Corona - Der Thread zum Virus 4

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 18:44

Letterlove hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 18:36 Ich lese hier keine ICH - Botschaften. Hier steht, wie geschockt man doch wäre, dass hier die Merkel so runter gemacht würde. Das ist nicht das Selbe.
Siehst du dich denn als gutes Beispiel für die Ich-Botschaften? Ich tue es nicht. :-D Schau:
Letterlove hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 18:36 Ich schrieb Mutti, weil sie wie eine Mutti aussieht. Jeder Versuch elegant auszusehen scheitert bei ihr.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Letterlove
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 18:50

Aha...........
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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thundercook
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 23:56

"Mutti" ist kein Sexismus, sondern ein liebevoller Kosename. Als Mensch des öffentlichen Lebens ist man immer der Bewertung durch Medien und andere Menschen ausgesetzt, egal ob männlich oder weiblich. Das liegt in der Natur der Sache und auch männliche Politiker werden hin und wieder nach Äußerlichkeiten beurteilt (Trump, Theo Waigel mit seinen Augenbrauen...). Philipp Amthor wird regelmäßig gemobbt aufgrund seines Aussehens. Dass man Schröder nicht Vati genannt hätte, liegt daran, dass es nicht zu seinem Auftreten und Wesen gepasst hätte. Kaum eine Frau des öffentlichen Lebens ist so immun gegen Sexismus wie Merkel. Dass sie eine Frau ist, wurde bei ihr kaum thematisiert.

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saffiatou
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:10

thundercook hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 23:56 "Mutti" ist kein Sexismus, sondern ein liebevoller Kosename.
Die Bezeichnung „Mutti“ bei Frau Merkel ist alles andere als ein liebevoller Kosename, sondern eine Beleidigung und Herabwürdigung, wie ich es bei jeder Frau so betrachten würde, wenn sie von jemanden der nicht ihr Kind ist Mutti genannt wird, zusätzlich noch weil es als Diminutiv verwendet wird. Woher kommt diese Bezeichnung? Was sagt sie aus? Nein, einen Schröder würde niemand als Vati oder Vater bezeichnen, warum nicht?

Es ist etwas anderen jemanden zu kritisieren, oder etwas zu karikieren, oder aber zu bemerken, wie sich jemand kleidet, oder ob die Fingernägel lang oder kurz sind, aber über jemanden als Mutti zu sprechen, empfinde ich mehr als nicht angemessen.


Weil sie sich niemals über die „Mutti“beschwert hat, bedeutet es nicht, dass sie immun dagegen ist. Sie ist klug genug die Diskussion nicht noch anzuheizen. Es ist sexismus, weil sie auf ihre Rolle als Frau und Mutter reduziert wird. Weil niemand auf die Idee käme einen Politiker Vati zu nennen. Und doch es wird oft genug diskutiert, dass sie eine Frau ist, schon als Ministerin, als sie Kohls „Mädle“ war , ich finde es unerträglich wenn Frauen so betrachtet werden. Das ist deutlich sexismus und ein kleinmachen von Frauen! Es ist interessant, dass mal wieder Männer das nicht sehen wollen.

Wenn Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, nach ihrem Aussehen bewertet werden, wo sind da die Bezeichnungen für Schröder, Trump und co? Die gibt es nicht? Ok Trump ist vielleicht eine Ausnahme , da kenne ich manche, aber Waigel? Und bei Philip Amthor schreibst du er wird gerobbt, aber bei einer Frau ist es kein Mobbing, wenn sie so bezeichnet wird, das finde ich unglaublich. Da muss noch viel in der Öffentlichkeit passieren, dass Frauen endlich als gleichberechtigt angesehen werden und auch so behandelt.
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stern
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:31

Auch Johnson holt die Realität ein... https://www.sueddeutsche.de/politik/eng ... ssion=true
Boris Johnson wollte einen zweiten Lockdown unbedingt vermeiden. Doch jetzt muss auch der britische Premierminister einsehen: "Es gibt keine Alternative."

Von Alexander Mühlauer, London
"Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben", sagte Johnson. "Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative." Die Maßnahmen seien notwendig, um Leben zu retten und den staatlichen Gesundheitsdienst NHS vor einer erneuten Überlastung zu schützen.
Angesprochen ist auch der zu erwartenden Wirtschaftseinbruch und das drohende Scheitern der Verhandlungen zwischen London und Brüssel.

