Widerstand gegen Therapie
Was ist denn passiert? Ist aktuell etwas vorgefallen, wo du das getan hast?
Was mir dazu einfällt ist, innerlich einen Schritt zurückzutreten und sich zu sagen, dass man mit jeder Entscheidung Zeit hat und sich nicht durch ein Angebot unter Druck gesetzt fühlen muss. Bevor du aggressiv werden musst, vertage die Sache auf später. Und wenn die Situation so ist, dass du etwas abgelehnt hast und das später bereust: das ist normalerweise etwas, was man klären kann. Ich habe z.B. in einer Reha (wegen somatischer Erkrankung) das Angebot von psychologischen Einzelgesprächen abgelehnt, weil ich total überrumpelt war und mich mit so einer Möglichkeit gar nicht auseinandergesetzt hatte. Das war doof von mir und darum habe ich dann doch gesagt, dass ich das gern möchte. Das war gar kein Problem.
Was mir dazu einfällt ist, innerlich einen Schritt zurückzutreten und sich zu sagen, dass man mit jeder Entscheidung Zeit hat und sich nicht durch ein Angebot unter Druck gesetzt fühlen muss. Bevor du aggressiv werden musst, vertage die Sache auf später. Und wenn die Situation so ist, dass du etwas abgelehnt hast und das später bereust: das ist normalerweise etwas, was man klären kann. Ich habe z.B. in einer Reha (wegen somatischer Erkrankung) das Angebot von psychologischen Einzelgesprächen abgelehnt, weil ich total überrumpelt war und mich mit so einer Möglichkeit gar nicht auseinandergesetzt hatte. Das war doof von mir und darum habe ich dann doch gesagt, dass ich das gern möchte. Das war gar kein Problem.
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Ich weiß ja nicht ganz genau, warum du Hilfe ablehnst, aber ich kann dir sagen, was mir geholfen hat.
Im Prinzip gerät jeder Mensch mal in Notsituationen. Psychisch, mental, körperlich. Fast jeder kann mal 'ne Therapie gebrauchen oder braucht Hilfsangebote. Klar, da wird oft nicht drüber geredet, aber so ist es nun mal.
Auch die Helfer selbst brauchen manchmal Hilfe.
Der Mensch als dynamisches Wesen, mit seinen Hochs und Tiefs... gehört alles dazu. Bei jedem. Und jemand der sich sein Leben lang mit dem Kopf durch die Wand durchs Leben schlägt braucht dann vielleicht mit 50 die dreifache Hilfe.
Je früher man Hilfe annimmt, desto besser. Vielleicht hilft dir ja der Gedanke.
Und psychische Erkrankung ist ja eine ganz komplizierte Sache, die auch viel mit der aktuellen Gesellschaft zu tun hat, in der wir leben. Hier ist eben für Dinge kein Platz, die vielleicht in einer anderen Gesellschaft Platz hätten oder haben. Das hilft mir auch ein wenig, von diesem "Ich bin psychisch krank und daher schlechter/kleiner/jämmerlicher als andere Menschen." weg zu kommen. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, in dieser Gesellschaft irgendwo Fuß zu fassen und dafür sind eben die Hilfsangebote da.
Im Prinzip gerät jeder Mensch mal in Notsituationen. Psychisch, mental, körperlich. Fast jeder kann mal 'ne Therapie gebrauchen oder braucht Hilfsangebote. Klar, da wird oft nicht drüber geredet, aber so ist es nun mal.
Auch die Helfer selbst brauchen manchmal Hilfe.
Der Mensch als dynamisches Wesen, mit seinen Hochs und Tiefs... gehört alles dazu. Bei jedem. Und jemand der sich sein Leben lang mit dem Kopf durch die Wand durchs Leben schlägt braucht dann vielleicht mit 50 die dreifache Hilfe.
Je früher man Hilfe annimmt, desto besser. Vielleicht hilft dir ja der Gedanke.
Und psychische Erkrankung ist ja eine ganz komplizierte Sache, die auch viel mit der aktuellen Gesellschaft zu tun hat, in der wir leben. Hier ist eben für Dinge kein Platz, die vielleicht in einer anderen Gesellschaft Platz hätten oder haben. Das hilft mir auch ein wenig, von diesem "Ich bin psychisch krank und daher schlechter/kleiner/jämmerlicher als andere Menschen." weg zu kommen. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, in dieser Gesellschaft irgendwo Fuß zu fassen und dafür sind eben die Hilfsangebote da.
Ich frage mich, ob die Therapeutin oder ich das Problem bin.
