Austritt aus Kirche - Gespräch?
Ich bin schon 2002 aus der Kirche ausgetreten. Damals hatte ich auch einen Brief mit einer Einladung zu einem Gespräch erhalten. Diese Einladung hatte ich aber nicht angenommen, da ich sowieso keine persönliche Beziehung zu der mir zugeordneten Gemeinde hatte und da ich überdies angenommen hatte, dass man dort meine Gründe sowieso nicht verstehen würde.
Jedenfalls muss ich sagen, dass ich den Austritt nie bereut habe und immer noch über diese Entscheidung froh bin. Zumindest, wenn mal wieder der Papst irgendwelche ultrakonservativen Äußerungen bzgl. Frauen in Kirchenämtern, Homosexualität, etc. von sich gibt, dann bestätigt das meine Ansichten immer wieder aufs Neue.
Jedenfalls muss ich sagen, dass ich den Austritt nie bereut habe und immer noch über diese Entscheidung froh bin. Zumindest, wenn mal wieder der Papst irgendwelche ultrakonservativen Äußerungen bzgl. Frauen in Kirchenämtern, Homosexualität, etc. von sich gibt, dann bestätigt das meine Ansichten immer wieder aufs Neue.
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ich denke, man ist 'der Kirche' beim Austritt nichts schuldig, weil man einfach als Kind getauft wird, ohne eine eigene Entscheidungsmöglichkeit.
Wenn man, wie in anderen Religionsgemeinschaften üblich, sich als (junge) Erwachsene taufen lässt, dann hat man sich selbst dazu entschieden, und wenn man dann irgendwann wieder Austritt, dann wird man es evtl. erklären wollen.
Aus der Kirche austreten bedeutet ja nicht unbedingt, nicht mehr gläubig zu sein.
Um an Gott zu glauben muß man nicht unbedingt in einer Religionsgemeinschaft sein.
Für mich steht Gott über all diesen Dingen.
Wenn man, wie in anderen Religionsgemeinschaften üblich, sich als (junge) Erwachsene taufen lässt, dann hat man sich selbst dazu entschieden, und wenn man dann irgendwann wieder Austritt, dann wird man es evtl. erklären wollen.
Aus der Kirche austreten bedeutet ja nicht unbedingt, nicht mehr gläubig zu sein.
Um an Gott zu glauben muß man nicht unbedingt in einer Religionsgemeinschaft sein.
Für mich steht Gott über all diesen Dingen.
frdl. Grüße
Thusnelda
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Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei dir wär, d. lacht und spricht: fürchte dich nicht.
Thusnelda
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Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei dir wär, d. lacht und spricht: fürchte dich nicht.
Meine Erfahrung ist, Menschen die aus der Kirche austraten können diesen Schritt viel besser begründen als die die das verwerflich finden. Meinen Austritt aus der Kirche sehe ich als Teil meiner Beschäftigung mit dem Glauben. Mir ist das alles viel zu wichtig um irgendwo dabei zu sein, auch wenn das gar nicht stimmig erscheint für mich.Thusnelda hat geschrieben:Aus der Kirche austreten bedeutet ja nicht unbedingt, nicht mehr gläubig zu sein.
LG, comus
Ich hätte da eine Frage:
Wenn ich katholisch bin und Kirchensteuer bezahle, hat dann nur die katholische Kirche was davon? Oder die evangelische auch? Ich meine, die Kirchen arbeiten doch zusammen, oder nicht?
Sorry für die blöde Frage aber ich habe auch nicht viel mit Kirchen am Hut und wollte bald austreten.
Wenn ich katholisch bin und Kirchensteuer bezahle, hat dann nur die katholische Kirche was davon? Oder die evangelische auch? Ich meine, die Kirchen arbeiten doch zusammen, oder nicht?
Sorry für die blöde Frage aber ich habe auch nicht viel mit Kirchen am Hut und wollte bald austreten.
