Corona - Der Thread zum Virus 7

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stern
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 09:55

saffiatou hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 08:24
nach der Wahl, vielleicht.
In BW schon am 15.9. Respekt vor Kretschmann, der sich das traut, was angezeigt wäre (insgesamt mit seinem Stufenplan), wozu aber andere nicht den Arsch in der Hose haben, obwohl absehbar ist, dass die Maßnahmen wahrscheinlich nicht reichen werden, wenn die Impfquote so bleibt.

Es ist mittlerweile echt absurd, die Impfungen als das Problem darstellen zu wollen.

Was die Party angeht, ziehen andere eher Schluß, wie wichtig die Impfungen sind => Schutz vor schwerem Verlauf.
Wenn auch noch Ungeimpfte (kein Schutz vor schwerem Verlauf) anwesend gewesen wären, puh.

Man will nicht mehr unbedingt Infektionen verhindern, auch wenn es nicht so direkt ausgesprochen wird.
Sondern eine Überlastung des Gesundheitswesen im Herbst/Winter vermeiden. Dazu ist die Infekrionskontrolle bis zu einem gewissen Grad wichtig. Infizierte 2G-Partygänger tun dem Gesundheitswesen aber nicht sooo viel, weil es meist nicht zu schweren Verläufen kommt. Hier ist lediglich zu beachten: Auch ein kleiner Prozentsatz angewendet auf eine große Zahl, ergibt einen gewissen Wert (der aber deutlich geringer ist als bei Ungeimpften). Das Hauptproblem ist doch, wenn das Virus zirkuliert (was kaum zu verhindern ist, außer durch rigidiste Maßnahmen, die niemand will) und auf Ungeimpfte trifft. :roll:

Man will doch auch mal ein Ende der Pandemie. Wobei: Manche anscheind nicht.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 10:13

Es wird keine Herdenimmunität geben, zumindest nicht in absehbarer Zeit durch Impfung (der aktuelle Impfstoff schafft keine sterile Immunität). Das Virus wird bleiben. Stichwort: endemisch werden. Das Virus wird zukünftig auch auf Geimpfte treffen. Drosten geht davon aus, dass es daher auch nicht für jeden andauernde Auffrischungen braucht. Weil man immer mal wieder mit dem Virus konfrontiert wird. Siehe letzter Podcast. Wenn das Virus aber aus eine doppel-geimpfte Person trifft, ist das für viele ein passabler Schutz. Ungeimpfte werden mit der Zeit sicherlich auch immunisiert werden (wobei auch hier manche Doppeinfektiionen zu verzeichnen sind). Die Frage ist dann: Wie gut wird die Infektionen ohne Impfung vertragen. Und die Verteilung in den KH ist so klar, dass das sicherlich unterschiedliche Maßnahmen rechtfertigen wird, wenn man sie braucht. Denn eine Überlastung ist zu verhindern, weniger die Infektionen an sich. Man kann sich weiterhin gegen die Impfung entscheiden, aber nicht erwarten, dass es laufend andere für die Konsequenzen dieser Entscheidung zahlen sollen (auf vielfältige Art und Weise).
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diesoderdas
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 11:58

saffiatou hat geschrieben: Do., 09.09.2021, 22:25 Wie soll das gehen, dass ungeimpfte trotz negativem Test in Quarantäne müssen, es sei den. Sie waren in einem bestimmten Gebiet in Urlaub und das ist ihre eigene Entscheidung gewesen! Wäre nicht nötig.
Na, wenn sie Kontakt zu jemandem hatten, der nun positiv ist. Sei es auf Arbeit oder privat oder sonstwo. Dazu muss man nicht in Urlaub.