Inzwischen ist es so, dass ich ihr nicht mehr wirklich vertraue, ich hatte Hemmungen, ihr von mir zu erzählen und lesen lassen wollte ich sie auch nichts. Wir schweigen uns sehr viel und lange an und sie schaut dann auch immer weg. Sie versteht mich teilweise nicht einmal, als ich sagte, dass ich in mir nichts spüren würde, hat sie gar nichts dazu gesagt und meinte, ich solle jetzt den Kritiker aus mir raus holen, dabei war ich offensichtlich zu dem Zeitpunkt stark angeschlagen von verschiedenen Ereignissen. Hat sie nicht interessiert, hier, weiter im Text.
Ich habe wieder gefragt, was ich denn machen soll, wenn es mir schlecht geht, wenn alles schlimm ist. "Dann gehen Sie in die Klinik!" rief sie und zeigte auf mich. Ähm, Moment?
Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass gerade eine VT Methoden übt, was weiß ich, Notfallkoffer, Skills, lauter Begriffe, von denen ich im Internet lese.
Ich habe die Therapeutin mehrfach nach ihren Methoden gefragt. "Wir reden hier, so wie immer."
Warum merkt sie nicht, dass sie mich mit ihrem Verhalten wahnsinnig vor den Kopf stößt? Soll ich ernsthaft wegen jeder Stresssituation in eine Klinik gehen? Ich fasse es nicht. Es ist doch wohl normal, dass ein Mensch starke Emotionen spürt und davon überflutet wird, wenn es Stresssituationen gibt. Und genau da wären doch Skills oder Ähnliches hilfreich, um einen Umgang damit zu erlernen.
Ist ihr Verhalten normal? Insbesondere für eine VT?
Kein Wunder, dass ich alles abblocke. Da ist man ja auch nicht motiviert, zu vertrauen, wenn man nur "KLINIK!" als Antwort auf alles bekommt.
Du fällst hin und weinst? Klinik! Du hattest einen schlechten Tag? Klinik! Dein Nachbar hat dich doof angesehen? Auch Klinik!
Ich fasse es einfach nicht. Gerade spiele ich wirklich mit dem Gedanken, diesen ganzen Humbug abzubrechen. Da komme ich alleine aber besser klar.
Inzwischen ist es so, dass ich ihr nicht mehr wirklich vertraue, ich hatte Hemmungen, ihr von mir zu erzählen und lesen lassen wollte ich sie auch nichts. Wir schweigen uns sehr viel und lange an und sie schaut dann auch immer weg. Sie versteht mich teilweise nicht einmal, als ich sagte, dass ich in mir nichts spüren würde, hat sie gar nichts dazu gesagt und meinte, ich solle jetzt den Kritiker aus mir raus holen, dabei war ich offensichtlich zu dem Zeitpunkt stark angeschlagen von verschiedenen Ereignissen. Hat sie nicht interessiert, hier, weiter im Text.
Ich habe wieder gefragt, was ich denn machen soll, wenn es mir schlecht geht, wenn alles schlimm ist. "Dann gehen Sie in die Klinik!" rief sie und zeigte auf mich. Ähm, Moment?
Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass gerade eine VT Methoden übt, was weiß ich, Notfallkoffer, Skills, lauter Begriffe, von denen ich im Internet lese.
Ich habe die Therapeutin mehrfach nach ihren Methoden gefragt. "Wir reden hier, so wie immer."
Warum merkt sie nicht, dass sie mich mit ihrem Verhalten wahnsinnig vor den Kopf stößt? Soll ich ernsthaft wegen jeder Stresssituation in eine Klinik gehen? Ich fasse es nicht. Es ist doch wohl normal, dass ein Mensch starke Emotionen spürt und davon überflutet wird, wenn es Stresssituationen gibt. Und genau da wären doch Skills oder Ähnliches hilfreich, um einen Umgang damit zu erlernen.
Ist ihr Verhalten normal? Insbesondere für eine VT?
Kein Wunder, dass ich alles abblocke. Da ist man ja auch nicht motiviert, zu vertrauen, wenn man nur "KLINIK!" als Antwort auf alles bekommt.
Du fällst hin und weinst? Klinik! Du hattest einen schlechten Tag? Klinik! Dein Nachbar hat dich doof angesehen? Auch Klinik!
Ich fasse es einfach nicht. Gerade spiele ich wirklich mit dem Gedanken, diesen ganzen Humbug abzubrechen. Da komme ich alleine aber besser klar.
Fantasie, verlass' mich nie!
Es gibt auch in der VT verschiedene Richtungen - jeder Therapeut wird da seinen eigenen Stil(Mix) anwenden und es gibt durchaus VTler, die ohne Notfallkoffer, Skills etc. arbeiten.
