Angst vor Krebs! Hypochondrie?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 17:13

Du solltest mal einen Psychiater aufsuchen. Evtl könnten dir überbrückungsweise auch Antidepressiva weiterhelfen, bis du eine Therapie gefunden hast die wirkt. Evtl kannst du auch mal einen 6 wöchigen Aufenthalt in einer psychotherapeutischen Klinik machen, wo das therapier wird. Evtl ist das ein Ausgangspunkt, das könntest du mit dem Psychiater besprechen.

Das ist was aus der Ecke Angststörung/Zwangsgedanken. Das ist einfach eine psychische Krankheit, nix schlimmes. Und man kann da mit ziemlicher Sicherheit auch was dagegen machen, wenn du die geeignete Therapie findest.

Mit Krebs selbst hat das nix zu tun, weil du kannst ja zB statt an Krebs zu sterben genauso gut von einem Auto überfahren werden und daran sterben. Aber du nimmst vermutlich ohne irgendwelche überzogenen Ängste am Strassenverkehr teil, obwohl das auch gefährlich ist, oder?

Also such dir einen kompetenten Psychiater deines Vertrauens und geh die Sache an!

Psychopath bist du deshalb überhaupt nicht. Es ist einfach eine Krankheit. Genau wie verstauchtes Sprunggelenk, eine Gehirnerschütterung oder eine Allergie. Nix, wofür man sich schämen müsste.

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ENA
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 18:28

Liebe Arta,

wollte ich Dir nur kurz rückmelden:

Ich finde, Du hast Pokerface eine wunderbare, einfühlsame, verständnisvolle und Mut machende Antwort geschrieben,... deren Botschaft ich noch dazu vollkommend unterstreichen kann!...

Also wie getippt: Ein toller Beitrag !

Viele Grüße, ENA!

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Sterbender_Schwan
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Beitrag Di., 01.09.2009, 20:31

Hypochonder würde ich jetzt nicht wirklich sagen..
Darf ich den Sterbenden Schwan vorstellen?
Also ich heiße Schwan und habe mich (2007 glaub ich) hier im Forum angemeldet.
Und jetzt rate mal, warum ich ausgerechnet Sterbender Schwan heiße?
Richtig! Willkommen im Club meister
Ich habe damals wegen jedem Pups beim Doc gehangen weil ich immer gemeint habe, dass ich tod krank bin und jedes "Symptom" als Fatal empfunden habe und dachte, so jedem moment könntest du den Löffel abgeben.

Klar..

Zur Erläuterung: Mein Stiefopa ist damals gestorben (Wasser in der Lunge / asthma)
Dann hatte ein Bekannter von meinen Eltern bei uns zu Hause einen Herzinfarkt
Dann ist meine Oma kurz darauf gestorben (Operation eines Magengeschwürs)

Ja dann habe ich einige tage darauf einen Kaugummi gemampft und hab eine Blase darauf gemacht, diese hab ich aufgeblasen in den mund genommen und versehentlich geschluckt, dann habe ich Panik gekriegt und seit da an habe ich jeden tag Todesangst gehabt, ich könnte sterben. (Und so eine Panikatacke deluxe ist schon was gemütliches, wenn sich sogar dein körper verkrampft vor hyperventilieren)

Dann hat mir der Arzt ein starkes Beruhigungsmittel gegeben und dann musste ich mit einer Psychopharmaka therapie beginnen.

Das habe ich ca. 1 - 1 1/2 Jahre gemacht und dann bekam ich diese Ängste weg.

Leider hat sich das wieder geändert, da ich vor einigen wochen herausgefunden habe, dass mich mein arzt schon seit einem halben jahr falsch bzw. gar nicht untersucht hat und daraus hat sich eine komplett magenendzündung (Pangastritis) mit Heliobacter bakterien entwickelt. Mein arzt hat mir immer falsche medikamente gegeben und dann hat meine Magenschleimhaut ständig geblutet.

Und ab jetzt muss ich mich momentan mit Xanor rum ärgern (Beruhigugnsmittel) dass ich nicht wieder beim arzt anrufen muss, nur weil es in meinem bauch mal kurz stark gestochen hat, als wäre was gerissen.

Man legt einfach während dieser Phase die aufmerksamkeit zu stark auf den Körper. Dass ich irgend was noch im darm habe, das mir weh tut ist klar nur man sollte sich darüber im klaren sein, dass man den "schmerzen" keine Beachtung schenkt und nicht immer auf der gleichen stelle rumdrückt, sonst können wirklcihe schmerzen draus resultieren und man hat noch mehr angst.

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Sterbender_Schwan
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Beitrag Di., 01.09.2009, 20:32

... 2. Teil ...
Probier mal folgendes. ich denke (aus eigener erfahrung und nach den befunden deiner ärzte) dass du gesund bist (und in diesem Fall denke ich , dass ich recht habe, weil ich genau am gleichen Problem gerade in diesem moment leide wie du).

