Meine Therapeutin ist krank
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Ich muss mal diesen alten Thread hervorkramen, weil mich gerade das gleiche herum treibt. Soweit ich die Nettiquette verstanden habe ist es eher gewünscht an ein altes Thema anzuknüpfen als ein neues zu beginnen. Und dieses ist genau das Thema, was bei mir auch grad los ist. Wenn es in einem eigenen Thema besser aufgehoben ist, darf es gerne abgetrennt werden.
Mein Therapeut ist jetzt schon seit über 2 Monaten krank. Und das treibt mich grade arg um. Eine Zeit lang war ich fast froh um die Therapiepause, weil es schon ganz schön anstrengend ist, und ich so fast ein bisschen zur Ruhe kam. Inzwischen lässt mich das Ganze aber nicht mehr los. Meine Gedanken kreisen ständig um das Thema, weil ich nicht weiß wie lange das Ganze noch dauert. Je länger ich nichts von ihm höre, desto mehr mache ich mir Gedanken ob er vielleicht ganz ausfällt und wie ich dann mit der Situation umgehen soll.
Suche ich mir dann einen neuen Therapeuten, mit dem ich wieder ganz von vorne anfangen muss? Will ich das überhaupt? Mit meinem jetzigen war ich wirklich sehr zufrieden und ich meine wir waren auf einem guten Weg. Jetzt das Ganze wieder von vorne? Neu mit der Suche beginnen? Probatorische Sitzungen? Schauen ob es passt? All das mag ich mir echt nicht mehr antun. Eher würde ich dann noch ganz aufhören und probieren erstmal mich selbst zu therapieren.
Dann kommt noch dazu, dass es sicher auch mit der Krankenkasse schwierig wird. Meine KZT-Stunden (also die 24 Stunden) sind fast aufgebraucht und der Umwandlungsantrag in die LZT wurde von meinem Therapeuten aufgrund seiner plötzlichen Erkrankung nicht mehr weg geschickt. Der liegt also noch bei ihm und ist nicht bearbeitet. Wie würde das dann mit einem neuen Therapeuten funktionieren? Nochmal KZT geht ja jetzt erstmal nicht, da müsste ich ja erst wieder 2 Jahre warten. Und für einen Gutachter hat ein potentieller neuer Therapeut ja gar noch nicht so viel "Futter" wie der alte. Ach das ist alles Mist!
Irgendwie weiß ich auch grad nicht, was ich mit dem Posting will. Tipps die hier am Anfang des alten Threads genannt wurden, wie den Therapeuten anrufen und um Telefontermine bitten, kommen nicht in Frage. Wenn er krank ist, ist er krank und somit ist eine Kontaktaufnahme meinerseits keine Option. Ich will auch nicht von Klienten kontaktiert werden, wenn ich krank bin. Das ist ein absolutes No-Go. Also bleibt mir nichts als einfach abwarten.
Aber mich macht mein Gefühlschaos grade echt fertig. Einerseits mache ich mir Sorgen um ihn. Hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht. Und auf der anderen Seite die egoistischen Gedanken rund um meine Therapie, die ich grad oben ausgeführt habe. Und ganz im Hintergrund ist da noch die Frage, wie das wird, wenn er wieder die Therapie aufnimmt. Kann ich da überhaupt noch mit meinen "Problemchen" kommen, wenn ich weiß, dass er auch grad eine schwere Krankheit zu bewältigen hat? Ich weiß so grob um was es geht und somit kann ich mir ein bisschen ausmalen, wie schwer die Zeit grad für ihn sein muss. Und auch wenn ich weiß, dass es sicher nicht meine Aufgabe als Patientin ist, mich darum zu kümmern, ob und wie er mit seinen Problemen klar kommt, so macht das doch was mit mir.
Mein Therapeut ist jetzt schon seit über 2 Monaten krank. Und das treibt mich grade arg um. Eine Zeit lang war ich fast froh um die Therapiepause, weil es schon ganz schön anstrengend ist, und ich so fast ein bisschen zur Ruhe kam. Inzwischen lässt mich das Ganze aber nicht mehr los. Meine Gedanken kreisen ständig um das Thema, weil ich nicht weiß wie lange das Ganze noch dauert. Je länger ich nichts von ihm höre, desto mehr mache ich mir Gedanken ob er vielleicht ganz ausfällt und wie ich dann mit der Situation umgehen soll.
