Stehlen durch Angestellte

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hungryheart
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:01

Bärenmarke hat geschrieben:Erst einmal: Ich vermute der Zusatz im Threadtitel 'durch Angestellte' wurde nachträglich hinzugefügt und zwar nicht von Dir? DAS hat mich nämlich zuerst erschreckt: ein Au Pair als Angestellte zu sehen.

Ja genau, die "Angestellte" kam nicht von mir. Ich hatte den Thread nur "Stehlen" genannt, weil mich auch über diese konkrete Sache hinaus interessiertr, was Beweggründe für so ein impulsives Stehlen sein können.
Bärenmarke hat geschrieben: sag ihr, dass Du so langsam das Vertrauen zu ihr verlierst und nicht weißt, wie Du vorgehen sollst und als letzter Ausweg nur das Heimschicken bleibt. Du schätzt sie als Person, findest es toll, wie sie mit Deinen Kindern umgeht und ahnst auch, dass sie Probleme hat. Wie könnte es weiter gehen? Was hat sie für Vorschläge. Wenn sie sich verweigert, ihr die Konsequenzen klar machen: Entweder gibt es ein Miteinander und ihr versucht zu einer Übereinkunft zu kommen oder sie geht, denn so funktioniert es nicht mehr. Was könnte ihr helfen, in welchen Momenten kommen die Freßanfälle (Gefühl der - emotionalen - Leere?) Was kann sie dagegen tun? Dass Du ihr vielleicht diese Anregungen geben , Du aber nicht ihre Therapeutin sein kannst und sie wirkliche Hilfe braucht.
Ungefähr in diesem Wortlaut hab ich es schon mehrmals probiert. Wie gesagt, sie blockte ab.
Das neue Gespräch, jetzt, nach der Anzeige nach dem Diebstahl im Supermarkt schiebe ich ein bisschen vor mir her. Auch weil sich nach dem Schock der Anzeige die Lage jetzt scheinbar beruhigt hat und ich mich auch scheue....ich weiß auch nicht....ihr zu viel Resonanz zu bieten. Ich habe inzwischen Angst, dass sie dann noch mehr andockt, was mich , wie gesagt, heillos überfordert.
Bisher war es nach jedem meiner Gesprächsversuche zwar so, dass sie das Thema an sich abgeblockt hat, aber danach um ein Vielfaches mehr Nähe zu mir gesucht hat.
Bärenmarke hat geschrieben:Gibt es nicht vielleicht Beratungsstellen, die ihr helfen können?
Bin grad dabei, mich umzuhören. Die Vermittlungsagentur war schon mal keine wirkliche Hilfe. Die tun so, als würden sie sich engagieren, aber letztlich kommt nicht viel Konkretes.
Ansonsten ist es echt schwierig für nicht-Muttersprachler.
Bärenmarke hat geschrieben:So wie es jetzt ist, bist Du eine Figur in ihrem Spiel. Sie provoziert Dich so sehr, dass Du Dich von Ihr abgrenzen, sie wegschieben musst. Und damit ist sie bestätigt, dass alle sie abschieben.
Meinst Du? Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass sie auch nicht viel Übung darin hat, sich mitzuteilen und das Scham eines ihrer vorherrschenden Gefühle ist.

Bärenmarke hat geschrieben:Bleib bei Dir, schau, wo Deine Grenzen sind, was Du gut findest, was weniger. Wertschätzung der anderen, ohne dass Du Deine Grenzen aufgibst.
Danke Bärenmarke fürs dran erinnern .
Ist aber gerade superschwierig. Weil ich in Teilen mein früheres Selbst wiedererkenne und da nicht ganz sauber trennen kann und mich zur Nachsicht und Geduld verpflichtet fühle.
Genau genommen, sind meine Grenzen schon überschritten.


