ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet, weil mich gerade auch einige Dinge beschäftigen.
Zum Thema Betablocker habe ich quasi die gleichen Erfahrungen letztes Jahr gemacht. Ich bin längere Zeit arbeitslos. Letztes Jahr hatte ich zweimal eine berufliche Enttäuschung. Schlecht schlafen tue ich seit Anfang 2007. Deswegen war ich letztes Jahr bei meiner Hausärztin (Fachärztin für Allgemeinmedizin). Die hat mich dann mit Hilfe von EKG, Blutdruckmessung, Stethoskop und Blutabnahme erst mal durchgecheckt.
Dabei stellte sie dann fest, dass ich ein vergrößertes Herz und zu hohen Blutdruck, irgendwas mit 100/150, habe.
Dann hat sie mich nach meinen Schlafproblemen gefragt, d.h. sie wollte wissen was ich mache, wenn ich aufwache und nicht wieder einschlafen kann. Ich antwortete, dass ich eigentlich nichts mache.
Daraufhin verschrieb sie mir außer Blutdrucksenkenden Medikamenten auch Antidepressiva.
Ungefähr eine Woche später bekam ich nachts Todesangst, die wohl von meinem Herz ausging, d.h. aufgrund von Herzproblemen.
Am Morgen bin ich dann ins Krankenhaus gefahren: Noch gründlicherer Check mit Röntgen, Blutdruckmessung, Urin, EKG.
Der zuständige Arzt meinte dann, dass ich ab jetzt für immer Betablocker nehmen muß. Das hat mich dann erst mal fertig gemacht. 40 und Betablocker. Ich hab mir gedacht: Das kann ja wohl nicht die Lösung sein.
Dann dachte ich an einen Bekannten, der auch schon mal Betablocker nehmen mußte (mit Anfang 20!). Angerufen und dann erfahren: Er hatte auch berufliche Probleme, dann wohl Herzprobleme, dann Arzt, dann Betablocker verschrieben bekommen. Er meinte dann, dass so ein stoned-Gefühl zwar ganz nett sei, aber er wollte im Leben auch noch was erreichen. Stattdessen ist er dann auf Alkohol umgestiegen. Heute hat er keine Herzprobleme mehr. Die Lösung ist aber nicht zu empfehlen.
ABER! Sowohl bei ihm als auch bei mir interessierte die Ärzte überhaupt nicht ob wir irgendwelche Probleme haben (Privat, Beruf, Beziehungen etc.). D.h. es wurde eigentlich jeweils keine vollständige Anamnese gemacht so wie es z.B. bei guten Heilpraktikern am Anfang jeder Therapie üblich ist (keine Erfahrung, aber gehört: ca. 1-2 Stunden Gespräch bzw. Erzählung des Patienten, je nachdem).
Es gab auch keinerlei Verhaltensempfehlungen wie Entspannungsübungen, Sport, gesündere Ernährung, etc.
In meinem speziellen Falle kommt hier wohl meine strenge Erziehung mit ins Spiel, d.h. mir wurde ständig gesagt, egal was ich machte, das ich es so und so besser machen könnte, im extremen Fall, bei schlechten Noten in der Schule, wurde auch gebrüllt wegen Fehlern bei den Hausaufgaben (schon in Grundschule), geprügelt wurde auch ein paar Mal, aber nicht wegen Schule.
D.h. ich habe diese hohen Leistungsanforderungen übernommen und setze mich quasi immer selber ständig unter Druck (während meiner Studien- und Berufszeit) - man ist quasi ständig "auf der Flucht", weil man Angst hat etwas falsch zu machen. Das fördert natürlich einen ständig hohen Adrenalinpegel, der zu verengten Blutgefäßen und damit zu höherem Blutdruck führt. Das vergrößerte Herz kommt wahrscheinlich vom zu vielen vor dem PC sitzen ohne viel Bewegung (Muskeln unterstützen das Herz beim Bluttransport). Bin kein Leistungssportler
Den Zusammenhang zwischen privaten und beruflichen Problemen und meiner Erziehung habe ich erst durch die Bücher von Alice Miller ("Am Anfang war Erziehung", "Du sollst nicht merken") herausgefunden.
Empfehlen kann man speziell im Fall des Blutdrucks wahrscheinlich zuerst "Die Revolte des Körper" und "Evas Erwachen".
Der Körper/die Seele merkt sich quasi die "Misshandlung" von früher und fordert irgendwann sein Recht.
Um eine/n geeignete/n Therapeut/in zu finden, kann vielleicht diese Frageliste (9 Fragen) auf einer der Seiten von Alice Miller helfen:
http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?force=faqFAQ: Wie findet man einen guten Therapeuten?
1. Was brauche ich, um meine Notlage zu überwinden?
Sie brauchen eine einfühlsame, aufrichtige Person, die ihnen hilft, das Wissen Ihres Körpers ernst zu nehmen. Eine Person, die dasselbe bereits für sich selbst erfolgreich getan hat, weil sie die Chance hatte, die Art von Hilfe zu finden, nach der Sie suchen.