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stern
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 13:25

Um andere Ungeimpfte zu schützen. Was nicht mehr nötig wäre, wenn es viele Geimpfte gäbe (solange die KH mitmachen, was aber die Wahrscheinlichkeit erhöht). Denn die Geimpften schützt ja idR die Impfung. Die freiwillig Ungeimpften schaffen sich hingegen ihre eigenen, abweichenden Maßnahmen.
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stern
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 14:23

NRW: Genesene und Geimpfte, die aufgrund von Impfdurchbrüchen oder Neuerkrankungen in Quarantäne müssen, haben einen Anspruch auf Lohnfortzahlung:

https://www.rnd.de/politik/nrw-lohnfort ... BAEJY.html

Wie es ist, wenn man als Geimpfter in ein schon bekanntes Virusvariantengebiet ohne Not reist, weiß ich nicht. In dem Fall müssten idR auch Geimpfte in Quarantäne. War zumindest mein letzter Stand.

In dem Fall könnte man es (aus meiner Sicht) auch so sehen, dass vermeidbar gewesen wäre, wenn es freiwillig geschieht. Aber ich weiß nicht, wie das angedacht ist. Was Reisen angeht, wurde ja schon früher manches neu geregelt, also das die Quarantäne uU eigene Kosten sind.
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Kellerkind
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 16:52

Was ich an dieser Diskussion schwierig finde:

In unserem Gesundheitssystem war es seit jeher so, dass die Gemeinschaft für die "Dummheit" und das selbstschädigende Verhalten des Einzelnen aufkommt. Getreu dem Motto: jeder hat das Recht, sich ein eigenes Grab zu schaufeln. Deshalb geht es hier um eine Grundsatzfrage.
Wenn sich dies so erst mal durchsetzt, wird man sich bald auch fragen, wie oft man Entzugskuren bezahlt oder die Psychiatrie nach Suizidversuchen oder die Lungenerkrankungen von Rauchern oder die Behandlung von Magersucht und Adipositas. Wo fängt das an, wo hört das auf? Wie viel selbstschädigendes und asoziales (im Sinne von nicht sozial) Verhalten sollte und darf eine Gesellschaft dulden? Ja, man könnte ja sogar noch weitergehen: sind Eltern, die sich wissentlich (!) für ein behindertes Kind entscheiden in Regress für die lebenslangen Behandlungskosten zu nehmen?

Ich selbst steh dazu zwiegespalten. Gerade was man hier z.T. manchmal liest oder anders wo mitkriegt: wenn jemand so gar nicht willens, an seinen Krankheiten zu arbeiten... sei es psychisch oder physisch... wenn jemand sich sogar noch dazu selbstschädigend verhält... wie lange soll die Gemeinschaft so jemanden durchschleppen?! Irgendwo müssen doch auch mal Grenzen sein. Aber nein, zumindest in unseren Kulturkreis ist es GRUNDRECHT, dass man sich sein eigenes Grab schaufeln und dann "jammern" darf, und das Gesundheitssytem zahlt und zahlt...

Deswegen halte ich die Debatte btr. Geimpfter/Ungeimpfter in diesem Kontext auch für ehtihsc brandgefährlich. Wie viel Recht auf sozial- und selbstschädigendes Verhalten hat man?! Bisher scheinbar unbegrenzt. Und wenn du 40 Jahre lang qualmst und dann am Beamtungsgerät hängst und anderen das Intensivbett wegnimmst, dann heißt es ja auch nicht: selbst schuld, du wusstest, dass es schädlich ist, nun schleich die und seh zu, wie zurecht kommst.

Ich gebe zu: manchmal macht es mich stinkwütend, wenn jemand so überhaupt gar keine Eigenverantwortung übernimmt und sich von seinem Umfeld und/oder Staat bzw.Krankenkassen aushalten lässt. Anderseits weiß ich die Vorteile unsere solidarischen Systems auch zu würdigen. Irgendeinen Tod muss man ja sterben.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 17:29

Es gab und gibt schon längst (also schon vor Corona) Einschränkungen, wonach die KK (also in letzter Instanz die Solidargemeinschaft) bei Selbstverschulden die (Nachfolge-/)Behandlungskosten nicht unbedingt zahlen muss, geregelt im SGB.

Ich will damit nicht sagen, dass ich bei einer Infektion von Selbstverschulden ausgehe, sondern dass es nicht selbstverständlich ist, dass für private Freiheiten, die man sich nimmt, andere die Kosten tragen sollen, wenn es anders ausgeht, als erwartet (erhofft).

