Als ehemalig Gemobbter zum Klassentreffen gehen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Wurstel
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Beitrag Mo., 18.01.2021, 07:51

Wurstel

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mi., 21.02.2018, 19:31ist jemand schonmal auf Klassentreffen gegangen, der früher von seinen Klassenkameraden gemobbt wurde?
Ich wurde in der Volksschule (4 Klassen) und im Bundesrealgymnasium (ebenfalls 4 Klassen, die 4. Klasse mußte ich wegen Geometrisch Zeichnen wiederholen) von den anderen Kindern dauernd geschlagen und angespuckt (das habe ich bisher noch in keinem Forum geschrieben); weiters wurden oft meine Sachen zerstört und meine Schulhefte zerrissen. (Wegen meiner Notwehr kam ich dann für vier Monate in eine psychiatrische geschlossene Kinderklinik.) Diese Belästigungen hörten allerdings beim Wiederholen der vierten Klasse Gymnasium auf, in diesem Schuljahr hatte ich keine derartigen Schwierigkeiten mit den Schulkollegen und auch nicht in den nachfolgenden Schulen.

Es gab meines Wissens nie ein Klassentreffen mit diesen Schulkollegen.
Kimba&Blacky hat geschrieben: Mi., 21.02.2018, 19:31Ich habe das zwar nicht vor, da ich eh schwer erkrankt bin und nicht viel rausgehen kann, aber mich würde interessieren, wie man später wahrgenommen wird.
Ich wäre dann in der Position des ehemaligs Gemobbten.

Irgendwie interessiert es mich, ob man dann einfach normal behandelt wird, weil ja damals eh "noch alle jung und dumm" waren.
Oder ist das keine gute Idee?
Obwohl ich bei keinem derartigen Klassentreffen war, kann ich dennoch ein bißchen was zu Deiner Frage beitragen.

Ich wurde im Jahr 1962 geboren. Die betreffenden Klassen habe ich von 1969 bis 1977 besucht.

1987 begann meine Psychotherapie. Da ich damals nur einen einzigen Freund hatte, den ich aber nur alle paar Monate mal sah, schlug mir mein Therapeut vor, ein Klassentreffen vom Gymnasium zu organisieren. Ich hatte aber nur von einem einzigen Schüler die Telefonnummer - das war mein einziger Schulfreund (der damals ebenfalls belästigt wurde, wenn auch nicht so stark wie ich). Der sagte mir, daß er mit den anderen Schülern nichts zu tun haben möchte und auf gar keinen Fall auf ein Klassentreffen gehen würde. Ich habe ihn dann gefragt, ob wir uns nicht treffen könnten. Da meinte er, daß er mittlerweile ein Universitätsprofessor ist und er es sich aufgrund seiner beruflichen Position nicht leisten kann, sich mit Leuten, die nicht studiert haben, abzugeben, denn es wäre ein Skandal, wenn das herauskäme. Ich könnte ihn aber zeitweilig anrufen, nur ich sollte ich beachten, daß man einen Universitätsprofessor nicht duzt, sondern mit seinem Titel anredet - diesbezüglich legte er mir nahe, mir das entsprechende Buch von Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge zu kaufen. (Mir war ja schon aufgefallen, daß er sich, als er beim Telefon abhob, nicht [wie sonst üblich] mit dem Familiennamen gemeldet hat, sondern in einer Litanei gesagt hat: "Hier spricht der Universitätsprofessor Doktor Vorname Zweitvorname Taufname Familienname Straßenname Hausnummer Postleitzahl Stadt. Was ist Ihr Begehr?") Zu einem Treffen mit diesem Univ.-Prof Dr. kam es also nicht. Er sagte mir auch noch, daß es außer ihm niemand bis zur achten Klasse geschafft hatte und die anderen alle vorher aus der Schule rausgeschmissen wurden, weil sie sich derart ungebührlich aufführten.

Ein Anruf beim Gymnasium, um die Telefonnummern und/oder Postanschriften der Schulkollegen zu erfahren, brachte die Antwort, daß man diese Daten nicht mehr habe, weil sie nur sieben Jahre lang aufbewahrt und dann vernichtet werden. (Komisch, als ich etliche Jahre später dort aufgrund der Unauffindbarkeit meiner Schulzeugnisse um Kopien derselben ansuchte, erhielt ich eine Schulbesuchsbestätigung per e-Mail.)

Ich fand dann noch zwei weitere ehemaligen Schulkollegen. Der eine sagte mir, daß er weder mit mir noch mit irgendeinem anderen Schulkollegen etwas zu tun haben möchte und auch keine Adressen weiß und nicht einmal bereit war, mir auch nur die Namen der anderen Schulkollegen zu nennen; er sagte mir, daß die Buben alle Kapitalverbrecher und die Mädchen alle Huren geworden sind und fragte mich, wieviele Leute ich schon auf dem Gewissen habe. (!)

Der zweite Schulkollege, den ich gefunden habe, schrie am Telefon: "Du Hurensohn wagst es, mich anzurufen? Sag' mir sofort deine Adresse, und ich komme und schlage dich und deine ganze verschi**ene Familie tot! Vorher hänge ich Dich mit dem Kopf nach unten auf der Saubruck'n auf, daß dir der Kakao bei der Nasen rausrinnt und brunze dich von oben bis unten an!" Worauf ich es vorgezogen habe, ihm meine Postanschrift nicht zu nennen.

Soviel also zum Vorschlag meines Psychotherapeuten, daß ich im Jahr 1987 ein Klassentreffen meiner Schulkollegen machen soll. Ich hatte ihm ja erzählt, wie die anderen Schüler zu mir waren. Worauf er gemeint hatte, daß ich so ein Treffen machen soll - einerseits um zu den ehemaligen Schulkollegen freundschaftliche Kontakte knüpfen zu können und andererseits, damit ich erkennen kann, daß sich auch meine Schulkollegen zum Positiven verändert haben.


Wurstel


Hallo Wurstel
Ich bitte Dich, Deine Probleme in Deinen eigenen Threads zu beschreiben. Du gräbst hier vermehrt in alten Threads und das von Dir Beschriebene passt nun wirklich nicht zum Thema. Pauline

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Wurstel
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Beitrag Di., 19.01.2021, 16:06

Wurstel


Pauline, das ist doch genau das Thema des Themenerstellers. Also eine Antwort darauf.
Ich verstehe Deinen Vorwurf nicht. Könntest Du den näher präzisieren?

Ich möchte noch dazu sagen, daß ich mir (ausgelöst durch dieses Thema) neuerlich überlege, ein Klassentreffen mit genau diesen Schulkollegen zu machen. Mich interessiert die Frage, wie das heute ausschaut und ob sich zwischen 1973 - 1977, 1987 und 2020 etwas geändert hat.

Mich würde auch Antworten der anderen Diskutanten dieses Themas hier zu meiner diesbezüglichen Erfahrung interessieren.


Wurstel

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