Suche ich mir dann einen neuen Therapeuten, mit dem ich wieder ganz von vorne anfangen muss? Will ich das überhaupt? Mit meinem jetzigen war ich wirklich sehr zufrieden und ich meine wir waren auf einem guten Weg. Jetzt das Ganze wieder von vorne? Neu mit der Suche beginnen? Probatorische Sitzungen? Schauen ob es passt? All das mag ich mir echt nicht mehr antun. Eher würde ich dann noch ganz aufhören und probieren erstmal mich selbst zu therapieren.
Dann kommt noch dazu, dass es sicher auch mit der Krankenkasse schwierig wird. Meine KZT-Stunden (also die 24 Stunden) sind fast aufgebraucht und der Umwandlungsantrag in die LZT wurde von meinem Therapeuten aufgrund seiner plötzlichen Erkrankung nicht mehr weg geschickt. Der liegt also noch bei ihm und ist nicht bearbeitet. Wie würde das dann mit einem neuen Therapeuten funktionieren? Nochmal KZT geht ja jetzt erstmal nicht, da müsste ich ja erst wieder 2 Jahre warten. Und für einen Gutachter hat ein potentieller neuer Therapeut ja gar noch nicht so viel "Futter" wie der alte. Ach das ist alles Mist!
Irgendwie weiß ich auch grad nicht, was ich mit dem Posting will. Tipps die hier am Anfang des alten Threads genannt wurden, wie den Therapeuten anrufen und um Telefontermine bitten, kommen nicht in Frage. Wenn er krank ist, ist er krank und somit ist eine Kontaktaufnahme meinerseits keine Option. Ich will auch nicht von Klienten kontaktiert werden, wenn ich krank bin. Das ist ein absolutes No-Go. Also bleibt mir nichts als einfach abwarten.
Aber mich macht mein Gefühlschaos grade echt fertig. Einerseits mache ich mir Sorgen um ihn. Hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht. Und auf der anderen Seite die egoistischen Gedanken rund um meine Therapie, die ich grad oben ausgeführt habe. Und ganz im Hintergrund ist da noch die Frage, wie das wird, wenn er wieder die Therapie aufnimmt. Kann ich da überhaupt noch mit meinen "Problemchen" kommen, wenn ich weiß, dass er auch grad eine schwere Krankheit zu bewältigen hat? Ich weiß so grob um was es geht und somit kann ich mir ein bisschen ausmalen, wie schwer die Zeit grad für ihn sein muss. Und auch wenn ich weiß, dass es sicher nicht meine Aufgabe als Patientin ist, mich darum zu kümmern, ob und wie er mit seinen Problemen klar kommt, so macht das doch was mit mir.
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Hallo Bluemoon,
zwei Monate ist lang und da kann ich absolut verstehen, dass du wissen möchtest, wie es weitergeht.
Ich würde meinen Therapeuten in der Krankheit auch auf keinen Fall versuchen telefonisch zu erreichen. Allerdings kann ich mir vorstellen, wenn es mir schlechter ginge und ich nicht wüsste wie es weitergehen kann/ soll, eine Mail dazu zu schreiben.
Wie seid ihr denn verblieben, als er dich über die Krankheit informiert hat?
Vielleicht kannst du ja auch mal bei deiner Krankenkassen anrufen und fragen, was die in so einem Fall empfehlen?
Liebe Grüße
Anti Lope
zwei Monate ist lang und da kann ich absolut verstehen, dass du wissen möchtest, wie es weitergeht.
Ich würde meinen Therapeuten in der Krankheit auch auf keinen Fall versuchen telefonisch zu erreichen. Allerdings kann ich mir vorstellen, wenn es mir schlechter ginge und ich nicht wüsste wie es weitergehen kann/ soll, eine Mail dazu zu schreiben.
Wie seid ihr denn verblieben, als er dich über die Krankheit informiert hat?
Vielleicht kannst du ja auch mal bei deiner Krankenkassen anrufen und fragen, was die in so einem Fall empfehlen?
