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mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 16:30

Eremit hat geschrieben: Sa., 29.04.2017, 16:15 Entweder man kann sich Kinder eben leisten oder nicht.
Im Prinzip der richtige Ansatz finde ich. Nur dass die Realität so aussieht, dass es für manche Menschen tatsächlich schwierig ist sich Kinder zu "leisten". Nur der Ansatz DAS dann staatlich regulieren zu wollen ist falsch. Besser wäre es, Lebenshaltungskosten staatlich zu regulieren (also zB. eine deutlichere Mietenbremse) und für mehr Lohngerechtigkeit zu kämpfen. Dann könnten die Einzelnen auch wieder ihr Leben selbst finanzieren mit ihren Vollzeitjobs. Dass das teilweise kaum mehr möglich ist ist doch der eigentliche Skandal.

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Eremit
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 16:49

mio hat geschrieben:Besser wäre es, Lebenshaltungskosten staatlich zu regulieren (also zB. eine deutlichere Mietenbremse) und für mehr Lohngerechtigkeit zu kämpfen. Dann könnten die Einzelnen auch wieder ihr Leben selbst finanzieren mit ihren Vollzeitjobs. Dass das teilweise kaum mehr möglich ist ist doch der eigentliche Skandal.
Definitiv. Aber ohne BGE wird es auf lange Sicht auch mit ordentlichen Löhnen nicht gehen.


mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 16:51

Ja, das Konzept macht durchaus Sinn. Und wäre auch finanzierbar, so wir uns mal an die "gesellschaftliche Realität" anzupassen bereit wären. Es fehlt nicht an Finanzkraft, es fehlt an dem Willen zu teilen.

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stern
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:10

Gegen Kinderarmut braucht es strukturelle Maßnahmen und keine Darlehensvergabe oder "Begrüßungsgeld" nach dem Gießkannenprinzip.

Mit zunehmender Anzahl von Kindern erhöht sich das Armutsrisiko. Und es geht der AfD (hier: Sachsen-Anhalt) auch nicht um die Förderung von Kinder im allgemeinen. Sondern es wird mal wieder viel Augenwischerei und Selektion betrieben:
Zum Beschluss des Landesparteitags der AfD in Zukunft nur noch ‚normale‘ Familien fördern zu wollen, erklärt die Landesvorsitzende Susan Sziborra-Seidlitz:

„66% aller Kinder in Sachsen-Anhalt werden außerhalb einer Ehe geboren, 45 Prozent der Familien mit Kindern funktionieren ohne Trauschein, wiederverheirate Paare sind nicht extra erfasst, es gibt unzählige Alleinerziehende und auch in Sachsen-Anhalt Kinder in Regenbogenfamilien. Sie alle leben nach Lesart der AfD nicht ‘normal‘ und sollen deswegen von Maßnahmen der Familienförderung ausgenommen werden. [hervorgehoben durch mich, stern] An diesem Beschluss zeigt sich ganz deutlich, wie egal den Blauen die Lebenswirklichkeit der Menschen im Land ist. Der AfD geht es allein um ihren rückwärtsgewandten Umbau der Gesellschaft –nicht um Familien, nicht um Kinder, nicht um Zukunft. Wir GRÜNEN sagen: Familie ist, wo Kinder sind. Wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen.“

Für eine vom Familienstatus unabhängige Familienförderung

„Wir stehen für eine gerechte Familienförderung, die Kinderarmut verhindert und gleichzeitig die Benachteiligung von Alleinerziehenden, unverheirateten Paaren und Paaren, die sich Erwerbs- und Sorgearbeit partnerschaftlich teilen, beendet. Familienförderung soll unabhängig vom Familienstand, Kinder und Familien unterstützen.“
http://www.gruene-lsa.de/gerechtigkeit- ... orgestern/
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isabe
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:18

Sondern es wird mal wieder viel Augenwischerei und Selektion betrieben
Ui, da war ja selbst Mussolini fürsorglicher...
http://atrium.comune.forli.fc.it/la-pol ... nfanzia-2/

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simonius
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:19

:-P Nein! Die Grünen lügen doch, so sehr können sich Balken gar nicht biegen.

