Sympathie in der Psychotherapie
Schneeflocke, Waldis Gedanke kam mir auch. Wenn Therapeuten bewusst mit "Übertragung" arbeiten, "Übertragung" zu deren Therapiemethode gehört und sie dieses bewusst provozieren, dann ist es auch normal, dass die Klienten in so was drinhängen. Im schlimmsten Fall so lange, wie die Therapie anhält.
Mit "Gedankenschleifen" oder "Karussell fahren" fahren hat das dann wenig zu tun. Denn die "Übertragung" ist in tiefenpsychologischen Therapien ja bewusst gewollt.
Deine Aufgabe wäre es, im Falle einer "Übertragung" diese "aufzulösen".
Wobei ich betonen möchte: Wenn eine Therapeutin einer Klientin sagt, dass sie diese persönlich mag, dann hat das für mich nichts mehr mit "Übertragung" zu tun. Das ist keine Übertragung, sondern eine Reaktion auf ein tatsächliches Verhalten der Therapeutin. Dass man da in einem solchen therapeutischen Abhängigkeitsverhältnis nach einer solchen persönlichen Aussage eines Therapeuten ein Problem kriegt, finde ich logisch.
Hier finde ich es fatal von "Übertragung" zu sprechen, denn mit dem Begriff "Übertragung" wird die "Schuld" einseitig dem Klienten in die Schuhe geschoben. Tatsache scheint aber in deinem Fall zu sein, dass deine Therapeutin ihre persönliche Sympathie bekundet hat. Sie ist somit nicht ganz unschuldig an deinem derzeitigen Dilemma.
Hättest du auch ohne ihre persönliche Sympathiebekundung so reagiert, wie Du jetzt reagierst? Dir diese Frage ehrlich selbst zu beantworten finde ich wichtig um zwischen "Übertragung" und Verletzung der Abstinenzregel unterscheiden zu können.
"Übertragung" geht von Dir aus. Bei einer Verletzung der Abstinenzregel ist deine Therapeutin mit beteiligt und deine Reaktion wäre dann keine Übertragung, sondern Reaktion, die in einem Abhängigkeitsverhältnis entstehen kann.
Mit "Gedankenschleifen" oder "Karussell fahren" fahren hat das dann wenig zu tun. Denn die "Übertragung" ist in tiefenpsychologischen Therapien ja bewusst gewollt.
Deine Aufgabe wäre es, im Falle einer "Übertragung" diese "aufzulösen".
Wobei ich betonen möchte: Wenn eine Therapeutin einer Klientin sagt, dass sie diese persönlich mag, dann hat das für mich nichts mehr mit "Übertragung" zu tun. Das ist keine Übertragung, sondern eine Reaktion auf ein tatsächliches Verhalten der Therapeutin. Dass man da in einem solchen therapeutischen Abhängigkeitsverhältnis nach einer solchen persönlichen Aussage eines Therapeuten ein Problem kriegt, finde ich logisch.
Hier finde ich es fatal von "Übertragung" zu sprechen, denn mit dem Begriff "Übertragung" wird die "Schuld" einseitig dem Klienten in die Schuhe geschoben. Tatsache scheint aber in deinem Fall zu sein, dass deine Therapeutin ihre persönliche Sympathie bekundet hat. Sie ist somit nicht ganz unschuldig an deinem derzeitigen Dilemma.
Hättest du auch ohne ihre persönliche Sympathiebekundung so reagiert, wie Du jetzt reagierst? Dir diese Frage ehrlich selbst zu beantworten finde ich wichtig um zwischen "Übertragung" und Verletzung der Abstinenzregel unterscheiden zu können.
"Übertragung" geht von Dir aus. Bei einer Verletzung der Abstinenzregel ist deine Therapeutin mit beteiligt und deine Reaktion wäre dann keine Übertragung, sondern Reaktion, die in einem Abhängigkeitsverhältnis entstehen kann.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Gut, also dass du nicht geschrieben hast. Ich denke, der Alkohol hat das forciert, das dich eh schon die ganze Zeit bedrückte. Hoffentlich hast du die Flasche nicht wegen der Therapie aufgemacht.
