Ja, natürlich will ich ein Ende der Abhängigkeitsgefühle! Es ist auch die ungleiche Situation (er auf dem Podest, nicht auf Augenhöhe, mit den therapeutischen Regeln, muss sich nicht mitteilen usw.), die diese Gefühle erst erzeugt oder verstärkt. Das würde weniger werden, wenn wir uns in einem Dialog über die Beziehung etwas auf Augenhöhe begegnen könnten. Ist das irgendwie nachvollziehbar?hungryheart hat geschrieben: Bestätigung und Augenhöhe.....
das klingt sehr stark so, als sei das Zeil nicht Auflösung der Abhängigkeit, sondern weiterführung der Beziehung auf einer anderen Ebene.
Willst du ein Ende der Abhängigkeit? Eine Weiterführung der Beziehung?
Eine Weiterführung der Beziehung nach der Therapie will ich auch, qualitativ aber anders, eben auch auf Augenhöhe, aus dieser Patientensituation will ich gerne raus. Ich hatte in den letzten Wochen eigentlich damit gerechnet, dass er mir die private Weiterführung anbietet und interessanterweise begann ich mich zu entspannen und ihn loszulassen (die Abhängigkeit löste sich dann).
Also, ich will beides, ein Ende der Abhängigkeit und eine Begegnung auf einer anderen Ebene, erst in der Therapie um die Abhängigkeit weg zu bekommen und dann anschließend im privatem Kontakt (obwohl ich mir das wohl abschminken muss, schon klar... )
Der beste Weg raus aus der Abhängigkeit ist, denke ich, über eine Beziehung auf einer anderen Ebene (und wenn auch nur für die Phase des Therapieabschlusses in den Therapieräumen).
An dem grundlegenden Problem, dass ich Partnerschaften zu Vaterfiguren hatte, haben wir gearbeitet, es ging da um viel die Beziehung zwischen meinem Vater und mir, heute fühle ich da eine klare Grenze zu Männern im Alter meines Vaters (und meines Therapeuten). Außerdem gibt es einen Mann in meinem Alter, mit dem ich eine Partnerschaft aufbauen möchte. Geholfen hat auch, dass der Therapeut mir gesagt hat, dass die Kollegin, mit der er die Praxis führt, seine Frau ist, da bekam ich dann ein realistisches Bild. Das ist auch so ein Beispiel, denke ich: Wenn der Therapeut, die annähernde Black box, sich etwas mehr darstellt, seine Sicht der therapeutischen Beziehung darstellt (das erhoffe ich mir noch) und im Extremfall einer privaten Beziehung im Anschluss an die Therapie zustimmt, dann entzaubert das ja auch und hilft Gefühle (der Abhängigkeit) zu normalisieren. Also, in einer privaten Freundschaft würde ich nicht so klammern!hungryheart hat geschrieben: Wie kommt es, dass du nicht mehr verliebt bist, sondern ihn nur noch als väterlichen Freund siehst?
Die Verlängerung würde er schon beantragen (obwohl nicht so gerne anscheinend), und er hat ja das Angebot der Stunden ohne Verlängerung gemacht. Ich denke auch, dass er sich verabschieden wird und will, aber auch dass es ihm sehr schwer fällt. Sonst würde er eher in der Lage sein sich auf mich mit diesem Thema einzulassen, denke ich.hungryheart hat geschrieben:Wenn er sich nicht verabschieden wollte, könnte er dir ja ein -den Abstinenzregeln entsprechendes Angebot einer privaten Beziehung machen, oder aber einen Verlängerungsantrag schreiben.
Nein, es ist eine gemeinsame Aufgabe natürlich. Nur, wenn ich wie vor einem halben Jahr ganz klar sage (hatte mir eine andere Therapeutin damals so empfohlen), dass ich die verbleibenden Stunden (etwa 20) für das Thema Abschied nutzen will und er dass nicht annimmt (sagte es sei zu früh, aber dass es für ihn auch wichtig sei sich gut von mir zu verabschieden) und dann aber bis heute von sich aus das Thema nicht anspricht, obwohl er meine Gefühle und die Abhängigkeit kennt, dann kommt er seiner Aufgabe nicht so recht nach, finde ich. Aber klar, ich denke, es ist natürlich auch mein Job noch mal zu sagen, dass mir der Abschied wichtig ist und dass ich dazu eine andere Art des Dialogs möchte. Werde ich wohl in der nächsten Woche tun.hungryheart hat geschrieben:Was mir noch auffällt: dein Titel.
Du schreibst: Therapeut löst Abhängigkeit nicht auf. Siehst du es als alleinige Aufgabe des Therapeuten, diese Abhängigkeit aufzulösen?
LG