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Mi., 12.04.2017, 09:23
Ich hab jetzt nicht alles von den letzten 1,5 Tagen hier gelesen. Was ich nur noch sagen möchte ist, dass Ausdrucksmalen ansich keine Therapieform ist. Es kann als Methode, als Mittel genutzt werden, aber wenn es nur ums reine Malen geht, um kein weiteres Gespräch, etc.,...dann ist es keine Therapie, denn dann würde Ausdruckstanz und Musik-Sessions wohl auch dazu gehören. All das kann heilsam wirken, helfen, Ressourcen stärken, sich mit sich und anderen in Kontakt bringen, Selbstvertrauen stärken, beruhigen, Grenzen erkennen lassen, Grenzen erweitern, Bedürfnisse erkennen, Lust auf Neues schaffen, Neugierde schaffen, Ideen für den weiteren Weg ebnen, etc. .
All das kann kreativer Ausdruck!...Genauso wie Qi Gong mehr ist, als einfach nur ein paar komische Bewegungen auf irgendeiner Wiese (überspitzt gesagt).
Ich denke immer noch, dass diese Therapeutin nichts falsch gemacht hat. Zumindestens empfinde ich nichts Schlimmes, wenn ich die Beschreibung der Stunde lese. Ich könnte mir selber sogar vorstellen, zu ihr hinzugehen,...mal abgesehen von der Entfernung und der Tatsache, dass es (bei mir) langsam mal reichen sollte, mit "für irgendwelche Hilfen soviel zu bezahlen" (anderes Thema).
Ich glaube einfach, dass die Voraussetzungen anders waren. Sie ging von Kunsttherapie aus, Du von Ausdrucksmalen. Beides ist in Ordnung.
Versuche es doch wirklich mal bei der VHS, Familienbildungswerken, etc. . Es gibt auch Seminarhäuser in schönen Gegenden, wo so etwas angeboten wird. So habe ich mal an einem Wochenende teilgenommen, wo wir draußen gestaltet haben. Ich erinnere mich noch daran, mit einem Bild und flüssiger Farbe auf einer Wiese gewesen zu sein. Wieviel man dann in die Tiefe geht, ist einem selbst überlassen und auch dem Rahmen, dem so ein Seminar einem gibt...und auch die Gruppe.
In einer Psychotherapie ist man am Thema dran und ist letztlich auch Ziel. In der Pädagogik geht es ums Lernen, Lernen einer Methode, etc. . Ausdrucksmalen siedle ich für mich dazwischen an. Irgendwo zwischen Freizeit, Tun was man will und zu gucken, was daraus entsteht. Das kann dann entweder weiter "Freizeit-Malen" sein, weiter Ausdruck sein, weil es gut tut, lernen, wie man das, was Innen ist, besser aufs Papier bringen kann (Was für mich dann wieder mehr Pädagogik wäre: Technik erlernen),...oder man kann wirklich gucken (für sich, mit anderen, mit Hilfe), was das, was da im Ausdrucksmalen entstanden ist, für einen bedeutet, ob es da etwas gibt, was einen besonders berührt, belastet, man lösen möchte.
Es gibt ja auch viele Therapeuten, die Entspannungstechniken anwenden und anbieten. Dadurch ist Entspannung oder eine solche Technik nicht gleich Therapie, sondern eine Methode, die genutzt werden kann und helfen kann.
Von daher würde ich es einfach so stehen lassen, dass es ein Misverständnis war, ohne zu sagen, dass die Therapeutin alles falsch gemacht hat, etc. (Als Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine).