Therapieende - Therapeut löst Abhängigkeit nicht auf

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 14:10

Hallo Hungyheart,
hungryheart hat geschrieben: Bestätigung und Augenhöhe.....
das klingt sehr stark so, als sei das Zeil nicht Auflösung der Abhängigkeit, sondern weiterführung der Beziehung auf einer anderen Ebene.
Willst du ein Ende der Abhängigkeit? Eine Weiterführung der Beziehung?
Ja, natürlich will ich ein Ende der Abhängigkeitsgefühle! Es ist auch die ungleiche Situation (er auf dem Podest, nicht auf Augenhöhe, mit den therapeutischen Regeln, muss sich nicht mitteilen usw.), die diese Gefühle erst erzeugt oder verstärkt. Das würde weniger werden, wenn wir uns in einem Dialog über die Beziehung etwas auf Augenhöhe begegnen könnten. Ist das irgendwie nachvollziehbar?
Eine Weiterführung der Beziehung nach der Therapie will ich auch, qualitativ aber anders, eben auch auf Augenhöhe, aus dieser Patientensituation will ich gerne raus. Ich hatte in den letzten Wochen eigentlich damit gerechnet, dass er mir die private Weiterführung anbietet und interessanterweise begann ich mich zu entspannen und ihn loszulassen (die Abhängigkeit löste sich dann).
Also, ich will beides, ein Ende der Abhängigkeit und eine Begegnung auf einer anderen Ebene, erst in der Therapie um die Abhängigkeit weg zu bekommen und dann anschließend im privatem Kontakt (obwohl ich mir das wohl abschminken muss, schon klar... )
Der beste Weg raus aus der Abhängigkeit ist, denke ich, über eine Beziehung auf einer anderen Ebene (und wenn auch nur für die Phase des Therapieabschlusses in den Therapieräumen).
hungryheart hat geschrieben: Wie kommt es, dass du nicht mehr verliebt bist, sondern ihn nur noch als väterlichen Freund siehst?
An dem grundlegenden Problem, dass ich Partnerschaften zu Vaterfiguren hatte, haben wir gearbeitet, es ging da um viel die Beziehung zwischen meinem Vater und mir, heute fühle ich da eine klare Grenze zu Männern im Alter meines Vaters (und meines Therapeuten). Außerdem gibt es einen Mann in meinem Alter, mit dem ich eine Partnerschaft aufbauen möchte. Geholfen hat auch, dass der Therapeut mir gesagt hat, dass die Kollegin, mit der er die Praxis führt, seine Frau ist, da bekam ich dann ein realistisches Bild. Das ist auch so ein Beispiel, denke ich: Wenn der Therapeut, die annähernde Black box, sich etwas mehr darstellt, seine Sicht der therapeutischen Beziehung darstellt (das erhoffe ich mir noch) und im Extremfall einer privaten Beziehung im Anschluss an die Therapie zustimmt, dann entzaubert das ja auch und hilft Gefühle (der Abhängigkeit) zu normalisieren. Also, in einer privaten Freundschaft würde ich nicht so klammern!

hungryheart hat geschrieben:Wenn er sich nicht verabschieden wollte, könnte er dir ja ein -den Abstinenzregeln entsprechendes Angebot einer privaten Beziehung machen, oder aber einen Verlängerungsantrag schreiben.
Die Verlängerung würde er schon beantragen (obwohl nicht so gerne anscheinend), und er hat ja das Angebot der Stunden ohne Verlängerung gemacht. Ich denke auch, dass er sich verabschieden wird und will, aber auch dass es ihm sehr schwer fällt. Sonst würde er eher in der Lage sein sich auf mich mit diesem Thema einzulassen, denke ich.
hungryheart hat geschrieben:Was mir noch auffällt: dein Titel.
Du schreibst: Therapeut löst Abhängigkeit nicht auf. Siehst du es als alleinige Aufgabe des Therapeuten, diese Abhängigkeit aufzulösen?
Nein, es ist eine gemeinsame Aufgabe natürlich. Nur, wenn ich wie vor einem halben Jahr ganz klar sage (hatte mir eine andere Therapeutin damals so empfohlen), dass ich die verbleibenden Stunden (etwa 20) für das Thema Abschied nutzen will und er dass nicht annimmt (sagte es sei zu früh, aber dass es für ihn auch wichtig sei sich gut von mir zu verabschieden) und dann aber bis heute von sich aus das Thema nicht anspricht, obwohl er meine Gefühle und die Abhängigkeit kennt, dann kommt er seiner Aufgabe nicht so recht nach, finde ich. Aber klar, ich denke, es ist natürlich auch mein Job noch mal zu sagen, dass mir der Abschied wichtig ist und dass ich dazu eine andere Art des Dialogs möchte. Werde ich wohl in der nächsten Woche tun.

