Das Einzige was wir fürchten ist 'Unglücklichsein'

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hawi
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Beitrag Sa., 19.09.2009, 10:47

Hallo,

nein, ich bin überhaupt nicht spirituell veranlagt, von so etwas überzeugt! Trotzdem, mein Denken passt noch am ehesten zu dem Zitat von Gärtnerin.

Jeweils kleine Stückchen sind für mich zwar in fast jedem Beitrag richtig, aber so eingebettet, dass ich eigentlich keine der bisherigen Aussagen für mich bejahen kann.

Schon die Threadrichtung führt für mich eher in die Irre.

Glück, Unglück, Furcht, lässt es sich in solchen Kategorien leben, bewusst leben, aktuell hier und jetzt? Denn das möchte ich soweit es geht, davon möchte ich so viel wie möglich haben, wahrnehmen. Meine schönsten Lebensmomente haben - soweit ich das sehe - mit den Begriffen Glück, Unglück oder gar Furcht nichts zu tun. Auch nicht mit meinem Wollen. Solche Momente, von denen ich gerne mehr hätte, sind schon schwer zu beschreiben. Sie haben was selbstvergessenes und doch sehr präsentes. Momente, in denen die Zeit still zu stehen scheint, keine Rolle spielt, es weder Zukunft noch Vergangenheit gibt, eigentlich gar kein richtiges Denken, keine Kategorien.
Ich würde sie als Höchstmass an Ausgeglichenheit, mit mir und der Welt im Reinen, bezeichnen. Schwebezustände in denen ich völlig selbst bin, mich aufgehoben fühle, nur bin.

Diese Momente lassen sich nicht anstreben, bewusst herbeiführen. Aber nach meiner Überzeugung kann ich sie nur dann haben, wenn meine innere Einstellung sie zulässt.
Für mich heißt das, soweit mir irgend möglich, mich auf Aktuelles einzulassen, mein typisches Grübeln, Berechnen, Abwägen zu lassen, nur das Ziel zu haben, selbst zu sein, möglichst unbeschwert, frei von allem möglichen. Ich glaube, das was ich möchte, lässt sich so am ehesten erreichen, leben.
Einfach Sein, das ist überhaupt nicht einfach, hat selbst schon was paradoxes, weil das Wollen, das Streben nach einem Ziel mich vom gewünschten Zustand, gewünschten Sein, Leben, abbringt.

Meine Gefühle, mein Streben, meine Gedanken, all das macht mich ja als Mensch ohnehin aus. Aus oder Anschalten kann ich mich nicht, weder ganz noch zum Teil.
Meine Ziele, mein Streben, meine Überzeugungen, meine subjektive Zukunft abgeleitet aus der Vergangenheit. Beeinflusst bin ich durch sie ohnehin, all das ist ja Teil von mir.
Nur, je mehr ich die Gegenwart so wahrnehme, desto verstellter, blinder, bin ich nach meiner Überzeugung. Ich blende einfach zuviel aus, nehme Aktuelles zu wenig wahr, lasse mich auf zu vieles nicht ein.

Ist sicherlich ein gefährliches Beispiel, aber gerade deshalb: Entwurf lehnt ONS ab, hat dazu eine Überzeugung! OK. Diese Überzeugung teile ich, hatte auch deshalb noch nie einen. Aber mittlerweile versuche ich, dass mich so ein Gedanke, so eine Überzeugung nicht lenkt, dass ich Situationen ohne dieses vorherige Urteil wahrnehme und mich aktuell, nicht schon vorweg entscheide. Muss jede Einmaligkeit in dem Bereich ein Gebrauchen sein? Ich weiß es nicht, hoffe, ich sehe in dem Moment, in dem sich die Frage stellt, ob es so ist oder nicht!

Und so geht es mit vielem. Vieles an (angenehmer) Gegenwart läuft an uns vorbei weil, uns Vergangenheit, unser Streben nach ganz bestimmter Zukunft uns im Weg ist.