Ob das Verhalten der Therapeutin "normal" ist? Ich sage mal spontan, ja (im Hinblick auf deine Schilderungen). Eben deswegen, weil meiner Erfahrung nach kein Therapeut genauso arbeitet wie der andere. Selbst wenn sie die gleiche Therapieform (offiziell) anwenden.
Letztendlich musst du für dich schauen, ob es für dich so Sinn macht, wenn du ihr nicht mehr vertraust und den Eindruck hast, du kämst alleine besser klar.
Ich kenne jetzt natürlich deine Diagnose nicht, aber wenn du mit Skills, Notfallkoffer etc. arbeiten willst, macht eine Therapie bei einem Therapeuten Sinn, der (auch) dbt anbietet. Du findest eine Liste von diesen auf der Seite des dbt-Dachverbandes. Gibt durchaus VTler, die von Skills noch nie was gehört haben wobei das vermutlich eher dran liegt, dass das bei denen in der Ausbildung damals halt noch anders hieß.
Nicht in jeder VT gibt es Hausaufgaben und vielleicht ist deine Therapeutin wirklich überfordert, wenn sie dir nur immer einen stationären Aufenthalt vorschlägt. Keine Ahnung.
Du kannst ja auch den Therapeuten wechseln und ebenso die Therapieform. Trotzdem solltest du das vielleicht nicht überstürzt tun, sondern den Gesamtverlauf beobachten im Sinne von: Was hat sich seit Therapiebeginn verbessert und was hat sich verschlechtert? Manchmal ist da auch eine positiv-negativ-Liste hilfreich um zu gucken, was überwiegt.
Ob das Verhalten der Therapeutin "normal" ist? Ich sage mal spontan, ja (im Hinblick auf deine Schilderungen). Eben deswegen, weil meiner Erfahrung nach kein Therapeut genauso arbeitet wie der andere. Selbst wenn sie die gleiche Therapieform (offiziell) anwenden.
Letztendlich musst du für dich schauen, ob es für dich so Sinn macht, wenn du ihr nicht mehr vertraust und den Eindruck hast, du kämst alleine besser klar.
Ich kenne jetzt natürlich deine Diagnose nicht, aber wenn du mit Skills, Notfallkoffer etc. arbeiten willst, macht eine Therapie bei einem Therapeuten Sinn, der (auch) dbt anbietet. Du findest eine Liste von diesen auf der Seite des dbt-Dachverbandes. Gibt durchaus VTler, die von Skills noch nie was gehört haben wobei das vermutlich eher dran liegt, dass das bei denen in der Ausbildung damals halt noch anders hieß.
Nicht in jeder VT gibt es Hausaufgaben und vielleicht ist deine Therapeutin wirklich überfordert, wenn sie dir nur immer einen stationären Aufenthalt vorschlägt. Keine Ahnung.
Du kannst ja auch den Therapeuten wechseln und ebenso die Therapieform. Trotzdem solltest du das vielleicht nicht überstürzt tun, sondern den Gesamtverlauf beobachten im Sinne von: Was hat sich seit Therapiebeginn verbessert und was hat sich verschlechtert? Manchmal ist da auch eine positiv-negativ-Liste hilfreich um zu gucken, was überwiegt.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
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Vielen Dank für den ausführlichen Post.Coriolan hat geschrieben: ↑Sa., 07.03.2020, 22:43 Letztendlich musst du für dich schauen, ob es für dich so Sinn macht, wenn du ihr nicht mehr vertraust und den Eindruck hast, du kämst alleine besser klar.
Nicht in jeder VT gibt es Hausaufgaben und vielleicht ist deine Therapeutin wirklich überfordert, wenn sie dir nur immer einen stationären Aufenthalt vorschlägt. Keine Ahnung.
Du kannst ja auch den Therapeuten wechseln und ebenso die Therapieform. Trotzdem solltest du das vielleicht nicht überstürzt tun, sondern den Gesamtverlauf beobachten im Sinne von: Was hat sich seit Therapiebeginn verbessert und was hat sich verschlechtert? Manchmal ist da auch eine positiv-negativ-Liste hilfreich um zu gucken, was überwiegt.
Das Vertrauen ist aktuell ziemlich futsch, ich frage mich, warum ich überhaupt noch mit ihr reden soll, wenn sie mir immer gleich "Klinik" entgegenruft. Inzwischen redet sie nicht mal mehr von einer Tagesklinik, sondern von etwas Stationärem.
"Was soll ich machen, wenn es mir schlecht geht?"
"In die Klinik!"
Hä? Ich verstehe das nicht. Überall lese ich, dass Therapeuten Krisenintervention, etc. kennen. Und meine Thera will nur über Friede, Freude, Kritiker sprechen?
