Hochsensibilität als Ursache?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.12.2009, 23:27

Ne, das ist mir schon klar. Nur wenn eine in der früheren Kindheit erworbene psychischen Störung aus der "traumatischen Ecke" vorhanden ist lässt sich zumindest für mich nur sehr schwer nachvollziehen wieviel von der Überempfindlichkeit schon angeboren war und wieviel davon durch die PTB krankheitsbedingt erworben wurde.

Wie gesagt, ich hatte ganz früher mal beruflich mit Pferden zu tun, und was wenn man mit vielen verschiedenen zu tun hat als erstes auffällt wie unterschiedlich und auch unterschiedlich empfindlich und sensibel bzw unsensibel die einzelnen Individuen sind. Und hier muss es ja wohl angeboren sein.
Und wenn das schon für Tiere gilt, dann mit Sicherheit für Menschen.

Also ist die Hochsensibilität nicht die "Ursache" für die psychischen Probleme. Das ist ein Faktor der hinzukommt.

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candle
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Beitrag Sa., 19.12.2009, 23:31

MelaNiete hat geschrieben: Hochsensibilität ist nicht erworben, sondern angeboren!
Wo steht das denn?

candle
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MelaNiete
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Beitrag Sa., 19.12.2009, 23:42

candle hat geschrieben:Wo steht das denn?
Diese Frage zeigt mir, daß Du Dir nicht die Mühe gemacht hast, die Links in meinem Beitrag anzusehen. Und die Werke von Elaine Aron kennst Du wohl ebenfalls nicht. Dort ist die Angabe nämlich auch zu finden.

Melanie

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candle
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Beitrag Sa., 19.12.2009, 23:44

Richtig, ich habe Wiki gelesen und da ist die Ursache hauptsächlich der Umstand in dem man aufwächst. Das das vererbt wird, habe ich nicht gelesen und natürlich ist jeder Mensch mehr oder weniger vernalagt in verschiedenen Bereichen mehr oder weniger sensibel zu sein aus Schutzgründen. Das wird wohl evolutionsbiologisch abgeleitet.

candle
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(V)
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Beitrag So., 20.12.2009, 00:39

Finde es immer wieder interessant: Einerseits wird betont, dass da ja noch viel zu wenige Forschungen dazu gibt, aber anderseits - das sei bombensicher - ist es angeboren. Angeboren, das heißt was? Rezessiv oder dominant vererbt? Es heißt dann ja wohl, da es ja so ein häufiges Merkmal ist, dass es ein Eltern oder Großelternteil ebenfalls haben muss. Punkt. Dass es gehäuft in bestimmten Familien auftritt. Würde ja auch wieder Sinn machen: Dann haben die schon ihre psychische Probleme, und die vererben sie dann sozial an das Kind, so dass der Teufelskreislauf immer schon am Gange bleibt?

Und was ist erblich? Dass einem mehr Details auffallen? Tut es dann denn? Oder geht es zugunsten anderer Details? Wenn ich am See sitze, würde ich mir lieber die Menschen anschauen und über diese wesentlich mehr Details sehen als andere, dafür wären mir die Entchen recht gleich. Oder ist die erbliche Komponente, dass man Reize nicht filtern kann? Das geht aber dann mehr in Richtung AD(H)S, und ist was ganz anderes.

Sicherheitshalber wollte ich noch einmal erwähnen, @Steffie, die Threadstellerin: Das ist nicht "gegen dich" gerichtet, sondern dem Text, denn du hier herein zitiert hast. Der klingt nämlich wirklich so nach "Upps, ich kann nichts dafür, alles super, in Wahrheit ja ein Segen, ich kann nix dagegen tun, also muss ich es auch nicht versuchen." So kommt er rüber. Und wie hier schon mehrmals gesagt wurde: Was bringt die Erkenntnis?

Ich mag generell solche "Mode-Erscheinungen" nicht. Alles, was zu wischiwaschi ist und sich nicht klar von anderen "selbstgemachten Diagnosen" abgrenzen kann. Eierlegende Wollmilchsau.

