Corona - Der Thread zum Virus 7

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stern
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 21:07

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Also, schnell mal zwei Wochen "krank machen", dann erübrigt sich die Diskussion.Ich könnte mir vorstellen, dass nicht wenige so denken! Wie oft habe ich schon den Satz gehör:"Ich wünschte, ich bekäme es, dann hätte ich es hinter mir!".
Wenn es bei einer reinen Infektion bleiben würde, wäre das halb so wild. Aber so läuft das halt nicht für jeden. Der Alterdurchschnitt in den KH ist gesunken. Es landen dort Fälle, die halt wirklich zu einem guten Teil mit einer Impfung vermeidbar wären. Und das ist das Problem.

Ich glaube, die wenigsten sind strikte Impfgegner.

Persönlich finde ich es humaner, eine Wahlmöglichkeit offen zu lassen. So hat man noch eine Wahl, auch wenn es weniger gemütlich wird. Ich denke auch nicht, dass eine allgemeine Impfpflicht möglich wäre. Auch die für Masern ist nur eine Teilimpfpflicht. Und bei Masern gilt (anders als bei Corona): Einmal geimpft, idR keine Erkrankung/Auffrischung mehr in diesem Leben möglich. Also das könnte rechtlich wirklich schwierig werden, würde ich sagen.
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Kellerkind
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 21:29

stern hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 21:07
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Also, schnell mal zwei Wochen "krank machen", dann erübrigt sich die Diskussion.Ich könnte mir vorstellen, dass nicht wenige so denken! Wie oft habe ich schon den Satz gehör:"Ich wünschte, ich bekäme es, dann hätte ich es hinter mir!".
Wenn es bei einer reinen Infektion bleiben würde, wäre das halb so wild. Aber so läuft das halt nicht für jeden. Der Alterdurchschnitt in den KH ist gesunken. Es landen dort Fälle, die halt wirklich zu einem guten Teil mit einer Impfung vermeidbar wären. Und das ist das Problem.
Ja, das wissen wir. Es ist uns bewusst. Dem durchschnittlichen Impfgegner hingegen eher weniger.

Mal ehrlich, welchen annehmbarer rationaler Grund, sich nicht impfen zu lassen... (wenn man darf)... gibt es denn? KEINEN! Sämtliche Gründe basieren auf fehlender Information bis hin zur FakeNews. Im besten Fall sind die Leute verunsichert, wissen nicht, was sie glauben sollen, aber auch dann... gerade dann... hilft informieren.

Was du gesagt hast, mag für "uns" klar und nachvollziehbar sein, aber für diese Kreise eben nicht unbedingt. Niemand, der das alles weiß und verstanden hat, würde doch freiwillig darauf verzichten? Mit Betonung auf freiwilligen Verzicht. Das tut mir nur wenn man zu wenig oder fehlerhaft informiert ist. Oder welchen Grund sollte man haben, der nicht mit Aufklärung/Information zu beheben ist, wenn keine medizinischen/situativen Gründe dagegen sprechen? Mir fällt keiner ein.
Persönlich finde ich es humaner, eine Wahlmöglichkeit offen zu lassen.
Nur wenn es eine echte Wahl ist.Die Androhung solcher Konsequenzen gleich ja eher einer Strafe. Erinnert mich an überholte Erziehungsmaßnahmen:
"Natürlich, mein Kind, kannst du dich weigern. Das steht dir frei. Ich zwing dich zu nichts. Aber du kennst ja die Konsequenz: du kriegst den Hintern versohlt und alle hassen dich. Ist ganz alleine deine Entscheidung, also, wie hättest du es denn gerne, hmm? So oder so rum?"
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 21:34

Genau das ist es was ich nicht verstehe, es gibt keinen Grund sich nicht impfen zu lassen (bei allen, die das dürfen) und trotzdem wollen sie nicht, egal ob sie sowieso Impfgegner sind, oder nicht. Sie suchen verzweifelt nach jedem „Argument“ um sich nicht impfen lassen zu müssen. Und es ist leider keine kleine Anzahl.
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Kellerkind
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 22:00

Hi,

schön, dass dir die Anregungen gefallen.
Da verlangen also 40 % Solidarität und das tragen der Massnahmen der anderen, obwohl es eine leichtere Möglichkeit gibt. Es sind ja nicht unerhebliche Kosten, die da zusammenkommen (auch die Hygienekonzepte kosten den Unternehmen richtig viel Geld)
Da muss ich etwas widersprechen.Von den 40%Ungeimpften sind ja beleibe nicht alle Impfgegner, sondern eben auch Kinder UND die von dir genanten "schutzbedürftigen Gruppen", die nicht geimpft werden dürfen oder noch die allgemeine Stiko-Empfehlung abwarten.
By the way, hat jemand gerade zufällig eine Zahl parat, wie viel von den 40% nicht geimpft werden "dürfen"...?

Und leider sind wir nun mal MINDERHEITEN-ORIENTIERT. SIehe Genderdiskussion.Wie die große Mehrheit sich verbiegen muss, wegen einer Minderheit, die sich "diskriminiert" fühlt, wenn nicht richtig gegendert wird oder weil sie sich als "divers" fühlen. Oder all die Errungenschaften im Bereich Homosexualitäten. In all diesen Fällen geht es zwar nicht um körperliche Unversehrheit,aber die große Mehrheit muss sich (ichsagmal) verbiegen, Gesetze werden geändert usw, und das alles nur für und wegen einer Minderheit.

Was ich nicht schlecht reden will, um Himmels Willen, ich will nur darauf hinaus, dass wir uns hier zu lande nun mal stets nach "dem schwächsten Glied" richten...

--

Btr. wie viel Aufklärung noch nötig wäre:

Vielleicht geht es ja gar nicht so sehr um das WIEVIEL, sondern das WIE...?
So wie es jetzt ist, wenn immer nur dasselbe runtergebetet wird, auf Känalen, die eh von den Impfgegner blockiert werden, dann geb ich dir recht: in dem Fall hilft mehr auch nicht weiter. Aber das WIE wäre mal zu hinterfragen. Statt z.B. immer nur Meinung gegen Meinung.

Derzeit bin ich sehr im Thema und "diskusionswürdig". Hab mir sogar sehr gut gemachte manipulative Querdenker-Videos 2 h lang reingezogen. Und zum Glück lässt derjenige, der es mir weiterleitete, mit sich reden. Wollte meine Meinung dazu wissen. Heute das zweite Gespräch darüber geführt. Und warum eskalierte es nicht zu einem Streit? Weil v.a. ich auf die GEMEINSAMKEITEN geschaut habe statt immer nur dagegen zu reden und als Verschwörungstheorie abzutun. Der da unter anderem wäre, dass ich... (laut Statisik 60% der Befragten)... definitiv ebenfalls das Vertrauen in die Regierung verloren habe. Fakt. Nur heißt das noch lange nicht, dass ich deswegen zum den Querdenker überwechseln muss. Ein bisschen weniger schwarz-weiß, ein bisschen mehr sowohl-als-auch... dann würde man die Leute wohl eher erreichen. Na ja, nicht alle. Aber so einige.
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Kellerkind
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 22:02

Genau das ist es was ich nicht verstehe, es gibt keinen Grund sich nicht impfen zu lassen (bei allen, die das dürfen) und trotzdem wollen sie nicht, egal ob sie sowieso Impfgegner sind, oder nicht. Sie suchen verzweifelt nach jedem „Argument“ um sich nicht impfen lassen zu müssen. Und es ist leider keine kleine Anzahl.
Btr. Anteil der Impfgegner von den 40% schrieb ich ja schon.

Ich betone es nochmals, weil ich es in der Tat für wichtig finde: gemeinsamer Nenner hinter allen vermeintlichen Argumenten ist fehlende oder falsche Information. Bei den Hardliner kommt gewiss noch eine gewisse rebellische Trotzreaktion a la "ziviler Ungehorsam" dazu, aber auch das ließe sich vermutlich verhindern, wenn die Leute richtig informiert wären.