Nimm deine Hand und taste dich am körper ab..
Da findest du dinge, die du sofort als Krebs "diagnostizieren" könntest. Nur dass es normal ist. Oder falls du auch andere ängste hast, dann kannst du auch folgendes Probieren:
Leg dich auf dein Bett. Ganz flach und arme und beine etwas vom körper entfernt (also die arme und beine dürfen den körper nicht berühren und auch keine Decke oä sollte drauf liegen).

Jetzt atme tief ein und aus und dann versuch dich zu entspannen (ruhiger atem und den kopf versuchen frei zu bekommen).

Dann richte deine Aufmerksamkeit auf deinen körper. auf dein Herz, deine Atmung und sogar auf die Verdauung (wenn du gut bist, spürst du sogar die perestaltik in deinem Darm)

Da könnte man so vieles finden, was "Kaputt" sein könte nur, dass du völlig gesund bist. Du solltest vielleicht nicht so viel auf deinen Körper aufpassen. Wenn du die "sensationen" - also die angeblichen "symptome" ignorierst, dann verschwinden sie und du bist entspannter.

Ich schätze wenn die Ängste so akut sind, wie du sie beschreibst, solltest du einen Psychologen aufsuchen und ggf. einen Psychiater für die Medikamentöse behandlung.

Glaub mir es ist möglich, das Leben wieder zu geniesen nur du musst aufpassen wegen der Rückfälligkeit, die in solchen sachen sehr hoch ist. Und ich rede nicht als aussenstehender, sondern als jemand, der diese "Störung" bereits mitgemacht hat, bekämpft hat und gerade im 2. anlauf steckt, die Krankheit (psychisch) zu bekämpfen!

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Ich weiß, dass du in deinem "Zwang könnte man es nennen" dich nie mit einer antwort "Du hast ein psychosomatisches Problem" zufrieden gibst, weil du innerlich weißt, dass du krank bist. Doch der gedanke, dass du krank bist ist mehr oder weniger eine zwangsstörung. du musst immer vom schlimmsten ausgehen, weil du durch die Erfahrungen mitgekriegt hast, dass du krank bist. Du hast nur angst davor, du könntest eine Krankheit haben, die niemand erkennt bist es zu spät ist aber merk dir bitte eines: Du bist nicht derjenige, der krank ist. In deinem Fall war es jemand anderes. und wenn dir was fehlt, dann werden die Ärzte ihr bestes tun um dir zu helfen. Eine 100%ige sicherheit gibt es nie aber was ist schlimmer?
Das ganze Leben lang angst zu haben krank zu sein, oder das leben geniesen. Ich glaube mit der 2. version wäre für dich am gesündesten.

Versuch mal darüber nachzudenken, wovor du wirklich angst hast, dann kannst du dir am besten selber helfen, und wenn es doch nicht geht, dann hol dir professionelle hilfe. Geh am besten zuerst zu deinem Hausarzt und sprich mit ihm. VIelleicht genügen bei dir einfache beruhigungstabletten, dann kann er dir sicher sagen, was am besten für dein problem ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Bekämpfen deiner Ängste!

Liebe grüße,

Leidensgenosse Sterbender Schwan!

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Pyramus
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Beitrag Fr., 18.09.2009, 09:14

Ich kenne das auch. Vor allem bei Kopfschmerzen denkt man oft daran. Was man auf jeden Fall aber vermeiden sollte, ist ständig von einem Arzt zum anderen zu laufen. Da kann sich ja gar keine Arzt-Patienten-Beziehung aufbauen. Ich würde mit einem netten Arzt der Verständnis dafür aufbringt und Hypochondrie nicht als harmlos abtut, ganz offen darüber sprechen.
Vor allem im Kopfbereich erhöht man ja durch häufige Computertomographien sogar das Risiko an Hirntumoren zu erkranken, die Strahlenbelastung ist ja nicht gerade gering.

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Rezna
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Beitrag Fr., 18.09.2009, 10:26

Angst vor dem Gesund sein. Vor dem freien ins Leben schreiten und Verantwortung übernehmen.

Am Sterben können wir nichts rütteln. Das ist Faktum. Bis dahin ist Leben. Und das will gelebt werden. Mit oder ohne Krankheit, das sucht man sich nicht aus. Dennoch ist es Leben.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Pyramus
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Beiträge: 11

Beitrag Fr., 18.09.2009, 11:41

Carpe diem ist der Schlüssel.