Zumal die menschliche Psyche sehr komplex ist, und es recht naiv wäre, einen einzigen Faktor - egal ob erblich oder nicht - als Allroundursache darzustellen. Aber es mag sehr hilfreich sein, gerade da es ja so viele Überschneidungen gibt, wenn man sich entscheidet von welchen Startpunkt man den Knoten aufdröseln will. Fatal wäre es nur, wenn man glaubt, man habe DIE einzige Ursache gefunden, die sei erblich, und man aufhört, weiter an sich zu arbeiten oder zu suchen und das Thema beendet.

Evolutionsbiologisch... Nein, da kann ich mir auf Anhieb KEINEN evolutionären Gewinn aus der Hochsensiblität herleiten, v.a. wenn tatsächlich 20% betroffen wären und es so oft mit psychischen Erkrankungen einhergeht. Statistisch gesehen rangiert ja Suizid auf den obersten Ränge der Todesursachen, also, die "Überlebenschancen" sind nicht besonders groß, die Anpassung an das soziale Umfeld, Leben in unsere heutigen Umwelt leiden erheblich usw. Wenn man es schon mit Evolution in Zusammenhang bringen möchte, dann wäre es wohl eher eine Sackgasse der Evolution.
Was jedoch sicherlich richtig und wichtig für das Leben ist: Dass das menschliche Verhalten (und seine Wahrnehmung) plastisch ist. Auf dass man sich anpassen kann.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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candle
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Beitrag So., 20.12.2009, 01:10

Für ich, da kann ich mich eigentlich einreihen, ist die ursache dann meiner Hochsenbilität meine Vergangenheit. Ich habe eben schon immer Menschen sehr gescannt, geachtet auf deren Gefühlslage um mich abzusichern.

Das ist mir auch geblieben.

Ich fühle leider oft Katastrophen wie Erkrankungen und Tod nahestehender Menschen und das hat mir sehr zu schaffen gemacht.
Jetzt habe ich diese Phase auch wieder ein wenig.

Dann kenne ich die enorme Geräschempfindlichkeit. Gehört das dazu?
Ich schrecke in einem simplen Film zusammen, wenn dort ein Handy klingelt. Wenn ich Musik im Auto höre, denke ich das Handy klingelt oder höre die Musik plötzlich anders spielen.

Das sind meine Erlebnisse.

Wenn das so erblich wäre, wie TE meint, dann müßte ich das von jemanden haben, aber da gibt es niemanden in der Familie, also ist für mich das Umfeld maßgeblich in dem ich aufwuchs.

Ich würde es interessanter finden, wenn Stephie schreiben würde an welchen Punkten sie sich so sieht. Nur so ein Textauszug bringt mir nicht viel.

Dann gibt es noch die Möglichkeit auf sich selber sensibel einzugehen, was andere Menschen dann vernachlässigt oder man verausgabt sich in anderen Menschen...

Also: Erst kam die Gefahr und daraus entwickelt sich dann bei jedem unterschiedlich die Sensibilität, so meine ich.

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MelaNiete
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Beitrag So., 20.12.2009, 01:52