Ebenso gibt es bereits Einschränkungen bei der Lohnfortzahlung. So habe ich die Freiheit, mir durch z.B. Risikosport mein Grab zu schaufeln. Aber es wird dann nicht unbedingt dem Arbeitgeber zugemutet, dass den Verdienstausfall kompensieren muss. Der kann das Riskoverhalten nicht verbieten, muss es aber nicht auch noch für fremdes riskantes Verhalten zahlen. Ich denke, hierzu gibt es auch bereits einige Rechtssprechung.

Sicherlich kann man im Einzelfall streiten was angemessen wäre. Aber ich bin auch nicht dafür, sich einerseits auf Freiheiten zu berufen, aber anderseits selbstverständlich davon auszugehen, dass das andere ausbaden sollen, wenn es anders als erhofft ausgeht. Es braucht also auch eine Grenze am anderen Ende.

Und daher: wenn man sich nicht impfen lässt, kann man halt auch nicht erwarten, dass es die Gemeinschaft sein soll, die sämtliche Konsequenzen trägt.

Was die Party angeht:: Es gab weitere Infizierte. Aber es heißt, alle keine oder nur leichte bis milde Symptome, bis jetzt. Das wünscht man sich doch. Die Impfnachweise werden nun auch angefordert. Ich meine, das gab es ja auch schon mal, dass sie nicht so echt waren. Aber was soll die Konsequenz sein: Einschränkungen bis auch der letzte seinen Genesenschein erhalten hat (und die Gemeinschaft soll bis dahin jegliches Drumherum finanzieren)? Das Virus wird bleiben.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 18:16

diesoderdas hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 11:58 Na, wenn sie Kontakt zu jemandem hatten, der nun positiv ist. Sei es auf Arbeit oder privat oder sonstwo. Dazu muss man nicht in Urlaub.
dann werden, soweit sich das nachverfolgen lässt (denn durch die wieder ansteigenden Zahlen der Infektionen lassen sich viele Kontakte leider nicht mehr nachverfolgen und es sind eine nicht unerhebliche Zahl Infizierter nicht bereit ihre Kontakte offenzulegen, was ich mehr als unverschämt finde) beide in Quarantäne gehen müssen und zwar ohne Gehaltsfortzahlung, denn sie hätten sich impfen lassen können.... ein selbstgemachtes Problem.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 18:33

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 16:52 jeder hat das Recht, sich ein eigenes Grab zu schaufeln. Deshalb geht es hier um eine Grundsatzfrage.
Dazu hat die Berliner Zeitung auch etwas geschrieben. Leider paywall, aber wer ein Abo hat....
https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... 181815.amp

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Beitrag Fr., 10.09.2021, 18:38

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 16:52 In unserem Gesundheitssystem war es seit jeher so, dass die Gemeinschaft für die "Dummheit" und das selbstschädigende Verhalten des Einzelnen aufkommt. Getreu dem Motto: jeder hat das Recht, sich ein eigenes Grab zu schaufeln. Deshalb geht es hier um eine Grundsatzfrage.
nein ich sehe das vollkommen anders. Ich kenne diese Grundsatzdiskussionen, die ja immer mal wieder auftauchen, wenn es um Raucher geht. Wir haben ein Solidarsystem, da zahlt einer eben mehr für die Risiken (Rauchen, Sport...), die ein anderer eingheht. Das ist selbstverständlich. Sonst müssten auch die Eltern für die Therapie zahlen, die ihre Kinder missbraucht oder misshandelt haben (wobei ich da schon sehr offen für eine Diskussion wäre, aber es gibt oft eben keine Beweise).

Aber in diesem Fall, ist es ja nicht nur so, dass man selbst das Risiko eingeht sich zu inffizieren, das wäre mir vollkommen egal, wenn sich jemand infiziert, der nicht geimpft werden will. Das Problem ist, dass durch das nicht Impfen zuviele infiziert werden, die nicht geimpft werden können und keine Möglichkeit des Schutzes haben. Diese werden nicht gehört und da wird auch niemand gefragt, "willst Du mein Virus?" Da wie ich heute Morgen in einem DLF Bericht hörte).

Es liegt hier also ein Fremdverschulden vor, nach Deinen Überlegungen dann müssten wir denjenigen, der die Person (die nicht geimpft werden konnte) infiziert hat dazu verpflichten die Kosten zu tragen. Außerdem steigen die Kosten ja immens an. Wenn ich schon lese, was wir wegen der Pandemie alles ausgegeben haben. Wer soll das zurückzahlen, wem muten wir noch höhere Kosten zu?
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 16:52 Ich gebe zu: manchmal macht es mich stinkwütend, wenn jemand so überhaupt gar keine Eigenverantwortung übernimmt und sich von seinem Umfeld und/oder Staat bzw.Krankenkassen aushalten lässt. Anderseits weiß ich die Vorteile unsere solidarischen Systems auch zu würdigen. Irgendeinen Tod muss man ja sterben.
ja, es macht mich auch wütend, aber nur in dem Fall, dass (wenn) andere geschädigt werden, wie im Falle einer Impfverweigerung. Ja, wir zahlen für die Fehler der anderen (Solidarsystem) und das ist auch richtig. Manche können für ihre Art des Lebens nichts (Substanzmissbrauch, weil die Schäden von anderen verursacht wurden (Misshandlung jeder Art). Ansonsten habe ich kein Problem, für die Entscheidung der Folgen eines anderen (Rauchen, Sport, Addipositas....) zu zahlenm es wurden auch meine Krankheiten und ihre Folgen bezhalt. Und ich finde diese Diskussion auch gefährlich, denn dazu darf es eigentlich nicht kommen. Ich wiederhole mich, nur im Falle der Imfverweigerung sehe ich es andes. Vor allem wenn man mitbekommt, dass jedes auch noch so haarsträubende Argument herangezogen wird, um einen Grund zu finden um sich weiterhin nicht imfen zu lassen. Man sollte auch überlegen, dass genau durch dieses Verhalten es eine Überlegung geben kann, andere Kosten einzusparen (müssen).
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 18:41

stern hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 14:23 NRW: Genesene und Geimpfte, die aufgrund von Impfdurchbrüchen oder Neuerkrankungen in Quarantäne müssen, haben einen Anspruch auf Lohnfortzahlung:
war ja klar, Laschet Country.... nur keine Entscheidung die noch einen Wähler abspringen lässt...
stern hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 14:23 In dem Fall könnte man es (aus meiner Sicht) auch so sehen, dass vermeidbar gewesen wäre, wenn es freiwillig geschieht. Aber ich weiß nicht, wie das angedacht ist. Was Reisen angeht, wurde ja schon früher manches neu geregelt, also das die Quarantäne uU eigene Kosten sind.
Ja und Nein. Einerseits wäre es vermeidbar und man bringt die Menschen zum Reflektion ihrer Entscheidungen, aber anderseits, sie haben sich impfen lassen und die anderen eben nicht, wegen denen es noch immer viele und ansteigende Fälle gibt
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 19:00

Wenn sich jemand einen Silikonbusen machen lässt, der nicht notwendig ist, muss der Arbeitgeber auch keine Lohnfortzahlung leisenn => Urlaub. Platzt der und diejenige ist länger krank, muss der Arbeitgeber den Ausfall auch nicht kompensieren. Bestenfalls kann man Ersatz des Schadens verlangen, wenn ein Fehler vorlag (Material oder Behandler). Ansonsten: Persönliches Risko. M.W. auch die Nachbehandlung.

Einen wesentlichen Unterschied zum Raucher würde ich darin sehen, dass die Kausalität bei der Schönheits-OP auf der Hand liegt. Beim Raucher (selbst wenn er langjähriger Kettenraucher ist), wird man kaum belegen können, dass wirklich der Rauchkonsum ursächlich war (Selbstverschulden).

Wegen mir könnte man Rauchen auch ganz verbieten oder die Steuern noch viel höher ansetzen.
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Kellerkind
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 19:40

Eine (ernstgemeinte) Logikfrage:
Wenn "ich" mich impfen lasse, dann kann mich doch kein Impfverweigerer anstecken? Die 0,03%ige Impfdurchbruchwahrscheinlichkeit (v.a. Alte und Vorerkrankte) mal außen vorlassend? Also geht es doch nur um den Schutz derjenige, die sich nicht impfen lassen können/sollten/dürfen, oder? Ergo, eine Minderheit. Wobei Stern im anderen Thread ja schon erläuterte, dass zwischen "noch nicht von der Stiko empfohlen" und "dürfen, wenn man will" zwei Paar Schuhe sind.
Im Übrigen ist diese Randgruppe der unfreiwillig-Ungeimpften ja natürlich ebenfalls selbstverantwortlich sich "im Rahmen ihrer Möglichkeiten" zu schützen, eben durch Masken, Abstand, Kontaktbeschränkungen, Reisen vermeiden. Ins Blaue gedacht dürfte die Situation, dass jemand, der GERNE geimpft wäre, es aber nicht darf oder auf die entsprechende Datenlage wartet, mit einem (infizierten) Ungeimpften zusammengepfercht und "schutzlos" ausgeliefert ist, eher die Ausnahme statt die Regel sein. Na ja, bis auf Kinder und Jugendliche, befürchte ich.

Wie ihr schon seht, es ist eine heikele Frage!!! Ich mache mir tatsächlich weniger Sorgen darum, dass die "bösen Impfgegner" die armen vermeintlich schutzlosen Ungewollt-Ungeimpften anstecken, sondern eher darüber, dass die Pandemie noch länger dauert, es wieder zu Lockdowns kommt und wir anderen alle TROTZDEM ewig die Maßnahmen mittragen müssen, nur wegen "denen". Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies der "EIGENTLICHE" Aufreger der Geimpften ist, und der Schrei nach Gerechtigkeit/Solidarität nur vorgeschoben ist, und es oft in Wahrheit nur um den Trotz geht: wieso müsse man sich TROTZDEM einschränken, obwohl man selbst ja geimpft ist? Das sei unfair. "Nur wegen denen".

Ich finde die Frage auch aus anderer Hinsicht sehr heikel und zweischneidig. Wenn man sich nicht impfen lassen will, weil man weder dem Impfstoff noch der Regierung vertraut, dann ist demjenigen NICHT wirklich bewusst, dass die Gefahr von Corona-Nebenwirkungen viel höher sind. Was ja laut deren Kreisen eh alles nicht sooo schlimm und ne große Panikmache ist. Wie lange wird es dauern, bis die ersten von ihnen auf die blöde Idee kommen "Corona-Partys" zu machen und sich und andere ABSICHTLICH zu infizieren, damit als Genese gelten und die Vorteile geniessen? Würde doch aus "deren" Logik Sinn machen, oder? Geht außerdem schneller. Muss man keine x-Wochen zwischen den Impfungen warten. Produzierte stärke Immunantwort, so heiß es. Also, schnell mal zwei Wochen "krank machen", dann erübrigt sich die Diskussion.Ich könnte mir vorstellen, dass nicht wenige so denken! Wie oft habe ich schon den Satz gehör:"Ich wünschte, ich bekäme es, dann hätte ich es hinter mir!".

Ich bin eindeutig mehr für Aufklärung statt für Strafen. Und Impfpflicht durch die Hintertür finde ich auch ne ganz miese Nummer. Dann sollen sie es eben zur Pflicht machen, so wie die Masernimpfung in der KiTa, und AUS die Maus. Würde meines Erachtens für weniger Unfrieden sorgen. Zwar ein Aufschrei der Massen, ja, okay, aber die regen sich auch wieder ab. Während die andere Art von Unfrieden über Monate hinweg gären wird und zu endlos-Diskussionen und politischem Hin- und Hergezerre führt.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 20:16

Mir ist auch noch ein Beispiel eingefallen: Bei Fahrradfahren ohne Helm kann auch eine Mitschuld gegeben sein (mit versicherungstechnischen Implikationen). Obwohl es keine Helmpflicht gibt: https://www.fahrradmagazin.net/ratgeber ... ld-unfall/ Muss nicht so ausgehen, kann aber.

