Panik vor Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Libellenflügel
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Beitrag Mo., 03.06.2024, 19:34

@ candle
Ich möchte dir mitteilen, dass ich deine Beiträge nicht ignoriere. Ich kann solche Fragen oft nicht auf die Schnelle beantworten und trage sie in mir.

Die Angst war in Bezug auf "mir helfen lassen" bezogen. Davor habe ich eben oft Angst. Loszulassen. Mich zu zeigen. Kontrolle abgeben. Mir fällt es extrem schwer, mich fallen zu lassen. Bei meinem Therapeuten hat das zum größten Teil funktioniert, wenn auch nicht ständig. Das kannte ich in meinem Leben noch nicht, nicht einmal mit meinem Mann. Aber es ist definitiv noch ausbaufähig.

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Zauberlehrling
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Beitrag Mo., 03.06.2024, 20:50

Libellenflügel hat geschrieben: So., 02.06.2024, 22:44 Darum tut es mir eben so weh, dass in den letzten Monaten so viel schief gelaufen ist. Und er mich so enttäuscht und durch manches Verhalten verletzt hat. Ich wollte die Zeit zurück drehen um wieder zu dem Status zurückzukommen, an dem die Beziehung noch keine Risse hatte.
Ich habe vorhin schon wieder gedacht, dass ich ein falsches Denkmuster habe, was die Zukunft anbelangt. Ich fixiere mich wieder zu sehr auf Therapie. Ich weiß, dass mir das nicht leicht fallen wird, aber ich möchte auch an Kontakten außerhalb arbeiten, so wie du schreibst.
Da möchte ich noch einmal anknüpfen:

Ich finde es gut, dass du so reflektiert trennen kannst. Gerade in deiner momentanen Situation ist das alles andere als einfach.

Es ist halt schwierig, an eine vergangene Situation anzuknüpfen, weil die Verletzungen da waren. Die auszublenden, weiter zu machen, wie es vorher war - in meinen Augen nahezu unmöglich. Irgendwann ploppt es wieder hoch. Muss natürlich nicht, ist aber (in meinem Leben) meistens so gewesen.

Bei dir kommt noch das Zeitproblem hinzu. Es ist nun mal dein Therapeut und nicht ein Freund, der in Zukunft weiter Kontakt zu dir haben wird. Das setzt wahrscheinlich auch unter Druck.

Ich glaube auch nicht, dass du ein falsches Denkmuster diesbezüglich hast. Du hast eher Kopfkino vom Feinsten. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Kein Gruselfilm kann da mithalten ;-) . Die Realität, die dann passiert, ist zum Glück meist doch nicht ganz so garstig.

Ich glaube, und hoffe, weiter, dass, wenn erst einmal die posttherapeutische Zeit begonnen hat, du damit sehr viel besser zurecht kommst, als du heute glaubst. Du hast eine Blaupause von deinem Therapeuten erhalten, wie eine Beziehung funktionieren kann. Die dürfte auch in dir sein. Nun gilt es, die Muskeln zu bilden, um Fliegen zu können. Kleine Schritte. Keine großen. Üben. Immer ein wenig mehr wagen. Pause machen.

Ich möchte so gern mehr Optimismus einfach so zu dir schieben. Aber ich weiß auch, dass es schwierig ist, in deiner Situation optimistisch zu sein und Worte eben doch nur Worte sind. Die nicht immer ankommen oder helfen.

Wenn du magst, fühl dich mal gedrückt.
Novembernacht

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candle.
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Beitrag Mo., 03.06.2024, 21:03

Arakakadu hat geschrieben: Mo., 03.06.2024, 18:05 Shukria ich habe mit Libellenflügel geschrieben per pn daher weiß ich das
Ich habe vor Jahren festgestellt, dass es keinen Sinn mehr macht im Thread zu schreiben, wenn man via PN viel mehr Hintergrundinformationen hat. :!!:

Es kann auch mal blöd ausgehen, wenn "man" sich verplappert. :!!:

Das nur mal so als Tipp.

candle

PS: Libellenflügel ich fühle mich nicht ignoriert. Es ist alles gut!
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 03.06.2024, 21:21

Und am besten nicht noch mehr hochpushen. Es ist nix passiert, habe mich weder verplappert noch was verbotenes geschrieben, noch intimes ausgeplaudert. Es muss nicht immer alles 3fach betont werden damit man jemanden eins aufs auge drücken kann. Weder die TE noch ich haben ein problem. Alles ist gut

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Solage
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Beitrag Mo., 03.06.2024, 22:03

Libellenflügel, habe ich richtig gelesen, dass dich dein Therapeut bei der Trennung von deinem Mann unterstützt hat?