Gothika hat geschrieben:Finde es immer wieder interessant: Einerseits wird betont, dass da ja noch viel zu wenige Forschungen dazu gibt, aber anderseits - das sei bombensicher - ist es angeboren.
Na und. Das schließt einander nicht aus.
Angeboren, das heißt was? Rezessiv oder dominant vererbt?
Das ist sicher wesentlich komplexer. Selbst bei so relativ primitiven Dingen wie der Augenfarbe hat sich gezeigt, daß man mit "rezessiv" und "dominant" nicht auskommt.
Es heißt dann ja wohl, da es ja so ein häufiges Merkmal ist, dass es ein Eltern oder Großelternteil ebenfalls haben muss. Punkt. Dass es gehäuft in bestimmten Familien auftritt.
Das ist auch so.
Würde ja auch wieder Sinn machen: Dann haben die schon ihre psychische Probleme, und die vererben sie dann sozial an das Kind, so dass der Teufelskreislauf immer schon am Gange bleibt?
Nein, nur die Eigenschaft Hochsensibilität wird weitergegeben. Hochsensibilität ist keine psychische Erkrankung, und sie muß auch nicht zwangsläufig zum Entstehen einer psychischen Erkrankung führen.
Oder ist die erbliche Komponente, dass man Reize nicht filtern kann? Das geht aber dann mehr in Richtung AD(H)S, und ist was ganz anderes.
Nein. Wenn man keinen so dichten Filter hat wie die ca. anderen 80% der Menschen, hat das nicht unbedingt etwas mit AD(H)S zu tun, wo es ja um eine Abweichung des dopaminergen Systems geht, sondern es kann auch andere Ursachen haben (siehe u.a. den englischen Wikipedia-Artikel).
Sicherheitshalber wollte ich noch einmal erwähnen, @Steffie, die Threadstellerin: Das ist nicht "gegen dich" gerichtet, sondern dem Text, denn du hier herein zitiert hast. Der klingt nämlich wirklich so nach "Upps, ich kann nichts dafür, alles super, in Wahrheit ja ein Segen, ich kann nix dagegen tun, also muss ich es auch nicht versuchen." So kommt er rüber. Und wie hier schon mehrmals gesagt wurde: Was bringt die Erkenntnis?
Was bringt Deine Polemik.
Zumal die menschliche Psyche sehr komplex ist, und es recht naiv wäre, einen einzigen Faktor - egal ob erblich oder nicht - als Allroundursache darzustellen.
Ich kann nicht erkennen, daß das hier jemand tut.
Evolutionsbiologisch... Nein, da kann ich mir auf Anhieb KEINEN evolutionären Gewinn aus der Hochsensiblität herleiten, v.a. wenn tatsächlich 20% betroffen wären und es so oft mit psychischen Erkrankungen einhergeht.
In manchen Kulturen wurden und werden Hochsensible durchaus geschätzt (z.B. als Fährtenleser, Heiler, spirituelle Führer, Künstler, Wissenschaftler), hatten/ haben es leichter und werden dementsprechend auch nicht so oft krank. Unsere moderne westliche Zivilisation jedoch kommt Hochsensiblen nicht gerade entgegen.

Ich habe Quellen genannt, die Du nutzen kannst, um Dich weiter zu informieren – sofern Du möchtest, wovon ich aufgrund Deiner Polemik nicht ausgehe.

Melanie

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candle
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Beitrag So., 20.12.2009, 01:56

Wie sollte man denen denn entgegenkommen. Im Grunde, wenn man so sensibel ist wie Du es beschreibst Beispiel Fährtenlesen, dann müßten sich diese doch super der Gesllschaft anpassen können.

Als Diagnose ist es wohl kaum anerkannt und Hochsensible gehen noch längst nicht mit anderen Menschen sensibel um.

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Beitrag So., 20.12.2009, 04:25

Nein, nur die Eigenschaft Hochsensibilität wird weitergegeben. Hochsensibilität ist keine psychische Erkrankung, und sie muß auch nicht zwangsläufig zum Entstehen einer psychischen Erkrankung führen.
Ja, da bin ich ganz deiner Meinung. Nur eben: dieser zitierte Eingangstest klingt so als ob, und das wäre ein Trugschluss.

Btr. AD(H)S, bezogen auf den zitierten Eingangstest: Da verschwimmen die Grenzen. Ebenso wenig wie mich die Darstellung überzeugt, dass Hochsensible sehr oft den Weltschmerzen spüren, und gar nichts anders können als immer helfen und retten zu wollen...

Nochmals: Mir geht es hier um die Darstellung des zitierten Eingangstextes, nicht um "Hochsensible per se".
Zumal die menschliche Psyche sehr komplex ist, und es recht naiv wäre, einen einzigen Faktor - egal ob erblich oder nicht - als Allroundursache darzustellen.
Ich kann nicht erkennen, daß das hier jemand tut.
Das ist die Gefahr, die manche hier sehen. Was nicht heißt, dass dem auch so ist. Die TE wirkt ein bisschen so.

Da wir uns ja einig sind, dass Hochsensible nicht automatisch psychisch krank sein müssen, oder vielleicht besser gesagt, das eine mit dem anderen nicht zwangsweise zu tun hat...

... stimme ich dir durchaus zu, dass es in manchen Kulturen (aber sicherlich seltener in der Unsrigen) von Vorteil sein kann. Aber angenommen, es wäre so - rein theorethisch, was aber nicht ist - dass mit dem Thema sehr oft oder gar immer psychische Probleme einhergingen, dann wäre das ziemlich für die Katz. Wer will schon einen psychisch instabilen Heiler oder spirituellen Führer?
wovon ich aufgrund Deiner Polemik nicht ausgehe.
Polemik... das ist genau das, was ich dem Eingangszitat vorwerfe. Lustig. Vielleicht ist es immer noch nicht angekommen, dass ich mich nur darauf beziehe?

