Privater Kontakt zum Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elena
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:18

caro hat geschrieben:aber es ist glaub ich sehr, sehr schwer, aus dieser asymmetrischen beziehung auszusteigen, auch nach beendigung der therapie. sich das eingestehen zu können ist nicht so einfach
Genau das glaube ich auch. Ich wüsste selber nicht, ob ich das hinbekommen könnte.

LG Elena

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:24

Adriana hat geschrieben: Jetzt schwebe ich auf Wolken und hoffe darauf, dass er sich tatsächlich privat mit mir treffen wird, wenn die Therapie beendet ist.

Und was hast du davon? Eine sexuelle "Beziehung" Beziehung wird es nicht werden. Willst du dem Kerl dein Leben lang unerfüllt hinterherschmachten? Meinst du nicht, daß das extrem schmerzhaft wäre und du ihn dir letztenendes doch aus dem Kopf schlagen müsstest? Ich meine, du willst ihn nicht als Kumpel, mit dem du mal was trinken gehen oder über gemeinsame Freunde lästern kannst, oder?

Sorry. ich nehm hiermit mal die Nadel und bringe dir rosarote Seifenblase zum platzen. Besser jetzt, als daß sich dein Herzeleid noch jahrelang in nutzlosem Hoffen hinzieht.

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Dunkle
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:33

caro hat geschrieben:aber es ist glaub ich sehr, sehr schwer, aus dieser asymmetrischen beziehung auszusteigen, auch nach beendigung der therapie.
Mhmm, ganz ehrlich, Ihr Lieben, ich glaube nicht, dass das geht.
"Aussteigen" - ja - durch Nicht-Mehr-Sehen, aber wenn die Beziehung wiederbelebt wird, halte ich das für relativ unmöglich....

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Dunkle
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:40

Naja, nicht beschlossen, eher bemerkt. Ich spüre mehr und mehr Abstand von diesen Gedanken an einen möglichen privaten Kontakt (wohlgemerkt, nicht ein gelegentliches nettes Mail... sondern, ich meine eine regelrechte Freundschaft oder Beziehung). Und ich glaube, ein Rest von Übertragung wird immer bestehen bleiben, darum geht eine wirkliche Beziehung auch nicht, weil dieser Rest groß genug ist, um die Erinnerungen und gewöhnungen aus den Jahren der Therapie weiter zu beeinflussen und unsere Lebenszeit nicht ausreicht, diese Halbwertzeit zu überstehen...


Die Frage, auf die ich hier geantwortet habe, ist kurzfristig wieder verschwunden . Sie lautete, ob ich das beschlossen hätte...

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carö
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:51

ja, hmmm. du hast wohl recht damit. so ganz aufgegeben hab ich das ja noch nicht. aber wenn ich so in mich hineinspüre,dann weiss ich und fühl ich, dass davor noch so viel anderes wichtig ist. dass ich v.a. für MICH was tue, weiterkomme, mich weiterentwickle, autonomer werde, mein leben lebe. was dann wird, wird offen bleiben (müssen).... da werde ich wohl noch sehr traurig sein deswegen, bins jetzt schon.

LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Dunkle
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 21:57

Verstehe, liebe Caro, für mich liegt die Sache nur andersherum:
Gerade WEIL ich jetzt etwas für mich tun muss, mich weiterentwickeln muss, ist mir dieser Gedanke an den Nicht-Mehr-Kontakt zwar sehr schmerzhaft aber nötig und hilfreich. Und die Gewöhnung an diesen Gedanken, dass NICHTS sein wird, der hilft mir, mich zu entlassen...und mich meinen Dingen zuzuwenden.

Aber das ist, glaub ich, auch wieder extrem individuell....