Liebe Grüße
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"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort
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Anfang September hat er gemailt, dass er eben krank ist und dass er erstmal bis Mitte Oktober alles absagen muss. Und dass er sich meldet, wenn er wieder da ist. Zwischendrin hatten wir tatsächlich einen kurzfristigen Mailkontakt wegen dem Verlängerungsantrag. Ich hatte ihm eine Mail geschrieben und eigentlich erst Antwort erwartet, wenn er wieder im Büro ist. Aber die Antwort kam dann doch schneller und enthielt die Erklärung, warum der Antrag nicht weggeschickt wurde und die Bitte um Geduld bis er wieder da ist. Deshalb weiß ich auch grob was los ist, aber eben nicht wie lange es noch dauert. Das wird er selbst nicht abschätzen können.
So richtig schlecht geht es mir grad auch nicht. Es ist eher so die Ungewissheit die mich Grübeln lässt. Und es gibt tatsächlich grad eine aktuelle Situation, bei der mir bewusst wird, dass mir sein Input dazu fehlt. Für mich habe ich die Strategie, dass ich halt viel aufschreibe, und so schon selbst reflektieren. Aber grade könnte ich einfach "sein Ohr" brauchen. Aber eben nicht so, dass das jetzt ein Notfall wäre. Bei Notfällen würde ich mich schon an andere Stellen wenden und schauen, dass ich kurzfristig Hilfe bekomme. Aber das ist es überhaupt nicht.
Das mit der Krankenkasse behalte ich im Hinterkopf, wenn ich wirklich einen Wechsel in Betracht ziehe. Aktuell sind das nur Szenarien, die ich im Kopf durchspiele. Ich hab mir auch gestern schon bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Liste mit Therapeuten meiner Stadt herunter geladen und theoretisch könnte ich ja mal anfangen durch zu telefonieren. Aber ich weiß eben nicht ob ich das will. Bzw. eigentlich weiß ich es schon. Noch will ich das nicht. Denn er ist für mich halt wirklich passend und nochmal von vorne anfangen, kann ich mir im Moment echt nicht vorstellen. Wenn ich die Info bekomme, dass er wirklich nicht mehr praktizieren kann, dann werde ich mich mal erkundigen ob und wie ich bei jemand anderem weiter machen kann. Und dann werde ich auch um ein Telefonat mit der Krankenkasse nicht herum kommen.
So richtig schlecht geht es mir grad auch nicht. Es ist eher so die Ungewissheit die mich Grübeln lässt. Und es gibt tatsächlich grad eine aktuelle Situation, bei der mir bewusst wird, dass mir sein Input dazu fehlt. Für mich habe ich die Strategie, dass ich halt viel aufschreibe, und so schon selbst reflektieren. Aber grade könnte ich einfach "sein Ohr" brauchen. Aber eben nicht so, dass das jetzt ein Notfall wäre. Bei Notfällen würde ich mich schon an andere Stellen wenden und schauen, dass ich kurzfristig Hilfe bekomme. Aber das ist es überhaupt nicht.
Das mit der Krankenkasse behalte ich im Hinterkopf, wenn ich wirklich einen Wechsel in Betracht ziehe. Aktuell sind das nur Szenarien, die ich im Kopf durchspiele. Ich hab mir auch gestern schon bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Liste mit Therapeuten meiner Stadt herunter geladen und theoretisch könnte ich ja mal anfangen durch zu telefonieren. Aber ich weiß eben nicht ob ich das will. Bzw. eigentlich weiß ich es schon. Noch will ich das nicht. Denn er ist für mich halt wirklich passend und nochmal von vorne anfangen, kann ich mir im Moment echt nicht vorstellen. Wenn ich die Info bekomme, dass er wirklich nicht mehr praktizieren kann, dann werde ich mich mal erkundigen ob und wie ich bei jemand anderem weiter machen kann. Und dann werde ich auch um ein Telefonat mit der Krankenkasse nicht herum kommen.
Liebe Bluemoon123, ich frage mich, ob du eine Akuttherapie bei einem anderen Therapeuten machen könntest, um bei deinem derzeitigen Thema Unterstützung zu bekommen, falls du das brauchst und dir das so vorstellen könntest. Es sind zwölf Sitzungen, welche von der Krankenkasse genehmigt würden, und für sie braucht man kein Gutachten. Da würde ich mich informieren, vielleicht gäbe es anschließend die Möglichkeit, währenddessen oder danach zu dem derzeitigen Therapeuten zurück zu kehren, sobald er wieder arbeitet.