Und was zur Aufklärung auch dazu gehört, viel mehr als irgendwelche Zahlen und Statistiken... : MEDIENKOMPETENZ!!!! -Ich bin überzeugt, dass die ein ganz großer Teil des Problems ist. An Universitäten gibt es ganze Semesterkurse, in denen es nur darum geht, wie man Studien und Zahlen interpretiert. Die Geisteswissenschaftlicher haben Logik-Kurse.Wenn A, dann B... aber wenn A*B=C, dann D... Das kann man doch nicht von Orthonormal-Arbeiter verlangen, in einer Welt, die sich so rasant ändert und einem Land, dass die Digitalisierung komplett verpasst hat. Diesbezüglich hab ich schon ein wenig Verständnis, ist ja nicht so, dass man MEDIENKOMPETENZ mit der Bildzeitung auf dem Bau lernt und Umgang mit den neumodischen Medien (Stichwort FB-Bubble) in Frauenbildungszentrum 50+. Wo soll denn herkommen?

Zurück zu meiner heutigen Diskussion am frühen Abend. Der Herr ist Handwerksmeister von Beruf, und rollt über die "Studentemköpp" nur die Augen. Zum Glück ist er sehr intelligent und kann sich seines gesunden Menschensverstand bedienen, aber er ist nunmal SEHR intelligent. Kannste nicht vorrausetzen. So kann er wenigstens teilweise diese fehlende Allgemeinverständnis von Statistik ausgleichen.Ist aber nun mal nicht die Norm. Ich z.B. bin ja Naturwissenschaftlicher. Hatte nicht nur in der Oberstufe Statisik, sondern auch mehre Kurse an der Uni und arbeite nun im naturwissenschaftlichen Bereich. Das Berechnen einer Standardabweichung oder Lesen/Deuten von Graphen ist für mich so alltäglich wie dem Handwerksmeister, wenn er irgendwelche Maße bereichnet, bevor er eine Heizung einbaut. Wenn ich also was von RKI höre oder so ein Querdenker-Video sehe, fällt es auf ganz anderen Boden als bei ihm. Das kann man nicht vorrausetzen. Die Mehrheit (!) der Bevölkerung hat nicht gelernt, mit so was umzugehen und das Fach "Medienkompetenz" wird nicht unterrichtet.

Aber ja, ich gebe dir so weit recht: zum 1000igsten Mal dasselbe runterbeten, noch dazu in Medien, die der Adressat gar nicht (mehr) nutzt, bringt wirklich nicht viel.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 22:13

Man hat es aber ja nicht mit Kindern zu tun, sondern mit Erwachsenen. Und ich finde, es hat auch eine rationale Stimmigkeit, dass nicht (bis der letzte Genesen ist) die Allgemeinheit alles ausbaden muss... finanziell oder in beschränkenden Maßnahmen.

Wenn man sagt, eine Impfpflicht wäre besser als Konsequenzen, so verstehe ich auch logisch nicht, warum man dann nicht die dritte Option wählt: Man kommt dem Staat zuvor und entscheidet sich selbst für die Impfung. Das wäre ja noch besser als ein Pflicht (oder Konsequenzen).

Eine Pflicht im Gesundheitsbereich wäre sicherlich denkbar. Aber ich bezweifle, dass das für die notwendige Abdeckung reichen würde - wenn es überhaupt rechtlich Bestand hätte. Ich sehe schon Unterschiede zu Masern.

Manche sagten auch: Solange es auch so geht, lassen wir uns nicht impfen. Das sind wahrscheinlich nicht prinzipiell unwillige Menschen. Aber wenn die Kosten der Entscheidung steigen, wird der Nutzen der Impfung vllt. doch höher eingeschätzt werden. Ohne dass das für die meisten eine Art traumatischer Qualität hat (im Sinne besagter Elternerfahrung).
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.09.2021, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 22:28

