Was versteht ihr unter 'Spontaneität'?
@Rilke: Kreativität spielt sich Imo im Unbewussten ab. Bei dem Autor, der sich um 9.00 Uhr hinsetzt, vermute ich, dass er die Einfälle vorher spontan hatte, er aber eine feste Zeit einplant, in die er diese Einfälle in Texte überträgt. Die Person in deiner Beschreibung würde ich als einfach nicht unternehmenslustig bezeichnen. Damit taucht der nächste Begriff auf, der irgendwie mit "Spontanität" im Zusammenhang steht. Ich habe den Eindruck, dass der Begriff "Spontantität" von Partnerbörsen, Vermittlungen etc. auf eine bestimmte Weise gebraucht wird. Ziel ist es wohl einen bestimmten Typ von Mensch zu beschreiben. Vielleicht sollen damit die Eigenschaften impulsiv, unternehmenslustig und flexibel zusammengefasst werden.
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Mir scheint, Spontaneität heute ein Begriff zu sein, der in Mode ist und oft auch eine Anspruchshaltung an Menschen ausdrückt, sich gefälligst nicht so zu haben, kein Spielverderber zu sein, sich schnelllebig zu verhalten, ohne Bedenken das zu tun, das wahrzunehmen, was ihm die Spass- und Freizeitgesellschaft bietet, das eigenen Denken, Nachdenken auszuschalten, sich in gewissem Sinne willfährig ins vermeintlich ach so schöne bunte Leben zu stürzen.
Denn für mich ist Spontaneität das Unterlassen von Nachdenken, das sofortige Umsetzen einer Laune in Handeln, nichts Berechnen, Chancen und Risiken nicht abwägen, nicht links und rechts schauen und und und.
Ich finde Stern hat das schon gut geschrieben. Es kommt auf die Mischung, die Situationen an. Spontaneität ist per se weder gut noch schlecht. Spontan mal jemanden anzurufen, spontan ins Kino gehen, mit anderen was unternehmen, ja wohl auch spontan bei Betrachtung der Wollmäuse zu Staubtuch und Sauger zu greifen ist eher gut, aber auch nur so lange nicht diverse andere Sachen dann über den Haufen geworfen werden, Leute versetzt werden, alles andere vergessen wird. Das wäre dann rücksichtslos, gedankenlos, launisch. Die Kehrseite der Spontaneität eben.
Dass Künstler besonders spontan sind, halte ich eher für ein Klischee, eine Schublade.
Ich denke, es gibt auch genug Künstler, die sehr sehr lange ein neues Projekt planen, ja viele viele Ideen verwerfen, sein lassen, also ihr eigener Bedenkenträger sind, für die Kreativität eher ein langer Prozess des Sich-Durchringens ist.
Denn für mich ist Spontaneität das Unterlassen von Nachdenken, das sofortige Umsetzen einer Laune in Handeln, nichts Berechnen, Chancen und Risiken nicht abwägen, nicht links und rechts schauen und und und.
Ich finde Stern hat das schon gut geschrieben. Es kommt auf die Mischung, die Situationen an. Spontaneität ist per se weder gut noch schlecht. Spontan mal jemanden anzurufen, spontan ins Kino gehen, mit anderen was unternehmen, ja wohl auch spontan bei Betrachtung der Wollmäuse zu Staubtuch und Sauger zu greifen ist eher gut, aber auch nur so lange nicht diverse andere Sachen dann über den Haufen geworfen werden, Leute versetzt werden, alles andere vergessen wird. Das wäre dann rücksichtslos, gedankenlos, launisch. Die Kehrseite der Spontaneität eben.
Dass Künstler besonders spontan sind, halte ich eher für ein Klischee, eine Schublade.
Ich denke, es gibt auch genug Künstler, die sehr sehr lange ein neues Projekt planen, ja viele viele Ideen verwerfen, sein lassen, also ihr eigener Bedenkenträger sind, für die Kreativität eher ein langer Prozess des Sich-Durchringens ist.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Mmh, und manch ein Unspontaner könnte daraus folgern: Sei spontan!hawi hat geschrieben:Mir scheint, Spontaneität heute ein Begriff zu sein, der in Mode ist und oft auch eine Anspruchshaltung an Menschen ausdrückt, sich gefälligst nicht so zu haben, kein Spielverderber zu sein, sich schnelllebig zu verhalten....
Das wiederum ist eine schöne Paradoxie:
Die so genannte „Sei spontan!“-Paradoxie ist eine allen formallogischen Anforderungen entsprechende Paradoxie, denn auf Befehl etwas spontan zu tun, ist ebenso unmöglich, wie etwas vorsätzlich zu vergessen. Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein
Vielleicht sollte man sich also einfach nehmen, wie man ist?
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
kein Übermaß an Wissen,
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