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Danke für die Anregung mit der Akuttherapie. Auch das werde ich als Option im Hinterkopf behalten. Aber dafür ist meine aktuelle Situation nicht schlimm genug. Hört sich blöd an, aber ist wirklich so. Ich komm da schon durch. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen das aktuelle von meiner Gesamtsituation los zu lösen. Das hängt ja zusammen. Im Moment denke ich eher daran, evtl. noch einmal bei einer Beratungsstelle anzurufen, bei der ich schon mal parallel war. Die kennt meinen Hintergrund und da wäre es einfacher. Aber auch dafür ist es grad nicht akut genug. Wie gesagt, ich vermisse grad nur den Input, bzw. das offene Ohr. Und das ist eher ein Gefühl mit dem ich umgehen muss. Die Situation selbst packe ich schon.
Es wäre nur für den Gesamtprozess vielleicht hilfreich meine aktuellen Gefühle und den Umgang damit genauer anzuschauen. Das mache ich gerade schriftlich und hoffe darauf, das wir das dann bearbeiten können, wenn er wieder da ist. Eben um Muster zu erkennen, und irgendwann mal zu durchbrechen. Ich reflektiere das auch sehr genau, und bin schon dabei Zusammenhänge benennen zu können. Gerade deshalb ist es schade, dass ich das alleine machen muss und ihm das dann nur im Nachhinein erzählen kann. Gemeinsam wäre es vielleicht leichter gegangen, bzw. hätte mich ein bisschen weiter gebracht. Aber es ist grad so wie es ist.
Ich weiß auch wirklich grad nicht, was ich mit dem Posting wollte und von Euch erwarte. Ich glaub ich wollte mir das einfach nur mal von der Seele schreiben. Denn eine wirkliche praktische Lösung gibt es im Moment nicht. Ich muss einfach abwarten, bis ich was höre. Und ich hoffe weiter, dass er bald wieder gesund wird. Für ihn und für mich!
Und ich merke gerade, dass das der Punkt ist an dem ich am meisten knabbere. Ich denke dabei fast nur an mich, ob und wie es mit meiner Therapie weiter geht, wann ich was erfahre usw. Das ist ganz schön egoistisch. Denn im Moment geht es ihm wahrscheinlich viel schlechter als mir.
Es wäre nur für den Gesamtprozess vielleicht hilfreich meine aktuellen Gefühle und den Umgang damit genauer anzuschauen. Das mache ich gerade schriftlich und hoffe darauf, das wir das dann bearbeiten können, wenn er wieder da ist. Eben um Muster zu erkennen, und irgendwann mal zu durchbrechen. Ich reflektiere das auch sehr genau, und bin schon dabei Zusammenhänge benennen zu können. Gerade deshalb ist es schade, dass ich das alleine machen muss und ihm das dann nur im Nachhinein erzählen kann. Gemeinsam wäre es vielleicht leichter gegangen, bzw. hätte mich ein bisschen weiter gebracht. Aber es ist grad so wie es ist.
Ich weiß auch wirklich grad nicht, was ich mit dem Posting wollte und von Euch erwarte. Ich glaub ich wollte mir das einfach nur mal von der Seele schreiben. Denn eine wirkliche praktische Lösung gibt es im Moment nicht. Ich muss einfach abwarten, bis ich was höre. Und ich hoffe weiter, dass er bald wieder gesund wird. Für ihn und für mich!
Und ich merke gerade, dass das der Punkt ist an dem ich am meisten knabbere. Ich denke dabei fast nur an mich, ob und wie es mit meiner Therapie weiter geht, wann ich was erfahre usw. Das ist ganz schön egoistisch. Denn im Moment geht es ihm wahrscheinlich viel schlechter als mir.
Du weißt aber zu wenig über ihn, um wirklich zu wissen, wie es ihm grad geht. Das soll ja auch so sein. Und dann tritt ein Effekt auf, den wir zwingend brauchen: das Elend der anderen tritt in den Hintergrund und wir kümmern uns um unsere eigenen Probleme. Denn wäre es anders und wir würden alles Schlimme von dem wir hören ganz nah an uns ranlassen: die Menschheit säße heulend am Boden und keiner würde mehr was machen. Es wäre viel zu viel. Und darum bist du auch nicht egoistisch, wenn du dich um die Dinge kümmerst, die tatsächlich in deinem Einflussbereich liegen.