LG
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Werbung

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 26.11.2009, 14:12

Was meint eigentlich "Augenhöhe" für Dich?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 14:31

Oh hallo Candle,
Du hast immer so prägnante, kritsche Fragen
candle hat geschrieben:Was meint eigentlich "Augenhöhe" für Dich?
Also erstmal: während die Therapie läuft kann es das nicht geben, klar, habe ich so auch akzeptiert, dass ein Gespräch über die (therapeutische) Beziehung nicht so funktionieren kann, während ich/wir noch mittendrin bin/sind.

In der Abschlussphase sollte eine Begegnung etwas mehr auf "Augenhöhe" möglich sein, wenn der Patient es möchte, um die Beziehung besser zu lösen.

Unter "Augenhöhe" stelle ich mir vor, dass man sich den Ablauf der Therapie und die Entwicklung der Beziehung darin noch mal zusammen anguckt und gemeinsam einige Punkte (gesagte Sätze, Vorfälle wie diese Abfuhr im Sommer) inkl. der Gefühle, die beteiligt waren, ausspricht.
Das kann ich alleine einseitig tun (nicht auf Augenhöhe, er hört nur zu) oder im Dialog auf Augenhöhe (der Therapeut erwidert mit seiner Innensicht).

Du findest, das ist zu viel verlangt und nicht möglich, stimmt's?
LG
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 26.11.2009, 14:47

Deine Sicht scheint mir noch etwas einseitig blockiert.
Talula hat geschrieben:
Unter "Augenhöhe" stelle ich mir vor, dass man sich den Ablauf der Therapie und die Entwicklung der Beziehung darin noch mal zusammen anguckt und gemeinsam einige Punkte (gesagte Sätze, Vorfälle wie diese Abfuhr im Sommer) inkl. der Gefühle, die beteiligt waren, ausspricht.
Klingt eher als wäre das eine paartnerschaftliche Beziehung im klassischem Sinn: Mann/ Frau- ist es aber nicht. Es ist (fast) eine geschlechtslose therapeutische Beziehung.

Augenhöhe ist für mich auch etwas völlig anderes. Die sollte meiner Meinung nach nach so langer Therapiezeit längst erreicht sein.

Bleibst Du da auf der kindlichen Ebene stecken?

Was soll denn Gefühlsmäßig bei Dir ankommen, wenn Du glaubst die Augenhöhe erreicht zu haben?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 15:21

Hi candle,
candle hat geschrieben:Augenhöhe ist für mich auch etwas völlig anderes. Die sollte meiner Meinung nach nach so langer Therapiezeit längst erreicht sein.
Geschildert habe ich meine Vorstellung von Augenhöhe im Rahmen (zum Abschluss) der therapeutischen Beziehung, nicht im wahren Leben. Ich wahren Leben gelingt es mir schon, Beziehungen auf Augenhöhe zu haben.

Was verstehst Du unter Augenhöhe (in der Therapie)?