Herbstflocke hat geschrieben: Mich würde interessieren, auf welche unangemessene Art sie diese Nähe bei dir sucht?
Also zunächst mal: Au pairs sollen ja Familienanschluss haben. Bisher war das nie ein Problem. Die anderen Mädels haben, gerade zu Beginn auch Nähe gesucht (sind ja alle noch so jung und in einem fremden Land...). Das war aber nicht unangemessen, sondern süß und rührend und mir gar nicht unangenehm.
Die eine hatte zwischendurch auch furchtbares Heimweh und ich habe sie gerne und oft getröstet und mich viel mit ihr beschäftigt. Die letzte hatte Liebeskummer- auch die habe ich gerne getüddelt.

Nur bei der jetzigen ist mir jegliche Nähe unangenehm......
Einfach weil ich ganz deutlich spüre: es wird nie genug sein.
Da bekomme ich Angst.


Was sie macht? Nichts Schlimmes. Es ist eher die INtensität, mit der sie meine Nähe sucht.
Sie ist einfach in jeder freien Minute in meiner Nähe. Ist überall da, wo ich bin.
Sucht ganz viel Körperkontakt. Kommt mir körperlich einfach zu nahe.
Schreibt mir lange Briefe in denen sie aber völlig kryptisch und undurchsichtig bleibt. Hat sich auch schon selbst verletzt und mir dann die Schnitte präsentiert.
Wah, wenn ich das so aufschreibe, bekomme ich echt Beklemmungen.
Nimm was du willst und zahl dafür.

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hungryheart
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:04

tara hat geschrieben: Gut- aber Du bist wahrscheinlich auch erst dadurch richtig gewachsen, als Du ins kalte Wasser geworfen wurdest/bzw selbst gesprungen bist oder?
Sie verdient es, als ERWACHSENE wahrgenommen zu werden!- das impliziert wiederum, dass sie die Konsequenzen für ihr Handeln zu tragen hat! Und erst dadurch hat sie die echte Chance auf Würde und Selbstachtung.

danke tara
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Eve...
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:12

Hungry,

je mehr ich davon lese, desto mehr wird mir klar, dass Eure Wege wohl auseinanderführen sollten.

Es geht zwar auch darum, Hilfe zu leisten und mitmenschlich liebevoll zu bleiben, aber es kann eben für den anderen wichtig sein, Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Die natürlich auch die eigenen zum Gegenstand machen, das ist einfach Dein gutes Recht.

Das wäre dann nicht "nicht liebevoll", wenn es so gemacht wird, dass dem (in diesem Fall der) anderen die persönliche Würde nicht genommen wird, aber doch eine handfeste Konsequenz ansteht.

Zumindest der Gesichtspunkt, dass Du kein Vertrauen zu ihr hast, macht ein Verbleiben von ihr eigentlich unmöglich. Jeder hat allerdings noch eine Chance verdient ...

LG Eve

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Tara
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:29

Jeder hat allerdings noch eine Chance verdient ...
Soweit ich das mitbekommen habe, hat ihr HungryHeart bereits mehrere CHancen gegeben. Da das Mädl aber nicht mal dazu bereit ist, sich einer aufrichtigen Diskussion zu stellen- und stattdessen zu versuchen HH über SVV emotional zu erpressen- scheint es mir für alle Beteiligten hilfreicher, endgültig eine Grenze zu setzen. Falls HH das Mädl als latent oder gar akut selbstgefährdet einschätzt- dann an entsprechende Stellen weitervermitteln- wo sie professionell versorgt werden kann.
Es ist aber keinesfalls HH´s Aufgabe (noch dazu in ihrer Situation!) sich ständig mit den belastenden Gedanken herumzuschlagen, welcher Rettungsanker der beste wäre.
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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Eve...
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Beitrag Do., 29.10.2009, 13:46

Es ist aber keinesfalls HH´s Aufgabe (noch dazu in ihrer Situation!) sich ständig mit den belastenden Gedanken herumzuschlagen, welcher Rettungsanker der beste wäre.
Da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Ich will Hungry ja nicht in noch größere Gewissenskonflikte stürzen. Ich hab den Satz oben angehängt, FALLS Hungry sich dazu durchringen sollte, nochmal alles auf eine Karte zu setzen und dem Mädel eben doch noch eine allerletzte Chance zu geben. War blöd von mir - eigentlich ...