D.
Zuletzt geändert von Dunkle am Sa., 21.11.2009, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.

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carö
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 22:02

ich glaube du setzt dich mit diesem gedanken auch schon etwas länger auseinander als ich. ich bin gerade (wieder) offen dafür, was noch kommt... auch bezogen auf das ende und meine diesbezügl. gefühle ... und das ist gut ... ach, schwer in worte zu fassen, ich bleibe kryptisch .. danke dir!
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Elena
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 23:13

Hallo Dunkle & Co,

Übertragungsgefühle sind ja ganz normale Gefühle, die man auch in Freundschaften hat und nicht nur dem Therapeuten gegenüber. Es ist was ganz natürliches und lässt sich eigentlich in keinen Beziehungen so richtig ausschliessen. Das wird ganz toll in dem Buch von David Mann beschrieben.
Daher denke ich nicht, dass dies ein Hindernis für eine freundschaftliche Beziehung nach der Therapie sein dürfte. Es kommt halt darauf an, ob alles aufgearbeitet wurde, oder ob man doch noch heimliche Sehnsüchte hegt. Ich finde, je mehr Schmerz man spürt, wenn man an den Abschied denkt, umso mehr zeigt es, dass es da noch was aufzuarbeiten gibt.
Ich lese grad so einen tollen Roman, indem die Großmutter zur Enkelin sagt: "Wenn Du bei einem Abschied um diesen Menschen weinst, dann zeigt dies, dass der Abschied für immer ist..."
So in etwa empfinde ich dies auch. Bei manchen Menschen spürt man, dass die Beziehung, egal auf welcher Ebene, weitergeht. Da empfinde ich beim Abschied auch keine Trauer, bei anderen weiss ich, es ist vorbei, (auch wenn ich sie gerne mag) und werde wehmütig.
Wenn die Chemie zwischen Therapeut und Patient stimmt, eine gemeinsame Wellenlänge zu spüren ist, und die Übertragung/Gegenübertragung klar und aufgearbeitet ist, stelle ich mir eine weitere Beziehung, sei es Freundschaft etc. eigentlich nicht ausgeschlossen und problematisch vor. Warum kann man keine Freundschaft zu jemanden haben, zudem man väterliche/mütterliche/brüderliche/schwesterliche/erotische etc. Gefühle hegt??? Ich finde, Freundschaften basieren ganz oft da darauf, es kommt halt einfach drauf an, was ich in welchem Ausmaß von jemanden erwarte und ist meiner Meinung nach von vorne herein zum Scheitern verurteilt, wenn es zuviel des Guten ist.

LG Elena

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Dunkle
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Beitrag So., 22.11.2009, 01:14

Interessant ist, dass Adriana hier gar nicht wieder auftaucht. Ob wir sie verschreckt haben? Hoffentlich nicht. Stattdessen wird ihr Thread zu einer munteren Spiewiese, auf der ich nun auch wieder antworten will..

Liebe Elena,
Elena hat geschrieben:Übertragungsgefühle sind ja ganz normale Gefühle, die man auch in Freundschaften hat und nicht nur dem Therapeuten gegenüber. Es ist was ganz natürliches und lässt sich eigentlich in keinen Beziehungen so richtig ausschliessen.
D'accord...
Doch der Unterschied: In Freundschaften/Liebesbeziehungen kann es sein, dass ich diese Übertragungen irgendwann mal, wie am Rande, bemerke. Oder auch nicht. Es spielt meist keine große Rolle. Anders in therapeutischen Beziehungen: Hier wird die Beziehung und die darin enthaltenen Übetragungen zum Testfeld, zum Foschungsfeld, zum Aufdeckungsfeld. Darum sind die großen Gefühle ja auch so willkommen und die Therapeuten erwarten das in einem gewissen Stadium der Patienten auch, dass sich diese Gefühle entwickeln. Und in dieser Hinsicht bleibt die therapeutische Beziehung (trotz großer Emotionalität) eine künstliche. Weil sie als Rolemodel für die aufzuarbeitenden Themen herhält, was sie auch soll.
Elena hat geschrieben:Es kommt halt darauf an, ob alles aufgearbeitet wurde, oder ob man doch noch heimliche Sehnsüchte hegt. Ich finde, je mehr Schmerz man spürt, wenn man an den Abschied denkt, umso mehr zeigt es, dass es da noch was aufzuarbeiten gibt.
Hmm. Das hört sich plausibel an, trifft jedoch die Realität nicht ganz. Im IDEALFALL haben die Pat. die Chance, ALLES aufzuarbeiten. Mit einem nicht zu verachtenden Teil bleiben sie auf sich selbst gestellt, sie sollen auf sich selbst gestellt sein, weil sie dann lernen können, das in der Therapie Erfühlte und somit emotional Begriffene in die Realität, in einen Alltag OHNE Thera umzusetzen.