Und was sollte nach so langer Therapie erreicht sein, meine bessere Vorstellung von Augenhöhe (welche sollte das sein ) oder die Augenhöhe selbst? Ich hatte den Eindruck, Du schließst das aus, therapeutische Beziehung und gleichzeitig Begegnung auf Augenhöhe?
candle hat geschrieben:Bleibst Du da auf der kindlichen Ebene stecken?
Ja, ich denke da hast Du Recht, so schrecklich abhängig fühlt sich wohl kein Erwachsener auf Augenhöhe zu einem anderen Erwachsenen (und wenn es der Therapeut ist).

Sieht noch nach Arbeit - an meiner therapeutischen Beziehung - aus, gell? Sollte ich da mal Klartext reden und Wut rauslassen...

LG
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 26.11.2009, 16:11

Talula hat geschrieben: Ich hatte den Eindruck, Du schließst das aus, therapeutische Beziehung und gleichzeitig Begegnung auf Augenhöhe?
Nein, eben gar nicht. So wie eine Vertrauensbasis da war, hatte ich Augenhöhe, einen gleichwertigen Partner, der mit mir im Team zusammenarbeitet unter Berücksichtigung MEINER Wünsche.
Sieht noch nach Arbeit - an meiner therapeutischen Beziehung - aus, gell? Sollte ich da mal Klartext reden und Wut rauslassen...
Ja unbedingt!

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 17:40

Hallo Candle,
aber weiter oben hast Du geschrieben, wieso sollte der Therapeut sich mitteilen?
Wenn es um das Thema der gemeinsamen therapeutischen Beziehung geht, gehört dieses Mitteilen - wie gesagt, nur in der Abschiedsphase und wenn der Patient es wünscht - zu einer Begegnung auf Augenhöhe zwischen Patient und Therapeut nicht dazu?

LG
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 26.11.2009, 17:43

Nein, ich denke, Du hast eine ganz spezielle Erwartungshaltung, was der Therapeut sagen soll. Das geht meiner Meinung nach über die Grenzen einer therapeutischen Beziehung.

Vielleicht verstehe ich Dich auch falsch?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Quercus
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 52
Beiträge: 69

Beitrag Do., 26.11.2009, 21:03

Hallo Talula,

ich kann dich ja soo gut verstehen. Ich habe fast 10 Jahre Therapie hinter mir, bin auch nicht in meine Therapeutin verliebt und möchte auch keinen privaten Kontakt zu ihr. Aber mir fehlt genau das, was du in folgendem Zitat beschrieben hast, so gut konnte ich es für mich bisher nicht formulieren:
Talula hat geschrieben: In der Abschlussphase sollte eine Begegnung etwas mehr auf "Augenhöhe" möglich sein, wenn der Patient es möchte, um die Beziehung besser zu lösen.

Unter "Augenhöhe" stelle ich mir vor, dass man sich den Ablauf der Therapie und die Entwicklung der Beziehung darin noch mal zusammen anguckt und gemeinsam einige Punkte (gesagte Sätze, Vorfälle wie diese Abfuhr im Sommer) inkl. der Gefühle, die beteiligt waren, ausspricht.
Das kann ich alleine einseitig tun (nicht auf Augenhöhe, er hört nur zu) oder im Dialog auf Augenhöhe (der Therapeut erwidert mit seiner Innensicht).

LG
Aber anscheinend sind auch Therapeuten nicht immer zur Offenheit fähig. Oder man sucht sich unbewusst Therapeuten mit denen man dann wieder in die selben alten Konflikte gerät oder man wächst über seinen eigenen Therapeut hinaus. So klingt es fast bei dir.