Der Threadtitle: Hochsensiblität als Ursache (psychischer Probleme und Störungen)? Meine Meinung: ein klares Nein! Sie kann als Symptom einer bereits vorhandenen psychischen Störung auftreten oder davon unabhängig. Aber Hochsensiblität alleine verursacht keine psychischen Beschwerden.

Für besonders nützlich halte ich diese Eigenschaft allerdings in unserer Gesellschaft auch nicht.

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Gärtnerin
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Beitrag So., 20.12.2009, 11:13

Gothika hat geschrieben: Aber Hochsensiblität alleine verursacht keine psychischen Beschwerden.
Dennoch kann die Anfälligkeit für psychische Beschwerden bei Hochsensiblen höher sein, einfach weil sie "dünnhäutiger" sind. Sie reagieren schneller mit Stressymptomen und dieser Stress hält länger an (erhöhte Cortisolwerte). Da gibt es Unterschiede im Nervensystem, die schon bei Kleinkindern nachweisbar sind. Interessant finde ich auch die Versuche von Ivan Pawlow, die in dem oben genannten Buch aufgeführt werden: http://www.festland-verlag.com/zb/3/3.5.htm

Ich kenne das Buch von Georg Parlow. Ja, es ist teilweise etwas plakativ und selbstbeweihräuchernd, und ich habe es weiterverschenkt, ohne es ganz zu Ende gelesen zu haben. Dennoch finde ich den grundsätzlichen Gedanken, der Veranlagung mehr Beachtung zu schenken und nicht alles nur auf Psychologie zurückzuführen, sehr wichtig. Das passt zu meiner Meinung, dass es in der Psychotherapie mehr darum gehen sollte, sich selbst mit seinen Eigenheiten annehmen zu lernen, als darum, sich einem Ideal von vermeintlicher "Normalität" anzupassen. Das gilt natürlich nicht nur für hochsensible Menschen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 20.12.2009, 12:14

Gothika hat geschrieben: Evolutionsbiologisch... Nein, da kann ich mir auf Anhieb KEINEN evolutionären Gewinn aus der Hochsensiblität herleiten, v.a. wenn tatsächlich 20% betroffen wären und es so oft mit psychischen Erkrankungen einhergeht.
Aber der Mensch ist ja in einem Jäger und Sammler umfeld "evolutionär entstanden" um dann in einigen Weltgegenden 10000 Jahre lang als Ackerbauern zu verbringen.

Und da ist für meinen Begriff eine sensible Wahrnehmung für die Umwelt schon ein Vorteil. Und damals gab es noch keine Reizüberflutung, keine Großstädte, keine anonyme Vereinsamung etc.

Ich behaupte mal, sensibel oder nicht, Homo sapiens wird in unserer Gesellschaftsform in keiner Weise artgerecht gehalten. Und dem fallen sensiblere Individuen dann leichter zum Opfer.

Und zur Vererbung von Charaktereigenschaften, ja, bei Reitpferden ist das zu beobachten, daß zB einige Hengste dafür bekannt sind charakterlich schwierig zu händelnden Nachwuchs zu produzieren. Sozialer Einfluss scheidet hier aus, da der Samenspender den Nachwuchs nicht zu gesicht bekommt. Und die Aufzucht der Jungtiere ist in den meisten Fällen auch vergleichbar, nämlich 7 Monate mit der Mutter und dann in einer Fohlenherde. Und bei dem was da rauskommt hat der Charakter und die sensibilität eine enorme Variabilität.
Ich habe da auch neulich über einen Versuch an Meisen gelesen. Da hat man welche eingfangen und mit Tests festgestellt wie mutig oder ängstlich die einzelnen Vögel sind. Dann hat man die mutigen und die ängstlichen jeweils gekreuzt um zu sehne ob sich das vererbt. Und es hat sich vererbt.
In dem Fall scheint sich beim Überleben der Nutzen von mutiger und ängstlicher die Waage zu halten, da beide Typen Vorteile und Nachteile haben, und keiner von beiden wird aus der Population durch frühes Ableben rausselektiert.