Ein Beispiel: Ich hatte eine außergewöhnliche Begegnung, die mich sehr kalt erwischt hat. Rein Menschlich liegt es dann doch nahe, dieses Ereignis zu besprechen? Aber sie saß da, überlegte, und holte dann zum ersten Mal das K-Wort auf den Tisch. Ihre Vorschläge kommen mir ziemlich überzogen vor, als würde sie mir gar nicht richtig zuhören.
Sie hat bisher nur ganz selten Hausaufgaben aufgegeben, anfangs, als ich noch motiviert war, habe ich dann um welche gebeten. Inzwischen fragt sie nur noch, ob ich nächste Stunde noch komme. Das, zusammen mit ihrem vielen Schweigen und vielen Verweisen auf andere Therapeuten, lese ich als Verzweiflung. Und trotzdem sagt sie, dass ich weiterhin kommen kann?
Eine Auflistung werde ich auf jeden Fall noch machen.
Wechseln ist aber sehr schwer für mich, erstens, da ich nicht weiß, wie lange ich noch an diesem Ort bleiben werde (wenn ich jetzt einen Therapeuten kontaktiere, müsste ich den gegen Sommer für eine Therapie sehen - da kann noch Vieles passieren). Zweitens, weil es in meiner Umgebung kaum geeignete Therapeuten zu geben scheint. Man kann glücklich sein, wenn man überhaupt eine Telefonnummer findet, Websites haben nur ganz wenige und die machen dann einen sehr aggressiven Eindruck ("wer Mails schreibt, wird ignoriert!!"). Sind auch größtenteils nur VTs, wenn es denn überhaupt Infos über sie gibt. Ich habe auch über verschiedene Websites recherchiert, da kommt dann meist maximal eine Person als Ergebnis. Das motiviert nicht gerade, zu suchen und deshalb war ich auch so froh, bei dieser Therapeutin gelandet zu sein.
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Notfallkoffer und Skills sind in „normalen“ Therapien auch bei VTlern kein normaler therapeutischer Standard. Nein, es sind Instrumente, die in der Traumatherapie bzw in der Behandlung von Borderlinepatienten Anwendung finden, von Ausnahmen mal abgesehen. Ich weiß nicht, ob dies deine Diagnosen sind.
Mir scheint du liest dir eine Menge Dinge im Internet an und erwartest diese dann auch in deiner Therapie und wenn sie dort nicht aufgegriffen werden, reagierst du mit Frustrationen und Aversionen gegenüber der Therapeutin.
In Therapien geht es immer auch um Eigenverantwortung des Patienten. Schlägst du denn deiner Thera bestimmte Dinge vor, die du dir wünschst? ZB einen Notfallkoffer zu erarbeiten? Oder beschreibst du ein Problem (welches hier für mich häufig unklar klingt) und erwartest eine bestimmte Reaktion - die auf gar keinen Fall Klinik heißen darf?
Ich finde es wichtig Erwartungen und Bedürfnisse deutlich zu artikulieren. Gerade in einer VT ist doch Platz dafür.
Mir scheint du liest dir eine Menge Dinge im Internet an und erwartest diese dann auch in deiner Therapie und wenn sie dort nicht aufgegriffen werden, reagierst du mit Frustrationen und Aversionen gegenüber der Therapeutin.
In Therapien geht es immer auch um Eigenverantwortung des Patienten. Schlägst du denn deiner Thera bestimmte Dinge vor, die du dir wünschst? ZB einen Notfallkoffer zu erarbeiten? Oder beschreibst du ein Problem (welches hier für mich häufig unklar klingt) und erwartest eine bestimmte Reaktion - die auf gar keinen Fall Klinik heißen darf?
Ich finde es wichtig Erwartungen und Bedürfnisse deutlich zu artikulieren. Gerade in einer VT ist doch Platz dafür.
Du kommunizierst nicht mit der Therapeutin (nach deinen eigenen Aussagen), aber erwartest, dass sie von sich aus wissen soll, was in deinem Kopf vorgeht?
Wie soll das dann funktionieren?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Ja, ich informiere mich, um mir besser helfen zu können, als es im Zuge der Therapie geschieht. Das heißt aber nicht, dass ich dann genau diese Ansätze auch von der Theraprutin erwarte.peppermint patty hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 09:57 Mir scheint du liest dir eine Menge Dinge im Internet an und erwartest diese dann auch in deiner Therapie und wenn sie dort nicht aufgegriffen werden, reagierst du mit Frustrationen und Aversionen gegenüber der Therapeutin.