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Sie arbeiten zum Teil zusammen, aber dein Geld fliesst sicherlich direkt der katholischen Kirche zu, bevor es vielleicht noch weiter verteilt wird.Lemone hat geschrieben:Wenn ich katholisch bin und Kirchensteuer bezahle, hat dann nur die katholische Kirche was davon? Oder die evangelische auch? Ich meine, die Kirchen arbeiten doch zusammen, oder nicht?
Ich gehöre seit Jahrzehnten keiner Staatskirche mehr an (sondern in den letzten Jahren freiwillig und überlegt einer kleinen Freikirche ) - werde jedoch nachdenklich bei der Vorstellung, wie es werden wird in unserer Welt, wenn die großen Kirchen immer mehr einschmelzen.
Immerhin sind kirchlich-soziale Einrichtungen, professionelle sowie ehrenamtliche Helfer und einfache Gläubige, wenn sie sich helfend für andere einsetzen, in dieser Eigenschaft noch immer tragende Säulen unserer Gesellschaft, die, wenn sie mehr und mehr verschwinden, deutliche Lücken - und zwar für alle, auch für Agnostiker und Atheisten - hinterlassen dürften ...
Immerhin sind kirchlich-soziale Einrichtungen, professionelle sowie ehrenamtliche Helfer und einfache Gläubige, wenn sie sich helfend für andere einsetzen, in dieser Eigenschaft noch immer tragende Säulen unserer Gesellschaft, die, wenn sie mehr und mehr verschwinden, deutliche Lücken - und zwar für alle, auch für Agnostiker und Atheisten - hinterlassen dürften ...
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 508
Ich hoffe doch, dass es für nicht-kirchlich-soziale Einrichtungen ebenso Helfer geben wird, oder wird sich dann niemand mehr finden?
Wichtig dabei ist, ausreichend Motivation zu geben. Von kirchlich-sozialen Einrichtungen, die manchmal von frustrierten menschenfeindlichen Leuten geleitet werden (wie man hin und wieder erfahren kann) hat niemand etwas. Dazu muss auch die Politik willens sein, nicht frustrierte Kinder mit Null-Bock heranzuziehen und auch Erwachsenen genug (Frei)zeit zu geben in sozialen Einrichtungen mitwirken zu können.
Bedenkt man, dass die kath. Kirche Probleme hat, inländische Priester zu finden wird es früher oder später genauso Probleme geben, die Plätze bei den Einrichtungen zu füllen. Deswegen wird ja auch gegen die Abschaffung des Zivildienstes argumentiert.
Der Community-Gedanke ist die Zukunft und dabei wird es eher keine Rolle spielen, welchen Glauben jemand hat, außer einer will unbedingt nicht mit Andersgläubigen zu tun haben.
Ausgetreten bin auch ich schon vor etlichen Jahren und falls ich Geld geben will, dann wohl eher den Freidenkern, Humanisten oder anderen Gruppen, die für die Trennung von Staat und Kirche sind. Bei der Austrittprozedur habe ich brav den ausständigen Betrag bezahlt und war beim Magistrat Geburtsurkunde ändern. Bei mir glaub ich gabs 2 Gespräche, das eine zur Nennung des Austrittgrundes (und Besprechung des ausständigen Betrags) und das zweite wäre mit einem Priester oder Bischof gewesen. Letzteres habe ich abgelehnt, warum auch nicht? Davon Abbringen hätte er mich eh nicht können und in der Kirche war ich auch ziemlich nie (bis auf die üblichen Ereignisse wie Firmung etc.).
Wichtig dabei ist, ausreichend Motivation zu geben. Von kirchlich-sozialen Einrichtungen, die manchmal von frustrierten menschenfeindlichen Leuten geleitet werden (wie man hin und wieder erfahren kann) hat niemand etwas. Dazu muss auch die Politik willens sein, nicht frustrierte Kinder mit Null-Bock heranzuziehen und auch Erwachsenen genug (Frei)zeit zu geben in sozialen Einrichtungen mitwirken zu können.