Aber Hungry muss ja auch damit zurechtkommen, wenn sie den Entschluss fasst, dass die Chancen bereits alle vertan sind. Darüber kann ihr die letzte Entscheidung hier niemand abnehmen, oder?

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Herbstflocke
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Beitrag Fr., 30.10.2009, 14:29

Hallo liebe Hungry!

Ich war auch mit 16 Jahren länger im Ausland und wie du weisst, bin ich auch eine dieser "Ersatzmamasuchenden".

Aber wenn ich das hier so lese, kann ich mich dir nur anschliessen:
hungryheart hat geschrieben:Wah, wenn ich das so aufschreibe, bekomme ich echt Beklemmungen.
Waaaaaah!

Ich verstehe aber sehr, dass es schwierig ist, sie wegzuschicken, gerade weil du die Situation selber kennst. Das würde mir genauso gehen.

Aber genau aus diesem einfachen Grund:
hungryheart hat geschrieben:Einfach weil ich ganz deutlich spüre: es wird nie genug sein.
kannst du sie nicht retten!

Eine Chance würde ich noch darin sehen, eine Therapeutin in ihrer Muttersprache zu finden. Woher kommt sie denn?

Mehr kannst du glaub ich nicht für sie tun.

Vergiss nicht dir selbst gut zu schauen.
Lieben Gruss,
Herbst

edit: an Eve: Ja, eine weitere Chance hat jeder verdient. Aber angenommen, das Au pair hat ernsthafte psychische Schierigkeiten, wird eine Besserung vermutlich nicht sofort eintreten. Womöglich erst lange nachdem sie wieder abgereist ist! Es liegt wirklich bei hungry, was sie sich zumuten will und kann. Lg!
Ein Wiesel // saß auf einem Kiesel // Inmitten Bachgeriesel. // Wisst ihr // weshalb? // Das Mondkalb // verriet es mir // Im Stillen: // Das raffinier- // te Tier // tat's um des Reimes willen." - Das ästhetische Wiesel

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hungryheart
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Beitrag Sa., 31.10.2009, 15:49

Hallo ihr,
danke für eure aufmunternden Worte.

Ich denke, ich bewältige normalerweise die Gratwanderung zwischen Helfersyndrom und sich aufopfern einerseits und Mitmenschlichkeit und für andere da sein dank Therapie inzwischen ziemlich gut.

Aber an der Stelle bin ich wie blockiert und ich merke immer mehr, dass das etwas mit meiner eigenen Geschichte zu tun hat.
Irgendwie bin ich da nicht eins mit mir, ohne dass ich jetzt schon genau sagen könnte, was genau es ist.

Es ist aber auf jeden Fall so, das merke ich deutlich, dass ich mir die Gefühle, die dieses Mädchen in mir auslöst, nicht zugestehe. Bei jeder Genervtheit kommt sofort der Gedanke "du warst ja auch nicht besser". Ich hatte mit der Tour mehr Erfolg als sie, weil ich geschickt die richtigen Knöpfe bei den Leuten zu drücken wusste, aber das macht es ja nicht besser.
Ihr Stehlen ist, dessen bin ich ziemlich sicher, einfach nur der -eben ungeschickte-Versuch, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen.
Ich hab nicht geklaut und keine Schnitte präsentiert oder bin den Leuten auf die Pelle gerückt. Meine MASCHE war einfach anders. Geschickter. Aber keinen Deut besser. Sie will das Gleiche, wie ich früher. Da habe ich -vom Gefühl her- nicht das Recht abgestoßen und genervt zu sein.

Bin ich überhaupt vielleicht zudem auch nur genervt und abgestoßen, weil ich mich selbst an der Stelle nicht leiden kann? Das spielt ganz sicher mit rein.