Die AfD hat nie gesagt, dass Alleinerziehende, Patchworkfamilien nicht “normal“sind . Was für eine Verlogenheit! Das ist die “Lesart“ der Grünen.


mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:23

Hahaha...

http://afd.de


mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:36

Also so wie es formuliert ist, kann nicht davon ausgegangen werden, dass eine Alleinerziehende Person gemeint ist (egal ob jetzt Mutter oder Vater), sondern die Person, die in der Ehe/Gemeinschaft, die größte "Erziehungslast" trägt, in Augen der AfD wohl eher die Mutter:

"Die Alternative für Deutschland bekennt sich zur traditi- onellen Familie als Leitbild. Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. In der Fami- lie sorgen Mutter und Vater in dauerhafter gemeinsamer Verantwortung für ihre Kinder. Die originären Bedürfnisse der Kinder, die Zeit und Zuwendung ihrer Eltern brauchen, stehen dabei im Mittelpunkt.
Es sollte wieder erstrebenswert sein, eine Ehe einzuge- hen, Kinder zu erziehen und möglichst viel Zeit mit diesen zu verbringen. Die AfD möchte eine gesellschaftliche Wer- tediskussion zur Stärkung der Elternrolle und gegen die vom „Gender-Mainstreaming” propagierte Stigmatisierung traditioneller Geschlechterrollen anstoßen. Kinder sind kein karrierehemmender Ballast, sondern unsere Zukunft.
Wenn ein Elternteil die Erziehungsleistung allein tragen muss, bedarf es besonderer Unterstützung."


(Quelle: https://www.alternativefuer.de/programm/langversion/)

Sonst stünde da wohl: Im Falle von Alleinerziehenden...das steht da aber nicht. ;-)

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stern
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:40

Vgl. Link lemon:
In dem Papier wird eine „familienpolitische Kehrtwende“ in der Bundesrepublik gefordert, künftig wolle sich die Partei „auf die Förderung normaler Familien“ konzentrieren. Kritisiert werden verfallene Familienstrukturen, im Begleittext ist die Rede von „verlogenen Begriffen“ wie Patchwork- und Regenbogen-Familie. – Quelle: http://www.mz-web.de/25081974 ©2017
Man sollte schon beachten, dass die AfD den Familienbegriff SEHR eng definiert... eben nicht sehr vielfältig.
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simonius
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:45

Wenn ein Elternteil die Erziehungsleistung allein tragen muss, bedarf es besonderer Unterstützung."
Quelle siehe Oben

Ja,ja, will Alleinerziehende von der Unterstüzung ausschließen... :-P


mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:47

Weisst Du Simonius, genau diese "schwammige Formulierung" - die im Kontext gelesen im Grund recht klar ahnen lässt, worauf es hinauslaufen soll... - ist es, was skeptisch machen sollte. Wer nicht konkret sagt, was er vorhat, kann sich hinterher immer darauf berufen, dass das doch von vorne herein klar gewesen wäre. Und wer es nicht oder falsch verstanden hat, der ist halt selber schuld... ;-) :lol: :anonym:

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simonius
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:51

der ist halt selber schuld...
Ich denke schon dass du selber schuld bist an den Schwachsinn, den Du da hineininterpretierst.


mio
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:55

Und ich denke Du bist gerade bei Effekt 6. angelangt:
mio hat geschrieben: Sa., 29.04.2017, 12:52 Lesenswert zum Vorgehen der AfD:

"Interessant sind bei diesem Vorgang 7 Effekte, die beispielhaft die Vorgehens- und Denkweise der Alternative für Deutschland präsentieren. Sie mögen vereinfacht wirken, aber vielmehr steckt auch nicht dahinter.