Bedenkt man, dass die kath. Kirche Probleme hat, inländische Priester zu finden wird es früher oder später genauso Probleme geben, die Plätze bei den Einrichtungen zu füllen. Deswegen wird ja auch gegen die Abschaffung des Zivildienstes argumentiert.
Der Community-Gedanke ist die Zukunft und dabei wird es eher keine Rolle spielen, welchen Glauben jemand hat, außer einer will unbedingt nicht mit Andersgläubigen zu tun haben.
Ausgetreten bin auch ich schon vor etlichen Jahren und falls ich Geld geben will, dann wohl eher den Freidenkern, Humanisten oder anderen Gruppen, die für die Trennung von Staat und Kirche sind. Bei der Austrittprozedur habe ich brav den ausständigen Betrag bezahlt und war beim Magistrat Geburtsurkunde ändern. Bei mir glaub ich gabs 2 Gespräche, das eine zur Nennung des Austrittgrundes (und Besprechung des ausständigen Betrags) und das zweite wäre mit einem Priester oder Bischof gewesen. Letzteres habe ich abgelehnt, warum auch nicht? Davon Abbringen hätte er mich eh nicht können und in der Kirche war ich auch ziemlich nie (bis auf die üblichen Ereignisse wie Firmung etc.).
Hallo zusammen,
zu dem Thema würd ich auch gerne was sagen.
Wenn man Einrichtungen wie z.B.kirchliche Kindergärten betrachtet, werden die Kosten im Durchschnitt nur in Höhe von ca.10% von der Kirche getragen. Der Rest wird von Steuergeldern und Elternbeiträgen bezahlt.
Trotzdem nimmt sich die Kirche das Recht, Personal nach ihren "moralischen" Vorstellungen einzustellen. (z.B. werden geschiedene Kindergärtnerinnen nicht eingestellt). Ist das sozial oder menschlich o.k? Bischöfe werden beispielsweise auch von Steuergeldern des Staates bezahlt. Wieso eigentlich? Ich denke, jeder kann selbst entscheiden, ob er an Gott glaubt, in der Kirche ist oder dem Ganzen nichts abgewinnen kann. Aber ich glaube, dass ein Staat auch ohne das ganze "Brimborium" sozial sein kann, oder vielleicht sogar sozialer und humaner? Ich fände es schon ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, wenn sie eine "höhere" Macht bräuchte, um menschlich zu sein. Wo war eigentlich der moralische Anspruch der Kirche, als die Jesuitenpater so ganz neben der Spur liefen und ihre Schüler missbrauchten? Ach ja, hätte ich fast vergessen: die 68er waren Schuld mit ihrer sexuellen Freizügigkeit. HÄ??????
LG
Emely
zu dem Thema würd ich auch gerne was sagen.
Wenn man Einrichtungen wie z.B.kirchliche Kindergärten betrachtet, werden die Kosten im Durchschnitt nur in Höhe von ca.10% von der Kirche getragen. Der Rest wird von Steuergeldern und Elternbeiträgen bezahlt.
Trotzdem nimmt sich die Kirche das Recht, Personal nach ihren "moralischen" Vorstellungen einzustellen. (z.B. werden geschiedene Kindergärtnerinnen nicht eingestellt). Ist das sozial oder menschlich o.k? Bischöfe werden beispielsweise auch von Steuergeldern des Staates bezahlt. Wieso eigentlich? Ich denke, jeder kann selbst entscheiden, ob er an Gott glaubt, in der Kirche ist oder dem Ganzen nichts abgewinnen kann. Aber ich glaube, dass ein Staat auch ohne das ganze "Brimborium" sozial sein kann, oder vielleicht sogar sozialer und humaner? Ich fände es schon ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, wenn sie eine "höhere" Macht bräuchte, um menschlich zu sein. Wo war eigentlich der moralische Anspruch der Kirche, als die Jesuitenpater so ganz neben der Spur liefen und ihre Schüler missbrauchten? Ach ja, hätte ich fast vergessen: die 68er waren Schuld mit ihrer sexuellen Freizügigkeit. HÄ??????