Aktuelles Unglück ist nicht so toll! Aktuelles Glück? Gut wer es bewusst und ohne allzu viel Zukunftsgedanken annehmen kann, leben kann.
Beides kommt und geht, ist meist flüchtig. Klar sind wir für den Rahmen verantwortlich, haben wir Einfluss, aber wir übernehmen uns, erreichen allein negative Gefühle, wenn wir unser Leben danach ausrichten, unser Handeln, unser Denken.

Deshalb: Nein, ich fürchte mich nicht einzig vor dem Unglücklichsein. Ein wenig fürchte ich mich vielleicht sogar vor dem Glücklich Sein, einfach weil ich meine, wenn ich Glück grad habe, dann wäre ich schnell dabei, es festhalten zu wollen, hätte Furcht, es zu verlieren.

hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Innere_Freiheit
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Beitrag So., 20.09.2009, 22:36

Hallo Selene,

zum Buddhismus selbst kann ich nicht viel sagen. Hat mich nie angezogen, weil ich diese Sichtweise sehr schnell als lebensfeindlich eingestuft habe.
Selene hat geschrieben:Gefühle als etwas vom Ich Abgespaltenes spricht: Man hat ein Gefühl, man hält sich daran fest wie an einem Gegenstand bzw. man soll es loslassen wie einen Stein. Aber Du sprichst andererseits vom Unglücklichsein. Und auch ich würde sagen: Ich habe kein Gefühl, sondern einen Computer und ein Fahrrad, aber ich fühle. Wie kann ich etwas, das ich bin, loslassen?
Ich denke, dies wird von verschiedenen Psychotherapiemethoden sehr unterschiedlich gesehen..... Ich versuche, mir das herauszusuchen, was mir entspricht - und dazu auch noch funktioniert. Dies heißt nicht, dass andere Sichtweisen nicht funktionieren.

Jedenfalls habe ich schon von verschiedenen Seiten (und verschiedenen Methoden wie "Focusing", "Körperzentrierte Herzensarbeit", Transformationstherapie", sowie Bücher von Ruediger Schache) her gelernt, dass man sich mit Gefühlen identifizieren und desidentifizieren kann.... und dass es wichtig ist, die richtige Distanz zu einem Gefühle zu haben, wenn man es "heilen", "zulassen", "zu Ende fühlen" will.
Man kann innerlich einen Schritt nach hinten gehen ... in den inneren Beobachter gehen..... und das Gefühl aus dieser Perspektive wahrnehmen.
Dann kann man innerlich etwas nach vorn gehen.... und praktisch fühlen, wie es sich anfühlt, dieses Gefühl in seinem Körper zu haben.
Und man kann ganz in das Gefühl hineingehen... und schauen, wie es sich selbst fühlt, wie es sich von innen her anfühlt.... und dabei doch noch ein kleines Bisschen im Bewusstsein bleiben... um nicht total von dem Gefühl überwältigt zu werden. -
Wichtig ist es, die richtige Nähe-und-Distanz zum Gefühl zu haben. Sich (vielleicht nach Jahrzehnten der Abwehr) endlich einmal darauf einlassen zu können... aber doch soviel Distanz zu haben, um nicht von ihm überwältigt zu werden. - Ich weiß nicht, ob man dies "Gefühle-abspalten" nennen kann? Für mich ist es ein bewusstes Umgehen mit Gefühlen!
Und ich bin für mein Verständnis genausowenig ein Vorübergehendes Gefühl, wie ich mein derzeit ausgeübten Beruf bin. Ich bin viel mehr als das alles.

[hr][/hr]

Aber mit diesem Thread hier wollte ich eigentlich auf einen ganz anderer Ansatz hinaus (der dem Obigen vielleicht sogar widerspricht):
Bruce Di Marsico, der Begründer der Optionsmethode stellte fest, dass wir tatsächlich nur deshalb Unglücklich sind, weil wir auf unbewusster Ebene, meinen, wir müssten, oder sollten in solch einer Situation so-und-so fühlen, das wäre angesagt, das wäre normal..... und vor allem Vorteilhaft. - Doch es geht laut Bruce Di Marsico ja nicht darum, nun nicht mehr unglücklich sein zu sollen, Gefühle unterdrücken zu sollen...... sondern... man kann seine Gefühle mit Hilfe des Optionsdialog.... mit Hilfe ganz bestimmter Fragen untersuchen..... und somit die Gründe finden, warum man in einer bestimmten Situation tatsächlich unglücklich ist....... um dann zu untersuchen, ob die in der gegebenen Situation tatsächlich nötig ist....

Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, habe damit jedoch bisher nur einige meiner Lebensthemen bearbeitet... gerade soviel, dass ich an das Funktionieren dieser Methode glaube.... jedoch habe ich noch viele meiner Lebensthemen vor mir....
Hier in diesem Thread möchte ich vor allem über mein Verständnis dieser Methode immer wieder schreiben.
(Wer sofort mehr über diese Methode erfahren will, möge einfach nach "Optionsdialog" googeln.)

Liebe Grüße

Innere Freiheit
Zuletzt geändert von Innere_Freiheit am So., 20.09.2009, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Innere_Freiheit
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Beitrag So., 20.09.2009, 23:01

Hallo hawi

Ich denke es ist wichtig, den Unterschied zwischen Glück-haben (z.B.: beruflichen Erfolg, Lottogewinn) und Glücklich-Sein (ein Gefühl) zu unterscheiden. Ich rede immer vom Glücklich-Sein, war mir bei deinem Text jedoch nicht immer sicher, was du meinst.

hawi hat geschrieben:Glück, Unglück, Furcht, lässt es sich in solchen Kategorien leben, bewusst leben, aktuell hier und jetzt?
Glücksein, Unglücklichsein, Furcht können wir immer nur im Hier-und-Jetzt fühlen!

hawi hat geschrieben:Meine schönsten Lebensmomente haben - soweit ich das sehe - mit den Begriffen Glück, Unglück oder gar Furcht nichts zu tun. Auch nicht mit meinem Wollen. Solche Momente, von denen ich gerne mehr hätte, sind schon schwer zu beschreiben. Sie haben was selbstvergessenes und doch sehr präsentes. Momente, in denen die Zeit still zu stehen scheint, keine Rolle spielt, es weder Zukunft noch Vergangenheit gibt, eigentlich gar kein richtiges Denken, keine Kategorien.
Ich würde sie als Höchstmass an Ausgeglichenheit, mit mir und der Welt im Reinen, bezeichnen. Schwebezustände in denen ich völlig selbst bin, mich aufgehoben fühle, nur bin.
Und alles was du hier aufführst ist deine persönliche Art und Weise, Glücklichsein zu definieren. Glücklichsein kann für jeden etwas anderes sein. Es ist einfach das, was wir gerne fühlen mögen.

hawi hat geschrieben:Deshalb: Nein, ich fürchte mich nicht einzig vor dem Unglücklichsein. Ein wenig fürchte ich mich vielleicht sogar vor dem Glücklich Sein, einfach weil ich meine, wenn ich Glück grad habe, dann wäre ich schnell dabei, es festhalten zu wollen, hätte Furcht, es zu verlieren.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann möchtest du also in der Gegenwart auf das Glücklichsein verzichten,
weil du befürchtest, Glücklichsein könnte zu Festhalten und zu Verlust führen - und somit in der Zukunft zu Unglücklichsein führen???



Liebe Grüße

Innere Freiheit

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 23.09.2009, 22:42

Hallo,

ich möchte heute das Buch "Joywords: An Invitation to Happiness Through an Introduction to the Option Method" von Frank Mosca besprechen.

In diesem Buch wird eine Selbsthilfe-Form des Optionsdialog vorgestellt, mit dessen Hilfe jeder seine eigenen Gründe für sein Unglücklichsein herausfinden und untersuchen kann.

Außerdem wird auf verschiedene Gründe eingegangen, weswegen jemand unglückliche Gefühle wählt. Außerdem gibt es viele Fallbeispiele, in welchen Klienten von Frank Mosca durch ihre inneren Glaubenssätze begleitet werden.

