Soziale Angst - Wenn das System krank macht.

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 18:53

Innere_Freiheit hat geschrieben:@ münchnerkindl

Es gibt auch Menschen, die immer wieder in Schlägereien verwickelt werden,
Menschen, die immer wieder neue Partner finden, die sie nach einiger Zeit betrügen oder verlassen,
Menschen, die immer wieder Alkoholiker als Partner finden,
Hier geht es ausschliesslich um Leute mit denen man sich FREIWILLIG umgiebt.

Und wenn man in diversen Millieus rumhängt, ist die Chance in eine Schlägerei verwickelt zu werden, oder sich einen Alki zu angeln eben groß.

Und betrogen werden.. Naja in Beziehungen betrügen ist ja nun nicht sooo selten, daß es völlig abwegig wäre, daß es einem mehrmals passiert.
Es gibt ja auch Leute die es fleissig tun.

Das kann man nur sehr bedingt mit Mobbing, Terror und Überforderung am Arbeitsplatz (den man sich ja nicht nach persönlichen Kriterien aussuchen kann wie zB einen Partner oder Freudeskreis) bzw Chancenlosigkeit auf dem Arbeitmarkt verglichen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 18:55

@ All

Das was ich schrieb befreit niemanden davon,
im ersten Schritt zunächst einmal die eigene Angst, Betroffenheit, Wut, Verzweiflung,
... ja auch das Gefühl des Verletztseins... zu fühlen.....


[hr][/hr]
@ Mhhkay
Mhhkay hat geschrieben:@innere freiheit
Die diskussion hat keinen weiteren Sinn wenn du nicht bereit bist dir mal eben die 30min zu nehmen um dich über die hintergründe der Disskussion zu informieren.

Das was ich schrieb, ist meine Meinung, wie man mit
gesellschaftlichen oder zwischenmenschlichen oder innerlichen Problemen gut umgehen könnte....

Wenn sie sich auf den Bericht nicht anwenden lassen, dann ignoriere sie einfach.

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Mhhkay
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:01

Ja und jetzt überleg mal, wie krank das System wirklich ist.
Auf der einen Seite ist es wichtig seine Existenz zu sichern, man identifiziert sich schon als Arbeiter.
Auf der anderen Seite werden Arbeitsplätze wegrationalisiert, durch Maschienen. Die 10 mal soviel Arbeit machen, uns müsste es doch eigentlich gut gehn oder? Ich mein hey Maschienen, weniger Arbeit.
Ja aber Maschienen zahlen keine Steuern, maschienen sichern keine Existenzen... maschienen produzieren fahren Gewinn ein, zahlen aber nichts zurück.
Dh es wird mehr erwirtschaftet, der unternehmer macht mehr gewinn, und der unternehmer muss keine Einkommensteuer und Sozialbeiträge zahlen.
Für den Unternehmer ne Win=Win Situation.
Für den Bürger, der Entzug seiner Existenzgrundlage.

Dabei produziert unsere Wirtschaft genug, soviel das sie es in alle Welt verkaufen können.
Und trotzdem gehts dem Bürger immer schlechter.

Heute mit meiner Schwester ne Diskussion gehabt, als ich fragte was sie denn machen würde wenn sie ihren job verlieren würde, sagte sie... dann würd ich irgendwas machen, zur not auch 3 jobs gleichzeitig.
Als ich meinte das sie das aber, höchtwahrscheinlich krank machen würde. Sagte sie, ja aber wenigsten Leiste ich meinen Beitrag. O.o Lieber arbeite ich mich krank, als nicht genug zu leisten?


@ All

Das was ich schrieb befreit niemanden davon,
im ersten Schritt zunächst einmal die eigene Angst, Betroffenheit, Wut, Verzweiflung,
... ja auch das Gefühl des Verletztseins... zu fühlen.....
^_^ Ohhh ja ich fühle es ich fühle es du hast mich befreit.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:11

münchnerkindl hat geschrieben:Das kann man nur sehr bedingt mit Mobbing, Terror und Überforderung am Arbeitsplatz (den man sich ja nicht nach persönlichen Kriterien aussuchen kann wie zB einen Partner oder Freudeskreis) bzw Chancenlosigkeit auf dem Arbeitmarkt verglichen.
Da muss jeder selbst für sich prüfen, ob er es nicht einfach mal ausprobieren mag.

Bei mir hat das Finden und Arbeiten an der eigenen Resonanz auch mal bei einer Krankheit geholfen. Kann aber auch hier Zufall sein.

(Aber für mich ist das Resonanzgesetz auch eher das Unwichtigste von dem, was ich zu diesem Thema schrieb .....)