Im Moment schiebe ich das anstehende Gespräch vor mir her.....

Mein Mann hält sich aus allem raus. Er ist auch genervt von dem Mädel, aber nicht so wie ich. Super, nun haben wir auch noch Streit deswegen, weil ich finde, er könnte mich da mehr unterstützen und er findet, ich dramatisiere

Werde nächste Woche mal meine Thera in der Sache konsultieren.

Wollte ich nur mal loswerden

Genervt
hh
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Eve...
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Beitrag Sa., 31.10.2009, 15:55

Hallo HH!

Das ist aber ein interessanter Aspekt, den Du da einbringst. Alle Achtung für die Klarsicht!

Wie hättest Du Dir gewünscht, damals in etwa der Situation behandelt zu werden? Vielleicht kannst Du das auch noch erkennen ...

LG Eve

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wichtel
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Beitrag Sa., 31.10.2009, 18:48

Also ich würde sagen, diese au pair agiert etwas aus und instrumentalisiert euch dafür. Du kannst nicht die frühkindlichen Löcher stopfen, und das Gestohlene kann es auch nicht. Sowas muss im richtigen Setting bearbeitet werden. Ein Arbeitsverhältnis ist da ungeeignet. Und ich finde es passend, diese person als Angestellte zu sehen. Die Alternative seht ihr ja: Sie macht euch zu ihrer Familie. Und ihr seht auch, wohin euch das bringt.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 31.10.2009, 19:17

Also ich sehe das so, daß das Mädel einfach ganz massiv psychisch krank ist.

Und du mit ihr und den Ansprüchen und Bedürfnissen die jemand mit so einer Krankheit hat natür4licherweise massiv überfordert bist. Sie braucht professionelle Betreuung, Bezugspersonen und ein für sie hilfreiches soziales Umfeld in ihrem Heimatland. Das ist das einzige, das ihr weiterhelfen wird. Gibt es denn eine Chance, daß sie das dort bekommen kann?
Von daher würde ich mal sehen, ob du in ihrem Heimatland was anleiern kannst. Wenn sie das nicht annimmt, dann mach ihr unmisverständlich klar, ist sie nicht mehr erwünscht, weil sie hier ihre Probleme ganz bequem auf dich/euch ablädt.

Ich mich ggf zwangsläufig von ihr trennen, das ist eine Nummer zu groß für jeden Privathaushalt, das wäre selbst dann eine harte Nummer, wenn sie deine Tochter wäre. Es sei denn, du nimmst die Rolle der Ersatzmutter an. Mit allen Konsequenzen, die da lauten, daß Mütter zu Kindern auch mal eklig werden müssen, wenn sie Mist bauen und diese auch erziehen....

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Herbstflocke
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 07:52

hungryheart hat geschrieben: Mein Mann hält sich aus allem raus. Er ist auch genervt von dem Mädel, aber nicht so wie ich. Super, nun haben wir auch noch Streit deswegen, weil ich finde, er könnte mich da mehr unterstützen und er findet, ich dramatisiere
Na klar. Sie hängt ja auch an dir, und nicht an ihm!!!
hungryheart hat geschrieben: Werde nächste Woche mal meine Thera in der Sache konsultieren.
gute Idee! Viel Erfolg.

Herbst
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Minotauri
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Beitrag Do., 05.11.2009, 15:44

Hallo hungryheart,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Habe mich heute angemeldet, nachdem ich schon länger hier mit gelesen habe und nun bin ich über deinen Thread "gestolpert" und möchte dir ein paar Worte mitgeben.

Du hast geschrieben, dass dich die Problematik dieser Au-Pair an dich selbst früher erinnert und du deshalb "schwach" wirst bei ihr. Andererseits siehst du aber auch klar Unterschiede und stellst fest "so schlimm" warst du nicht. Bestimmt warst du auch noch keine 24 als du so ähnlich warst.

Ich finde, wenn man sich in einer Situation persönlich betroffen fühlt ist es hilfreich, sich an die Fakten zu halten und sich Feedback von aussen zu holen (was du ja hier im Forum tust).