Ich sehe es ähnlich wie DieBeste: Ihre Worte waren wahrscheinlich gut gemeint, aber teils unbedacht formuliert... bzw. problematisch, wenn sich eh jemand verliert. Aber ich hoffe, das lässt sich klären. Sich weiter hineinzusteigen (egal ob in Wunschträume oder das Therapieende) wird es vermutlich eher schlimmer machen (so zumindest viele Schilderungen aus dem Forum, die du vllt. auch teils kennst). Wie gesagt: Du hast eine Therapie! Das ist viel wert. Ich weiß nicht, wie viel Zeit noch bliebt, aber weil du Angst vor dem Ende hast, so lässt sich das vielleicht in der Zeit auch noch etwas vorbereiten... wahrscheinlich ist das ratsam.
Ich sehe es ähnlich wie DieBeste: Ihre Worte waren wahrscheinlich gut gemeint, aber teils unbedacht formuliert... bzw. problematisch, wenn sich eh jemand verliert. Aber ich hoffe, das lässt sich klären. Sich weiter hineinzusteigen (egal ob in Wunschträume oder das Therapieende) wird es vermutlich eher schlimmer machen (so zumindest viele Schilderungen aus dem Forum, die du vllt. auch teils kennst). Wie gesagt: Du hast eine Therapie! Das ist viel wert. Ich weiß nicht, wie viel Zeit noch bliebt, aber weil du Angst vor dem Ende hast, so lässt sich das vielleicht in der Zeit auch noch etwas vorbereiten... wahrscheinlich ist das ratsam.
Liebe Grüße
stern
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Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 09:12 Schneeflocke, solche Schleifen sind "normal", lass dir da jetzt bitte keinen Druck machen!
Mit sowas befindest du dich (besonders hier im Forum) in allerbester Gesellschaft.
Es ist halt schwer, beim Eigentlichen zu bleiben bei solchen Übertragungen.
Sonst würde man doch gar nicht erst übertragen, wenn es nicht schwer wäre, oder?
"Hinfallen" ist nicht schlimm. Nur "liegenbleiben" wäre fatal, weil es einen "umbringen" kann.
Nein, ich werde mir keinen Druck machen (lassen).
Und ich werde weiter in "Bewegung bleiben".
Also es keine tiefenpsychologische Therapie sondern Verhaltenstherapie.Jenny Doe hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 09:35 Schneeflocke, Waldis Gedanke kam mir auch. Wenn Therapeuten bewusst mit "Übertragung" arbeiten, "Übertragung" zu deren Therapiemethode gehört und sie dieses bewusst provozieren, dann ist es auch normal, dass die Klienten in so was drinhängen. Im schlimmsten Fall so lange, wie die Therapie anhält.
Mit "Gedankenschleifen" oder "Karussell fahren" fahren hat das dann wenig zu tun. Denn die "Übertragung" ist in tiefenpsychologischen Therapien ja bewusst gewollt.
Deine Aufgabe wäre es, im Falle einer "Übertragung" diese "aufzulösen".
Wobei ich betonen möchte: Wenn eine Therapeutin einer Klientin sagt, dass sie diese persönlich mag, dann hat das für mich nichts mehr mit "Übertragung" zu tun. Das ist keine Übertragung, sondern eine Reaktion auf ein tatsächliches Verhalten der Therapeutin. Dass man da in einem solchen therapeutischen Abhängigkeitsverhältnis nach einer solchen persönlichen Aussage eines Therapeuten ein Problem kriegt, finde ich logisch.
Hier finde ich es fatal von "Übertragung" zu sprechen, denn mit dem Begriff "Übertragung" wird die "Schuld" einseitig dem Klienten in die Schuhe geschoben. Tatsache scheint aber in deinem Fall zu sein, dass deine Therapeutin ihre persönliche Sympathie bekundet hat. Sie ist somit nicht ganz unschuldig an deinem derzeitigen Dilemma.
Hättest du auch ohne ihre persönliche Sympathiebekundung so reagiert, wie Du jetzt reagierst? Dir diese Frage ehrlich selbst zu beantworten finde ich wichtig um zwischen "Übertragung" und Verletzung der Abstinenzregel unterscheiden zu können.