Sollte Trump dann auch noch die Wahl verlieren, sieht es noch übler (für ihn) aus.
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saffiatou
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:43

Es sieht für die Welt und die USA noch übler aus, sollte er die Wahl gewinnen.... dann ist Schluss mit Demokratie.
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thundercook
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:46

saffiatou hat geschrieben: So., 01.11.2020, 00:10
thundercook hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 23:56 "Mutti" ist kein Sexismus, sondern ein liebevoller Kosename.
Es ist etwas anderen jemanden zu kritisieren, oder etwas zu karikieren, oder aber zu bemerken, wie sich jemand kleidet, oder ob die Fingernägel lang oder kurz sind, aber über jemanden als Mutti zu sprechen, empfinde ich mehr als nicht angemessen.
Aber dass du das so "empfindest", macht es bloß zu einem reflexhaften Echauffieren ohne rationale Argumente. Es ist einfach bloß ein dämlicher Spitzname, mehr nicht. Ich weiß nicht mal, wie der Name in die Welt kam. Vermutlich durch die Bild? Dort gehören solche Wortneuschöpfungen doch zum Tagesgeschäft.
Viele Menschen nennen ihre Mutter "Mutti" und ich gehe mal davon aus, dass deshalb normarweise kein Streit vom Zaun gebrochen wird.
Du schreibst, dass sie mit dem Spitznamen auf eine bestimmte Rolle reduziert wird. Aber auch das ist bloß deine eigene, subjektive Interpretation. Genauso könnte man argumentieren, dass ihr damit besonders positive Eigenschaften zugeschrieben werden (Fürsorge, Gutherzigkeit, Aufrichtigkeit ... eben all das, was man so mit seiner eigenen Mutter assoziiert).

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:57

thundercook hat geschrieben: So., 01.11.2020, 00:46 Viele Menschen nennen ihre Mutter "Mutti" und ich gehe mal davon aus, dass deshalb normarweise kein Streit vom Zaun gebrochen wird.
Genau. Ihre eigene Mutter.
thundercook hat geschrieben: So., 01.11.2020, 00:46 Du schreibst, dass sie mit dem Spitznamen auf eine bestimmte Rolle reduziert wird. Aber auch das ist bloß deine eigene, subjektive Interpretation. Genauso könnte man argumentieren, dass ihr damit besonders positive Attribute zugeschrieben werden (Fürsorge, Gutherzigkeit, Aufrichtigkeit ... eben all das, was man so mit seiner eigenen Mutter assoziiert).
Ich finde schon, dass dieser Spitzname viel über die Menschen, die ihn benutzen, aussagt.

Vor ein paar Jahren wurde oft über das Betreuungsgeld geschrieben. Sarkastischer ging es kaum - war doch stets von einer "Herdprämie" bzw. von "Taschengeld für Mutti" die Rede...

Ich finde es scheinheilig, wenn dann auch noch behauptet wird, ein derartiger Spitzname zeuge doch eigentlich nur von Hochachtung.
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saffiatou
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Beitrag So., 01.11.2020, 01:01

.... zumal es solche Bezeichnungen für männliche Politiker nicht gibt. Warum nicht, weil man denen mit mehr Respekt begegnet, obwohl sie es nicht verdient haben, Wenn du, Thunder da anderer Meinung bist, mag ja sein, aber wenn eine Frau sagt, dass sie nicht so genannt werden will ist es ihr Recht und mein Empfinden als Frau sagt, dass es absolut unangebracht und eine Beleidigung und sexistisch ist. Dass Frau Merkel nicht davon Gebrauch macht ist nur klug, weil sie sich damit über den der ihr den Namen verpasst erhebt.

Und man muss nicht alles nachplappern, was die Medien so herausbringen, vor allem nicht, wenn es von diesem Schundblatt kommt.
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stern
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Beitrag So., 01.11.2020, 01:39

Wie sie genannt wird oder Witze über sie selbst kommentierte Merkel eigentlich nie. Was auch klug ist und was sie auch nicht nötig hat! Sie ist im Inland uns Ausland sehr angesehen (wenn auch nicht bei jedem) - wegen ihrer Leistung und nicht als Frau (das ist die Sache ihres Mannes).

Ich schätze sie... und gehöre auch zu denen, die nicht die CDU wählten, sich aber aktuell keine bessere Kanzlerin (Mânner sind mitgemeint :-D ) vorstellen könnte, in der Krise. Ich halte sie für besonnen und sehr intelligent und integer... und es ist bisher auch niemandem gelungen, ihr auf persönlicher Ebene negatives nachzusagen oder einen Skandal bzw. Affäre (gesucht wurde sicherlich intensiv danach)... plumpe Bemerkungen über das Äußere sagen mehr über den Absender aus.

