Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Tolya
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Beitrag So., 18.06.2017, 07:13

Und zu den über 90% Sicherheit, ab 25 m und Beton/ Asphalt ist's z.B. todsicher, man darf nur nicht danebenhupfen.
Würde, Human, Menschlich, ...
was it MEnschen die es nicht mehr können?
ach es ging ja nur um psychisch Kranke und Menschen im Rollstuhl können je unmöglich psychisch Krank sein
Und weil hier vom Viecher einschläfern geschrieben wurde, wer von hier war schon mal bei einem Hund dabei?
Angenehm und friedlich ist was anderes....
du warst also noch nie dabei :)

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Nico
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Beitrag So., 18.06.2017, 07:23

Wie gesagt, in Ö hat sich mal einer der sich davor beide Hände weggesprengt hat, aufgehängt.
Wenn man wirklich will geht so einiges, wenn man lieber nur jammert geht nix.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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flowing
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Beitrag So., 18.06.2017, 08:25

Danke, Broken Wing, wegen dem Link.

Mich hat einmal direkt eine Frau angesprochen, ob ich sie begleiten würde, sie wollte Medikamente nehmen, von denen sie ausging, dass es tödlich sei. Wollte im Arm gehalten werden.
Das war damals - ich war gerade frisch in der psychisch-krank-Internet-Selbsthilfe-Szene - ziemlich heftig für mich.
Ich wäre auf keinen Fall eine Kanditatin, die so was, auch wenn legal - gut bewältigen könnte.
Für mich hätte das auf jeden Fall Retraumatisierungscharakter.
Aber wie bei Trauma generell auch, dürfte das eventuell unterschiedlich sein - es gibt Menschen, die so stabil, solide sind, nicht jeder entwickelt bei den gleichen Dingen eine PTBS, usw.

Mein Freund ist sehr krank, das Thema Tod steht immer im Hintergrund - da habe ich nun angefangen darüber nachzudenken, dass es auf jeden Fall für mich einen Unterschied macht, auf welche Art ich ihn begleite. Für mich wäre da Sterbehilfe anders, tatsächlich, auch vom Empfinden, Umgang, als die Vorstellung, er stirbt an seiner Erkrankung - auch die Vorstellung, falls er eines Tages denkt, nein, er möchte freiwillig gehen und in seinem Fall dann einfach nur die Tabletten weglassen würde - wäre auch nochmal anders, das wäre für mich völlig in Ordnung, bei Sterbehilfe käme ich an meine Grenzen.

Über diese harmonische Vorstellung von Tod mache ich mir gerade viel Gedanken. Aber die sind noch nicht rund.

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Broken Wing
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Beitrag So., 18.06.2017, 09:37

@ Nico: Ich habe es nicht behauptet. Ich finde, dass alles am Leben sch*** ist, warum sollte das Sterben eine ausnahme darstellen? Nach einer Anwendung der Gesetze Murphys: Was gut anfängt, endet schlecht. Was schlecht anfängt, endet katastrophal.
Nun kann man wahrlich nicht einmal behaupten, dass das Leben gut anfängt. Es beginnt mit Sauerei und Gewimmer.

Aber man kann ja trotzdem forschen.

Übrigens gibt es Menschen, die einen Sprung von der golden gate bridge überlebt haben. Und andererseits starb Ludwig Hirsch durch einen Sprung aus dem 2. Stock. Ist halt pech.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Nico
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Beitrag So., 18.06.2017, 09:39

Ludwig Hirsch war auch nicht so blöd ins Wasser zu springen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag So., 18.06.2017, 10:19

Ich bevorzuge einen Sprung in wohltemperiertes Magma.
Mir is dauernd kalt.
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Broken Wing
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Beitrag So., 18.06.2017, 10:46

@ Flowing: Meiner Meinung nach wird sterbebegleitung überbewertet.

Hallo? Man ist nachher hinüber!

Die ideale sterbehilfe sähe so aus, dass jemand selber ins Krankenhaus geht oder meinetwegen vom Krankentransporter abgeholt wird. Verabschiedet und gegessen hatte man hoffentlich zuvor. Alle Rechnnungen sollten bequem per Überweisung beglichen werden können. Selbstverständlich gäbe es auch keine abergläubischen Trauerrituale.
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flowing
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:07

Was an einem Sprung aus dem 2. Stock intelligenter sein soll, als an einem von der Golden Gate Bridge entzieht sich meiner Logik.
(Kenne Leute, die je aus dem 2., 6. wie 8. Stock sprangen und überlebten. Oder hatte Ludwig Hirsch, eine exklusive Technik für seinen Sprung, von der er 100 % wusste, das ist tödlich?)
Hat für mich auch weniger mit Intelligenz zu tun. In hoch suizidalen Zuständen, setzt meiner Meinung und persönlichen Erfahrung nach der Intellekt aus. Das ist hoch irrational, wie da teils gehandelt wird.
Das sagten auch all die Stockwerksspringer, das war eine Affekthandlung, Kontrollverlust.
Da wählt man das, was einem gerade am Plausibelsten oder am ehesten machbar, erscheint und ich glaube, unbewusst spielt noch viel mehr eine Rolle.

@Broken Wing
mit deinen Vorstellungen kann ich mitgehen. Mir gefällt, dass du das nicht so verklärst.
Zuletzt geändert von flowing am So., 18.06.2017, 11:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Nico
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:14

Naja bei Ludwig Hirsch war es soweit ich weiß eine Kurzschlußhandlung.
Er erhielt im Krankenhaus eine Krebsdiagnose und sprang direkt dort in den Tod.
Ob es tatsächlich der 2. Stock war weiß ich nicht.
Funktioniert hat es jedenfalls.
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flowing
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:19

Genau - und deswegen finde ich hinkt der Vergleich: aus großen Höhen ins Wasser-Springer = blöder.
Ludwig Hirsch wäre im Affekt dann vielleicht auch von der Golden Gate Bridge gesprungen, mit wohl höherer statistischer Wahrscheinlichkeit zu Tode zu kommen -

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Nico
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:33

Ich kenne in meinem Umfeld nur einen Fall wo es nicht geklappt hat und mehrere die funktioniert haben.

Das junge Mädel ist von einem ziemlich hohen Haus gesprungen und es war auch ziemlich viel kaputt aber sie hat überlebt.
Laut ihrem Vater wird sie für immer an den Folgen leiden, ist jetzt aber ein glücklicher, fröhlicher Mensch.
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Broken Wing
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:39

Na wenn man so einfach zu seinem Glück kommt...

Könntest du mir bitte sagen, wo dieses Haus ist? Ich probiere es dann auch und hoffe, dass ich es überlebe. Wenn so viele Selbstmordkandidaten gescheitert glücklich werden, muss wohl was dran sein.
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mio
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:41

Broken Wing hat geschrieben: So., 18.06.2017, 11:39 Na wenn man so einfach zu seinem Glück kommt...
Würde ich lassen. Ich hab es erlebt, dass jemand nach so einem Versuch vom Hals ab gelähmt war. Sie "starb" ein paar Jahre später, ich vermute stark, dass sie nicht viel glücklicher geworden war und das jemand nachgeholfen hat. Das weiss ich aber nicht gesichert.

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Nico
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:50

@Broken
Ich schrieb von e i n e r und nicht von so vielen.
Mich hat das damals auch beschäftigt, denn es hat sie laut ihrem Vater echt ziemlich schwer erwischt mit unzähligen Knochenbrüchen und inneren Verletzungen,
gelähmt ist sie nicht aber ziemlich bewegungseingeschränkt. Das alles ist aber schon mehr als 10 Jahre her.

Jedenfalls war sie als körperlich gesunder Mensch des Lebens müde und jetzt als körperlich beeinträchtigter Mensch schätzt und genießt sie das Leben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag So., 18.06.2017, 11:53

@ Mio: Vielen Dank für deine rettenden Worte. Ich hatte schon angenommen, dass Suizidversuche mit schlechtem Ausgang demnächst als Therapie zugelassen werden.
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