Bzw. auf deutsch das betreffende Gedicht von Horaz:
Frag nicht (denn Wissen ist ein Frevel ), welches Ende die Götter mir, welches sie dir, Leukonoe, zugedacht haben, und lass die Finger von babylonischer Astrologie! Wie viel besser doch, was immer sein mag, zu ertragen! Ob Jupiter noch viele Winter uns zugeteilt hat oder den letzten, der jetzt an entgegenstehenden Klippen das Tyrrhenische Meer bricht – lebe mit Verstand, kläre den Wein und beschränke ferne Hoffnung auf kurze Dauer! Noch während wir reden, ist die missgünstige Zeit schon entflohen: Nutze den Tag, und glaube so wenig wie möglich an den nächsten!

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Sterbender_Schwan
Helferlein
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Beiträge: 71

Beitrag Mi., 23.09.2009, 14:05

Ach übrigens: Das was du hast nennt sich nicht Hypochondrie sondern eine
- Karzinophobie http://de.wikipedia.org/wiki/Karzinophobie )
- gemischt mit etwas Cyberchondrie ( http://de.wikipedia.org/wiki/Cyberchondrie )

und fang bitte nicht an mit dem Ärzte hopping an! ( http://de.wikipedia.org/wiki/Doctor_hopping )

Lg Schwan

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landschaft
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 4

Beitrag Fr., 22.04.2011, 20:54

Hallo!

Ich schreibe, da mich momentan volle Ängste plagen und ich nicht mehr weiter weiß.
Ich werde heuer 22 und leide seit meiner Kindheit an psychosomatischen Beschwerden. Nun bin ich durch ein Buch und durch Artikel darauf gestoßen, dass psychisches Leiden der Auslöser für alle Krankheiten, z.B. Krebserkrankung ist.
Als ich jünger war, hat meine Mama mich immer getröstet und gesagt, dass ich noch jung bin und mich so halbwegs gesund ernähre und schon nichts passieren wird. Ich habe so gut es ging darauf vertraut und es ist auch nichts passiert.
Nun habe ich solche Angst, da ich das gelesen habe und ich schon so lange an psychosomatischen Beschwerden leide. Weiters habe ich auch gelesen, dass Gedanken sich verwirklichen und auch das macht mir Angst, da ich derzeit denke, dass ich Streukrebs bekommen werde. Was mache ich, wenn sich meine Gedanken verwirklichen?
Ich denke mir, dass ich nun an Krebs erkranken werde und nicht mehr lange leben werde und ich habe Angst und bin traurig.
Ich weiss nicht, was ich tun soll und bin einfach traurig, weil ich denke, dass ich mir durch mein psychisches Leiden meine Zukunft verbaut habe und ich nun sterben werde.

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sofa-held
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Beiträge: 2305

Beitrag Fr., 22.04.2011, 21:03

Hallo Sisosa!
Willkommen hier!
So ein Blödsinn. Wenn ich das schon höre, dass man an allen Krankheiten selber schuld sein soll. So ein christliches Schuld - und Sühne -Denken. "Wenn ich Krebs bekomme, bin ich selber schuld, weil ich Angst und negative Gedanken hatte." Vergiß es. Das stimmt so nicht und macht dich nur noch ängstlicher.
Und du stirbst ganz sicher nicht an deinen psychischen Problemen, da wär ich schon längst tot.
Kopf hoch und hör nicht auf den Blödsinn! Und erzähl vielleicht mal, was dich wirklich quält.
LG sofa.

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lamedia
Forums-Gruftie
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Beiträge: 717

Beitrag Fr., 22.04.2011, 21:08

Ohje, was war das denn für ein unseriöses Buch?

Die These einer sogenannten "Krebspersönlichkeit" ist nicht belegt.
Schau mal unter: http://www.krebsinformationsdienst.de/l ... risiko.php
Im Gegenteil geht man davon aus, dass die psychischen Beschwerden Folge, aber nicht Ursache von Krebserkrankungen sein können. Das heißt, Krebs kann zu Depressionen führen, was aber nicht heißt, dass Depressionen Ursache von Krebs sind.

Eine gute Selbstfürsorge mit gesunder Ernährung, Bewegung, Freunden etc. ist schon mal sehr viel, was Du tun kannst! Dann normal auf dich achten, zur gynäkologischen Krebsvorsorge gehen. Wenn Du psychosomatische Beschwerden hast, wirst Du sicher sogar mehr ärztliche Kontakte haben als andere und bist auch hier sehr sicher.