Das eindimensionale Kulturdenken: Alles was man nicht versteht, ist fremd und muss daher weg. Busse dürfen nicht auf dem Kopf stehen, da der Anblick die eigene Auffassungsgabe überlastet.

Das Angst-vor-der-Freiheit-Gefühl: Zuviel Freiheit wie z.B. bei der Kunstfreiheit überfordert das Welt- und Wertesystem und muss daher in seine Schranken gewiesen werden. Die Welt muss klein und nachvollziehbar sein.

Das Verschwörungstheoretisieren: Versteht man eine Sache nicht in all ihren Facetten, was zugegebenermaßen auch bisweilen schwerfällt, werden einfache Theorien herangezogen, die zwar jeglicher Logik entbehren, aber populistisch funktionieren. Notfalls schaut man beim Kopp-Verlag rein!

Das fremdenfeindliche Überkonzept: Es funktioniert wie bei 1, und gehört ansonsten zur Standardausrüstung jedes Rechtsnationalen.

Der Verfremdungseffekt: Eine Sache wird solange z.B. in den sozialen Medien totgeritten, bis hinten was komplett anderes rauskommt als vorne begonnen wurde. Meistens kommt hinten übrigens raus, dass Deutschland – was immer man darunter versteht – irgendwie bedroht wird (siehe 3) und das dies keiner, außer den AfDlern selbst, bemerkt.

Der Diffamierungsprozess: Kommt man mit der Meinung nicht weiter, weil es z.B. massenhaft Kritiker gibt, die es wagen, die Konstrukte der AfD anzuzweifeln und das auch noch öffentlich, wird diffamiert, bedroht, gehetzt und beleidigt, dass die blutigen Fetzen fliegen.

Der Wahrheitseffekt: Sind dann alle meinungsmäßig totgeschlagen, hält man die eigene Meinung für die Wahrheit und packt die auch noch zu allem Hohn in den eigenen Parteinamen."


(Quelle: http://querzeit.org/politik/februar-mit-der-afd)

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stern
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 18:07

Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, simonius... die AfD schreibt selbst:
Die Anzahl Alleinerziehender mit minderjährigen Kindern nimmt in Deutschland stetig zu, obwohl dieses Lebensmodell in der Regel gravierende Nachteile für alle Beteiligten, insbeson‐
dere aber für die betroffenen Kinder, hat. Zusätzlich zu der emotional belastenden Situation
sind sowohl die Alleinerziehenden als auch die Unterhaltspflichtigen einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. Nach Auflösung der Paarbeziehung ist es häufig erschwert, dass sowohl Vater als auch Mutter ihr Erziehungsrecht ausüben.
(...)
Wir wenden uns entschieden gegen Versuche von Organisationen, Medien und Politik, Einelternfamilien als normalen, fortschrittlichen oder gar erstrebenswerten Lebensentwurf zu
propagieren.
[hervorgehoben durch mich] Der Staat sollte stattdessen das Zusammenleben von
Vater, Mutter und Kindern durch finanzielle Hilfen und Beratung in Krisensituationen stärken
[hervorgehoben durch mich].
https://www.alternativefuer.de/wp-conte ... mm-AfD.pdf
Ergo: Alleinerziehende erkennt die AfD nicht als normalen Lebensentwurf an. :anonym: nicht normal=unnormal
Stattdessen Förderung des Zusammenlebens von Vater, Mutter und Kindern.
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Eremit
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 18:20

Aus der Kategorie "Kopf->Tischplatte":

http://derstandard.at/2000056716536/Bau ... auen-bauen

(Fast der selbe Artikel erschien schon vor Jahren und wurde, wie das beim Standard ist, wieder einmal aufgewärmt. Vielleicht, weil es zu wenige Mieterinnen gibt? Es soll ja auch Frauen geben, die auch gerne Kontakt zu männlichen Wesen pflegen, die älter als zwölf sind … :->)

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