LG
Emely
meine und anderer ehrenamtliche tätigkeiten hatten/haben nichts mit "kirche" zu tun. (rettungssanitäterin, selbsthilfegruppe)Eve... hat geschrieben: Immerhin sind kirchlich-soziale Einrichtungen, professionelle sowie ehrenamtliche Helfer und einfache Gläubige, wenn sie sich helfend für andere einsetzen, in dieser Eigenschaft noch immer tragende Säulen unserer Gesellschaft, die, wenn sie mehr und mehr verschwinden, deutliche Lücken - und zwar für alle, auch für Agnostiker und Atheisten - hinterlassen dürften ...
mlg
aditi
Mir ist natürlich bewusst, dass es nicht nur in der Kirche uneigennützige Helfer gibt, Gott sei Dank! Aber eben auch, und nicht wenige.
und immer öfter frage ich mich, weshalb sich gedanken/sorgen über die zukunft machen. lücken werden gefüllt - wer immer das auch sein mag. muß ja nicht die kirche sein. und die sache mit der bewertung ist sowieso eine eigene - das weisst du ja, eve.Eve... hat geschrieben: die, wenn sie mehr und mehr verschwinden, deutliche Lücken - und zwar für alle, auch für Agnostiker und Atheisten - hinterlassen dürften ...
es gibt lebensgesetze. die kirche hat sie nicht immer und ausschließlich "gut" erfüllt. siehe, ganz aktuell "missbrauch in der kirche". ich bin da ganz zuversichtlich, dass keineswegs deutliche lücken entstehen, wenn die kirche schrumpft.
aditi
Schade, Aditi - das Argument mit dem scheußlichen Missbrauch, es musste wohl noch kommen - hat aber wenig mit dem zu tun, was ich ansprechen wollte ... Ich mach mir auch keine Sorgen, es war nur ein Gedanke.
Eve
Eve
Aditi,
Schöne kalte Welt!
Ich gebe zu einmal bei einem Priester um Rat wegen meinen psychischen Problemen gefragt zu haben, er hat sich wirklich sehr viel Zeit für mich genommen.... unentgeltlich.
.
ja, stell ich mir sehr schön vor, wie Lücken von staatlicher Seite gefüllt werden, man sieht es ja am Pflegedienst, da steht dem einem Pflegebedürftigen (je nach KK eingeschätzten Pflegebedarf) 23 Minuten Pflege + Fütterung täglich zu, einem anderen werden vielleicht 40 Minuten zugestanden....etclücken werden gefüllt - wer immer das auch sein mag.
Schöne kalte Welt!
Ich gebe zu einmal bei einem Priester um Rat wegen meinen psychischen Problemen gefragt zu haben, er hat sich wirklich sehr viel Zeit für mich genommen.... unentgeltlich.
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Zuletzt geändert von Phönixia am Sa., 20.02.2010, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
liebe eve,Eve... hat geschrieben:Schade, Aditi - das Argument mit dem scheußlichen Missbrauch, es musste wohl noch kommen -
ich find´s nicht schade, sondern not-wendend. und sollte von meiner seite aus kein gegengewicht zu deiner intention sein.
liebe phönixia,Phönixia hat geschrieben: ja, stell ich mir sehr schön vor, wie Lücken von staatlicher Seite gefüllt werden, man sieht es ja am Pflegedienst,
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ich dachte da keineswegs an staatliche seiten, sondern an meine seiten, weil ich inzwischen davon überzeugt bin, dass ich meine lücken nur durch mich füllen kann. womöglich gehen meine gedanken in eine ganz andere richtung und somit voll neben das thema.
allgemein halte ich die menschheit für so menschlich, dass sich entwickelt, was sich entwickeln soll. - das sagt überhaupt nichts darüber aus, wie schmerzvoll es manchmal ist. wie schmerzvoll es wir uns machen.
mlg
aditi
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