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R3VO
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Beitrag So., 20.12.2009, 23:01

Es ist jawohl offensichtlich, dass Hochsensibilität sowohl angeboren sein kann als auch als Folge von psychischen Erkrankungen auftreten kann. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Traumata die Reizsensibilität erhöhen. Die Reizsensibilität kann sich also durch Umweltfaktoren erhöhen, eine hohe Reizsensibilität ist damit nicht notwendig angeboren. Sie ist allerdings auch nicht ausschließlich durch Umweltbedingungen bedingt. Um überhaupt traumatisiert werden zu können, bedarf es natürlich einer genetisch bedingten Vulnerabilität. Diese ist aber zumindest in einem gewissen Grade allgemein menschlich, denn nahezu jeder Mensch ist traumatisierbar. Ein Stein kann halt nicht traumatisiert werden. Ein Beispiel für die angeborene Hochsensibilität: Autisten. Asperger-Autisten berichten häufig von Reizüberflutung und häufig kann an sehen wie sich Autisten bei für anderen Menschen geringen äußerenm Reizen die Ohren zuhalten, die Augen zukneifen etc.. Hier von einer rein umweltbedingten Genese auszugehen, wäre töricht, da das Verhalten schon bei Neugeborenen zu beobachten ist.


Viel zu viel total dummes Blabla in diesem Thread. Ich wünschte mir, manche Menschen würden ihr Hirn nutzen.
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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MrN
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 09:49

Hallo R3VO,
Dein letzter Satz klingt für mich ein wenig trollig. Gut, daß Du sonst aber auch etliches interessantes dazu beigesteuert hast. Wie ich überhaupt bisher viel interessantes in diesem Thema gefunden habe.

@ alle
Einiges hier finde ich etwas verwirrend. Der Begriff Sensibilität kann ja zuerst einmal ziemlich platt als das Verhältniszahl aus der Reaktion zu dem Reiz angesehen werden, auf welchen die Reaktion erfolgt. Zu Deutsch also die "Empfindlichkeit". Damit kann bei Organismen und somit auch beim Menschen ja wohl nur eine unspezifische Streßreaktion auf Umweltreize erfaßt werden. Ein wenig Streß ist lebensnotwendig. Ein zuviel hingegen führt in die Abwärtsspirale, welche halt bei vielen psychischen Leiden wegen der damit verbundenen Traumatisierung symptomatisch ist.
Das ist wohl in etwa der Gedanke, den uns z.B. R3VO und Gothika vermitteln wollen. Oder vielleicht bildlich: Wenn man jemandem Salz auf die Hand streut, so wird ihn das im Normalfall nicht sonderlich stören. Hat er aber an der Hand eine Wunde, so ist das wortwörtlich "Salz in die Wunde streuen", und für den Betreffenden höchst unerfreulich.

Das Tehma "Hochsensibilität" wird von den Befürwortern allerdings ganz anders aufgezäumt: Hier geht es nicht um unspezifische Reaktionen auf Umweltreize, sondern um die Fähigkeit, in den Reizen Differenzierungen ausmachen zu können, welche normalerweise dem Betrachter verborgen bleiben. Da würde ich persönlich jetzt nicht mehr von "Empfindlichkeit" sondern eher von "Empfindsamkeit" reden wollen. Und die war bei mir halt schon extrem stark ausgeprägt, noch bevor ich meine ersten traumatischen Erlebnisse hatte. Und auch diese Erlebnisse wurden wohl nur wegen meiner ausgeprägten Empfindsamkeit für mich traumatisch. Ich kann mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, daß mir keine Gewalt angetan worden ist, sondern, daß ich mich selbst vor einer Umwelt zurückgezogen habe, welche mich einfach nicht verstehen konnte.

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R3VO
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 10:50

Emotionale Vernachlässigung würde ich auch als Gewalt ansehen. War deine Mutter nicht Borderlinerin oder so?

Nur 'mal so'n Gedanke ...

Und traumatische Übertragung kann da natürlich auch ne Rolle spielen dann.
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MrN
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 11:11

Im Gegenteil - in der Familie hab ich mich nie vernachlässigt gefühlt (zumindest nach den derzeitigen Erkenntnissen). Mein Problem war hauptsächlich der tägliche Umgang mit Gleichaltrigen, die mir wohl zu laut und zu ruppig vorkamen.

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