für mich eigentlich schon wieder erledigt hat und ich Angst habe, das Thema zu zerdiskutieren. Mir ging es vor allem darum, herauszufinden, wie andere Menschen Freude wahrnehmen und wie sich das anfühlt. Dank allen, die hier etwas geschrieben haben, ist mir auch über mich selber einiges klar geworden, und ich bin mir jetzt sicher, dass ich meine eigene Freude und Lebendigkeit noch entdecken werde. Auf dem Weg dazu bin ich längst.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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debussy
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 19:07

es gibt menschen, die können nicht gehen. also fahren sie im rollstuhl.

es gibt menschen, die können nicht sehen, also lernen sie die brailleschrift.

es gibt menschen wie du, gärtnerin, die lernen sollten, dass zufriedenheit der höchste bewusstseinszustand ist, den sie erreichen können.

jedem menschen wird irgendwann eine krücke in die hand gedrückt. nimm sie freundlich entgegen.

hör auf zu suchen. du hast bereits gefunden.

lg
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 19:16

freude bedeutet für mich unbeschwertheit. absolute innere gelassenheit, nur dann kann ich mich auf dieses gefühl einlassen.
richtige freude empfinde ich, wenn ich kind sein darf. vor 2 wochen war das eine schneeballschlacht. ansonsten gehe ich auch gern auf den rummel. achterbahn oder andere karusells erzeugen in mir unwahrscheinlich schöne gefühle. in solchen momenten bin ich frei. kein seelischer ballast. in solchen situationen bin ich im reinen mit mir, weil kein gedanke in meinem kopf ist.
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis."
Woody Allen

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