Also, versuch das zu vergessen mit den psychischen Ursachen.
Und rede vielleicht auch mit anderen über Deine Ängste. Machst Du denn Therapie?

lg,
lamedia

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Darkday
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 07:02

Hallo Sisosa,
Ich kann deine Ängste ein Stück weit nachvollziehen, aber wenn man sich an medizinische und seriöse Studien hält, so gibt es da keinen Zusammenhang. Machst du denn eine Psychotherapie?
Aus eigener erfahrung kann ich dir versichern das man echte Erkrankungen nicht durch psychosomatische Beschwerden verursacht. Ich bezeichne meine vielfältigen körperlichen Beschwerden (auch gegenüber anderen und Ärzten) schon seid über zehn Jahren liebevoll als Wanderkrebs, oder auch schonmal seelenkrebs. Dadurch wird weder etwas besser noch schlechter, denn trotz aller Beschwerden bin ich sowas von kerngesund!! Und wenn man so geplagt ist mit somatischen Beschwerden geht man nun ja auch häufiger zum Arzt, Vorsorge etc. Dei bleibt keine Krankheit unentdeckt
P.S. Schmeiß das blöder Buch weg! Totaler Quatsch!

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landschaft
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 4

Beitrag So., 24.04.2011, 20:55

Hallo darkday, lamedia und sofa-held!

Danke für eure Antworten. Es ist ein Stück weit beruhigend auch solche Berichte zu lesen.
sofa-held hat geschrieben:Und erzähl vielleicht mal, was dich wirklich quält.
Ich hatte und habe noch immer einen strengen Vater und das Familienleben war von Kindheit an eher nicht harmonisch. Ich musste immer stark sein, um meinen eigenen Weg gehen zu können und ich empfand oft enormen Leistungsdruck und damit verbunden Stress und verdrängte Angst. Nun hat mich die verdrängte Angst eingeholt und sie macht sich bemerkbar.
lamedia hat geschrieben:Machst Du denn Therapie?
Darkday hat geschrieben:Machst du denn eine Psychotherapie?
Ich bin zur Zeit bei einer Psychologin, möchte jedoch eine kostenlose Therapeutin suchen, wo ich wöchentlich hingehen kann.


Lieber Gruß
Sisosa

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Darkday
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Beiträge: 28

Beitrag Mo., 25.04.2011, 05:45

Dann bist du ja auf dem richtigen weg und weißt schon ein Bißchen womit es zusammenhängt. Wenn deine Seele die Aufmerksamkeit bekommt, die sie nötig hat, dann werden die körperlichen Symptome immer weniger, bzw. Dein Focus verschiebt sich wieder. Kenne das auch von mir selber, habe echt schon die tollsten Symptome erlebt, aber auch witziges damit. In einer Phase wo ich so extrem überzeugt war ich müsse sterben, bin ich grundsätzlich mit Klamotten duschen gegangen, weil ich nicht wollte, das man mich tot und auch noch nackt findet... Ich könnte mich darüber heute tot lachen!!! Hab auch ein tolles Buch über Hypochondrie gelesen. Für den nichtkenner klingt es überspitzt, ist aber ziemlich nah an der Realität, es geht um den Tagesablauf eines Hypochonders, ich konnte darüber sehr gut lachen und es hat mir persönlich immer sehr geholfen. Klar habe ich gelitten, aber es auch mit Humor zu betrachten hat mir auch manchmal etwas Abstand dazu verschafft.


Widow
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Beitrag Mo., 25.04.2011, 13:16

Liebe Sisosa,

die andere Seite der Medaille (hat ja alles immer mindestens zwei ...):
Kannst Du Dir vorstellen, dass solche "Thesen" über die Krebsentstehung, wie Du sie hier vertreten hast, Menschen, die an Krebs erkrankt sind, evtl. unter ziemlichen Druck setzen, wenn nicht sogar verletzen können, denn ihr Tenor lautet ja: "Selbst Schuld! Hättest du das allwaltende gesellschaftliche Prinzip des >positiven Denkens< (mittlerweile wohl um jeden, jeden!, Preis ...) beherzigt, wärest du jetzt nicht krebskrank ... Schau dir die andern an, die sind's ja auch nicht!"?

Übrigens mögen auch manche Hinterbliebene von Krebstoten solche "Thesen" über die Krankheit als Schlag ins Gesicht auffassen ... (Keine Sorge: Ich weiß aus eigener Erfahrung und durch etliche Studien, dass solche "Thesen" nicht zutreffen, fühle mich also keineswegs verletzt.)

Dass Hypochondrie ihrerseits eine Krankheit oder psychische Störung (? wohl eine Frage der Definition) darstellt und die Betroffenen einem hohen Leidensdruck aussetzt, ist mir klar (wenn ich auch zugeben muss, dass ich mir das immer wieder klar machen muss, denn manches Symptom dieser Krankheit oder Störung erscheint auf den ersten, naiven Blick doch mitunter recht lustig, wie z.B. das bekleidete Duschen, von dem hier die Rede war). Umso bewundernswerter finde ich es, wenn es jemandem, der selbst betroffen ist wie Darkday, gelingt, es manchmal auch mit Humor zu nehmen, Hut ab!

Einen lieben Gruß,
Widow

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