L.G. Innere Freiheit
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Mhhkay
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:17

ob er es nicht einfach mal ausprobieren mag.
So nur damit das klar ist, ich MUSS nix ausprobieren, um es in deiner Sprache zu sagen, meine Seele ist stark , meine Chakren sind geputzt. Mein Karma ist ok, meine Wohnung ist Feng-Shui optimiert, ich schlaf auch nicht auf irgendeiner Wasserader. Ich bin eins mit dem göttlichen. Ich hab kein Problem mit MIR. Ich find mich TOLL!
Was mich sehr bewusst aufregt, ist das unser System


Eremit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:44

Tatsache ist: Arbeit ist das halbe Leben. Hat mir meine Oma schon immer gesagt. Und sie hatte Recht. Danke, Oma!

In der Steinzeit hatten wir auch keine iPods oder Wellness-Oasen oder sonstigen Schnickschnack. Damals bestand in Wahrheit das Leben aus weit mehr Arbeit als heute, fast NUR aus Arbeit. Da gab es keine sozialen Einrichtungen, keine Krankenversucherung, Sozialhilfe usw. - da ging es nur um's nackte Überleben, ganz dem Prinzip: "Friss oder Stirb". Dieses Prinzip in Reinform läßt sich in manchen ethnischen Kreisen auch heute noch gut beobachten, und wenn man ganz ehrlich ist, eigentlich überall.

In all der Zeit, seit den Anfangstagen der Menschheit, hat sich an diesen Prinzipien NICHTS geändert. Ich nehme mal an, deshalb, weil sie noch immer funktionieren. Beweis: Die Menschheit existiert noch immer, mit ihren ureigensten Instinkten...

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Mhhkay
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:47

Damals bestand in Wahrheit das Leben aus weit mehr Arbeit als heute
Damals gab es aber auch noch Arbeit für alle.


Eremit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:51

Mhhkay hat geschrieben:Damals gab es aber auch noch Arbeit für alle.
Es gibt noch immer Arbeit für alle. Nur sollte der Begriff "Arbeit" freier gehandhabt werden.

Manchmal ist es auch schon "Arbeit", unser "soziales" System auszuhalten. Manchmal sind kriminelle Taten "Arbeit". Manchmal ist "Arbeit", daheim bei den Kindern zu bleiben. Manchmal ist "Arbeit", in einem Büro zu sitzen. Kommt immer auf die Perspektive an, aus der man das Ganze betrachtet.

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:51

Das System ist krank, keine Frage. Banken und Firmen werden mit Millionen an Staatsgeldern unterstützt, während denen, die sowieso nichts haben, immer mehr Gelder gestrichen werden. Arbeitslose werden verwaltet anstatt ihnen zu helfen. An allen Ecken und Enden läuft es schief.

Und dennoch...

Als ich arbeitslos war (und das war ich des öfteren) oder einen 1-Euro-Job hatte, hat nie jemand auf mich herabgesehen. Während ich Hartz4 bekommen habe, hat mich keiner als Schmarotzer bezeichnet.

Als ich bei meiner Umschulung feststellte, dass ich keinen ganzen Arbeitstag durchstehe, habe ich mit Ausbildungsbetrieb und Arbeitsamt verhandelt, bis ich die Ausbildung in Teilzeit machen konnte. Weil die Ausbildung leider miserabel war, habe ich mit den anderen Lehrlingen um Verbesserungen gekämpft. Wir sind bis zum Regierungspräsidium gegangen. Geändert hat sich in unserer Lehrzeit leider nichts mehr, aber ich habe erfahren, dass der Betrieb seit kurzem nicht mehr ausbilden darf.

Als ich einen Arbeitsplatz hatte, an dem ich überfordert war, habe ich nach einem anderen gesucht - und gefunden. Als ich einen Arbeitsplatz hatte, an dem ich so miserabel verdient habe, dass ich ebensogut wieder Hartz4 hätte bekommen können, habe ich mir einen anderen gesucht - und gefunden. Nicht von heute auf morgen, aber es war möglich.

Vor gut 10 Jahren, als es mir beschissen ging und meine Eltern mit meinem Hausarzt monatelang mit der Krankenkasse für eine stationäre Therapie für mich kämpften, habe ich die ganze Zeit nur passiv gewartet. Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem die Resignation in Wut umschlug. Da habe ich mich in den Bus gesetzt, bin eineinhalb Stunden zur Krankenkasse gefahren, bin dort reinmarschiert und habe mich bis zum Verantwortlichen hochgefragt. Ich wollte als Mensch gesehen werden, nicht nur als Fall. Ich wollte, dass man mir ins Gesicht sagte, warum man meine Therapie ablehnte. Genutzt hat es zwar nichts, aber ich konnte es danach akzeptieren und mir stattdessen eine ambulante Therapie suchen. Schon nach wenigen Sitzungen schrieb mein ambulanter Therapeut ein Gutachten, aufgrund dessen die Kasse sofort einem Kliniksaufenthalt zustimmte.