In Therapien geht es immer auch um Eigenverantwortung des Patienten. Schlägst du denn deiner Thera bestimmte Dinge vor, die du dir wünschst? ZB einen Notfallkoffer zu erarbeiten? Oder beschreibst du ein Problem (welches hier für mich häufig unklar klingt) und erwartest eine bestimmte Reaktion - die auf gar keinen Fall Klinik heißen darf?
Ihre Methode erschließt sich mir allerdings nicht, ich sitze dort und erzähle ihr von aktuellen Begebenheiten und Problemen und sie geht gar nicht darauf ein, fragt nicht näher nach, nichts. Ich sitze dann weiterhin alleine mit den Dingen herum. Dabei bringe ich sie - anfangs zumindest - offenauf den Tisch.
Ich weiß nicht, wie man am besten mit verschiedenen Problemen im Leben umgeht. Einen Notfallkoffer möchte ich gar nicht, aber das war eine Möglichkeit, von der ich gelesen habe und das hat mich gewundert. Es muss doch noch mehr Möglichkeiten als nur das Abschieben in eine Klinik geben.
Ich beschreibe viele Probleme, die ich hier aber nicht näher erläutern möchte, weshalb es eben so unklar erscheint. In der Therapie ist das von meiner Seite aus meiner Meinung nach deutlich genauer.
Zuletzt sagte sie, wenn man immer das Gleiche machen würde, könne sich ja auch nichts ändern. Bitte was? Jetzt bin ich Schuld? Ich bin diese Frau so satt. Ich gehe in der Hoffnung auf Unterstützung und Beistand dort hin und gehe am Ende mit noch mehr Dampf als vorher hinaus.
Sie gibt mir nicht einmal die Chance, etwas zu machen. Ich soll immer kurz von der Woche erzählen und dann greift sie sich irgendetwas heraus. Und wenn ich, so wie letztes Mal, darauf hinweise, dass gerade andere Dinge wichtiger wären, ignoriert sie das.
Fantasie, verlass' mich nie!
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Hallo hysperias,
bei mir kommt beim Lesen deiner Beiträge auch die Frage auf, ob du das alles deiner Therapeutin schon mal so gesagt hast, wie du es hier schreibst.
Für mich hört es sich (von außen betrachtet) nicht nach deutlicher Kommunikation an. Könntest du dir - trotz des angeknacksten Vertrauens - vorstellen, ihr zu sagen, was dich stört und was du brauchst und dir wünschen würdest?
Wenn du die Therapeutin aber "so satt hast", wie du gerade eben geschrieben hast (hat sich mit meinem Beitrag überschnitten), dann macht es wohl keinen Sinn mehr, zu sprechen oder die Therapie fortzusetzen.
bei mir kommt beim Lesen deiner Beiträge auch die Frage auf, ob du das alles deiner Therapeutin schon mal so gesagt hast, wie du es hier schreibst.
Für mich hört es sich (von außen betrachtet) nicht nach deutlicher Kommunikation an. Könntest du dir - trotz des angeknacksten Vertrauens - vorstellen, ihr zu sagen, was dich stört und was du brauchst und dir wünschen würdest?
Wenn du die Therapeutin aber "so satt hast", wie du gerade eben geschrieben hast (hat sich mit meinem Beitrag überschnitten), dann macht es wohl keinen Sinn mehr, zu sprechen oder die Therapie fortzusetzen.
Ich versuche mal, das Gespräch von damals zu rekonstruieren, zum besseren Verständnis.
Ich sagte als Erstes, dass ich eine Begegnung gehabt hatte (sie wusste bereits, worum es ging).
Sie sagte daraufhin, dass das ja spannend sei.
Ich erklärte ihr, wie alles abgelaufen war und welchen Eindruck ich von dem Ganzen bekommen hatte. Daran knüpfte ich an mit meiner damaligen Gefühlslage, erklärte, dass es mich wahnsinnig heruntergezogen habe, dass ich überfordert sei und nicht weiter, nicht damit umzugehen wisse. Dass ich vor ihr niemanden zum Durchsprechen gehabt hatte und das Ereignis doch schon ein paar Tage zurücklag, dass sich die Emotionen in der Zeit hochgeschaukelt hatten. Das erklärte ich verzweifelt, ich saß dort wie ein Häufchen Elend.
Sie wurde überraschend stumm. Sie sah auch traurig und leer aus, als müsse sie eine Beerdigung besuchen. Dann fragte sie, ob ich mir vorstellen könnte, in eine Tagesklinik zu gehen.
Ich war völlig vor den Kopf gestoßen und mir fehlten die Worte, richtig darauf zu reagieren, das ist jedes Mal so. Wenn sie von einer Klinik spricht, fühle ich mich wie geknebelt. Gleich darauf folgten viele weitere Begriffe wie Psychiater und betreutes Wohnen, was für mich noch unerwarteter kam.