Das hoffe ich für ihn und für dich auch..Bluemoon123 hat geschrieben: ↑Di., 27.10.2020, 11:59 Und ich hoffe weiter, dass er bald wieder gesund wird. Für ihn und für mich!
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Danke Euch.
@Montana: Du triffst da genau einen Punkt. Selbst im sozialen Bereich arbeitend bin ich Meisterin darin, mich um andere viel mehr zu sorgen als um mich. Eines meiner Muster. Und als ich vorhin nach dem Abschicken meines Beitrags ihn nochmal durchgelesen habe, musste ich beim letzten Absatz fast schmunzeln, weil ich quasi schon gehört habe, was mein Therapeut dazu sagen würde. Ähnliches was Du gesagt hast und ähnliches was ich sicher auch sagen würde, wenn mir jemand anderes das so erzählt hätte. Nur mir selbst gestehe ich das nicht zu. Dann meine ich es wäre egoistisch so zu denken. Und Egoismus wäre grundsätzlich schlecht. Mein Kopf weiß, dass das nicht so ist. Mein Gefühl noch nicht. U.a. deshalb mach ich ja auch Therapie. Und gerade das wäre auch ein Thema was wir bearbeiten könnten/sollten. Ich hab ja schon geschrieben, wir sind da eigentlich grad auf einem guten Weg. Auch deshalb wurmt mich die aktuelle Zwangspause so.
@Montana: Du triffst da genau einen Punkt. Selbst im sozialen Bereich arbeitend bin ich Meisterin darin, mich um andere viel mehr zu sorgen als um mich. Eines meiner Muster. Und als ich vorhin nach dem Abschicken meines Beitrags ihn nochmal durchgelesen habe, musste ich beim letzten Absatz fast schmunzeln, weil ich quasi schon gehört habe, was mein Therapeut dazu sagen würde. Ähnliches was Du gesagt hast und ähnliches was ich sicher auch sagen würde, wenn mir jemand anderes das so erzählt hätte. Nur mir selbst gestehe ich das nicht zu. Dann meine ich es wäre egoistisch so zu denken. Und Egoismus wäre grundsätzlich schlecht. Mein Kopf weiß, dass das nicht so ist. Mein Gefühl noch nicht. U.a. deshalb mach ich ja auch Therapie. Und gerade das wäre auch ein Thema was wir bearbeiten könnten/sollten. Ich hab ja schon geschrieben, wir sind da eigentlich grad auf einem guten Weg. Auch deshalb wurmt mich die aktuelle Zwangspause so.
Dann mag ich noch einen draufsetzen: es gibt so eine Regel für Feuerwehrleute die sagt, dass Eigensicherung Vorrang vor allem anderen hat. Nicht aus Egoismus, ganz im Gegenteil. Wer ohne Schutz in ein brennendes Haus rennt, der hilft niemandem sondern braucht selber Hilfe und bindet damit Ressourcen. Das gilt aber natürlich für andere Lebenssituationen genauso. Die geben nur nicht so ein schönes Bild ab. Wobei der Angestellte, der sich krank zur Arbeit schleppt und dadurch die ganze Abteilung ansteckt, auch recht eindrücklich und bekannt ist.
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Ich muss mal auf das ursprüngliche Thema zurück kommen und ein kleines Update schreiben.
Also ich hab jetzt einen Termin für das Fortsetzen der Therapie. Nach einer 3 1/2 monatigen Zwangspause geht es übernächste Woche endlich weiter. Aber nur zweimal bis zur Weihnachtspause.