Zur Frage: Ich würde so sehen, dass es im Moment wesentlich darum geht, dass im Herbst/Winter die KH nicht überlaufen. Darauf sind auch die neuen Kennziffern ausgerichtet. Und da jeder ein Recht auf Leben hat (auch das Unfallopfer), kann der Staat nicht sagen, ist egal, wenn wir in diese Situation kommen und das Unfallopfer nicht mehr versorgen können. Bei einer niedrigen Impfquote sorgt man sich darum, dass die Kapazitäten nicht reichen könnten.

Im Moment sieht das Bild so aus, dass kleinere Anteile Ungeimpfte einen große Anteil im KH ausmachen (diese überproportional belasten). Nur sind das ja nicht die einzigen, die Betten brauchen. Auch Geimpfte können eine Behandlung brauchen (bis jetzt aber geringer Anteil. Und Patienten aus anderen Gründen. Es muss halt insgesamt langen. Ein Test bietet halt keinen Individualschutz.

Die unfreiwillig Ungeimpften werden sicherlich durch diverse Maßnahmen mit-geschützt, aber natürlich haben diese auch eine Verantwortung für sich selbst. Eine Herdenimmunität erscheint nicht erreichbar. Wenn die Maßnahmen fallen, wird jeder schauen müssen, welche Risken eingegangen werden können. Also selbst schauen müssen. Verpflichtungen bzw. Kindern mit Schulpflicht kann das auch erschwert sein.

Ich denke, die Pandemie wird sich auch durch Ansteckungen erübrigen. Kann sich halt ziehen, weil nicht zu viele auf einmal in den KH landen sollten. Daher gehe ich tatsâchkixh davon aus: Ungeimpfte müssen (wenn sich die Lage verschârft) mit Maßnahme arrangieren müssen, die für Geimpfte nicht gelten. Für unfreiwillig Ungeimpfte schafft man evtl. ein paar Ausnahmen.

Besagte Corona-Partys waren in F ein Thema. Hierzulande vllt. auch. Aber um als Genese zu gelten, muss man dann auch das Prozedere durchlaufen, also Test, Isolation, usw. Nur eine Erkrankung nutzt also auch nichts. Auch ohne Party wird man irgendwann mit den Virus konfrontiert werden, egal ob geimpft oder ungeimpft.

In der Schweiz ist das zwar noch keine Realität, aber man debattiert schon über Triage:
Sehr viele Covid-19-Intensivpatienten Schweiz debattiert über Triage bei Ungeimpften
https://m.tagesspiegel.de/politik/sehr- ... 82684.html

Viel gelockert, aber Impfungen hinken in der Schweiz. Auch in den USA sieht es aktuell nicht gut aus.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 10.09.2021, 20:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Fr., 10.09.2021, 20:20

Hallo Kellerkind, ich finde Deine Diskussionsanregung richtig intressant. Besser als jedesmal zu erklären wie wichtig eine Impfung ist und wie gering die Nebenwirkungen.

Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Eine (ernstgemeinte) Logikfrage:
Wenn "ich" mich impfen lasse, dann kann mich doch kein Impfverweigerer anstecken?
ja, genau. Wir sind sicher.
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Ergo, eine Minderheit.
Ja, sicher eine Minderjeit, die aber das Recht hat, gesund weiter zu leben. Sie wollen wahrscheinlich eine Impfung nur dürfen sie keine, manche dürfen ja wirklich nicht gepimpft werden. Ihr Risiko dann schwer zu erkranken ist nicht unerheblich. Und da wir eine Solidargemeinschaft sind, sollten wir diese doch schützen, indem die anderen geimpft werden.
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Ins Blaue gedacht dürfte die Situation, dass jemand, der GERNE geimpft wäre, es aber nicht darf oder auf die entsprechende Datenlage wartet, mit einem (infizierten) Ungeimpften zusammengepfercht und "schutzlos" ausgeliefert ist, eher die Ausnahme statt die Regel sein. Na ja, bis auf Kinder und Jugendliche, befürchte ich.
auch das ist richtig, aber nochmal sie haben das Recht auf Schutz und vielleicht sogar besonderen, denn sie haben eventuell eine Erkrankung, die eine Infektion besonders risokoreich macht.
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 e "bösen Impfgegner" die armen vermeintlich schutzlosen Ungewollt-Ungeimpften anstecken, sondern eher darüber, dass die Pandemie noch länger dauert, es wieder zu Lockdowns kommt und wir anderen alle TROTZDEM ewig die Maßnahmen mittragen müssen, nur wegen "denen". Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies der "EIGENTLICHE" Aufreger der Geimpften ist, und der Schrei nach Gerechtigkeit/Solidarität nur vorgeschoben ist, und es oft in Wahrheit nur um den Trotz geht: wieso müsse man sich TROTZDEM einschränken, obwohl man selbst ja geimpft ist? Das sei unfair. "Nur wegen denen".
Auch da stimme ich Dir zu, denn wir haben schließlich die Wahl, das zu beenden, wie in Dänemark. Aber die Gruppe der Ungeimpften beträgt über 40 %, das ist kein geringer Anteil.

Da verlangen also 40 % Solidarität und das tragen der Massnahmen der anderen, obwohl es eine leichtere Möglichkeit gibt. Es sind ja nicht unerhebliche Kosten, die da zusammenkommen (auch die Hygienekonzepte kosten den Unternehmen richtig viel Geld)

Wenn dieser nicht unerhebliche Anteil der nicht-Geimpften sich infiziert und das werden sie, davon sind sicher einige die auf der ITS landen, das kostet nicht nur, sondern nimmt einem anderen Patienten den Platz, der vielleicht einen Unfall hatte. Sie infizieren andere. Sie kosten wenn sie krank werden Gehaltsfortzahlungen.... es kostet so immens viel Geld und geht dabei so einfach anders. Es ist ja nicht nur so, dass man sich gegen die Impfung persänlich enscheidet, das kann man bei anderen Infektionskrankheiten schon machen, finde ich, wie Stern das bei FSME aufgezählt hat, das ist ein persönliches Risiko, wie Tetanus.... alles gut. Aber JETZT?? bei Covid??? NEIN!
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Ich finde die Frage auch aus anderer Hinsicht sehr heikel und zweischneidig. Wenn man sich nicht impfen lassen will, weil man weder dem Impfstoff noch der Regierung vertraut,
Ich frage mich was da passiert ist, dass man einem Impfstoff er entwickelt wurde und wirklich hilft, plötzlich nicht mehr traut, obwohl die Beweise anders liegen. Dann kommt der nicht von der Regierung, sondern aus einem privatwiirtschaftlichem Unternehmen. Was geht in den Köpfen vor?
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Wie lange wird es dauern, bis die ersten von ihnen auf die blöde Idee kommen "Corona-Partys" zu machen und sich und andere ABSICHTLICH zu infizieren, damit als Genese gelten und die Vorteile geniessen? Würde doch aus "deren" Logik Sinn machen, oder? Geht außerdem schneller.
Das ist ja auch schon nicht zu selten vorgekommen, nur das Risiko ist nicht klein, vor allem was die Spätfolgen angeht, hier gibt es wirklich welche, bei den Impfungen eben nicht. Aber da hat Darwin eben leider nicht Recht, die Dummheit stirbt nicht aus.
Kellerkind hat geschrieben: Fr., 10.09.2021, 19:40 Ich bin eindeutig mehr für Aufklärung statt für Strafen. U
Wieviel soll denn noch Aufgeklärt werden???? Ich beobachte es doch auch hier im Thread, da werden dann Schlagzeilen schnell gepostet (die sich hinterher als vollkommen überzogen herausstellen), weil sich das dramatisch anhört, Zahlen ohne Zusammenhang nur um ein Argument gegen die Impfung zu finden. Den evienzbasierten Gründen wird nicht getraut.
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