Monali hat geschrieben: Fr., 02.04.2021, 10:13
Das Land Baden-Württemberg wollte mit dem von ihm genehmigten Modellprojekt in Tübingen Erfahrungen für ganz BW sammeln. Es geht dabei um die Frage, ob durch den intensiven Einsatz von Schnelltests auch zusätzliche Öffnungsschritte umsetzbar sind, ohne dass es dadurch einen negativen Effekt auf das Infektionsgeschehen gibt.
Bei der hohen und steigenden Inzidenz ist man sich eigentlich einig, dass die Inzidenz weiter steigen wird und Öffnungschritte dtz. nicht angezeigt sind.
Also stellt sich die Frage: Wie die Inzidenz wieder absenken. Siehe dazu: Lanz. Dumm gelaufen. Die Politik machte ihr eigenes Ding.
Von der Öffentlichkeit, insbesondere von vielen Medien, wird das Tübinger Projekt allerdings nicht als wissenschaftliches Experiment verstanden, sondern als sofortige Alternative zum Lockdown.
Oh nö, nicht das Fußvolk oder die Medien sind unverständig. So wollen es Teile der Politik (mit Verweis auf Tübingen) auch einsetzen. Daher sieht sich die Wissenschaft genötigt, immer wieder darauf hinzuweisen, dass aktuell Öffnungen kein Teil der Lösung, sondern des Problems sind.
Man sollte bei diesem Modellversuch auch bedenken, dass damit ein Anreiz geschaffen wird, sich regelmäßig testen zu lassen. In Tübingen konnten so schon zahlreiche asymptomatisch infizierte Personen ausfindig gemacht werden, die keinerlei Beschwerden hatten.
Es ist im Moment nicht der Zeitpunkt dazu. Man treibt auch nicht die HIV-Infektionen in die Höhe, um Anreize für Kondome zu schaffen. Anreize für Tests ließen sich auch anders schaffen - wenn man denn wollte. Es geht in Tübingen wie anderswo schon um Öffnungen.
Die allgemeine Entwicklung geht auch nicht an Tübingen vorbei. Sieht man doch. Da braucht es keine Wünsche, da die Realität D einholen wird.
Das Nachverfolgen der Kontaktpersonen mit anschließenden Quarantänemaßnahmen führte dazu, dass das Infektionsgeschehen lange unter Kontrolle blieb.
Vor Mutante, bei Niedriginzidenz, usw. Jetzt ist die Ausgangslage eine andere. Da wird man so schnell nicht mehr hinkommen.
Kurz: In einer anderen Phase der Pandemie kann man nochmals darüber nachdenken... aber Politik und unvernünftige Menschen arbeiten gerade daran, die Fallzahlen explodieren zu lassen.
Auch ist die Unterscheidung in Stadt und Landkreis Augenwischerei. Ist wie hier: Natürlich fahren die Lankreisler in die Stadt, um diversen Aktivitäten nachzugehen, die eben in der Stadt stattfinden. Und dann geht es in den Landkreis zurück. Dabei kann man sich durchaus auch in der Stadt angesteckt haben.