Ich muss gestehen, dass mich die letzten Wochen echt gestresst haben und meine Sorge umgeschlagen ist in eine ziemliche Unmut über die Nicht-Kommunikation. Erst hieß es ja, krank bis 18. Oktober und er meldet sich danach wieder. Dann kam lange nix, bis ich in der ersten Novemberwoche eine Eingangsbestätigung über meinen Verlängerungsantrag von der Krankenkasse bekommen habe. Über diese indirekte "Lebenszeichen" hab ich mich zuerst gefreut und dann täglich damit gerechnet, dass er sich bei mir meldet. Nun, dem war nicht so. Letzte Woche Freitag hab ich dann von meiner Krankenkasse den Bescheid bekommen, dass meine Verlängerung genehmigt ist. Da hab ich es dann nicht mehr ausgehalten und selbst eine Mail geschrieben, mit der Frage ob er absehen kann, wann er wieder arbeitsfähig ist und wir weiter machen können. Am Mittwoch kam dann die Antwort: Der nächst mögliche Termin ist der 10. Dezember. Nicht mehr!
Jetzt sitze ich hier und werde immer sauerer. Einerseits freue ich mich wirklich, dass es weiter geht aber andererseits frage ich mich erstens warum erst am 10. Dezember und zweitens ob und wann er sich, wie versprochen, gemeldet hätte, wenn ich nicht geschrieben hätte. Ich hab so langsam das Gefühl, dass er seit Anfang November wieder arbeitet und er erstmal die Genehmigung des Antrags abwarten wollte. Aber das hätte er mir doch auch sagen können. Nach so einer langen Pause hätte ich schon erwartet, dass er sich von sich aus meldet. Auch wenn er noch krank gewesen wäre, wäre eine kurze Nachricht wie "Es dauert leider noch etwas und ich kann noch nicht absehen, wie lange." schön gewesen. Aber so gar nix in der Zeit ist wirklich nicht schön.
Am meisten nervt mich, dass dieses Kommunikationsproblem jetzt erstmal im Raum steht und in unserer nächsten Stunde sicher erstmal vorrangig besprochen gehört. Und dann sicher kein Platz mehr ist für meine eigentlichen aktuellen Probleme.
Also ich hab jetzt einen Termin für das Fortsetzen der Therapie. Nach einer 3 1/2 monatigen Zwangspause geht es übernächste Woche endlich weiter. Aber nur zweimal bis zur Weihnachtspause.
Ich muss gestehen, dass mich die letzten Wochen echt gestresst haben und meine Sorge umgeschlagen ist in eine ziemliche Unmut über die Nicht-Kommunikation. Erst hieß es ja, krank bis 18. Oktober und er meldet sich danach wieder. Dann kam lange nix, bis ich in der ersten Novemberwoche eine Eingangsbestätigung über meinen Verlängerungsantrag von der Krankenkasse bekommen habe. Über diese indirekte "Lebenszeichen" hab ich mich zuerst gefreut und dann täglich damit gerechnet, dass er sich bei mir meldet. Nun, dem war nicht so. Letzte Woche Freitag hab ich dann von meiner Krankenkasse den Bescheid bekommen, dass meine Verlängerung genehmigt ist. Da hab ich es dann nicht mehr ausgehalten und selbst eine Mail geschrieben, mit der Frage ob er absehen kann, wann er wieder arbeitsfähig ist und wir weiter machen können. Am Mittwoch kam dann die Antwort: Der nächst mögliche Termin ist der 10. Dezember. Nicht mehr!
Jetzt sitze ich hier und werde immer sauerer. Einerseits freue ich mich wirklich, dass es weiter geht aber andererseits frage ich mich erstens warum erst am 10. Dezember und zweitens ob und wann er sich, wie versprochen, gemeldet hätte, wenn ich nicht geschrieben hätte. Ich hab so langsam das Gefühl, dass er seit Anfang November wieder arbeitet und er erstmal die Genehmigung des Antrags abwarten wollte. Aber das hätte er mir doch auch sagen können. Nach so einer langen Pause hätte ich schon erwartet, dass er sich von sich aus meldet. Auch wenn er noch krank gewesen wäre, wäre eine kurze Nachricht wie "Es dauert leider noch etwas und ich kann noch nicht absehen, wie lange." schön gewesen. Aber so gar nix in der Zeit ist wirklich nicht schön.
Am meisten nervt mich, dass dieses Kommunikationsproblem jetzt erstmal im Raum steht und in unserer nächsten Stunde sicher erstmal vorrangig besprochen gehört. Und dann sicher kein Platz mehr ist für meine eigentlichen aktuellen Probleme.