Auch das mit dem Schmerz hört sich eigentlich richtig an. Jedoch revoltiert in mir etwas. Erstens, weil man manchmal nicht die Zeit, das Geld, die Gelegenheit hat, noch weiter zu arbeiten, weil man gerade nicht fähig ist, das eigene Zeitbedürfnis dem Kassen-Rahmen anzupassen (solls ja geben...) und dann bezweifle ich auch, dass mit dem "Wir haben ALLES bearbeitet" der Schmerz schlagartig aufhört. Wer will das auch wissen, was ALLES ist, WANN man mit voller Überzeugung sagen kann: Jetzt will ich aber keine Therapie mehr, ich habs jetzt begriffen...

Es gilt schließlich, Abschied nehmen zu müssen von einem Menschen, der einem eine zeitlang sehr viel bedeutet hat.

Den Schmerz als Gradmesser für Unbearbeitetes anzusehen, halte ich für ein bisschen kurzgegriffen...

Ich schließe die MÖGLICHKEIT einer Freundschaft/Beziehung zwischen einem ehemaliegen Thera und seiner Pat. nicht aus. Überhaupt nicht. Warum auch. Das gibt es in der Realität ja. Worum es eher geht, ist das Warten darauf und das Spekulieren damit. Da wird es schwierig. Und da liegen für mich die unbearbeiteten Dinge, wenn man die Realität, dass diese Erwartungen zwar da sind, sie aber meistens eben nicht wahr werden, so ganz ausschließt oder sich langfristig davor verweigert.

Und damit wären wir wieder bei Adrianas Wolkengang vom Anfang...

Gute Nacht
wünscht D.

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Carry
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Beiträge: 346

Beitrag So., 22.11.2009, 07:42

Guten Morgen Dunkle, Elena & Co
Anders in therapeutischen Beziehungen: Hier wird die Beziehung und die darin enthaltenen Übetragungen zum Testfeld, zum Foschungsfeld, zum Aufdeckungsfeld. Darum sind die großen Gefühle ja auch so willkommen und die Therapeuten erwarten das in einem gewissen Stadium der Patienten auch, dass sich diese Gefühle entwickeln. Und in dieser Hinsicht bleibt die therapeutische Beziehung (trotz großer Emotionalität) eine künstliche.
Besser hätt ich es nicht formulieren können.
Ich bin gerade in eine Zeitmaschine gestiegen und bin gut 1 1/2 Jahre in meine Vergangenheit gereist zu einem Zeitpunkt, zu dem ich meine Therapeutin noch nicht kannte ( …ich kenne sie heute auch noch nicht, denn ich weiß ja kaum etwas von ihr- das ist auch gut so-):
Wenn ich mir nun vorstelle, ich würde sie privat auf einer Party oder wo auch immer kennengelernt haben, dann muß ich ganz ehrlich zu geben, dass mein erster Eindruck von ihr nicht so prägnant gewesen wäre, dass ich persönlich an diesem Menschen interessiert gewesen wäre.(allein vom äußeren Eindruck her, denn wenn wir ehrlich sind, ist es dieser erste Eindruck der uns bewegt Interesse an einem Menschen zu bekunden) Ich denke wir hätten niemals zueinander gefunden. Wir wären nicht freundschaftlich verbandelt.

Wenn ich jetzt wieder in das Hier und Jetzt zurück reise greifen genau die Worte, die du –Dunkle- oben (Zitat) gewählt hast.
Meine Gefühle für sie, sind ganz allein aus der Therapie heraus entstanden.
Natürlich hätte ich nach Beendigung der Therapie gerne weiter Kontakt zu ihr, wie wahrscheinlich jeder andere ihrer Patienten auch. Ich weiß für mich, dass dies nicht möglich ist und auch für mich nicht gesund wäre. Und eines ist für mich ganz klar : Ich bin eine ihrer Patientinnen - nicht mehr und nicht weniger-
Es gilt schließlich, Abschied nehmen zu müssen von einem Menschen, der einem eine zeitlang sehr viel bedeutet hat.
Deshalb wird sie am Ende einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

LG Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius

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Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag So., 22.11.2009, 11:49