Ich finde schon, dass ich ihr erklärt habe, was zu dem Zeitpunkt in mir vorging. Und ich frage mich, warum sie solche drastischen Maßnahmen bei so einer Situation vorschlägt. Diese kommen mir völlig überzogen vor, ich sehe da keine Relation zu dem, was los war. Hätte ich gesagt, dass ich aus dem Fenster springen wollte oder dass ich immer und ausnahmslos fertig wäre, ja, dann schon. Aber bei ungewöhnlichen Ereignissen? Ich habe ihr ja auch gesagt, dass ich niemanden zum Reden hatte und gab ihr später das Feedback, dass das Aussprechen der Situation ihr gegenüber geholfen hatte, weil Druck draußen war.
Ich würde ihr das gerne alles auch so erläutern, aber inzwischen ist mein Kopf ihr gegenüber so leer, mir fehlen die Worte und ich fühle mich ihr hilflos ausgeliefert.
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Hallo,GuterGeist2019 hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 10:26 Hallo hysperias,
bei mir kommt beim Lesen deiner Beiträge auch die Frage auf, ob du das alles deiner Therapeutin schon mal so gesagt hast, wie du es hier schreibst.
Für mich hört es sich (von außen betrachtet) nicht nach deutlicher Kommunikation an. Könntest du dir - trotz des angeknacksten Vertrauens - vorstellen, ihr zu sagen, was dich stört und was du brauchst und dir wünschen würdest?
Wenn du die Therapeutin aber "so satt hast", wie du gerade eben geschrieben hast (hat sich mit meinem Beitrag überschnitten), dann macht es wohl keinen Sinn mehr, zu sprechen oder die Therapie fortzusetzen.
ich versuche es, jedes Mal. Das entwickelt sich ganz schnell hin zu einem Streit auf Kindergartenniveau.
Ich sage etwas und sie fällt mir ins Wort "Das ist der Kritiker! Ich könnte jetzt sagen, dass... Ach, aber der nimmt das ja sowieso nicht an!"
Das macht mich sprachlos und dann sitze ich da und fühle mich hilflos, wie mit Maulkorb und weiß nicht, was ich überhaupt noch sagen soll. Sie fällt mir ja sowieso ins Wort, alles ist der Kritiker und alles, was ich sage, ist ihrer Meinung nach falsch.
Teilweise verhält sie sich auch überheblich, so wirkt es zumindest auf mich.
Wir sprachen ganz kurz über die Angst vor dem Tod und sie sah mich mit aufgerissenen Augen und von oben herunter (perspektivisch gesehen, ich weiß nicht, ob sie größer ist als ich) an. Sprach mit Kunstpausen und zwischendurch ganz rasch, wie ein Theaterschauspieler. "Wir müssen alle sterben." Kopfnicken mit großen, großen Augen. "Das erwischt uns alle." Große Augen und Schmollmund.
Bei so einem Verhalten verschlägt es mir wirklich die Sprache.
Vielleicht würde ich ihr mal etwas aufschreiben, wobei sie letztes Mal meinte,dass das meistens so läuft, dass sie dann das Geschriebene liest und das war es dann.
Fantasie, verlass' mich nie!
Irgendwie scheint es, als hättet ihr ein Kommunikationsproblem. Vermutlich auf beiden Seiten.hysperias hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 10:36 Daran knüpfte ich an mit meiner damaligen Gefühlslage, erklärte, dass es mich wahnsinnig heruntergezogen habe, dass ich überfordert sei und nicht weiter, nicht damit umzugehen wisse. Dass ich vor ihr niemanden zum Durchsprechen gehabt hatte und das Ereignis doch schon ein paar Tage zurücklag, dass sich die Emotionen in der Zeit hochgeschaukelt hatten. Das erklärte ich verzweifelt, ich saß dort wie ein Häufchen Elend.
Sie wurde überraschend stumm. Sie sah auch traurig und leer aus, als müsse sie eine Beerdigung besuchen. Dann fragte sie, ob ich mir vorstellen könnte, in eine Tagesklinik zu gehen.
Ich weiß nicht, ob es dir klar ist, aber du sendest irgendwie auch widersprüchliche Informationen an deine Therapeutin.
Einerseits hat dich diese Begegnung "wahnsinnig runtergezogen", du warst "überfordert", und "wusstest damit nicht umzugehen". Die Therapeutin sei die erste, mit der du darüber sprechen kannst.
Sie nimmt deine Aussagen ernst, denn wenn du nicht in der Lage bist, dich zwischen den Stunden alleine zu stabilisieren, wenn es kein funktionierendes soziales Umfeld gibt, wenn du von solchen Dingen "überfordert" bist, dann ist ambulante Psychotherapie 1x pro Woche vielleicht nicht genug für dich und ja, dann wäre es logisch über Klinik/Tagesklinik nachzudenken.
Du wiederum scheinst dann entsetzt, dass sie dich und deine Aussagen ernst genommen hat und solche (in deinen Augen) drastischen Maßnahmen vorschlägt. Aber andersrum, wenn sie das nicht ernstnehmen würde, wäre es ja auch wiederum nicht richtig, oder?
Ein ähnliches Muster scheint ja auch mit dem betreuten Wohnen da zu sein. Du sagst, das geht alles (Selbstständigkeit, alleine Wohnen usw.) nicht, du siehst dich dazu nicht in der Lage. Sie nimmt das ernst und überlegt, welche Schritte dann sinnvoll sein könnten. Was wiederum bei dir pures Entsetzen auslöst und das Gefühl, von ihr nicht ernst genommen und nicht verstanden zu werden.
Aber was genau möchest du von ihr? Und wäre das Gefühl bei dir anders, wenn du mal davon ausgehst, dass diese Vorschläge gerade deshalb von ihr kommen, weil sie das wenige was du sagst ernst nimmt?
Irgendwie hast du ziemlich klare Erwartungen an sie, scheint mir (die du aber nicht offen aussprichst, die dir selbst vielleicht auch gar nicht so richtig klar sind). Und dann bist du ziemlich enttäuscht (und wütend?) wenn sie sich anders verhält als es deine Erwartungen vorsehen.
Ich hab auch den Eindruck, dass bei dir - wenn sie zB das Thema "Klinik" anschneidet - gleich ein bestimmter Film und eine bestimmte (Horror-??) Vorstellung abgeht. Klinik muss nicht Akutpsychiatrie heißen. Es gibt gute psychosomatische Kliniken wo du zur Reha/stationären Behandlung hingehen kannst, und das ist wie eine intensive stationäre Psychotherapie. Das ist nix Schlimmes. Und es kann hiflreiche Impulse geben, die du dann auch hoffentlich in deinem Alltag gut gebrauchen kannst. Da scheint sie wiederum zuwenig zu kommunizieren. Warum sie das sinnvoll fände. Aber du fragst wiederum auch nicht nach, du könntest ja auch zurückfragen: Warum finden Sie das sinnvoll? Oder - ganz hypothetisch: Wenn ich in eine Klinik gehen würde, was würde mir das Ihrer Meinung nach bringen? Oder vielleicht auch mal nachfragen, ob sie dir eine bestimmte Klinik vorschlagen würde. Dann kann man konkret darüber (und auch mögliche hilfreiche Alternativen jenseits von Klinik) reden, anstatt es einfach pauschal abzulehnen.
Das sind alles aber auch "nur" deine Interepretation. Du weißt nicht, ob das wirklich so ist. Aber du reagierst dann so darauf, als ob es tatsächlich so wäre. Wäre es vorstellbar, wenn du das, was dir da in diesen Momenten durch den Kopf geht, mal aussprichst? zB "Sie wirken jetzt gerade auf mich sehr hilflos/traurig/ratlos - ist das wirklich so, oder täuscht mein Eindruck?" Nicht als Anklage an sie gerichtet, sondern um erstmal zu schauen, was wirklich da ist und was nicht da ist. Vielleicht sagt sie dann: "Ja, ich bin gerade wirklich ratlos, weil...." Vielleicht sagt sie auch: "Nein ich war gerade nur am Nachdenken, weil ich das Gefühl habe, dass ich bei Ihnen jedes Wort sehr vorsichtig wählen muss..."
Ich hab keine Ahnung, ob ihr irgendwie zu einer funktionierenden Kommunikation zurückfinden könnt. Oder ob da schon zuviel verbrannte Erde ist. Eventuell ist eine VT auch nicht das Passende für dich, weil die VT-Therapeuten nicht immer mit der Beziehungsdynamik gut umgehen können, die sich in so einem Therapierahmen entwickeln kann.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Du schreibst selbst, dass du niemanden zum Reden hast. Vielleicht ist die Therapeutin (auch) deswegen der Ansicht, dass betreutes Wohnen etc. da vielleicht nicht schlecht wäre, denn wenn der Therapeut der einzige Ansprechpartner ist, ist das einfach oft viel zu wenig. Da KANN sie gar nicht alles aufgreifen, was in einer Woche so vorfällt und es wundert mich nicht, wenn Dinge "runterfallen", die dir vielleicht wichtig wären, zu besprechen. Beziehungsweise sagst du ihr auch klar, worüber du sprechen möchtest? Natürlich ist es schön, wenn du einmal pro Woche "Druck" bei ihr ablassen kannst, aber es reicht dir in deiner Situation so offenbar nicht. Finde ich auch nachvollziehbar, denn dann ist der Druck vielleicht draussen, die Stunde um und ihr kamt zeitlich gar nicht dazu, daran zu arbeiten, wie du damit umgehen kannst. Bis zur nächsten Stunde hat sich dann wieder einiges angesammelt und es läuft genauso.