Sie wurde selbst mal gefragt, was sie davon hält, was sie in ihrer Merkel-Art beantwortet hat. In etwa, dass sie das zunächst wunderte, sich aber mittlerweile daran gewöhnt hat.

Wenn ich sie so bezeichnete, meinte ich das tatsächlich nicht abwertend, kann aber nachvollziehen, dass man das anders empfinden kann. Kommt hierbei auch auf das "drumherum an" (also wie man darüber hinaus über sie redet). Es wird niemand besseres nachfolgen, fürchte ich... und ich denke, für manche war die CDU nur wegen Merkel eine Option.

Bei Schröder ging es manchmal um die Haare (gefärbt?) und Maßanzüge.. letzteres ist brisanter - stehen doch Luxusanzüge doch eigentlich etwas in Kontrast zur Politik, die die SPD klassischerweise vertritt. Bzw. das dürfte die Absicht dahinter gewesen sein. Ich denke, damit müssen Politiker leben. Hätte er auf die Fragen nach den Haaren im Merkel-Stil reagiert, wäre das vllt. gar nicht so aufgebauscht worden. Mit einem Hausmütterchen hat Merkel so wenig gemein, so dass man ihr auch politisch nicht schaden kann, wenn man sie so nennt... also wenn man sie damit tatsächlich abwerten will. Schröder wehrt sich aktuell juristisch eher gegen Aussagen zu seiner Putin-Nähe (Nawalny).
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Tränen-reich
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Beitrag So., 01.11.2020, 07:01

Klar, kann man "Mutti" als spöttisch betrachten, man kann das aber nicht für allgemeingültig erklären, was für andere der Spitzename bedeutet.

https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.o ... 49858.html

https://0-sz--magazin-sueddeutsche-de-0 ... hten-83392


montagne
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Beitrag So., 01.11.2020, 08:03

Zu männlichen Politikern sagt man doch auch Landesvater. Sie ist für viele eben die Mutti der Nation. Wie eine normale Mutter eben ist. Man hat als Erwachsene/r durchaus Konflikte und Meinungsverschiedenheiten mit ihr, man rollt mal die Augen über sie, aber man mag akzeptieren sie als seine Mutzi, man respektiert sie, mag mag sie und im Zeiten der Not wendet man sich auch als Erwachsener an Mutti und hört, was sie zu sagen hat.

Ich glaube nicht, dass es immer nur spöttisch gemeint ist. Andere Politikerinnen hatten/haben auch nie einen vergleichbaren Spitznamen, bsp. Roth, von der Leyen.


Hinzu kommt in manchen Bundesländern schein Mutti wirklich als negativ, als Beleidigung wahrgenommen zu werden. So habe ich es erstaunt festgestellt, wenn ich woanders arbeiten war. Hier bei uns und das ist auch da wo Merkel herkommt, heißen die meisten Mütter Mutti und viele Schulkinder haben auch noch ein Mutti-Heft.

Man kann da viel abwertende reininterpretieren, ja. Aber es hat auch noch eine andere Seite.

Zu guter letzt, in sehr vielen Kulturen werden Familienbezeichnungen als Rufname verwendet. Mutter wird für ältere Respektspersonen mit gewisser Macht benutzt. Oma dann für sehr alte Frauen in gewisser Würdigung ihres Lebenswerkes. Hab schon Studis zu ihrer Professorin sagen hören "Mutter, erkläre es bitte nochmal." sagen hören.

Es sagt nämlich auch was über die eigene Kultur aus, in der man lebt, wenn Mutti ne Beleidigung ist.
amor fati

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 01.11.2020, 09:15

montagne hat geschrieben: So., 01.11.2020, 08:03 Hab schon Studis zu ihrer Professorin sagen hören "Mutter, erkläre es bitte nochmal." sagen hören.

Es sagt nämlich auch was über die eigene Kultur aus, in der man lebt, wenn Mutti ne Beleidigung ist.
Klar, als "Mutter" bezeichnet zu werden , ist in manchen Kulturen etwas ehrenvolles. "Mutti" hingegen nicht - und SO würde auch kein Student eine Professorin anreden.
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Sinarellas
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Beitrag So., 01.11.2020, 09:36

Back to topic.
..:..


montagne
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Beitrag So., 01.11.2020, 09:41

Es ist okay, wenn du Mutti als abwertend empfindest. Empfindet aber eben nicht jeder so. Wo ich herkomme ist es was normales über die Generationen hinweg.
amor fati

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