Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Bumpam
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Beitrag So., 18.09.2016, 18:50

Hallo Candy,
also ich weiss nicht ob Du mit meinen Erfahrungen was anfangen kannst - bei mir hat Traumakonfrontation bisher immer bedeutet, dass es alle mitbekommen, und ich wollte das auch so. Also ich habe die Kinder vorbereitet, und sie wollten das auch, und hinterher war ich (bzw. bin ich derzeit auch grad wieder) damit beschäftigt, kindliche Anteile zutrösten, und die Umbauprozesse im System zu begreifen, und damit umgehen zu lernen.
Wenn es aber darum geht, das die Kleinen was mal nicht mitbekommen sollen, dann bringe ich sie eigentlich selber in Sicherheit. Meine Thera hat mir geholfen, den sicheren Ort zu bauen, aber von da weg hat es eigentlich nicht mehr sie gemacht. Hier ist es aber auch so, dass im Wesentlichen ich in die Therapie gehe und dort über das rede was vorher gemeinsam besprochen wurde - von allen Anteilen, die sich an der Diskussion beteiligen, wer nicht mitredet hat Pech gehabt.
Was habt Ihr denn gemacht? EMDR? Oder was anderes? Ich habe das Gefühl bei den "sanfteren" Techniken, also zB CIPOS ( die bei mir genau deswegen dann nichts bringen) ist es sehr so, dass nur bestimmte Anteile prozessieren (also bei mir)
Hoffe Du kannst ein bisshcen was damit anfangen
LIebe Grüße, Bumpam

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Louisa*
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Beitrag So., 18.09.2016, 19:09

Wie ist denn euer System aufgebaut?
Bist du Anp und die Kleinen Traumaträger?
Eine Konfrontation macht ja nur Sinn bei Traumaträgern.
Kein Wunder also,dass du dich nicht erinnerst.
Verstehe ja eh nicht wie euer Therapeut so arbeiten kann, die Innenkomunikation scheint ja noch nicht zu funzen.
Mhh... Bin da ratlos bei euch.

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Candykills
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Beitrag So., 18.09.2016, 20:07

Danke Mio, bumpam, sinarellas
Ich denke er hat nach Cipos gearbeitet, auf jeden Fall kein EMDR.
Das mit dem eigenen sicheren Ort ist eine gute Idee, genug Imaginationsübung haben wir ja. Ich werde das auf jeden Fall probieren, damit ich im Notfall immer darauf zurückgreifen kann, wenn die Kleinen etwas nicht mitbekommen sollen.
Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können :S

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Candykills
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Beitrag Mo., 19.09.2016, 08:47

Louisa* hat geschrieben:Wie ist denn euer System aufgebaut?
Bist du Anp und die Kleinen Traumaträger?
Eine Konfrontation macht ja nur Sinn bei Traumaträgern.
Kein Wunder also,dass du dich nicht erinnerst.
Verstehe ja eh nicht wie euer Therapeut so arbeiten kann, die Innenkomunikation scheint ja noch nicht zu funzen.
Mhh... Bin da ratlos bei euch.
Worauf willst du hinaus mit diesem Beitrag? Uns hat der Therapeut sehr gut geholfen. Mein System funktioniert vielleicht völlig anders als deines. Ich habe die Diagnose auch schon recht lange jetzt und war in mehreren Kliniken, unter anderem in Bielefeld im Traumhaus - die Anlaufstelle schlechthin für DIS. Mein jetziger Therapeut arbeitet nicht viel anders und ich bin sehr zufrieden mit ihm und schon gar nicht ratlos.
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Yvy
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 12:34

@candykills du hast geschrieben die kleinen Anteile in Sicherheit zu bringen,was heißt das?oder hast du dich verschrieben?lg

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Candykills
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 15:56

Naja an einen inneren sicheren Ort zu bringen durch Imagination.

LG
Candy
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Sinarellas
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 17:39

Louisa deinen Beitrag fand ich unangebracht.

Thema Imagination und sicherer Ort oder what ever sollte eigentlich jedem ein Begriff sein, der sich n äher mit Traumabearbeitung, Bewältigung oder DSNNS/DIS beschäftigt hat. Googelt dies mal, gibt auch CD´s die dies ermöglichen (für jene die keine Therapie oder ähnliches machen oder machen wollen).
..:..

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Unecht
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 21:40

Ich hatte mal einen inneren sicheren Ort, der, als ich irgendwann wieder hin ging, plötzlich komplett zerstört war.. Plus das Pferd dort tot. Hab mein Gehirn dafür gehasst, dass es das in einer Millisekunde einfach alles zerstört hat. Da wusste ich noch nichts von der Diagnose. Seitdem möchte ich mir aber keinen solchen Ort mehr machen, weil das irgendwie echt weh tat, obwohl es ja nur ausgedacht war.. Bekloppt oder?
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

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mio
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Beitrag Mi., 21.09.2016, 23:02

Unecht hat geschrieben:Bekloppt oder?
Ich finde das überhaupt nicht "bekloppt" sonder "folgerichtig". Du hast diese Erfahrungen nun mal gemacht, damals. Das "Pferd" (was "Autonomie" und Selbstbestimmung repräsentiert) wurde "beschädigt". Sowas lässt sich nicht "wegreden" sondern nur integrieren, als "vergangen".) Dass da in Dir ein "Veto" eingelegt wird aufgrund Deiner Erfahrungen finde ich nachvollziehbar. Ich würde versuchen, die "Situation" gedanklich umzugestalten. WAS hätte das Pferd gebraucht/tun müssen, um zu überleben?

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Unecht
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Beitrag Di., 11.10.2016, 22:16

Ein sehr verspätetes Dankeschön für deine Antwort, mio. Ich weiß nicht, was das Pferd hätte tun müssen. Ich kam an den Ort und es war einfach alles zerstört. Ich hatte mir noch versucht, den Ort wieder heil vorzustellen, aber das wäre nur ein Abbild gewesen. Und nicht d a s Pferd (-hatte eine besondere Bedeutung für mich).

Ich hab mal wieder paar Wochen keine Therapie, was dazu führt, dass ich wieder mehr funktioniere und gern Anteile ignoriere oder übergehe. Ist aber nicht aus böswilligkeit, sondern weil ich einfach so raus aus Therapie bin und der Alltag mich sofort packt.
Wie auch immer. Heute hat der Therapeut mir eine Mail geschrieben, in der er bisschen genauer etwas zum "bösen" wissen wollte. Wenn es angeblich nie schläft, ob es dann auch immer mit bei den Terminen ist und warum es so schweigt oder so ähnlich.
Ich weiß nicht, warum es nichts sagt - es sagt sehr oft etwas in meinem Kopf, aber ich schaffe es nicht, ihm die Stimme zu geben. Bevor das passiert, werden eher alle Schotten dicht gemacht und es kommt absolut kein Ton mehr raus. Kennt ihr das? Das Böse hat irgendwie ein komplettes Redeverbot, wobei ich nicht weiß, von wem das Verbot kommt. Muss aber ja mächtig genug sein, um dem bösen etwas verbieten zu können.. Hm..
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mio
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Beitrag Di., 11.10.2016, 22:23

Unecht hat geschrieben:Bevor das passiert, werden eher alle Schotten dicht gemacht und es kommt absolut kein Ton mehr raus. Kennt ihr das? Das Böse hat irgendwie ein komplettes Redeverbot, wobei ich nicht weiß, von wem das Verbot kommt. Muss aber ja mächtig genug sein, um dem bösen etwas verbieten zu können.. Hm..
Ich kenne was "ähnliches" - wobei mir der "Kontakt" zum "Bösen" damals komplett bewusst und auch im "Kopf" fehlte und ich auch nicht weiss, ob das das gleiche ist wie bei Dir. Aber ich war mal "taub" in einer Stunde, als es das erste mal um das "Böse" ging.

Ich hab die Thera noch gesehen, aber nichts mehr gehört. Und wohl auch nicht mehr gesprochen. Konnte ja auch nicht mehr "antworten" Wir haben dann versucht, das zu rekonstruieren und irgendwie war wohl "der böse Teil von uns" in der Stunde. Soweit lies es sich rekonstruieren.

Allerdings ist dieser Teil gar nicht wirklich böse (wie ich mittlerweile weiss), es wurde ihm nur "immer erzählt" dass er das ist. Wie ist das denn gefühlt bei Dir?