Dunkle hat geschrieben:Worum es eher geht, ist das Warten darauf und das Spekulieren damit. Da wird es schwierig.
Ganz genau, weil diese Spekulieren für mich etwas mit Festhalten zu tun, und auf so etwas kann meiner Meinung nach keine Freundschaft/Beziehung funktionieren, weil die Energie nicht fließt.
Nach meiner Erfahrung sind die tollsten Freundschaften dort entstanden, wo ich es garnicht erwartet hätte, es hat sich einfach so entwickelt.....
Dunkle hat geschrieben:Im IDEALFALL haben die Pat. die Chance, ALLES aufzuarbeiten. Mit einem nicht zu verachtenden Teil bleiben sie auf sich selbst gestellt, sie sollen auf sich selbst gestellt sein, weil sie dann lernen können, das in der Therapie Erfühlte und somit emotional Begriffene in die Realität, in einen Alltag OHNE Thera umzusetzen.
Und da denke ich, würde eine private Beziehung überhaupt nicht funktionieren können, weil man einfach noch nicht autonom ist, sondern immer wieder in die Abhängigkeit zum Therapeuten verfallen würde, d.h. es ist eine nicht ebenbürtige Ebene.
Dunkle hat geschrieben:und dann bezweifle ich auch, dass mit dem "Wir haben ALLES bearbeitet" der Schmerz schlagartig aufhört. Wer will das auch wissen, was ALLES ist, WANN man mit voller Überzeugung sagen kann: Jetzt will ich aber keine Therapie mehr, ich habs jetzt begriffen...
Ich glaube, ein Schmerz hört nie schlagartig auf, man lernt nur, besser mit ihm umzugehen bzw. ihn im Griff zu haben.
Deswegen meinte ich auch, dass es sich im Laufe der Therapie herauskristallisiert, wie weit der Patient ist, ob es so ist, dass er alleine zurechtkommt oder ob er den Therapeuten noch braucht.... Beim Letzteren kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Privatkontakt funktioniert, weil man als Patient automatisch die Schiene weiterverfolgt und vom Therapeuten Hilfe erwartet.


LG Elena

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Hippis
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Beitrag So., 22.11.2009, 17:01

Hallo,

eventuell, ich weiß noch nicht ob ne Verlängerung durch geht, steht bei mir ja auch demnächst die Trennung von meiner Therapeutin an.

Erst mal ein interesaanter Thread hier. Bei mir entwickeln sich dazu gerade mehrere meinungen, die ich mal aufschrieben möchte.

Zum ersten, ich persönlich würde mir auch einen Privaten Kontakt zu meiner Thera wünschen, jedoch glaube ich auch, da sich ddamit gar nicht glücklich werden würde. Weil meine Erwartung die ich an diesen Kontakt hätte einfach viel zu sehr in einen Therapeutischen Rahmen gehört. Ich fühle mich noch jetzt stark abhängig von ihr und ihr, und obwohl ich weiß das sei sehr professionell arbeitet und das in der Therapie nie missbaruchen würde, hätte ich da im privaten Rahmen doch Angst vor missbrauch meiner Abhängigkeit. Zumal sie der Mutterübertragung in meinem Fall privat nicht gerecht werden würde, so wie ich es mir erträume. Schade aber der Traum ist auch schön.

Ich glaube auch nicht das die Übertargung sich jemals ganz auflösen kann, denn sie hat ja einezeit lang jemanden etwas gegeben und eventuell geholfen selbständiger zu werden, also zumindest in Bezug auf Unterstützung der Theras bei Mutterübertragungen. Daher werde ich ihr immer sehr dankbar sein und ein Restfrangment dieses Gefühls, sei es noch Übertragung oder halt Dankbarkeit werde ich wohl ewig in mir tragen, was mich, so entfinde ich es jedenfalls, nie auf eine Ebene mit der Therapeutin kommen lassen kann um ihr direkt auf Augenhöhe zu begegnen. Zumindest nicht Privat in Freundschaftlichen Kontakten.

Ich begegne ihr Übrigens in der Stunden sehr wohl auf Augenhöhe entgegen und fühle mich untergeordnet oder irgendwie unterlegen, aber das ist ja auch ein ganz spezielles Setting.

September

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Thread-EröffnerIn
Adriana
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Beitrag So., 22.11.2009, 17:55

Oh, so viele Beiträge

Nein, ihr habt mich nicht verschreckt, aber ich werde wohl jetzt nicht auf alles im einzelnen eingehen können. Naja, ihr unterhaltet euch ja auch ohne mich bestens

Also, er hat es genauso wörtlich gesagt, wie ich es geschrieben habe. Und ich habe mich in ihn verliebt, weil er einfach ein toller Mann ist. Hätte ich ihn einfach so auf der Straße gesehen, wäre er mir sicher auch aufgefallen. Also, ich bin nicht verliebt, weil er mein Therapeut ist. Wir unterhalten uns zwischendurch oft über alles mögliche, darum weiß ich auch, dass da schon eine gemeinsame Wellenlänge existiert. Wir haben die selben Interessen, mögen die selbe Musik, haben eine sehr ähnliche Weltanschauung, sind beide Singles, und neulich sagte er wörtlich: "Ich lieb' Sie ja sowieso!"

Er hat mir auch schon oft gesagt, dass ich ihm ganz besonders am Herzen liege. Darum hoffe ich natürlich auch, dass er in mir nicht "eine Patientin wie jede andere" sieht. Trotzdem habt ihr natürlich recht, er kann es auch so gemeint haben, dass er auch nach Therapieende weiter als Psychotherapeut für mich zur Verfügung stehen würde, wenn es akute Probleme gibt. Autsch!

Fragen traue ich mich garantiert nicht, das würde vielleicht so aussehen, als würde ich ihn irgendwie festnageln wollen, oder als wäre ich aufdringlich. Das würde ich mich aber auch bei keinem anderen Mann trauen, ich bin grundsätzlich eher zurückhaltend.

Elena, kennst du jemanden, der mit seinem Ex-Therapeuten eine Freundschaft oder Beziehung eingegangen ist, oder beziehst du dich eher auf Beispiele aus der Literatur?

Danke für eure Beiträge

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candle
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Beiträge: 6137

Beitrag So., 22.11.2009, 18:07

Ich denke, Du solltest dringend Deine Liebe thematisieren und schauen, was dabei rumkommt. In Deinem Falle sehe ich eine Beziehung eher für ausgeschlossen an. Wie kann ich das erklären: Du baust zu ihm eher eine gewisse Abhängigkeit auf, denke ich. Das ist eher schädlich als gut.

Wie sieht es denn sonst so aus mit Deinem Beziehungsleben?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Dunkle
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Beiträge: 839

Beitrag So., 22.11.2009, 19:46

Hi Adriana,

da bist Du ja wieder

Was Du so über Deinen Therapeuten schreibst, setzt mich in Erstaunen!
Ist ja ein ding, was Du so alles über ihn weißt. Hört sich tatsächlich an, als schriebest Du über einen Freund...
Adriana hat geschrieben:Also, ich bin nicht verliebt, weil er mein Therapeut ist. Wir unterhalten uns zwischendurch oft über alles mögliche, darum weiß ich auch, dass da schon eine gemeinsame Wellenlänge existiert. Wir haben die selben Interessen, mögen die selbe Musik, haben eine sehr ähnliche Weltanschauung, sind beide Singles, und neulich sagte er wörtlich: "Ich lieb' Sie ja sowieso!"
Tja, er scheint eine Art Freund zu sein... Das macht die Sache schwierig. Denn er ist dazu da, um Dein Therapeut zu sein, um Dir zu helfen, um Dein Heilwerden zu unterstützen. Und das scheint ja auch sehr sehr nötig, denn immerhin geht es bei Dir um Suizidgedanken oder sogar -absichten.

Und Du willst das jetzt trennen, weil Du denkst, dass Du ja eben weißt, was für ein Mensch er ist. Und in den Nicht-Therapeuten-Teil bist Du verliebt.

Und dann geht er auch noch so slaopp mit Nettigkeiten um...die bei Dir auf ganz besonderen Boden fallen...

Liebe Adriana, ich finde das eine sehr sehr schwierige Situation.

Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, diesen Teppich aus Freundlichkeit, die für Dich von Verliebtheit kaum mehr zu trennen ist, zu lüften. Und dass Ihr genügend Zeit habt, den Schmerz und die Realität, die darunter liegt, auszuhalten und zu bearbeiten...

LG
Dunkle

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