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Fr., 03.10.2014, 14:49
Rosita!
Eine stabile Beziehung zu einem stabilen Partner wäre nicht nur bloß besser für dich, sondern auf lange Sicht gesehen notwendig, damit du selbst stabil bleiben kannst.
Panikattacken hat man aus einem bestimmten Grund. Sie weisen dich auf etwas hin.
Wenn du die gewohnten Panikattacken gut im Griff hast, aber dein Leben weiterhin so lebst wie bisher (falsche Partner etc.) dann wirst du unweigerlich andere Symptome (das können andere Panikattacken sein) bekommen, die du nicht mehr im Griff haben wirst, sodass sie dich zum Nachdenken und Handeln zwingen werden.
Das ist meine Erfahrung und die vieler Menschen mit Panik- und Somatisierungssymptomen.
Kaputte Typen, wie du schreibst, brauchst du nicht wirklich. Du denkst bloß, dass du sie brauchst, weil du bisher diese Erfahrung gemacht hast. Du glaubst, dass ist die einzige Form von Liebe, die du erleben kannst.
Aber das stimmt nicht.
Du hast, genauso wie jeder andere Mensch auch, das Recht, dich wirklich lieben zu lassen und selbst wirklich zu lieben. Ohne den ganzen kaputten Dreck drumherum.
Du musst nur irgendwann damit beginnen, dich mit dir selbst, deiner Geschichte, deiner Partnerwahl etc. zu befassen.
Und irgendwann brauchst du diese Problem-Männer nicht mehr, sondern wählst deine Partner vorsichtig und aus Selbstfürsorge heraus.
Ob du jetzt schon soweit bist, oder erst in ein paar Jahren wird sich zeigen.
Aber denk dran, dass du deine Selbstwertprobleme, deine Ängste und dein Allein- und Verlassenheitsgefühl niemals über einen Partner lösen können wirst. Du musst dich um dich selbst kümmern, bevor du eine gute Beziehung haben kannst.
Andersrum funktioniert das leider nicht. Obwohl soviele Leute es versuchen.
Manche müssen dann wirklich hart auf die Schnauze fallen, bevor sie's checken. Manche merken schon nach ein, zwei oder drei besch**** Beziehungen, dass das, was allen Beziehungen gemeinsam war, sie selbst waren, und ihre Bereitschaft, solche Männer hereinzulassen.
Du bist noch jung, du hast noch soviel Zeit. Du musst deine eigenen Erfahrungen machen. Aber wenn du irgendwann einmal SEHR verzweifelt bist (wegen eines Typs oder einer Beziehung) und wirklich nicht mehr kannst, dann erinnere dich daran, dass DU es bist, die ein solches Verhalten akzeptiert.
Ein solches Verhalten nicht akzeptieren bedeutet nicht, dass man den Anderen dazu bringen muss, sich zu ändern. Sondern es bedeutet, dass man geht, wenn man merkt, dass der Andere einem nicht gut tut.
Gehen ist dann ein Akt der Selbstliebe und Selbstfürsorge.
Und Selbstliebe ist für eine gute Beziehung das Um und Auf. Ohne geht's nicht.
Ich weiß nicht, wie sehr du leidest und wie schlimm die Beziehung mit deinem Freund tatsächlich ist. Aber wenn es dir sehr weh tut und du das Gefühl hast, dass du leiden musst, ohne Aussicht auf Besserung, dann kann ich dir nur raten, dich um dich selbst zu kümmern und zuzusehen, dass du an deinem Selbstwert arbeitest.
Dazu gehört auch, sich mit liebevollen Menschen zu umgeben.
Wenn man einen Partner hat, der einen ständig verletzt und schlecht behandelt, dann ist es unmöglich, seinen Selbstwert zu erkennen.
Selbstwert bedeutet auch, dass man sich selbst so behandelt, wie man einen lieben Freund behandeln würde. Man ist nachsichtig mit sich, man macht sich Geschenke, kocht sich gutes Essen, man schimpft nicht ständig auf sich selbst, man redet nicht schlecht über sich selbst (in Gedanken), sondern sagt (wie zu einem lieben Freund): "Auch wenn du schon viel Sch**** gebaut hast und denkst, dass du'n Versager bist, ich hab dich trotzdem lieb, so wie du bist!"
Chancen