"Übertragung" geht von Dir aus. Bei einer Verletzung der Abstinenzregel ist deine Therapeutin mit beteiligt und deine Reaktion wäre dann keine Übertragung, sondern Reaktion, die in einem Abhängigkeitsverhältnis entstehen kann.
Ich weiß nicht, ob ich dann auch so reagiert hätte. Ich hatte ja auch eher erwartet, dass sie meine Sympathie zur Kenntnis nimmt und dann etwas "belangloses" drauf antwortet. Zb. das kann in der Therapie passieren bla bla bal...
stern hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 09:37 Ich sehe es ähnlich wie DieBeste: Ihre Worte waren wahrscheinlich gut gemeint, aber teils unbedacht formuliert... bzw. problematisch, wenn sich eh jemand verliert. Aber ich hoffe, das lässt sich klären. Sich weiter hineinzusteigen wird es vermutlich eher schlimmer machen (so zumindest viele Schilderungen aus dem Forum, die du vllt. auch teils kennst). Wie gesagt: Du hast eine Therapie! Das ist viel wert. Ich weiß nicht, wie viel Zeit noch bliebt, aber weil du Angst vor dem Ende hast, so lässt sich das vielleicht in der Zeit auch noch etwas vorbereiten... wahrscheinlich ist das ratsam.
Wegen dem Therapieende hab ich ihr das ja gerade gesagt. Damit ich darauf vorbereitet werden kann. Weil ich denke, dass das problematisch für mich werden könnte, wenn wir daran nicht arbeiten.
Dass die Therapeutin mit Hilfe der Übertragungsbeziehung arbeitet, sehe ich für meinen Teil nicht. "Übertragung" halte ich vielmehr für eine vermeintlich alles-sagendes (in Wirklichkeit aber nicht viel ausssagendes) Forenschlagwort. Oder formulierte es deine Therapeutin im persönlichen Gespräch selbst so (und erläuterte es dann auch verständlich und annehmbar)? Ich sehe eher, dass die Therapeutin eher auf der realen (Therapiebeziehungs-)Ebene unterwegs ist, von Anfang an: Kein Kaffee + Sympathie (was für viele, wie gesagt, sogar Therapievorausetzung ist... eine Therapie ist immer auch an die Person des Therapeuten und Patienten gebunden, was z.B. auch formal dadurch ausgedrückt wird, dass Probesitzungen zugestanden werden und ein Therapeutenwechsel genehmigt werden muss, etc.) Es mag unbedacht sein, ist aber mMn hier kein Verlassen des Rahmens, der vielmehr abgesteckt wurde (Sympathie ist o.k., aber kein Kaffee). So meine Sicht der Dinge.
Zuletzt geändert von stern am So., 06.09.2020, 10:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Dann bist du sehr genügsam, wenn dir belangloses Blablabla in einer Therapie ausreicht.Schneeflocke123 hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 09:51 Ich hatte ja auch eher erwartet, dass sie meine Sympathie zur Kenntnis nimmt und dann etwas "belangloses" drauf antwortet. Zb. das kann in der Therapie passieren bla bla bal...
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Es lief jedoch anders als erwartet. Sie gab dir die Rückmeldung, dass auch sie dich persönlich mag.Ich hatte ja auch eher erwartet, dass sie meine Sympathie zur Kenntnis nimmt und dann etwas "belangloses" drauf antwortet. Zb. das kann in der Therapie passieren bla bla bal...
Was ist dann bei Dir / in Dir /mit dir passiert, dass du so abgestürzt bist? Bereitet es dir Probleme, dass dich jemand mag? Hat der Satz Hoffnung in dir auf mehr geweckt?, ... Was löste der Satz aus? Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf? Welche Gefühle wurden geweckt?, ... Was ist passiert zwischen "ich kann es trennen" und zum alkohol greifen müssen, weil es so belastend wurde?
Du musst mir die Fragen nicht beantworten. Versuch für dich selbst zu rekonstruieren, was da passiert ist.
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stern hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 10:05Dann bist du sehr genügsam, wenn dir belangloses Blablabla in einer Therapie ausreicht.Schneeflocke123 hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 09:51 Ich hatte ja auch eher erwartet, dass sie meine Sympathie zur Kenntnis nimmt und dann etwas "belangloses" drauf antwortet. Zb. das kann in der Therapie passieren bla bla bal...
