über die Liebe...

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Una
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 10:01

Unterschiedlich zu sein ist kein Hindernis. Eher das man sich nicht in dem unterschiedlich sein respektiert.
Wenn einer den anderen dauernd "umerziehen" möchte. Andererseits muß man auch fähig sein sich zu verändern und sich auch mal für den Partner übeprüfen und ändern wollen.

Es geht auch dann schief, wenn sich einer weiterentwickelt und der andere stagniert.
Ich denke das ist der häufigste Trennungsgrund.
Es ist ein ganz feines Geflecht aus gemeinsamer Weiterentwicklung in der Liebe notwendig, damit sie lebendig bleibt. Sonst lebt man in einem Sarkophark und das geht letztlich auch schief, weil irgendwann einer ausbricht. Und es ist notwendig sich auf einer grundsätzlichen Ebene zu lieben.
Im Alltag kann man sich noch so zoffen und Probleme lösen müssen,wenn man tief unter der ganzen
Alltagsliebe die grundsätzliche Ebene hat, auf der man sich sicher ist, sein Pendant gefunden zu haben.

Für mich bedeutet Liebe das ich auch Seiten annehme, die ich unmöglich finde.
Eben weil sie zu dem Menschen gehört.
Wobei das nichts grundlegendes sein darf. Die Haltung im Leben sollte schon ähnlich sein.
Mein Exfreund war auch ein eher abhängig bleibender Mann.
Das war letztlich unerträglich und ich weiß das ich ihn deshalb auch nie "ganz" lieben konnte.
Die Liebe war mehr so eine Liebe zu dem Mann, der er hätte sein können, hätte er diese Abhängigkeiten zu der Herkunftsfamilie aufgegeben und wäre selbstständiger gewesen, wäre er ein "runder" Mensch gewesen. Da habe ich eindeutig eine Idee geliebt, nicht den realen Mann.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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minds
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Beitrag Di., 05.01.2010, 07:27

Una hat geschrieben:Unterschiedlich zu sein ist kein Hindernis. Eher das man sich nicht in dem unterschiedlich sein respektiert.
Das denke ich auch. Damit eine Beziehung funktioniert (längerfristig), ist es meiner Ansicht aber auch notwendig, dass man sich irgendwie recht ähnlich ist. Somit ist nur wenig Umerziehen notwendig, die Beziehung funktioniert besser.

Vielleicht ist es ja auch sinnvoll, wenn es um Liebe geht, auch über Hass nachzudenken. Vielleicht kommen wir dadurch weiter. Beides gehört ja irgendwie zusammen. Zumindest habe ich mal gehört, dass das im Gehirn unmittelbar nebeneinander liegt. Wenn ich über Hass nachdenke, ist mir die Liebe unsympathischer, da ja Hass nichts Schönes ist. Und wenn man davon ausgeht, dass Liebe und Hass zusammengehören, dann schlussfolgere ich, dass Liebe auch eine gehörige Portion Gemeinheit enthält. Hass hat zur Voraussetzung, dass es Liebe gibt oder gab. Hass beginnt dann, wenn man bspw. zurückgesetzt wird von der geliebten Person. Das heißt, um zu lieben und nicht zu hassen braucht der Mensch, dass er irgendetwas zurückbekommt. Daraus schließe ich, dass Liebe nur dann existieren kann, wenn es gegenseitig ist.

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Hamna
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Beitrag Di., 05.01.2010, 07:45

minds hat geschrieben:Hass beginnt dann, wenn man bspw. zurückgesetzt wird von der geliebten Person. Das heißt, um zu lieben und nicht zu hassen braucht der Mensch, dass er irgendetwas zurückbekommt. Daraus schließe ich, dass Liebe nur dann existieren kann, wenn es gegenseitig ist.
Oh je, das ist so ziemlich genau das, was ich nicht unter Liebe verstehe! Das ist meiner Meinung nach Besitzanspruch in Reinkultur und hat mit Liebe wenig bis gar nichts gemein.

Da das hier im Thread aber meiner Meinung nach von verschiedenen Usern schon sehr schön formuliert und erklärt wurde, mag ich da jetzt auch gar nicht weiter drauf eingehen

Minds, hast du den Thread überhaupt gelesen?