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Candykills
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Beitrag Fr., 14.10.2016, 21:56

Etwas, was ich schon immer mal "verstehen" wollte. Meine Anteile sind alle komplett abgespalten, es besteht kein Co-Bewusstsein untereinander. Jeder lebt so selbstständig sein Leben, teilweise mit eigenen Plänen, eigenen Freunden etc.
Ich hatte letztens mal so Zustände, in denen ich nicht sicher war, ob das jetzt Co-Bewusstsein oder ob es eine Form von dissoziativen Zustand meinerseits war. Es fällt mir schwer das zu beschreiben, weil ich mich auch nicht mehr gut daran zurück erinnern kann. Es war etwas wie eine Depersonalisierung, nur dass die Handlungen gerichteter waren und die Ängste schon zu mir durchdrangen.

Wie nehmt ihr Co-Bewusstsein wahr, die ihr Co-Bewusstsein habt?
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Beitrag Fr., 14.10.2016, 22:19

Ich bin ja in vielen Bereichen Co-Bewusst, so "komplett" abgespalten sind zumindest seit ich erwachsen bin nur wenige Teile. Wie es vorher war, kann ich nicht sagen. Eigentlich ist glaube ich nur der Bereich "vor sechs Jahren" bei mir komplett abgespalten und hinterher bestimmte "Zeiträume" - die mir erinnerungstechnisch emotional komplett fehlen und auch größtenteils in Bezug auf Erinnerung von Erlebnissen. Ist schwer zu beschreiben.

Heute nehme ich es so wahr, dass ich es "mitbekomme" (manchmal sehr unklar, manchmal kommt es mir "automatisiert" vor bzw. ich habe das Gefühl komplett automatisiert zu handeln und tue das auch tatsächlich, was mir vor allem auffällt, wenn ich "Fehler" mache dabei, also gar nicht wirklich "in der Situation" bin, mich aber "grundsätzlich" Situationsgerecht verhalte. Wie zB. so stereotype Handlungen, wie der Supermarktkassiererin automatisiert "Ihnen auch" zu "entgegnen" (weil die mir immer einen schönen Tag wünschen normalerweise) obwohl sie gar nix gesagt hat...oder mich im Job zB. jemandem vorzustellen, den ich "eigentlich" klar kenne, der mir aber die Hand gibt, was normalerweise bei mir im Job nur Leute tun, die ich nicht kenne....sowas passiert mir super häufig. Und dann merke ich irgendwie: Du bist gar nicht wirklich da gerade. Du tust nur so...

Ansonsten ist es oft halt "innerlich" - also das was so "geredet" wird, nach außen dringt das aber meist nur in der Thera, an anderen Stellen passiert mir das nicht so und dann kommt es mir "unwirklich" vor, so als ob ich nur "zusehe" oder wie durch eine Art "Nebel" hindurch zusehe.

Bei den Teilen die komplett abgespalten sind kann (konnte?) ich mich schlicht "gar nicht" erinnern, wenn die nach außen was tun. Und im Inneren ist der Kontakt da auch viel komplizierter wie es scheint. Das kenne ich eigentlich nur aus Erzählungen von anderen. Manchmal kann ich mich an die "Wechsel" irgendwie erinnern, also was ich als "letztes davor" gesehen habe/als letztes davor so war, aber ob das immer so ist, weiss ich nicht.

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Felix0710
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Beitrag Sa., 15.10.2016, 09:23

Bei mir ist das dann so als wäre ich irgendwie in meinem Kopf eingesperrt und könnte zuhören und sehen was "die Anderen" machen
Ich verstehe dann auch Dinge die "ich" von mir gebe überhaupt nicht oder würde gerne etwas anderes sagen aber das geht halt nicht
Am komischsten ist wenn ich sogar den Gedanken der anderen beiwohne, nicht nur den Handlungen. Weiß nicht ob das "normal" ist. Das ist aber nur bei einem so der akzeptiert dass es mich gibt und so macht besessen ist dass das eher so ein Spiel ist dass ich bei dem überall zuhören darf weil handeln kann ich ja nicht
Der redet auch am meisten mit mir.Während andere eher scheu sind allgemein.

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Candykills
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Beitrag Sa., 15.10.2016, 10:08

So wie du schreibst, habe ich es auch schon mal erlebt. Also scheine ich schon ab und an über Co-Bewusstsein zu verfügen.
Hören tu ich ein paar wenige Anteile auch, aber ich kriege sie halt nicht mit, wenn sie nach vorne switchen, wobei ich es letztens in der Klinik schaffte einen Anteil nach vorne zu holen und dieser holte mich später auch wieder bewusst nach vorne. Obwohl ich nichts von seinem Vornesein mitbekam. Ist schon alles ziemlich tricky.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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