Muss denn gleich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden? Ich meinte damit, dass sie halt irgendwas sachliches dazu sagt und nicht ihr persönliches Empfinden äussert...
Jenny Doe hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 10:22 Es lief jedoch anders als erwartet. Sie gab dir die Rückmeldung, dass auch sie dich persönlich mag.
Was ist dann bei Dir / in Dir /mit dir passiert, dass du so abgestürzt bist? Bereitet es dir Probleme, dass dich jemand mag? Hat der Satz Hoffnung in dir auf mehr geweckt?, ... Was löste der Satz aus? Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf? Welche Gefühle wurden geweckt?, ...
Da ich vorher schon das Gefühl hatte, dass ich sie mag, hat das natürlich irgendwie schon die Hoffnung geweckt, sie auch privat kennenzulernen.
Es kommt mitunter auch auf die Feinheiten an. Aber folgendes halte ich keineswegs für eine Feinheit, sondern einen ganz zentralen Punkt: Therapie ist eben im Normalfall auch keine sachliche Angelegenheit (sondern eine persönliche = ach emotionales Geschehen zwischen zwei Personen).. oder würde dir DAS langen? Es ist aus meiner Sicht sogar eine hochpersönliche Beziehung, aber dennoch keine private. Ein Therapeut muss sich sogar persönlich (als Person) einbringen... also das ist nicht per se unprofessionell. Unprofessionell wäre eher der sachlich-unpersönlich programmierte Therapie-Bot... Oder eine Umschwenken ins Private. Das sage ich deswegen so deutlich, weil ich es für wichtig erachte, dass "persönlich" und "Privatbeziehung" und "Sachlichkeit" auch tatsächlich unterschiedliche Dinge sind.Schneeflocke123 hat geschrieben: ↑So., 06.09.2020, 11:18
Ich meinte damit, dass sie halt irgendwas sachliches dazu sagt und nicht ihr persönliches Empfinden äussert...
Was hast du denn erwartet? Brauchst du natürlich nicht zu beantworten... Aber eine sachliche Äußerung, dass das ihr Job ist, wäre ja auch nicht so dein Ding gewesen, wenn ich dich richtig verstehe:
Ich war sowieso schon erstaunt, dass sie mir ehrlich geantwortet hat, dass sie mich persönlich auch sympathisch findet. Ich mein, sie hätte ja auch einfach sagen können, das freut sie, aber es ist halt ihr Job. Wisst ihr, wie ich das meine?
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Es wäre aber besser gewesen. Damit es nicht zu Irritationen führt.
Wie auch immer. Es ist passiert und jetzt werde ich das für mich klären.
Wie auch immer. Es ist passiert und jetzt werde ich das für mich klären.
Nachtrag: Sie hätte es offen lassen können... aber auch hierhinein können Patienten im Zweifel alles mögliche legen. A la: Wenn sie mich auch sympathisch fände, dann hätte sie ja nicht geschwiegen.
Ich würde es für übermenschlich halten, dass ein Therapeut jedes Patienten-Kopfkino, dass "getriggert" werden kann, hellsehen wird. Muss er aber auch nicht ... denn Therapie ist im Normfall so konzipiert, dass man es besprechen kann (kein Muss.. man kann es auch bleiben lassen. JedeR wie er/sie mag ).
Ich würde es für übermenschlich halten, dass ein Therapeut jedes Patienten-Kopfkino, dass "getriggert" werden kann, hellsehen wird. Muss er aber auch nicht ... denn Therapie ist im Normfall so konzipiert, dass man es besprechen kann (kein Muss.. man kann es auch bleiben lassen. JedeR wie er/sie mag ).
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Ich glaube, dass viele in das Wort "Sympathie" zu viel interpretieren. Mir persönlich sind so viele Menschen sympathisch - die meisten Lehrer meiner Kinder, die Busfahrerin, der Postbote, die meisten Kursteilnehmer und viele, viele mehr. Aber zu keinem von ihnen würde ich gern eine Freundschaft aufbauen wollen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Ich möchte den Thread schliessen/löschen lassen. Danke für den Austausch.
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