Ich hatte im Januar 2009 meine letzte Therapiestunde. Da ich zusätzlich noch zu anderen naturheilkundlichen Behandlungen zu meiner Therapeutin gegangen bin, gab es nach 10 Jahren !!!! nicht ein wirkliches Ende.
Letzte Woche habe ich ihr gesagt, dass ich die anderen Therapien bei ihr nicht mehr möchte und gerne ein Abschlußgespräch hätte.
Zu erst hat sie gesagt, sie würde mit allen Patienten ein Abschlußgespräch machen, das wäre wohl bei uns irgendwie untergegangen. Dann ist ihr eingefallen, dass das doch ein Abschlußgespräch gewesen wäre, was ich nicht so empfand. Aber das liegt natürlich an mir, denn ich bin ja die Patientin, soviel zur Augenhöhe !! Zum Schluß hat sie dann gesagt, sie würde Therapien immer so ausplätschern lassen und keiner wollte ein Abschlußgespräch. Ich sollte mir mal überlegen, was ich genau von ihr wolle, und solle es ihr dann mitteilen. Es ist genau das, was du so wunderbar in deinem Thread beschreibst. Genau das möchte ich von ihr, war mir da aber noch nicht richtig klar.
Wollte mich eigentlich nicht mehr melden, weil ich glaube dass es mit ihr einfach nicht geht, aber vielleicht schreibe ich es ihr noch mal so deutlich !

Ich glaube es wird auch mit deinem Therapeut nicht wirklich gehen. Hast du es ihm denn schon mal so deutlich gesagt, wie du es hier schreibst ??

LG Quercus

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Do., 26.11.2009, 21:16

Hallo,

wenn ich das alles so lese, dann wundere ich mich wirklich ein bisschen. Ich war immer der festen Überzeugung, dass in einer Therapie die Abschlussphase immer thematisiert wird bzw., dass es immer zu einem Abschlussgespräch kommt, indem die ganze Therapie Revue passiert wird.

LG Elena

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 21:20

Hallo Quercus,

danke für Deinen Beitrag, und es freut mich sehr, wenn ich bei Deinem ähnlichen Problem helfen konnte/kann. Anscheinend muss man einigen Therapeuten auf die Füße treten, dass sie nicht ausweichen in Dingen der therapeutischen Beziehung.
Quercus hat geschrieben:Ich glaube es wird auch mit deinem Therapeut nicht wirklich gehen. Hast du es ihm denn schon mal so deutlich gesagt, wie du es hier schreibst ??
Ich bin gerade dabei alles mal aufzuschreiben, das wird ein Batzen Papier mit Eindrücken über die Beziehung in den letzten drei Jahren und über das was ich mir jetzt vorstellen kann als Lösung (ein Plädoyer gemeinsam diese Abhängigkeit zu reduzieren und ein Plädoyer für den Versuch einer freundschaftlichen Beziehung nach den Therapie, ach ja, der alte Wunsch... )
Jedenfalls haben wir dann eine Diskussionsgrundlage, die wir abarbeiten können. Ich habe beschlossen, da muss er jetzt durch (habe von Candle hier schon etwas Wut gelernt!). Sei ähnlich selbstbewusst gegenüber Deiner Therapeutin, sag wir was Du willst, es ist ein Versuch wert.

LG Talula
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Talula
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 217

Beitrag Do., 26.11.2009, 21:35

Hallo Elena,

Du triffst den wunden Punkt, den ich halt auch nicht verstehe:
Elena hat geschrieben:wenn ich das alles so lese, dann wundere ich mich wirklich ein bisschen. Ich war immer der festen Überzeugung, dass in einer Therapie die Abschlussphase immer thematisiert wird bzw., dass es immer zu einem Abschlussgespräch kommt, indem die ganze Therapie Revue passiert wird.
Ich habe noch 3 von 240 Stunden und er hat das Wort Abschied so explizit noch nicht benutzt (das letzte Mal im Sommer, aber da war ich es ja, die das Thema auf den Tisch gepackt hat, und ihm war es zu früh).

Wenn ich aber davon ausgehe, dass es keine Beziehung nach der Therapie geben wird (wenn ich zu deutlich frage verneint er das ja auch deutlich) und also ein Abschied notwendig sein wird, dann ist das gerade bei mir abhängigem Küken etwas unverständlich.
Aber gut, seit dem Sommer habe ich meine Abhängigkeit und das Thema Abschied nicht angesprochen (weil ich so einen richtigen Abschied ja auch gar nicht will), und er hat es beides auch nicht erwähnt, vielleicht bin ich selbst Schuld, das jetzt alles so knapp ist.