Wenn ja, könnte es auch sein, dass du dem Therapeuten den Platz deines Mannes eingeräumt hast?

Also, dass der Therapeut zu deinem Ersatzpartner geworden ist und, dass deshalb die Trennung so unsäglich schwer ist?

Du hast vielleicht nur noch ihn und fühlst dich vielleicht verraten, weil du deinen Mann aufgegeben hast und auch sonst keine Kontakte pflegst. Bist ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, so gefühlt vielleicht? Und dann haut der Therapeut einfach ins Ausland ab.
So meine Gedanken dazu.

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Arakakadu
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Beitrag Di., 04.06.2024, 06:17

Solage das ist ein spannender Gedanke. Das könnte ja wirklich sein, vor allem wenn es wenig Außenkontakte gibt und man sich sehr auf die Einheiten fixiert.

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Libellenflügel
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 19:26

Zauberlehrling, danke, deine Worte haben gut getan!
Inzwischen kommt immerhin ansatzweise der Gedanke, dass ich zurecht kommen werde.

Aber ich habe auch die Befürchtung, dass ich gerade im Funktionsmodus bin und alles verdränge. Gestern hatte ich wieder einen heftigen Rückfall ( Bulimie), ich kann keinen Auslöser erkennen und das zeigt mir, dass es vielleicht
doch nur Schein ist.

@ Solage

Hm, als Ersatzpartner würde ich es nicht bezeichnen. Ich habe mir das nie vorgestellt. Ich denke sogar, dass wir außerhalb der Therapie gar nicht " zusammen passen " würden.
Von meinem Mann habe ich mich schon vor der Therapie getrennt, da fühle ich mich nichtverraten, ich war jedoch stark abhängig von ihm. Schon das ähnliche Muster wie jetzt.
Richtig ist, dass er allgemein meine Kontakte ersetzt hat, Freunde, Familie, Bekannte. Er ist momentan meine einzige Vertrauensperson.
Ich weiß also, was ich ändern sollte....und versuche das jetzt auch. Leider habe ich eben im Bereich Beziehungen große Probleme und Ängste.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 19:41

Libellenflügel hat geschrieben: Mi., 05.06.2024, 19:26 Richtig ist, dass er allgemein meine Kontakte ersetzt hat, Freunde, Familie, Bekannte. Er ist momentan meine einzige Vertrauensperson.

Hat er nicht darauf gedrängt und dabei geholfen dass du genug gesunde soziale Kontakte und Aktivitäten im Leben hast?

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Libellenflügel
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 19:59

Gedrängt würde ich es nicht nennen. Wir haben vor ca. 1 Jahr darüber gesprochen, auch über Partnerschaft. Er meinte, ich solle mich einfach bei früheren Freunden melden. Ich konnte das aber nicht, dafür war zuviel zerbrochen und nicht einfach so schnell mal wieder zu kitten.
Thema war es jetzt erst wieder in den letzten paar Sitzungen.

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candle.
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:08

Ich rate zu einer Selbsthilfegruppe.

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pustefix
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:16

Libellenflügel,

Kannst du dir vorstellen irgendwo im Ehrenamt mitzuarbeiten?
Das könnte auch ein guter Einstieg sein um
Kontakte zu knüpfen.
Z.B. in der ambulanten/stationären Pflege,
der Bedarf ist riesig und die zu betreuenden Menschen sind so dankbar für ein wenig Aufmerksamkeit.
LG pustefix

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:35

Arbeitest du? Wenn nein könntest du es mal mit einer Tagesstätte oder Gruppenergotherapie für Menschen mit psychischer Erkrankung versuchen.

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Libellenflügel
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:36

Grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut und finde ehrenamtliche Tätigkeiten sehr wichtig und gut.
Ich arbeite schon im sozialen Bereich, mache dort Zusatzstunden, immer wieder auch am WE. Nach Arbeitsende bin ich häufig erschöpft und meine " soziale Batterie" ist leer.
Ich bräuchte irgendwie eher was zum Ausgleich dazu.

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Libellenflügel
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:37

Bei Arbeitsbeziehungen funktionieren Kontakte auch. Aber wenn zuviel Nähe entsteht blockiere ich

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pustefix
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Beitrag Mi., 05.06.2024, 20:41

O.k.,
Das kann ich verstehen.
Vll. Was kreatives als Kontrast?
Volkshochschule? ( malen, schnitzen, flechten, tonen,
Fotografieren, ......)

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