Liebe Bluemoon123,
ich finde, das ist vorerst deine Phantasie, dass er seit November Sitzungen macht, und diese ärgert dich noch dazu... Auch wenn er Büroangelegenheiten erledigt, sagt es noch nichts darüber aus, ob er fit genug war, um Patienten zu empfangen... Krankheit ist etwas, was sich normalerweise niemand 'aussucht', er wäre bestimmt lieber früher für dich und seine weiteren Patienten da, als monatelang krank zu sein.
Und, wie es wirklich war, wirst du nur erfahren können, wenn du ihn fragst. Es tut mir leid zu lesen, dass du mit deinen Themen so lange allein bist... es liest sich für mich so, dass es dich belastet hat. Vielleicht sage ihm, wie es dir damit über die Zeit ging. Schön, dass es für euch bald weiter gehen kann.
Lieben Gruß.
ich finde, das ist vorerst deine Phantasie, dass er seit November Sitzungen macht, und diese ärgert dich noch dazu... Auch wenn er Büroangelegenheiten erledigt, sagt es noch nichts darüber aus, ob er fit genug war, um Patienten zu empfangen... Krankheit ist etwas, was sich normalerweise niemand 'aussucht', er wäre bestimmt lieber früher für dich und seine weiteren Patienten da, als monatelang krank zu sein.
Und, wie es wirklich war, wirst du nur erfahren können, wenn du ihn fragst. Es tut mir leid zu lesen, dass du mit deinen Themen so lange allein bist... es liest sich für mich so, dass es dich belastet hat. Vielleicht sage ihm, wie es dir damit über die Zeit ging. Schön, dass es für euch bald weiter gehen kann.
Lieben Gruß.
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Mir ist klar, dass da vieles nur in meiner Phantasie ist. Aber die Phantasie entsteht durch das Nicht-Kommunizieren. Das ist es was mich ärgert. Ob er wirklich gearbeitet hat oder nicht, ist mir tatsächlich relativ egal. Dass ich so lange ohne Info in der Luft gehangen bin ärgert mich. Und dass ich diejenige sein musste, die sich meldet. Obwohl er eigentlich ziemlich deutlich gesagt hat, dass er sich meldet.
Mir ist auch klar, dass Krankheit nichts ist was man sich aussucht. Und ein Selbständiger, der kein Festgehalt bezieht ist auch nicht länger als nötig arbeitsunfähig. In meinen letzten Beiträgen schrieb ich ja schon, dass ich grob weiß um was es sich handelte. Und das ist sicher kein Spaß und sehr ernst. Ich hab mir ja auch lange Sorgen gemacht, ob er überhaupt nochmal arbeiten kann. Insofern bin ich wirklich froh, dass es doch weiter geht. Aber bei aĺl der Sorge - ob berechtigt oder nicht, weiß ich ja auch nicht - überwiegt grad der Ärger über die Art und Weise wie alles abgelaufen ist.
Mir ist auch klar, dass Krankheit nichts ist was man sich aussucht. Und ein Selbständiger, der kein Festgehalt bezieht ist auch nicht länger als nötig arbeitsunfähig. In meinen letzten Beiträgen schrieb ich ja schon, dass ich grob weiß um was es sich handelte. Und das ist sicher kein Spaß und sehr ernst. Ich hab mir ja auch lange Sorgen gemacht, ob er überhaupt nochmal arbeiten kann. Insofern bin ich wirklich froh, dass es doch weiter geht. Aber bei aĺl der Sorge - ob berechtigt oder nicht, weiß ich ja auch nicht - überwiegt grad der Ärger über die Art und Weise wie alles abgelaufen ist.
Hallo Bluemoon,
wenn du normalerweise immer diejenige bist, die sich ausschließlich um das Wohlergehen der anderen sorgt, dann würde ich sagen, dass es ein Fortschritt ist, dass du jetzt Ärger verspürst.
Dass dein Therapeut nix dafür kann, dass er krank geworden ist, liegt auf der Hand. Dass du dich aufgrund seiner Krankheit trotzdem allein und im Stich gelassen gefühlt hast, ist aber genauso da, auch wenn du vom Kopf her weißt, dass er für seine Erkrankung nichts kann und dich sogar um ihn gesorgt hast.
Es ist eben beides da - und sollte daher auch seinen Raum bekommen dürfen.