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:00
Und leider sind wir nun mal MINDERHEITEN-ORIENTIERT. SIehe Genderdiskussion.Wie die große Mehrheit sich verbiegen muss, wegen einer Minderheit, die sich "diskriminiert" fühlt, wenn nicht richtig gegendert wird oder weil sie sich als "divers" fühlen. Oder all die Errungenschaften im Bereich Homosexualitäten. In all diesen Fällen geht es zwar nicht um körperliche Unversehrheit,aber die große Mehrheit muss sich (ichsagmal) verbiegen, Gesetze werden geändert usw, und das alles nur für und wegen einer Minderheit.
Das sehe ich nicht so. Weder bezogen auf Corona. Hier geht es nicht nur um eine Minderheit, sondern um die Sicherung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems für ALLE. Das betraf auch die anderen Wellen, wollte oder konnte aber nicht verstanden werden, dass es nie nur um best. Gruppen ging, für die man sich "aufopferte". Wenn das Gesundheitssystem die Belastung nicht packt, kann niemand mehr zusätzlich behandelt werden. Kapazitäten sind begrenzt. Vor den Impfungen konnte man das nur durch Maßnahmen zum Infektionsschutz schaffen. Jetzt hat man zusätzlich die Impfung.

Den jetzigen Umgang finde ich fast fairer. Denn jetzt werden nicht mehr automatisch alle mit den gleichen Maßnahmen quasi in Sippenhaft genommen. Und hierfur hat man einen gewissen Entscheidungsspielraum.

Und es gibt keine Genderpflicht (wobei Frauen auch keine Minderheit wären). Es wurde doch niemanden, der hetero ist, etwas genommen, nur weil man Homosexuellen AUCH Rechte (wie die Ehe) einräumte. Ich wüsste nicht, dass sie andere deswegen verbiegen. Es war in D sogar so, dass das großen Rückhalt in der Bevölkerung hatte, nur in einer bis zwei konservativen Parteien nicht. Es war bisher also eher eine Minderheit konservativer Politker, die diesen Schritt bisher verhinderte. Eine Anpassung war geboten. Anderfalls hätte evtl. auch das Verfassungsgericht irgendwann Fakten geschaffen.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 22:46

stern hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:13 Man hat es aber ja nicht mit Kindern zu tun, sondern mit Erwachsenen.
Sorry, an der Stelle musste ich ein wenig lächeln. Es be-lächeln. Siehe meine Ausführungen oben: nein, man kann diese GRUNDVERSTÄNDNIS eben nicht vorraussetzen. Da sollten wir nicht von uns und/oder unserem direkten sozialem Umfeld ausgehen. Es ist... wie man ja deutlich sieht... eben NICHT selbstverständlich. Der Mensch an sich ist dumm und egoistisch. Punkt. Sehr plump gesagt. Unseren fehlen die Mittel...das kognitive Handwerkszeug... mit den Herausforderungen der heutigen Zeit kognitiv und psychisch umzugehen. Die Psyche darf man dabei definitiv auch nicht vergessen... (würde gerade aber zu weit führen). Dazu braucht es entweden den entsprechenden Bildungsgrad, Erfahrungen auf den jeweiligen Gebieten und/oder eben eine über-durchschnittliche Intelligenz.

Klar, will man liebsten in die Tastur beißen und schreien:"Mann, seid ihr dumm!", aber halt auch nur, weil "wir" von uns auf andere schließen und kognitive und seelische Fertigkeiten vorraussetzen, die eben NICHT dem durchschnittlichen Bürger entsprechend.
Manche sagten auch: Solange es auch so geht, lassen wir uns nicht impfen. Das sind wahrscheinlich nicht prinzipiell unwillige Menschen. Aber wenn die Kosten der Entscheidung steigen, wird der Nutzen der Impfung vllt. doch höher eingeschätzt sein. Ohne dass das für die meisten eine Art traumatischer Qualität hat.
Aber es ist doch nicht "nur" eine Kostensteigung. Da wäre ich ja noch ganz bei dir, wenn es nur das wäre. Es geht hier auch um soziale Ächtung und massive Nachteile wie die fehlende Lohnfortzahlung bei einer Qurantäne. Letzteres halte ich für unverhältnismässig. Das kann man sich bei gesunden Menschenverstand ja gar nicht leisten, zumindest die Wenigstens.Daher in meinen Auge keine echte Wahl, sondern eine Bestrafung, die sich als Wahl tarnt:

Welcher Menschen, der noch halbwegs klar bei Sinnen ist, würde eine Qurantäne ohne Lohnfortzahlung in Kauf nehmen? Man denke an einen Familienvater mit zwei Kids. Alleinernährer. Ein Kind schleppt die Seuche von der Grundschule mit nach Hause. *bam* Quarantäne. Mindestens 2 Wochen kein Einkommen. Katastrophe! Das ist keine echte Wahl, sondern Friss-oder-Stirb. Das halte ich für unverhältnissmässig.