Läuft Deine Therapie noch, also hast Du diese Abschiedsphase schon erlebt? Wenn ja, wie lief's bei Dir?

LG, Talula
The big turnaround you make in your head is from victim to survivor. Tori Amos

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Do., 26.11.2009, 22:03

Talula hat geschrieben:Läuft Deine Therapie noch, also hast Du diese Abschiedsphase schon erlebt?
Sie läuft noch etwa bis Mai. Wir haben das Thema Abschied noch nicht erwähnt, irgendwie ist es bei mir auch noch garnicht präsent. Komisch, hab irgendwie das Gefühl, als würde diese Beziehung immer weitergehen, keine Ahnung, wieso das so bei mir ist , obwohl ich mich nicht abhängig von meiner Therapeutin fühle, nd ich auch nicht davon ausgehe, dass dies ein stiller Wunschgedanke von mir ist.

Auf jeden Fall bin ich immer davon ausgegangen, dass das Thema im letzten Drittel der Therapie schon mal angesprochen wird.
Ich habe schlicht und einfach den Eindruck, dass Dein Therapeut das Thema bei Dir vermeiden will. Dafür gibt es sicher einen Grund, den nur er kennt, und den Du durch direktes Fragen vielleicht rausbekommen wirst. Ich könnte hier nur spekulieren...

LG Elena

Benutzeravatar

Quercus
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 52
Beiträge: 69

Beitrag Do., 26.11.2009, 22:08

@ elena
War ich auch !! Ich habe das auch thematisiert, aber irgendwie ist die Therapeutin nicht wirklich darauf eingegangen. Und ihre Reaktion auf meine Bitte ist ja nicht wirklich professionell !!!

@ Talula
Bin mal gespannt, ob das wirklich funktioniert ! Das Plädoyer für den privaten Kontakt , muss er eigentlich ablehnen, alles andere wäre unprofessionell ! Aber man könnte ja mal thematisieren, wie es zu diesem Wunsch kommt, wie er auch als Therapeut dazu beigetragen hat und wie man da vernünftig wieder herauskommt.

Vor ca. einem Jahr habe ich meiner Therapeutin mal eine Brief geschreiben, über Dinge in der Therapie, die mich sehr verletzt haben. Nun war es so, dass ich diese Dinge wohl schon vorher in Therapiestunden nach längeren Zaudern angesprochen hatte, aber die wurden dann so milde lächelnd abgetan, als meine alte neurotische Denkweise hingestellt oder in der Stunde vor dem Brief aufgebracht wegdiskutiert. Deshalb der Brief, da konnte ich mit klarem Kopf mal alles aufschreiben. Mein letzter Satz war: "Ich würde sehr gerne mit Ihnen in Ruhe darüber reden, ich habe aber Angst vor einem neuen aufgebrachten, wie ich finde unsachlichen Wortschwall, das muss ich mir nicht antun."
Und leider kam es genauso. Sie hat klar gesagt, sie wäre ein Mensch und würde jetzt als Mensch reden, hat sich an einem kleinen Detail festgebissen und auf mich eingeredet, dass ich da wohl unrecht hätte und war nicht zu stoppen. Irgendwann habe ich sie gebeten, über die anderen Inhalte meines Briefes zu sprechen. Diese wegwerfende Handbewegung und dieses schnippische "das interessiert mich nicht" tut mir heute noch weh. Aber ich glaube sie ist einfach nicht in der Lage darüber zu reden, auch wenn ich es gerne möchte. deshalb weiß ich noch nicht, ob es gut ist mir jetzt ein offenes Abschlußgespräch zu wünschen, wenn sie garkeinen gesprächsbedarf sieht. Muss mal sehen !

Benutzeravatar

Quercus
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 52
Beiträge: 69

Beitrag Do., 26.11.2009, 22:10

Talula hat geschrieben: vielleicht bin ich selbst Schuld, das jetzt alles so knapp ist.

LG, Talula
Wieso sollst du denn schuld sein ??

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag