Schwindel bzw. Dissoziation in Therapiestunde?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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gaate
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 19:16

Mir ist es bis jetzt nur in der Therapiestunde aufgefallen. Ich vermute aber, dass es mir auch so passiert. Ich finde es außerhalb der Therapiestunde schwieriger festzustellen, weil ich mich da nicht so beobachte. Und da es passiert wenn ich in Gedanken bin, also wenn sowieso gerade nicht gesprochen wird, ist es schwer zu fassen für mich. Ich vermute, dass es bei mir damit zusammenhängt, was ich davor gedacht habe.
Ich habe das auch schon meiner Therapeutin erzählt, auch an was ich jeweils davor gedacht habe (es ging immer um die Begrüßung), aber sie hat nichts dazu gesagt.

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Hamna
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 21.11.2009, 20:08

Mir passiert es auch privat und z. b. auch beim Autofahren. Außerdem ist es mir regelmäßig während der Arbeit passiert, bei Besprechungen

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Zauberstaub
Helferlein
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Beitrag So., 22.11.2009, 00:53

Da fällt mir gerade ein, es passiert auch wenn ich was machen will. Letztens stand ich plötzlich in der Küche und wußte nicht wieso ich da bin und wie ich hingekommen bin. Bin dann ins Wohnzimmer und da lag eine offene Tüte mit Keksen neben einer Schüssel. Ich weiß bis heute nicht warum ich die Kekse nicht in die Schüssel geschüttet sondern mittendrin in die Küche gegangen bin.

Oder ich gehe zu meinem Schrank, will was rausholen und stehe plötzlich da und weiß nicht weiter und warte bis ich wieder zu mir komme.
Viele Grüße

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~silence~
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Beiträge: 336

Beitrag So., 22.11.2009, 11:55

Leider passiert es mir auch fast in jeder Sitzung, dass ich wegdrifte.
Ich verfalle dann in einen Zustand, in dem ich nur noch Starren und keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.

Es ist schlimmer geworden und passiert öfter, seit ich auf der Couch liege.
Oft fühle ich auch zeitgleich meinen Körper nicht mehr und bin wie gelähmt.
Ich bekomme es mit, wenn es passiert - aber nicht immer kann ich es verhindern.
Vorbeugend setze ich in den Sitzungen meine Brille ab;
damit will ich verhindern bestimmte Punkte im Raum fixieren zu können. Das hilft etwas.

Ganz schwierig war für mich die allererste Sitzung auf der Couch.
Da drehte sich zusätzlich der Raum und die Decke drohte auf mich zu stürzen.

Es passiert mir meist in längeren Schweigephasen. Wenn ich innerlich verzweifle, weil mir nichts Passendes einfallen will, was ich sagen könnte. Oder auch, wenn mein Analytiker für mich "schwierige" Einfälle äußert. Ich denke nicht, dass er es immer merkt, wenn ich wegdrifte. Allerdings weiß er, dass ich ab und an in dieses Starren verfalle. Es war wohl unübersehbar, als wir uns noch gegenüber saßen.

Außerhalb der TherapieSitzungen passiert es mir wenn ich mich in Gesellschaft von mehreren Leuten befinde. Da schalte ich irgendwann ab; kann nicht mehr zuhören, sondern nur noch Starren.
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".

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Epileptikerin
Helferlein
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Beiträge: 115

Beitrag So., 22.11.2009, 12:29

naja wenn der Therapeut gut aussieht ist das auch mal möglich das eine Erstarrung vorgespielt wird
wenn die Augen dann auch noch parallel zueinanderstehen ist das nichts ungewöhnliches

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Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2323

Beitrag So., 22.11.2009, 15:37

Hi!

Hattet ihr auch mal eine Disso NACH der Therapiestunde auf dem Nachhauseweg? Wenn ja, wie habt ihr das erlebt?

Ich hatte das mal. Ich ging noch ins Zentrum der Stadt und merkte, dass ich mich so seltsam fühlte. Alles verschwamm. Es war total gruselig. Auch kribbelnde Beine oder so. Schwer zu beschreiben wie sich das anfühlte. Ganz seltsam. Und das alles weiter weg ist.. Aber nach einer Zeit war es wieder weg. Ich rief ihn an und wir vereinbahrten einen weiteren Termin.. Danach fuhr ich behutsam nachhause und schonte mich erstmal..

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag So., 22.11.2009, 16:07

Hi Zusammen,

Ich kenne das Problem des Dissoziierens in der Sitzung auch (besonders bei schwierigen Themen, Bearbeitung von Traumata und wenn ich eh schon nahe am Wasser gebaut bin).
Mein Therapeut bemerkt es aber fast immer und fragt mich dann "Wo sind Sie gerade ?" Meist merke ich erst dann, dass ich abwesend war. Mir ist dann auch immer etwas schwindelig und es fühlt sich an, als hätte mich jemand aus dem Schlaf geweckt. Ich bin dann für ein paar Sekunden oder Minuten total orientierungslos . Kennt Ihr das auch ?

Mir passiert es aber auch privat. Wenn viele Menschen gleichzeitig reden, verschwimmt bei mir alles (habe zusätzlich noch ein Hörproblem) und ich drifte ab und kann mich nicht mehr konzentrieren. In Meetings (oder Vorträgen) auf der Arbeit ist es mir auch andauernd passiert.
Manchmal passiert es mir auch (wie "Zauberstab" schon berichtet hat), dass ich in der Küche stehe und gar nicht weiss was ich da wollte. Ich habe auch schon Phasen, wo ich am nächsten Morgen gar nicht mehr weiss, was ich am Abend zuvor gemacht habe. Ich stelle dann meist am Kühlschrank fest, dass ich nichts gegessen habe ! Aber was ich den Abend statdessen gemacht habe weiss ich nicht. Ich wache einfach morgens in meinem Bett auf... Seltsam. Allerdings passiert mir das auch meist nur, wenn ich eh schon seelisch belastet bin.

Dakota

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Zauberstaub
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Beiträge: 49

Beitrag So., 22.11.2009, 19:56

Dakota hat geschrieben: Ich habe auch schon Phasen, wo ich am nächsten Morgen gar nicht mehr weiss, was ich am Abend zuvor gemacht habe.
Ja, manchmal kann ich mich nicht erinnern was ich am Tag davor gemacht habe. Es ist erschreckend.


Ist das alles Dissoziation was da passiert?
Viele Grüße

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Thread-EröffnerIn
Sträubi
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 4

Beitrag Mo., 23.11.2009, 12:43

Hallo!

Schön (oder auch nicht) dass ich nicht die einzige bin der es so ergeht.

Also mir passiert sowas meist wenn jemand zu lange redet, auch neulich in einem Vorstellungsgespräch. Dann schwummert mein Kopf und alles wird ganz komisch. Dass ich manchmal geistesabwesend am Kühlschrank stehe oder so, das passiert mir auch, aber nur deshalb, weil ich in andere gedanken versponnen war. Nach kurzem Überlegen fällt es mir dann wieder ein was ich eigentlich wollte.
Dass ganze abende "verschwinden", das ist mir noch nicht passiert... aber ich denke es ist nicht immer gleich dissoziieren, wenn einem mal die Gedanken davonfliegen.. sowas hat doch jeder mal, z.b. früher in der Schule, wenn das blablaaa des Lehrers nurnoch an einem vorüberzieht und man mit gedankenverlorenem Blick aus dem Fenster schaut.. ich glaube, sowas hat jeder Mensch ab und zu mal.

LG

Sträubi

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Christa
sporadischer Gast
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Beiträge: 12

Beitrag Di., 24.11.2009, 22:42

Hallo,
ich habe hier bereits viel gelesen und habe mir soeben überlegt mich auch anzumelden...
Leider habe ich schon viele therapeutische Behandlungen im stationären und ambulanten Setting hinter mir. Seit kurzem mache ich eine Psychoanalyse und hoffe, dass diese mir entgültig helfen kann.

Ich selber leide auch an dissoziativen Zuständen und merke immer wieder, dass es mich sehr verunsichert. Ich kann mich in den Situationen schwer konzentrieren und habe somit große Probleme gesagtes aufzunehmen. Auzßerdem habe ich das Gefühl, als sei ich im Nebel und es fühlt sich alles total dumpf an. In manchen Situationen ist es so stark, dass ich nach der Therapie nicht mehr sagen kann, was wir besprochen haben. -Dies belastet mich sehr, weil ich mich dann total dumm fühle!-

Hat von euch auch jemand die Erfahrung gemacht nach einer Therapiestunde den Inhalt nicht mehr zu wissen? Wenn ja, wie seit ihr damit umgegangen?
Ich bin eigentlich ganz anders,
aber ich komme nur so selten dazu.

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Honest2211
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag Do., 26.11.2009, 19:02

Hallo=)

Ja mir geht es genau so, dass ich die Therapiestunde nicht wiedergeben könnte. Es sind zwar noch Erinnerungen da..so grobe Erinnerungen...doch an Einzelheiten kann ich mich nicht erinnern.
Ich denke mir dann immer, diese gespräche müssen ja immer irgendwo hängen bleiben..und sei es nur im Unterbewusstsein, so beruhige ich mich immer. Manchmal kann ich mich dann nach ein paar Wochen wieder an mehrere Sachen erinnern, meistens wenn etwas passiert, was mich daran erinnert. Mir macht das auch Angst und ich bekomme manchmal ein schlechtes gewissen, dass meine Therapeutin sich so viel Mühe gibt und ich es noch nichteinmal behalten kann...! Aber Selbstvorwürfe sind wol das ganz falsche. Und mit Dummheit hat das auch nichts zu tun, ich denke es sind sooo viele Einflüsse, die man emotional einfach nicht sofort einordnen kann. Das wird schon

Liebe Grüße Honest2211

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Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag Do., 26.11.2009, 21:02

Mir ging es gestern zum ersten Mal so in der Therapiestunde. Meine Therapeutin hat etwas erzählt und mir dabei eine Frage gestellt, ich konnte keine Antwort geben, da ich völligst abgeschaltet habe. Sie hat mir nochmal dieselbe Frage stellen müssen und ich war noch immer nicht da... Ich hab sie dann gefragt, ob sie das alles nochmal wiederholen könnte, ich weiss grad nicht, um was es geht.
Sie wollte etwas von mir wissen, mit dem ich mich überhaupt nicht beschäftigen wollte, wie eine Verdrängung. So krass hatte ich das noch nie erlebt bei mir.

LG Elena

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frida
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Beiträge: 6

Beitrag Do., 26.11.2009, 23:27

Die ca. 2 Jahre in Therapie hatte ich keine Dissos,
oder ich und meine Therapeutin haben nichts gemerkt.

Als ich dann so langsam an meine Gefühle kam, Mauern einbrachen, Abgründe taten sich auf, da guckte ich dann manchmal zur Seite und war ganz woanders: schönes, gefühlloses Land.

Und sie fragte mich, wo ich wäre, sagte "Bleiben Sie hier", und wenn ich dann reagierte sagte ich, "es ist so schön hier, hier möchte ich bleiben".....schönes Land ohne Gefühle, dann hat sie mich zurückgeholt , immer wieder mit unendlicher Geduld, damit ich endlich meine Gefühle fühlen lerne.

Einmal sagte sie etwas, wo ich anscheinend anderer Meinung war, und anstatt das auszuhalten oder eigene Gefühle dazu zu haben,
schaltete ich voll in einen Traum, den ich die Nacht vorher hatte: Schiffe fuhren vorbei an ihrem Gesicht, die sah ich genau.......

Jetzt merke ich selbst, wenn ich anfange zur Seite zu gucken, dann versuch ich hier zu bleiben, endlich bei meinen Gefühlen,
endlich bei mir sein.

Auch wenn es so schwer ist auszuhalten, ich will endlich ganz sein, und ganz hier sein.

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~confianza~
Helferlein
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weiblich/female, 33
Beiträge: 102

Beitrag Di., 12.04.2011, 22:04

Guten abend,

da es diesen Thread ja schon gibt, füge ich meinen Beitrag hier ein.

Ich frage mich, ob ich in Therapiestunden dissoziiere?? Keine Ahnung....
Es ist so, dass mir ganz oft schwindelig wird in den Stunden. Oder ich sehe nicht mehr klar, sondern etwas verschwommen.
Jetzt war Folgendes: Meine Th. stellte mir keine Frage mehr zu Beginn der Stunde, weil ich mit dem anfangen sollte, was ich mitgebracht habe.
Ja, und dann... Ich weiß nicht. Ich schaffte es nicht, anzufangen - und schwieg. Und sie saß da und schaute mich an. Ich konnte sie nicht mehr ansehen. Und schaute nur noch auf die Blumen und fand keinen Anfang. Ich stand immer mehr unter Druck, dass sie jetzt etwas von mir erwartet und ich doch einfach nur beginnen müsse... mich überwinden... und dann ist der Punkt irgendwann gekommen, an dem ich nichts mehr sagen kann, meine Chance verpasst habe. Und ich komme nicht mehr raus aus dem Schweigen.
Stehe aber total unter Druck und beschäftige mich nur damit, wie ich die Situation verlassen kann oder da irgendwie rauskommen kann. Und verstehe selbst nicht, warum ich es nicht kann.....
Fühle mich total blockiert und wie versteinert. Aber ich bekomm das alles trotzdem schon mit. Total komisch....

In dieser Th. war es jetzt das erste Mal so. Ich habe vor ein paar Jahren schon eine Th. gemacht, wo ich diesen Ablauf etliche Male erlebt habe. Mein Th. fragte zu Beginn der Stunde nichts - und nichts ging mehr.
Ich erlebe das als sehr schrecklich, weil ich mich irgendwie nicht befreien kann aus dem Schweigen - bzw. erst nach längerer Zeit, 30, 40 Minuten oder so. Hatte damals so viele Stunden mit schweigen verplempert, dass ich kaum das loswerden konnte, was mich beschäftigt hatte.

Ich will nicht, dass das wieder so anfängt. Ich finde das furchtbar......

Ich frage mich, ob das dissoziieren ist?? Irgendwie finde ich nicht so richtig Beschreibungen dazu und kann es nicht einordnen.
Oder ist das was anderes??
Keine Ahnung...

Danke für Eure Hilfe..
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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sofa-held
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männlich/male, 40
Beiträge: 2305

Beitrag Di., 12.04.2011, 22:34

ich hab diese dissoziativen Störungen leider immer noch im Alltag im Rahmen der Panikstörung. Bei mir ist auch Licht- und Geräuschempfindlichkeit ein Thema, und das Gefühl den Körper nicht mehr richtig zu spüren, das reicht dann, dann bin ich mitten drin in der Panik.
Wie es wohl zu dieser Störung kommt? Trauma, oder neuronale Fehlleistung?

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