Und die soziale Ächtung erst. Warum, glaubst du wohl, dürfen Arbeitergeber den Impfstatus NICHT erfragen? Wobei das ja, soweit ich weiß, auch schon in der Diskussion steht, die Regierung würde gerne, aber der Verfassungsschutz hält dagegen. Zurecht. Denn wir wissen doch alle: theortisch darf niemand diskriminiert und benachteiligt werden, praktisch sieht es aber wieder ganz anders aus. Jeder ist sich selbst der Nächste. Und Arbeitgeber und/oder Kollegen würden das Wissen GEGEN denjenigen verwenden, sobald sie die Möglichkeit dazu haben!

Aktuelle Situation bei uns auf Arbeit? Unser Team ist durchgeimpft und wir stehen auch alle offen dazu. Wir sind isoliert auf einem eigenem Stockwerk.Trotzdem müssen wir per se alle Maßnahmen weitertragen, weil es ja auf Haus betrachtet Leute gibt, die NICHT so offen damit umgehen und der Arbeitgeber darf ja nicht nachfragen. Ist ja mit der aktuellsten Regelungen ja zum Glück geändert worden... da darf der Impfstatus berücksichtig werden, sodenn die Arbeitnemmer die Info freiwillig rausrücken. Doch worauf ich hinaus möchte: wenn wir dann wegen EINEM Hansel weiterhin Maßnahme x oder y machen müssten, kannst du sicher sein, dass der unten durch wäre. Und auch das halte ich für ein heikeles Thema und brandgefährlich.

(Ich habe keine abschließende, eindeutige Position dazu. Ich sehe es differenziert)
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 23:03

Hier geht es nicht nur um eine Minderheit, sondern um die Sicherung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems für ALLE. Das betraf auch die anderen Wellen, wollte oder konnte aber nicht verstanden werden, dass es nie nur um best. Gruppen ging, für die man sich "aufopferte". Wenn das Gesundheitssystem die Belastung nicht packt, kann niemand mehr zusätzlich behandelt werden. Kapazitäten sind begrenzt.
Das ist ein sehr gutes Argument. Ich fasse das mal salopp zusammen, ja?
"Wenn wegen Corona keine Kapazitäten mehr frei sind, kann dein Kind nach einem Verkehrsunfall nicht behandelt werden!". Korrekt?
Ich glaube, das wäre eine Message, die eventuell besser durch so manchen Sturkopf hindurch sickern würde, habe ich aber so bisher noch nie bzw. viel zu selten gehört. Stattdessen wird sich über anders gezankt. Was niemanden was bringt, und schon gar nicht das marode Gesundheitssystem irgendwie weiterbringt.

Bsp:
Wie schon erläutert, habe ich mir auf Wunsch von jemand mir Nahestehendes eine mehrstündige, leider sehr geschickt gemachte "Querdenker"-Doku angeschaut, dort ging es u.a. 30 min um die Belegungsquote der Intensivbetten und das Divi-Register. Und dort werden tatsächlich korrekte Zahlen genannt, die den geneigten Zuschauer durchaus irritieren. Zum Beispiel, dass "nur" 4% der Intensivbetten im Durchschnitt mit Corona-Patienten belegt sind. Joh. Als normaler Mensch raffst du halt nicht, was das bedeutet. Man denkt sich: 4%, das ist doch nix, warum machen alle darum so eine Welle, hä? Und um ehrlich zu sein: ich sehe es zwar nicht so, hab aber doch meine liebe Not dies fachmännisch zu erklären, wieso 4% trotzdem total schlimm sind...Ein Punkt ist sicherlich die Anzahl der verfügbaren Beatmungsgeräte. Aber wer weiß denn so was schon, wenn man nie was damit zu tun hatte? Oder dass Betten gesperrt und freigegeben werden, je nach Personalstand? Klar, kommt das komisch rüber, v.a. nach dem neuem Gesetz, dass es eine Premie gibt, wenn mindestens 75% der Betten ausgelastet sind. Sorry, ich kann da schon verstehen, dass da so mancher dann (ichsagmal) sehr irrtiert ist... plus eben die FakeNews, die sich schneller verbreiten als z.B. irgendwelche Klarstellungen seitens Staat oder RKI...