Alles nur Glück?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Lacrima
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 19:53

Also meine Traumarbeit wäre es, arbeitslos zu sein und dafür anderes zu tun. Mit Hunden aus dem Tierheim zu laufen, einkaufen gehn, auch für andere, putzen...

Sowas würd mir echt besser gefallen als jeder Bürojob...


Nur leider kann man davon nicht leben und wird nicht akzeptiert...

Selbst Muttersein wird nicht als wirkliche Arbeit akzeptiert.. einige sind sicher noch der Meinung Mutter sein ist Spass pur^^.

Akzeptiert wird nur das mit Vertrag, 20 Urlaubstagen im Jahr und Gehalt :/
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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 20:04

Lacrima hat geschrieben:Akzeptiert wird nur das mit Vertrag, 20 Urlaubstagen im Jahr und Gehalt :/
Von wem wird nur das akzeptiert?
Von dir selbst?
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Lacrima
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 20:06

Innere_Freiheit hat geschrieben: Von wem wird nur das akzeptiert?
Von dir selbst?

Von denen die mir wichtig sind. Ich weiss, dass es eigentlich nicht wichtig sein sollte was andere davon halten solange ich nur glücklich sein kann damit. Aber ich brauch eben auch diese Person um glücklich zu sein.
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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 20:15

Lacrima hat geschrieben:Von denen die mir wichtig sind. Ich weiss, dass es eigentlich nicht wichtig sein sollte was andere davon halten solange ich nur glücklich sein kann damit. Aber ich brauch eben auch diese Person um glücklich zu sein.
Dann mache mal in deiner Vorstellung eine kleine Zeitreise. Stelle dir vor, du wärst 87 und würdest in deinem Sterbebett liegen und auf dein Leben zurückblicken.
Was wäre dir lieber:
Auf ein Leben zurückzublicken, in dem du (sogut und soviel es dir jeweils möglich war) so gelebt hast, wie du es wolltest?
Oder auf ein Leben zurückzublicken, in dem du dich möglichst immer so verhalten hast, dass alle nahestehenden Menschen dich lieben?

Ich weiß, es ist nicht immer so einfach sein Leben einfach so zu ändern.
Aber nur mal so als prinzipieller Ausblick.
Auf was für ein Leben würdest du lieber zurückblicken wollen?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 20:21

Lacrima hat geschrieben:Also meine Traumarbeit wäre es, arbeitslos zu sein und dafür anderes zu tun. Mit Hunden aus dem Tierheim zu laufen, einkaufen gehn, auch für andere, putzen...

Sowas würd mir echt besser gefallen als jeder Bürojob...
Also eine soziale Tätigkeit, aber ohne den Druck der in den "marktüblichen" sozialen Berufen stattfindet?

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Lacrima
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Beitrag Fr., 04.09.2009, 20:41

Innere_Freiheit hat geschrieben:Was wäre dir lieber:
Auf ein Leben zurückzublicken, in dem du (sogut und soviel es dir jeweils möglich war) so gelebt hast, wie du es wolltest?
Oder auf ein Leben zurückzublicken, in dem du dich möglichst immer so verhalten hast, dass alle nahe stehenden Menschen dich lieben?
Wahrscheinlich das, mit welchem ich am glücklichsten war. Allerdings wäre ich zur Zeit glaube ich viel unglücklicher wenn ich diese Personen nicht hätte, die geben dann doch eine Menge Rückhalt.

münchnerkindl hat geschrieben:Also eine soziale Tätigkeit, aber ohne den Druck der in den "marktüblichen" sozialen Berufen stattfindet?
Ich glaub einen Job ohne diesen ständigen Druck wünschen sich viele und wär wahrscheinlich auch viel gesünder^^. Ja so einen Job wünsch ich mir, einen den man nicht "lernen" muss sondern den man von Herzen aus gerne macht und deshalb einfach gut sein kann. Ich will einfach keine Verpflichtung die sagt wann ich aufzustehen habe, von wann bis wann ich was zu tun habe. Sondern ich will aufstehn weil ich es will und dann genau das tun was ich mag, wann ich es mag.

So ein Leben ist nicht einfach zu kriegen. Aber irgendwann werd' ich's haben.
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