Ein Beispiel aus dem Buch möchte ich hier aus dem Gedächtnis heraus erzählen. Es ist gar nicht so sehr ein typischer Optionsdialog, zeigt jedoch, dass Glücklichsein selbst in den schlimmsten Lebensumständen möglich ist:
  • Frank Mosca, der in New York lebt, erhielt einen Anruf von einer Frau mit osteuropäischem Akzent. Diese Frau sagte, sie hätte von einem Verwandten gehört, dass er Menschen helfen kann, glücklich zu sein. (Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass dieser Verwandte einmal ein Seminar bei Frank Mosca besuchte.) Diese Frau sagte, sie wäre im Flughafen und würde in 30 Minuten das Land verlassen und hätte auch nicht das Geld ihn zu bezahlen, und ob er bereit wäre, ihr trotzdem zu Helfen.

    Frank Mosca willigte nach kurzem Überlegen ein, in dieser kurzen Zeit das Mögliche zu versuchen:

    Er sagte zunächst: "Ich arbeite normalerweise nicht auf diese Art und Weise, aber aufgrund unserer knappen Zeit frage ich Sie ganz direkt: 'Möchten Sie wirklich glücklich sein?'"
    Die Frau antworte: "Ja, von ganzem Herzen."
    Frank Mosca bat sie nun, zu erzählen, worüber Sie unglücklich wäre. Sie sagte, sie könnte Tage lang darüber erzählen - und sie einigten sich, aufgrund der kurzen Zeit auf die absolute Kurzversion.

    Die Frau erzählte, dass sie Opfer des Holocaust sei. Ihre Eltern und Geschwister sind umgekommen, sie hat als einzige überlebt. Doch danach wäre ihr Leben nicht besser gewesen. Sie heiratete einen Mann der ebenfalls ein Holocaust-Opfer war, doch dieser Mann lebte, wie sie sagte, wie ein Stein. Nun war dieser Ehemann vor kurzem gestorben und sie merkte mehr und mehr, wie sehr auch sie 'wie ein Stein' lebte.

    Frank Mosca fragte sie: "Was daran ist für Sie ein Grund, unglücklich zu sein?"
    Sie reagierte verwirrt und war auch etwas empört über diese Frage. Frank Mosca sagte: "Wenn ich sie richtig verstanden haben möchten Sie aus ganzen Herzen glücklich sein".
    Sie bejahte.

    Frank Mosca: "Dann möchte ich sie nochmals fragen: 'Was daran ist für Sie ein Grund, unglücklich zu sein'".
    Die Frau immer noch etwas verwirrt: "Was ist mit den vielen Toten?"

    Frank Mosca: "Wenn ich Sie richtig verstehe dann wollen Sie also Unglücklich sein, weil Ihr Glücklichsein eine Beleidigung für die Toten wäre?"

    Die Frau war immer noch sehr verwirrt und fragte: "Aber was ist mit Gott, kann Gott wollen dass ich trotz allem Glücklich bin."
    Frank Mosca: "Glauben Sie, dass Gott möchte, dass Sie Unglücklich sind?"
    Sie verneinte... und kurze Zeit später merkte Sie, wie sie plötzlich Glücklich war!

    Dann folgte noch eine kurze Dialogsequenz, in welcher es darum ging, ob das Glücklichsein nicht wieder verschwinden wird....


Ich muss dazu sagen, dass dieses Buch, im Gegensatz zu anderen Büchern zu diesem Thema, am Schwierigsten zu lesen ist!

Liebe Grüße

Innere Freiheit

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 24.09.2009, 23:46


  • Blessed are those who know they are happy.
    Happy are those who know they are blessed.
    To be blessed is to have the right to be happy.
    To be born is to be allowed to be happy.
    To know you are allowed to be happy is to be blessed.
    • [von Bruce Di Marsico,
      zitiert aus "The Guru Next Door: A Teachers Legacy"
      von Wendy Dolber (Verlag: Dialogues in Self Discovery).]