Soll heißen: ich hab durchaus Verständnis, dass dies nicht für jeden so leicht zu durchblicken ist, ja, auch wenn es erwachsene, mündige Menschen sind. Den Punkt, den du genannt hast, den sollte man viel öfters hervorheben.

---

(Kann nun leider nicht weiter diskutieren, das Bett ruft. Aber danke für den Austausch).
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 23:16

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:02 Wenn ich also was von RKI höre oder so ein Querdenker-Video sehe, fällt es auf ganz anderen Boden als bei ihm. Das kann man nicht vorrausetzen. Die Mehrheit (!) der Bevölkerung hat nicht gelernt, mit so was umzugehen und das Fach "Medienkompetenz" wird nicht unterrichtet.
Was ich ungut finde, dass auch manche Politker manche Maßnahmen oder Nichtmaßnahmen (so richtig oder falsch sie auch sein mögen) so begründen, dass man sich nur an den Kopf fassen kann. Zu den Lohnfortzahlungen könnte man auch sagen, ja man möchte etwas Dampf machen (wichtig weil...) und dazu nutzt man diesen rechtlichej Spielraum und findet es auch angemessen, dass nicht länger die Allgemeinheit die Kosten tragen muss. Aber man kann das durch 2 Piekse abwenden.

Aber auch auffällig ist (und das ist natürlich auch nur ein Teil) manche bewusst missverstehen wollen. Und das ist noch die mildeste meiner Annahmen. Dazu braucht es nicht immer höhere Mathematik, sondern wenn jemandem das Wort im Mund umgedreht wird, z.B. manche Bild-Kampagne. Ex-Finanzwissenschaftler, die Drosten falsch verstehen (und denen manchmal auch Grundlagen von Exponentialfunktion abhanden kommen). Mal sollen PCR-Tests großflächig falsch sein, bei Impfdurchbrücuen scheinen PCR-Tests aber wieder als tauglich anerkennt zu werden. Es gibt keine Übersterblichkeit, aber massig Impftote... also es wird teils schon wirklich ziemlicher Schwachsinn verbreitet. Hier ist aber nicht gesagt, ob die Leute wirklich ungeimpft sind oder nur andere aufwiegeln wollen. Methode Trump.

Bei Skepsis wegen mRNA: Ich weiß nicht, wie sich diese Menschen eine Infektion vorstellen. Ohne Viren-Erbmaterial und Manipulation menschlicher Zellen könnte sich das Virus nicht selbständig vermehren. Eine mRNA-Imofung ist tot, es braucht keine Viren-RNA und es werden auch keine funktionsfähigen Viren hergestellt (wie bei einer Infektion). Was ich weniger invasiv finde... selbst ohne "Nebenwirkungen", die eine Infektion mit sich bringen kann.

Mangelnde Aufklärung kann man mMn nicht vorwerfen.