Du sagst ja selbst ganz klar, dass du vor allem über die mangelnde Verbindlichkeit in seiner Kommunikation verärgert bist. Und, das finde ich, darf auch angemerkt werden. Für mich liest du dich in dieser Sache ziemlich differenziert, du siehst ja seine Seite auch sehr deutlich. Von daher glaube ich, dass du auch in der Lage sein wirst, deinen Ärger so auszudrücken, dass es nicht zu einem pauschalen und verletzenden Rundumschlag wird und dass es vielleicht sogar ein "Gewinn" für dich sein kann, dass du da mal zu dir und deinem Ärger stehen kannst?
wenn du normalerweise immer diejenige bist, die sich ausschließlich um das Wohlergehen der anderen sorgt, dann würde ich sagen, dass es ein Fortschritt ist, dass du jetzt Ärger verspürst.
Dass dein Therapeut nix dafür kann, dass er krank geworden ist, liegt auf der Hand. Dass du dich aufgrund seiner Krankheit trotzdem allein und im Stich gelassen gefühlt hast, ist aber genauso da, auch wenn du vom Kopf her weißt, dass er für seine Erkrankung nichts kann und dich sogar um ihn gesorgt hast.
Es ist eben beides da - und sollte daher auch seinen Raum bekommen dürfen.
Du sagst ja selbst ganz klar, dass du vor allem über die mangelnde Verbindlichkeit in seiner Kommunikation verärgert bist. Und, das finde ich, darf auch angemerkt werden. Für mich liest du dich in dieser Sache ziemlich differenziert, du siehst ja seine Seite auch sehr deutlich. Von daher glaube ich, dass du auch in der Lage sein wirst, deinen Ärger so auszudrücken, dass es nicht zu einem pauschalen und verletzenden Rundumschlag wird und dass es vielleicht sogar ein "Gewinn" für dich sein kann, dass du da mal zu dir und deinem Ärger stehen kannst?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Eine Anmerkung: ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich eine Information brauche, vor allem außerhalb meines privaten Umkreises, muss ich für sie aktiv nachfragen. Wenn ich leise bleibe, weiß mein Gegenüber nicht, dass ich etwas wissen brauche.Bluemoon123 hat geschrieben: ↑Sa., 28.11.2020, 18:25 Dass ich so lange ohne Info in der Luft gehangen bin ärgert mich.
In wie weit dein Therapeut für seine einzelnen Patienten mitdenkt, bleibt eine Frage... und ob ihm für jeden das Passende so einfallen würde... eher unrealistisch... zum Beispiel, im Bezug auf dich, sich vorzustellen, dass du jeden Tag (und besonders nach dem Brief von der KK) gewartet hast, dass er sich meldet und sagt, wie es weitergeht.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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Stimmt, da hast Du Recht. Zu meinem Ärger stehen und den auch zu kommunizieren ist für mich wirklich eine neue Aufgabe. Insofern ist es vielleicht auch ganz gut, dass es noch zwe Wochen dauert. Bis dahin ist die aktuelle Emotion hoffentlich wieder ein bisschen abgeschwächt und es ist leichter konstruktiv darüber zu sprechen.
Zu deinem letzten Beitrag, der sich jetzt überschnitten hat. Ja, das sehe ich normalerweise auch so. Wenn ich ne Info will, muss ich auch nachfragen. Aber hier war halt deutlich, die Ansage von ihm, dass er sich meldet, wenn es soweit ist. Deshalb hab ich mich auch so lange zurück gehalten und wirklich mit mir gehadert, ob ich ihm überhaupt schreiben soll. Ich hab das dann auch nur gemacht um Bescheid zu geben, dass der Antrag bewilligt ist. Ohne diesen Bescheid hätte ich ihn nicht kontaktiert.
Zu deinem letzten Beitrag, der sich jetzt überschnitten hat. Ja, das sehe ich normalerweise auch so. Wenn ich ne Info will, muss ich auch nachfragen. Aber hier war halt deutlich, die Ansage von ihm, dass er sich meldet, wenn es soweit ist. Deshalb hab ich mich auch so lange zurück gehalten und wirklich mit mir gehadert, ob ich ihm überhaupt schreiben soll. Ich hab das dann auch nur gemacht um Bescheid zu geben, dass der Antrag bewilligt ist. Ohne diesen Bescheid hätte ich ihn nicht kontaktiert.
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