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minds
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Beitrag Di., 05.01.2010, 07:57

Was ich geschrieben habe, bezog sich zunächst auf das Thema Hass. Ich finde, wenn man sich mit Liebe auseinandersetzt, sollte man sich auch mit dem Gegenteil Hass auseinandersetzen. HAst Du mal was dazu gelesen, z.B. bei Wikipedia? Wenn Liebe und HAss, wie es die Hirnforscher sagen im Gehirn unmittelbar nebeneinander liegen, müssen sie etwas miteinander zu tun haben. Meine WUNSCHvorstellung ist es auch nicht, dass Liebe etwas damit zu tun hat, etwas zurückzubekommen (ich finde auch Liebe als VORSTELLUNG schöner, wenn sie nicht daran gebunden ist). Aber wenn Hass damit zu tun hat, dass man zurückgesetzt wurde (wenn das der Auslöser dafür ist), muss Liebe etwas mit gegenseitigem Geben und Nehmen zu tun haben.

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Hamna
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Beitrag Di., 05.01.2010, 08:01

Minds, wenn du in erster Linie über Hass schreiben möchtest, dann mach doch einen entsprechenden Thread auf

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minds
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Beitrag Di., 05.01.2010, 08:02

Habe hier noch einen Link gefunden:
http://www.presse.uni-oldenburg.de/25056.html

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Hamna
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Beitrag Di., 05.01.2010, 08:15

Danke, Minds

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tänzerin
Helferlein
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Beitrag Di., 05.01.2010, 14:17

Hi!

ein sehr interessantes thema - wohl das wichtigste überhaupt, oder? was wäre der mensch ohne liebe - in welcher form auch immer!

zur liebe zwischen mann und frau möchte ich nur sagen:

ich habe IHN oktober erstmals gesehen, erlebt und habe gewusst, dass ich diesen mann, diesen menschen LIEBE - wir sind jetzt seit 2 wochen zusammen und auch er weiß, dass er mich liebt. mit jeder faser, mit der ganzen seele ........ wir haben uns schon immer geliebt. klingt blöd, ich weiß - kann es nicht anders beschreiben!!

lg
"Schön, dass es dich gibt"

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Una
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Beitrag Di., 05.01.2010, 18:33

Ich finde Liebe die nichts will aber eher göttlich und überirdisch.
Und Hass entsteht ja nicht unbedingt nur durch Besitzdenken sondern durch Verletzungen.
Und je offener ich bin weil ich Liebe und Vertraue, desto mehr kann ich auch erschüttert werden,
wenn der geliebte Mensch etwas macht, das verletzt.
Und tatsächlich gehört der Hass zur Liebe, er ist ein Selbstregulierungsgefühl um sich zu
behaupten. Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.
Und häßlich ist Hass nicht unbedingt.

Zu Lieben ist an und für sich ein großes Geschenk, ich finde es wichtiger zu lieben als geliebt zu werden.
Jedenfalls in einer Liebe unter Erwachsenen.

Eine wichtige Mystikerin, Dorothea von Montau, beschrieb viele Arten der Liebe.
Es ist vielleicht ein wichtiger Ansatz, sich bewußt zu machen, das das eine Wort zu wenig ist
um all die Arten der Liebe zu beschreiben. Damit bleibt es idealistisch besetzt.
Rilke hat geschrieben:wahre Liebe
Was ist wahre Liebe?
Es in der wahren Liebe Abgrenzung und Selbstbehauptung tabu?
Ist sie selbstlos?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).


Gast
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Beitrag Di., 05.01.2010, 22:45

Una, sprichst Du noch mit mir? All Deine Emma-Links vergebens. Naomi! Ich habe nicht nur ihren makellosen Körper begehrt. Ihr Lachen. Ihre langen schwarzen Haare. Ich war mit ihr gleich. Ich habe sie über und über mit Küssen übersäht. Nie habe ich Whisky so genossen wie jetzt. Der Fernseher schweigt. Ich bin ganz ich. Naomi! (wie wird sie wohl richtig heißen) "Noch eine halbe Stunde? Zehn Minuten, nur dreißig Euro noch. - Komm wieder." Ich werde sie nie vergessen. Sie hat mir das Leben neu geschenkt. Sie weiß es nicht. Ob ich ihr Blumen schicke, ja! Was gibt es Schöneres als Träume, Illusionen. Es gibt nichts Schöneres als zu träumen. Allein zu träumen. Denn da ist das Ideal, die Schönheit des Lebens, die Liebe. Ich habe sie gespürt, ganz leicht, nur den Funken der Zuneigung in einer eiskalten Welt, ihrer Welt. Sie hat mich gemocht. A Tergo, sie kannte den Ausdruck nicht. Sie hat mich nach Frau und Kind gefragt. Sie hat mir von der Schönheit ihrer Heimat erzählt. Ich rede mir ein, ich habe etwas für ihre Familie getan. Sie hat mir zum Abschied nicht die Hand gereicht. Ich mußte es tun. Ich habe Dich gefragt, wo ich Dich küssen darf, mein Gott! Überall, nur nicht auf den Mund. Ich bin traurig. Natürlich, ich wußte es. Es war keine Überraschung. Ich habe Dich mit Komplimenten überhäuft. Naomi! Was machst Du jetzt? Du hast Dich gleich gewaschen, von mir gereinigt. Gleich wieder angezogen - für den nächsten. Ich spüre Deinen Duft noch, kein Parfüm. Du warst ganz trocken. Dein Handy war billig. Naomi! Noch einen Cragganmore, nie war er so wertvoll wie heute. Deine schwarzen funkelnden Augen. Ob ich wieder hingehe? Nie werde ich die Gänsehaut auf Deinem Po vergessen.
"Dein Bauch - Wasser oder Essen?" - Lachen. Was wirst Du später machen? Nach fünfundzwanzig Jahren ich wieder mit einer Frau! Du sagst, Du seist fünfundzwanzig. Ich hätte Dir die Hand küssen sollen. Zum Abschied. Wie schwer der doch fällt, jetzt weiß ich es. Nur dreißig Euro noch oder mehr für mehr? Vielleicht träume ich von Dir. Und morgen? Da kommt eine liebe Freundin aus Zürich. Kann ich ihr in die Augen sehen? Die Tagesthemen habe ich programmiert - ich Narr! Was interessiert mich die Welt. Naomi!
Du bist jünger als meine Tochter - mein Gott! Deine kleinen festen Brüste. Wird je ein Kind daran saugen? Wirst Du das Geld sparen? Und in Deine heiße Heimat zurückkehren? Ich weine. Ich schreie es in die Welt hinaus: N-a-o-m-i-!
Zuletzt geändert von Gast am Mi., 06.01.2010, 01:21, insgesamt 2-mal geändert.

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Pitt
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Beitrag Di., 05.01.2010, 23:46

Jetzt sind alle ganz still.
Keiner sagt was.
Sir hats getan.
...nur son Eindruck...
Pitt

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Hamna
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 01:36

Una hat geschrieben: Es in der wahren Liebe Abgrenzung und Selbstbehauptung tabu?
Tabu? Ich würde sagen, unnötig.
Una hat geschrieben: Ist sie selbstlos?
Ja, das glaube ich allerdings.
Una hat geschrieben:wenn der geliebte Mensch etwas macht, das verletzt.
Deshalb hasse ich dann? Ist für mich gerade schwer vorstellbar.
Oder ist Hass dann ein Selbstschutz, ein Ersatzgefühl für die Liebe, weil es so schwer zu ertragen ist, zu lieben, wer einen verletzt hat?
Sir hat geschrieben:Ich weine. Ich schreie es in die Welt hinaus: N-a-o-m-i-!
Und DAS ist jetzt Liebe, oder wie?

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Pitt
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 02:27

Rilke hat geschrieben: Und DAS ist jetzt Liebe, oder wie?
Zu nächtlicher Stunde:

Männer sind primitiv.
Sie lieben primitiv.
Sie fühlen sich auf primitive Weise geliebt.

Sie lieben, wenn sie visuell verwöhnt werden.
Und sie fühlen sich geliebt, wenn man(frau) ihren Schwanz schätzt.

Ob Frauen weniger primitiv sind, vermag ich nicht zu beurteilen...
I'm sorry
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debussy
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 07:35

wut ist manchmal angebracht, hass nie!

peter handke


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Beitrag Mi., 06.01.2010, 09:53

Rilke hat geschrieben: Und DAS ist jetzt Liebe, oder wie?
Das war eine temporäre Autosuggestion.

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