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Beitrag Fr., 25.09.2009, 14:21

Weiteres gutes Buch zum Thema:

"The Guru Next Door: A Teachers Legacy"
von Wendy Dolber (Verlag: Dialogues in Self Discovery)

In diesem englischsprachigen Buch werden die ersten 20 Lebensjahre einer jungen Frau erzählt: Wie sich ihre Eltern trennten, und sie bei ihrer depressiven, angst-geplagten Mutter und ihrer herzlosen Oma aufwuchs.... und natürlich auch glücklichere Begegnungen mit Freundinnen und Freunden...
Ein großer Lichtblick in ihrem Leben war ein Nachbar, welcher als Psychotherapeut arbeitete und darauf spezialisiert zu sein schien, Menschen zu ihrem eigenen Glücklich zu verhelfen.
Schließlich wurde dieser Nachbar schwer krank.....

Diese Geschichte ist, was das Leben der Annie entspricht, Fiktion - gleichzeitig werden jedoch, in Form des Nachbarn, verschiedene Stationen im Leben und Wirken von Bruce Di Marsico erzählt, dem Begründer der Optionsmethode bzw. des Optionsdialogs.

Insgesamt eine sehr liebenswert erzählte Geschichte.....
und ein Buch, welches tiefen Einblick in die Mechanismen die Glücklichseins liefert.

Innere Freiheit

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Beitrag Di., 29.09.2009, 19:44


  • Love is not something you beam at someone like a searchlight.
    It is being happy and knowing that you are naturally loving
    by doing whatever you want -
    knowing that you will give them whatever you want (no more, no less)
    without fear of not being loving enough.
    • [von Bruce Di Marsico,
      zitiert aus "The Guru Next Door: A Teachers Legacy"
      von Wendy Dolber (Verlag: Dialogues in Self Discovery).]

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Beitrag Mi., 30.09.2009, 23:18

  • Unglücklichsein setzt den Glauben an einen Grund für das Unglücklichsein voraus.

    Wenn du in jeder Situation diesen Grund untersuchst
    und feststellst, dass es nie einen Grund gibt
    dann kannst du weiterhin bestimmte Dinge lieben
    und bestimmte Dinge hassen,
    aber du kannst dann nicht mehr darüber Unglücklich sein!

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Gärtnerin
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Beitrag Do., 01.10.2009, 17:51

Aus dem Buch "Angst, Wut und Schmerz. Eine Expedition zu den verflixten Gründen" von Franz Simon:

"Freude und Schmerz sind nur zwei verschiedene Seiten derselben Energie. Um das eine zu fühlen, musst du auch fähig und willens sein, das andere zu empfinden. Das Fühlen von Schmerz und Angst setzt Freude frei, weil es deine Abwehr und deine Verdrängung vermindert. Den Schmerz, die Angst und die Einsamkeit zu fühlen, löst sie auf. Sie nicht zu fühlen, trägt dazu bei, dass wir sie als nur vage spürbare Spannung in uns herumtragen. Mit jedem Nicht-fühlen-Wollen wird die Last größer."

Interessant finde ich, dass Freude nicht davon abhängig ist, ob ich mich gerade glücklich oder traurig fühle. In dem Moment, in dem ich in Kontakt mit meinem aktuellen Gefühl trete, egal welches es ist, bin ich authentisch und ganz bei mir. Und genau das löst Freude aus, auch inmitten von Trauer oder Schmerz.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Beitrag Sa., 03.10.2009, 00:04

Hallo Gärtnerin,
Gärtnerin hat geschrieben:Den Schmerz, die Angst und die Einsamkeit zu fühlen, löst sie auf. Sie nicht zu fühlen, trägt dazu bei, dass wir sie als nur vage spürbare Spannung in uns herumtragen. Mit jedem Nicht-fühlen-Wollen wird die Last größer."[/i]
Gärtnerin hat geschrieben:In dem Moment, in dem ich in Kontakt mit meinem aktuellen Gefühl trete, egal welches es ist, bin ich authentisch und ganz bei mir. Und genau das löst Freude aus, auch inmitten von Trauer oder Schmerz.
ich habe hierzu zwei vielleicht etwas widersprüchliche Ansichten.
Zum einen kann ich deinen obigen Texten nur zustimmen. Es ist ja auch meine Meinung, dass es hilfreich ist, den inneren Widerstand gegen die Gefühle aufzugeben, und die Gefühle voll und ganz wahrzunehmen.