Ich möchte dich bitten, meine folgenden Gedanken als einen solchen "nüchternen" Blick von einer Aussenstehenden zu sehen. Ich formuliere vielleicht etwas hart, denke aber es ist manchmal besser, weil klarer.

--------

Schick sie heim.

Es ist ein typisch weiblicher Denkfehler zu glauben, Hilfsbereitschaft, Verständnis, Geduld sind PER SE gute Eigenschaften. Das sind sie nicht.

Wenn die Hilfsbereitschaft und Nachgiebkeit dazu benutzt werden, das destruktive und kriminelle Verhalten einer Person zu unterstützen, sind diese Eigenschaften in diesem Falle eben nicht gut, sondern schlecht und somit nicht angebracht.

Es ist ebenfalls ein typisch weiblicher Fehler sich anzumaßen, jedem helfen zu müssen und vor allen Dingen zu KÖNNEN!
Wer bist du denn? Jesus? Mutter Theresa? Die gute Zauberfee? Die Über-Therapeutin?

Nein, du bist eine gestresste Mutter mit mehreren energieraubenden Kindern, die Unterstützung dabei braucht in Form eines Au-Pairs und nicht eine zusätzliche Belastung durch einen schwerwiegenden Psychofall, obendrein kriminell.

Du unterstützt durch dein Nicht-Eingreifen und Tolerieren
-ihre kriminellen Handlungen
-ihre Fressanfälle (indem du den Kühlschrank schön voll machst, damit sie ihn wieder leerfressen kann)
-ihr (Freß-)Suchtverhalten (Co-Abhängigkeit nennt man das im Falle von Sucht)
-die Verdrängung der ganzen Problematik, wodurch die Bearbeitung verhindert wird

Die Frau ist keine 16 und auch nicht grad 18 geworden, sie ist 24!!!!
Sie ist längst erwachsen und damit das Bemutterungsding, das du von deinen bisherigen Au-Pairs kennst gar nicht mehr wirklich angebracht.

Die Frau hat eine schwerwiegende Suchtproblematik u.a., die sie sogar in die Krimalität treibt und deren Tolerierbarkeit und Behandlung den Rahmen einer Gastfamilie im Ausland eindeutig sprengt.

Sie bräuchte wohl eine psychotherapeutische Behandlung in ihrem Heimatland, schon aus diesem Grund wäre es sogar besser für sie, wenn sie aus der Au-Pair Sache rausfällt. Alle Hilfeversuche nützen gar nichts wenn SIE nichts einsieht, nur verdrängt und weitermacht. Sie muss ihr Leben verändern wollen. Leider hilft zu dieser Einsicht ein harter Aufprall manchmal mehr als alle wohlwollenden Worten irgendwelcher Leute - gerade bei Suchtkranken.

Es ist nicht deine Aufgabe, dich um ihre Therapiemöglichkeiten zu kümmern. Sie hat bei euch Schaden angerichtet und damit die Vertragsbedingungen verletzt. Und wie gesagt ist sie keine Jugendliche mehr, bei der man ein Auge zudrücken könnte. Und eine weitere Chance hat sie ausserdem bereits erhalten. Die Verantwortung hat für sich hat sie selbst, sie findet in der Heimat sicher Hilfe, wenn sie WILL.

Die Au-Pair-Stelle wird das regeln und hat euch ja auch schon Ersatz angeboten. Dieses Angebot solltest du annehmen, du brauchst ja jemanden.

Wäre natürlich schön, wenn dein Mann dir bei der Sache beistehen würde, wenn du dich etwas wackelig fühlst ihr gegenüber. Weiss er eigentlich, dass sie klaut?

Ich wünsche dir viel Kraft zum konsequent sein. Denk daran, dass du ihr (und allen) mehr schadest, wenn du alles so weiterlaufen lässt.