Wer nicht will, findet sicherlich Gründe. Aber ich finde schon, dass man mittlerweile auch differenzierter schauen muss, wer was ausbaden muss... auch zu dem Preis, dass das nicht für jeden nachvollziehbar sein wird.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.09.2021, 23:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 23:18

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:00 Da muss ich etwas widersprechen.Von den 40%Ungeimpften sind ja beleibe nicht alle Impfgegner, sondern eben auch Kinder UND die von dir genanten "schutzbedürftigen Gruppen", die nicht geimpft werden dürfen oder noch die allgemeine Stiko-Empfehlung abwarten.
By the way, hat jemand gerade zufällig eine Zahl parat, wie viel von den 40% nicht geimpft werden "dürfen"...?
ich bin da nicht sicher, ob bei der Impfquote tatsächlich die gesamte Bevölkerung gerechnet wird, oder alle, die im Bereich der Impfmöglichkeit liegen (also alle zwischen 12 bis > 100)? Aber da habe ich keine Informationen, was genau berechnet wird. @ Stern, weißt Du das als unsere Quelle der Weisheit und Daten? :-P
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:00 Und leider sind wir nun mal MINDERHEITEN-ORIENTIERT.
Auch das sehe ich nicht so, sondern bin Sterns Meinung. Wenn dem so wäre, dann würde sich die Menschen endlich aufraffen und die anderen schützen.
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:00 Vielleicht geht es ja gar nicht so sehr um das WIEVIEL, sondern das WIE...?
Aber es gibt so viele Arten der Aufklärung, dass ich schon vollkommen satt dazu bin. Man kann doch auch noch zusätzlich zum Arzt seiner Wahl gehen.... Was noch??

Ic
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 22:02 Der Herr ist Handwerksmeister von Beruf, und rollt über die "Studentemköpp" nur die Augen. Zum Glück ist er sehr intelligent und kann sich seines gesunden Menschensverstand bedienen, aber er ist nunmal SEHR intelligent. Kannste nicht vorrausetzen
ich glaube auch, dass das Nicht-Impfen-wollen nichts mit dem IQ zu tun hat oder dem Bildungshintergrund. Es gibt eine Reihe bekannter Ärzte, die jegliche Impfung ablehnen. Hier am Ort auch ein D weiter Impfgegner.... gruselig. Es ist auch so, daß viele Impfgegner aus dem eher bildungsreichen Schichten kommen, leider. Eine Bekannte von mir hat auch Eltern die Intelektuelle sind, Kultur und Bildung ist in dem Haushalt sehr wichtig, aber alle und jegliche Impofung ablehnen.

Für uns, ich komme auch aus der Naturwissenschaft, ist es leichter, Statistiken zu lesen, verstehen eher den Hintergrund einer Veröffentlichung, wenn etwas über PCR etc gesagt, wird, ist uns klar, was das bedeuet, wie die abläuft... Aber das bedeutet nicht, dass diese Menschen sich trotzdem impfen lassen - leider.

Den Trotz, den Du beschrieben hast, da mag ich zustimmen. Das "ich lasse mir doch nichts vorschreiben... " wie ein dreijähriges Kleinkind und dabei vergessen, dass einmal zum Zusammenleben in einer Gesellschaft sind Regeln notwenig, wenn sie funktonnieren soll und wir Beispiele haben, was passiert, wenn das nicht geschieht.

Dieses Misstrauen, gegen die Regierung verstehe ich nicht, genauso wenig wie das Gefühl zu kurz zu kommen. Ja, es gibt so manchen, der in der Pandiemie pleite ging, es gibt so manche Situation, wo die Hilfen nicht schnell genug angekommen sind.... aber wir bekommen Hilfe, wir werden unterstützt und unser System läuft trotzdem.

Und gerade bei denen, die sich beschwerden, die haben nicht nur keinen Grund, denn sie leben im Wohlstand. Oft sind es die kleinen die schweigen und alles hinnehmen. Während sich ein Optiker, wie ich gestern oder so schrieb, beschwerte, dass er keine Coronahilfen bekam und jetzt sauer ist. Aber er durfte den Laden auch die ganze Zeit öffnen. Die Verhältnismäßigkeit stimmt nicht.

Auch wie Stern schrieb, das Anspruchdenken ist so hoch, dass mir schwindelt.