Andererseits habe ich gelernt, dass wir unsere Gefühle durch innere Überzeugungen selbst produzieren..... weil wir meinen, dies in bestimmten Situationen fühlen zu sollen, weil wir meinen, dies zu fühlen würde in der gegebenen Situation einen Vorteil bringen.... - Auch dies wurde mir durch praktisches Anwenden bestätigt.

Als kurzes Experiment kann dies ja auch jeder nachvollziehen.
Man braucht sich nur überlegen, was das Schlimmste wäre, dass einem passieren könnte.... und sich vorstellen, genau dies würde morgen passieren.
Allein durch diese Vorstellung werden wir schon ein kleines Bisschen unglücklicher (je nachdem, wie ernsthaft man dieses Experiment wirklich durchführt).
Andererseits braucht man sich nur vorstellen, morgen würde etwas ganz schönes passieren..... etwas, das man sich schon lange gewünscht hat. Wenn man sich dies ernsthaft vorstellt, wird man sich schon etwas glücklicher fühlen....

Ja, meiner Meinung nach hängen Gefühle nicht von äußeren Situationen ab, sondern davon, wie wir äußere Situationen bewerten..... und wie wir derenn Einfluss auf das Glücklichsein bewerten. - Somit sind Gefühle also nicht Gottgegeben sondern Selbsterzeugt.

Dies fängt ja schon in der Kindheit an:
Bei 90% der Eltern hätte ein Kind keine Chance, auch nur halb soviel Süßigkeiten und Spielsachen wie seine Nachbarkinder zu bekommen,
es sei denn es demonstriert über das Nicht-Bekommen ganz deutlich sein Unglücklichsein!

Somit bleibt die Frage, wie mit den Gefühlen umgehen.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder Methoden kennengelernt, die das vollständige (zu Ende) fühlen der Gefühle propagierten - und ich habe immer wieder Methoden erlernt, in denen es im die inneren Glaubenssätze hinter den Gefühlen ging..... und ich war mal mehr der einen Richtung zugeneigt und mal mehr der Anderen.... und oft auch im Konflikt deswegen.
Robert Betz hat mal gesagt, dass es gut ist, aufzuhören, bestimmte Gefühle zu erschaffen - dass jedoch die Gefühle, wenn wir sie erst einmal erschaffen haben, gefühlt werden müssen. - Das Ganze ist für mich noch kein endgültig geklärtes Thema.

Danke dir für deinen Beitrag!

Innere Freiheit

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Beitrag Mi., 07.10.2009, 22:09

.

Glücklich zu sein ist der einfachste Weg,
ein guter Mensch zu werden.

..........................[Eugene O' Neill]


[hr][/hr]

Die Handlungen die wir tätigen
und die Entscheidungen die wir treffen
wenn wir Angst haben
sind unterschiedlich von
den Handlungen die wir tätigen
und den Entscheidungen die wir treffen
wenn wir Glücklich sind.
[hr][/hr]

  • Sei glücklich!

    Und dann tue, was immer du willst.

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Beitrag Sa., 10.10.2009, 01:26

Der Begriff "Glücklichsein" ist für mich auch nicht eng gefasst.... und jeder versteht etwas anderes darunter.

Eigentlich steck ein ganzes Spektrum an Gefühlen und inneren Zuständen dahinter, wie:
* Freude
* (inneren) Frieden
* Sich eins mit dem Universum zu fühlen
* Seligkeit
* Ekstase
* Lebendigkeit
* Sich frei zu fühlen
* Zu wissen, ich bin okay
* Zu wissen, dass ich das Richtige tue
* Sich gut zu fühlen
* Auf die eigene Wahrheit ausgerichtet sein
* Liebe in sich selbst zu spüren
* Relaxed sein
* ....

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