Ich kann hier eigentlich allen Beteiligten zustimmen.
Alles stimmt so ein bisschen und ergibt dann das große Ganze. Also meiner Meinung nach.
Was ich allerdings hinzufügen möchte: Vielleicht sollten sich die "Alten" mal selber ein bisschen an der Nase nehmen. Zum einen sehen sie alles durch eine herrlich verzerrende Nostalgiebrille (Was ja von Grund auf menschlich ist), zum anderen ist es immer sehr leicht der "Jugend von Heute" den schwarzen Peter zu zu schieben. Allerdings wurde ja die "Jugend von Heute" von jemanden erzogen. Also wenn man das Fehlverhalten, die Dummheit und die Faulheit der Jugend verurteilt, sollte man vielleicht auch mit der/den Generationen davor ins Gericht gehen. Jemanden hat die Bälger halt verzogen, gestopft und soweit ignoriert, dass sich alles so entwickelt hat, wie es nun der Fall ist.
Oder auch anders gesagt: Die finanziellen Zuwendungen der Baby-Boomers und der Kreisky-Ära-Huldiger ist nunmal kein Ersatz für richtige Erziehung. Und wenn man seinen Kindern gibt, was man ja selber nie hatte, kann man auch nicht erwarten, dass sie so werden wie man selbst.
Und mal ehrlich... hättet ihr es so dermaßen leicht gehabt in eine Teilzahlung oder einen Kredit reinzukommen wie es einem heute gemacht wird... Ihr wärt doch genauso mit 20 verschuldet gewesen. Heute muss man sich ja direkt mit Händen und Füßen gegen sowas wehren.
Und die meisten verstehen auch leider die Systeme nicht die da dahinter stecken, oder was gewisse Dinge überhaupt bedeuten. Dass ein neues Handy über einen Telefonvertrag nichts anderes als ein Kredit ist. Die Teilzahlung bei Media Markt oder Ikea Kredite sind.
Eine kleine Anekdote dazu: Bekannter von mir arbeitete bei Bauhaus, Kunde will einen Ofen über Teilzahlung kaufen, Kunde wird überprüft und Teilzahlung abgelehnt. Der fällt aus allen Wolken, regt sich auf und sagt dass er ja keine Schulden habe und keine Kredite. Dem Gegenüber standen allerdings Teilzahlungen und Verträge die ihn bereits mit über 20.000 Euro in der Kreide zeigten.
Da fehlt einfach schon das Bewusstsein dafür, was überhaupt Schulden sind. Und die Wirtschaftstreibenden tun ja auch ihr bestes dafür, dass das so ist. Am Zins lässt sichs viel besser und leichter verdienen als am tatsächlichen Produkt.
Und noch so ein dubioser Fall aus meiner Heimatstadt: Es werden geförderte Genossenschaftswohnungen gebaut. Genossenschaftsanteil 60.000 Euro, die Einkommensgrenze um an die Wohnungen zu kommen, lag bei so 20.000 € im Jahr. Wenn man nun nicht schon ein paar Jahrzehnte spart, kann man diesen Betrag einfach nicht bei Seite gespart haben. Schon gar nicht die Zielgruppe die beworben wurde. Somit wäre man - sofern man nicht geerbt, gewonnen oder sonst wie Glück hat - gezwungen sich einen Kredit aufzunehmen um den Genossenschaftsanteil überhaupt hinterlegen zu können.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt, dass da eine Bank den Wohnungssuchenden vielleicht gleich doppelt schröpfen will.
Die Menschen heute, zahlen weit mehr monatlich als die Generationen früher. Und haben im Endeffekt nicht einmal was davon. Während das übriggebliebene Geld damals gespart wurde, existiert es heute praktisch gar nicht mehr, da es von Ratenzahlungen und Zinsen aufgefressen wird. Der "Homo digitalis" hat zwar immer mehr, besitzt aber immer weniger. Was kann man sich heute denn wirklich und effektiv noch "kaufen"? Also so, dass es wahrhaftig in den eigenen Besitz übergeht? Das meiste sind nur noch befristete Nutzungslizenzen die einem theoretisch jederzeit entzogen werden können, und vorbei ist der Spaß. Vorallem im immer größer werdenden digitalen Bereich. Pcs, Handys, sogar Smarthomes oder Autos. Entzieht dir da jemand die Softwarelizenz, ist das ganze Ding nutzlos und du kannst es wegschmeißen. (Funktioniert auch genauso bei Militärischem Kriegsapparat. Das wissen wir Österreicher GANZ genau!)
Wie soll denn da die heutige und kommende Generationen überhaupt noch irgendwie eine Ahnung davon bekommen, wie man mit Geld und Besitz umzugehen hat? Ist ja so, als würde ein 5-Jähriger vor einem professionellen Hütchenspieler stehen.
Und bei der Gelegenheit wäre ich dankbar für verwertbare Tipps wie man heute risikoarm sparen kann. Sparbücher gibts praktisch nicht mehr. Fonds und alles was mit Börse zu tun hat, lehne ich kategorisch ab. Gold? Bitcoins?
Gar nicht mehr so leicht, wenn man einfach nur will, dass z.B. 1.000 Euro in 10 Jahren einfach nur noch immer das selbe Wert sind. Also, wo legt man denn das hart verdiente Geld nun hin, damit es nicht weniger wird?
Vielleicht sollte man in einer Welt in der die geistige Arbeit und virtuelle Produkte immer mehr an Bedeutung gewinnen, überlegen ob das monetäre System angepasst werden sollte. Fragt mich aber nicht wie. Aber man muss auch nicht wissen, wie etwas richtig funktioniert, um zu sehen dass etwas vielleicht doch nicht so gut funktioniert.