Minotauri

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hungryheart
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Beitrag So., 08.11.2009, 15:04

Hallo ihr,
danke für eure Ideen und Sichtweisen und klaren Worte.

Meine Thera sagt das gleiche .
und mein Kopf auch.

Nur mein Gefühl spricht eine andere Sprache -schwierig.
Aber das hat wohl mit mir und meiner Geschichte zu tun...

Ich denke auch, dass es das Sinnvollste wäre, sie heimzuschicken, schiebe aber gerade das Gespräch bzw. das Anleiern der entsprechenden Maschinerie immer noch vor mir her, weil ich gerade nicht die Kraft und die Nerven habe, mich mit ihr auseinanderzusetzen - in welcher Form auch immer. ich fürchte auch ein bisschen ein Ausflippen - sie ist recht heftig...

Außerdem versucht sie gerade verzweifelt "alles richtig" zu machen und sich "wohl zu verhalten" (was aber natürlich auf die Dauer für sie so eine Belastung sein muss, dass vermutlich dann bald die Explosion folgt....)

Ich hatte jetzt, zwei -vorsichtige- Gespräche mit ihr, in denen sie sehr viel offener und zugänglicher war, als die Male zuvor. Und irgendwo mag ich sie ja auch. Und meine Kinder lieben sie heiß und innig.
Seufz.
Sie sagt, das Schlimmste für sie wäre, weggeschickt zu werden.
Ich denke, wie ihr, sie braucht professionelle Hilfe in ihrem Heimatland.

Ach man, echt schwierig.


Und so schiebe ich die Lösung weiter vor mir her.....

Auch nicht gut.
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Eve...
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Beitrag So., 08.11.2009, 16:19

Liebe Hungry!

Vorab: Ich versteh Dich. Und sie auch.
Sie sagt, das Schlimmste für sie wäre, weggeschickt zu werden.
Das macht mich dennoch fast sauer. Man könnte sagen, sie erpresst Dich damit indirekt ... Sorry, falls ich Dich damit nun wieder beunruhige, aber:

Gib bitte acht, dass Du Dir damit nicht Deine Wahlfreiheit ihr gegenüber nehmen lässt, wie Du künftig die Sache handhaben willst.

Liebe Grüße
Eve

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Minotauri
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 01:37

hungryheart hat geschrieben: Nur mein Gefühl spricht eine andere Sprache -schwierig.
Aber das hat wohl mit mir und meiner Geschichte zu tun...

Ich denke auch, dass es das Sinnvollste wäre, sie heimzuschicken, schiebe aber gerade das Gespräch bzw. das Anleiern der entsprechenden Maschinerie immer noch vor mir her, weil ich gerade nicht die Kraft und die Nerven habe, mich mit ihr auseinanderzusetzen - in welcher Form auch immer. ich fürchte auch ein bisschen ein Ausflippen - sie ist recht heftig...
Hallo hungryheart,

Wenn du nicht die Kraft hast, für diesen auch in deinen Augen richtigen Schritt, wäre es gut, wenn du dabei Hilfe hättest.
Ich meine echte, praktische Hilfe - jemand, der bei dem Gespräch dabei ist, falls sie "ausflippt".

Dein Mann wäre da schon passend, schliesslich ist es auch sein Haus, in dem sie arbeitet. Kommt der gar nicht in Frage? Auch nicht, wenn du ihn um diesen Gefallen bittest und ihm die Sache so schilderst, wie hier? Sonst irgendeine andere Person? Deine Thera? Die Au-Pair-Stelle?
hungryheart hat geschrieben:Sie sagt, das Schlimmste für sie wäre, weggeschickt zu werden.
Das Au-Pair-Verhältnis ist doch ohnehin nur für eine begrenzte Dauer. Nun würde sich die Dauer eben etwas verkürzen. Was erwartet die Frau? Sich ihr Leben lang kinderbetreuend bei irgendwelchen Familien durchzufuttern?

Ich wünsche dir Kraft und Klarsicht, hungryheart

Minotauri
Minotauri

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