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Beitrag Fr., 10.09.2021, 23:22

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 23:03 Das ist ein sehr gutes Argument. Ich fasse das mal salopp zusammen, ja?
"Wenn wegen Corona keine Kapazitäten mehr frei sind, kann dein Kind nach einem Verkehrsunfall nicht behandelt werden!". Korrekt?
Ich glaube, das wäre eine Message, die eventuell besser durch so manchen Sturkopf hindurch sickern würde, habe ich aber so bisher noch nie bzw. viel zu selten gehört
das beobachte ich anders, das wurde doch so oft perpetuiert.... es ist diesen Menschen auch egal, weil sie es sowieso nicht glauben.
stern hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 23:16 Bei Skepsis wegen mRNA: Ich weiß nicht, wie sich diese Menschen eine Infektion vorstellen. Ohne Viren-Erbmaterial und Manipulation menschlicher Zellen könnte sich das Virus nicht vermehren. Eine mRNA-Imofung ist tot, es braucht keine Viren-RNA und es werden auch keine funktionsfähigen Viren hergestellt (wie bei einer Infektion).
Genau, das ist es ja, wenn man einen der Gegner fragt, was RNA bedeutet, oder wie eine Infektion abläuft, wie eine PCR funktioniert, - nur leere Blicke, aber mit Ausdrücken um sich werfen, die sie gerade schreiben können. Da ist so unglaublich viel Meinung für keine Ahnung.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 23:39

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 23:03

Soll heißen: ich hab durchaus Verständnis, dass dies nicht für jeden so leicht zu durchblicken ist, ja, auch wenn es erwachsene, mündige Menschen sind. Den Punkt, den du genannt hast, den sollte man viel öfters hervorheben.
Ich würde sogar so weit gehen, dass dass noch der einzige Punkt ist, weswegen sich der Staat noch nicht ganz rausnehmen kann und den eigenen Schutz komplett der Eigenverantwortung übergeben kann.

Dänemark hat das schon getan aufgrund der schützenden Wirkung einer hohen Impfquote.

Aber ich könnte x Aussagen nennen, weswegen auch diese Notwendigkeit nicht anerkennt wird. Hier geht es vllt. öfters hauptsächlich um die eigene Freiheit, die als beachtlich angesehen wird?
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Beitrag Sa., 11.09.2021, 00:00

saffiatou hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 23:18
ich bin da nicht sicher, ob bei der Impfquote tatsächlich die gesamte Bevölkerung gerechnet wird, oder alle, die im Bereich der Impfmöglichkeit liegen (also alle zwischen 12 bis > 100)? Aber da habe ich keine Informationen, was genau berechnet wird.
Also das Impfdashboard bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung. Am 9.11. sind das 61,9% der Gesamtbevölkerung, die vollständig geimpft sind.

Das RKI berechnet die Quote aber auch bezogen auf einzelne Altersgruppen. Ich weiß nicht, ob auch das regelmäßig veröffentlicht wird.

Bei Vergleichen muss man halt aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht. Also wenn man Ü60 ansieht, dann auch deren Impfanteil berücksichtigen.

Was tatsächlicher weniger ersichtlich ist: Wer nicht impfbar ist. Das funktioniert für Kinder leichter, für die es noch keinen Impfstoff gibt. Deren Anteil kann man auch herausrechnen (weil man in etwa weiß, wie viele Kinder es gibt), was ich auch schon manchmal gesehen habe. Aber es gibt noch weitere Menschen, die nicht impfbar sind. Manche Menschen haben vllt. auch Antikörper gemessen, haben welche und lassen sich daher nicht impfen oder können sich noch nicht impfen.

Lt. RKI bräuchte es sowohl bei den Ü60 als auch U60-Erwachsenen noch eine höhere Quote für das jeweilige Segment, um sicherer in den Winter gehen zu können.

Geschaut wird, wie gesagt, auf die zu erwartende Hospitalisierung.
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Beitrag Sa., 11.09.2021, 00:24

Noch ein Argument für die Impfung, Long covid .

Aber ich bin sicher, dass bei denen, die sich gegen eine Impfung entscheiden, auch das Video nicht hilft, denn solche wie auch Zahlen, die immer wieder präsentiert werden verfallen.

https://www.spiegel.de/panorama/leute/c ... CQgO1dEMph
never know better than the natives. Kofi Annan

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