Die Stunden sind aber zeitlich (und in ihrer Anzahl) begrenzt - und dann?
Du empfindest betreutes Wohnen oder einen Klinikaufenthalt anscheinend prinzipiell als "drastische Maßnahme". Aber bei beidem gibt es große Unterschiede. Und auch beides ist in der Regel zeitlich begrenzt - zumal es auch ambulant betreutes Wohnen in einer eigenen Wohnung gibt (falls du in keine WG möchtest).
Sie wird dich ja nicht in die Geschlossene schicken wollen, sondern vermutlich eher auf eine offene Station, die auch therapeutisch/stabilisierend arbeiten wird. Man geht nicht nur in eine Klinik, wenn man aus dem Fenster springen will - im Idealfall vorher, denn in dem von dir genannten Beispiel landet man wirklich auf der Geschlossenen in der Regel und das ist die schlechteste Variante von allen.
Offenbar sieht deine Therapeutin aber auch, dass ihr unter den aktuellen Bedingungen scheinbar nicht oder nur begrenzt vorankommt und da ist es doch logisch, dass sie sagt, was man dagegen tun könnte.
Warum schreibst du ihr das nicht so auf, wenn du dich in den Stunden nicht so ausdrücken kannst? Ist doch gut, wenn sie das liest. Was möchtest du mehr?
Es fällt mir schwer, zu glauben, dass in deinem Umfeld nur "kaum geeignete" Therapeuten sind und nur, weil explizit drauf hingewiesen wird, dass Therapieanfragen per Email nicht beantwortet werden, ist der Therapeut doch nicht "ungeeignet"? Im Rahmen der DSGVO wird Therapeuten eh davon abgeraten, per Email zu kommunizieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob du dir mit deinen Internetrecherchen, wie (deine) Therapie so abzulaufen hat, so einen Gefallen tust, denn jede Therapie ist ein individueller Prozess. Die Menschen sind verschieden und meiner Ansicht nach ist auch nicht unbedingt die Therapieform ausschlaggebend, denn ich denke, man kann sich überall (auch außerhalb einer Therapie) etwas für sich sinnvolles rausziehen.
Vielleicht passt die Therapeutin wirklich nicht für Dich. Vielleicht ist sie überfordert. Ich weiß es nicht. Aber dann müsstest du halt schauen, was du (von ihr) möchtest und brauchst und das auch so KLAR kommunizieren.
Wenn ich dich so lese, habe ich grad ein bisschen den Eindruck, deine Therapeutin könne es dir aber gerade irgendwie eh nicht recht machen - egal, was sie macht oder vorschlägt. Deswegen: Was möchtest DU denn?
Die Stunden sind aber zeitlich (und in ihrer Anzahl) begrenzt - und dann?
Du empfindest betreutes Wohnen oder einen Klinikaufenthalt anscheinend prinzipiell als "drastische Maßnahme". Aber bei beidem gibt es große Unterschiede. Und auch beides ist in der Regel zeitlich begrenzt - zumal es auch ambulant betreutes Wohnen in einer eigenen Wohnung gibt (falls du in keine WG möchtest).
Sie wird dich ja nicht in die Geschlossene schicken wollen, sondern vermutlich eher auf eine offene Station, die auch therapeutisch/stabilisierend arbeiten wird. Man geht nicht nur in eine Klinik, wenn man aus dem Fenster springen will - im Idealfall vorher, denn in dem von dir genannten Beispiel landet man wirklich auf der Geschlossenen in der Regel und das ist die schlechteste Variante von allen.
Offenbar sieht deine Therapeutin aber auch, dass ihr unter den aktuellen Bedingungen scheinbar nicht oder nur begrenzt vorankommt und da ist es doch logisch, dass sie sagt, was man dagegen tun könnte.
Warum schreibst du ihr das nicht so auf, wenn du dich in den Stunden nicht so ausdrücken kannst? Ist doch gut, wenn sie das liest. Was möchtest du mehr?
Es fällt mir schwer, zu glauben, dass in deinem Umfeld nur "kaum geeignete" Therapeuten sind und nur, weil explizit drauf hingewiesen wird, dass Therapieanfragen per Email nicht beantwortet werden, ist der Therapeut doch nicht "ungeeignet"? Im Rahmen der DSGVO wird Therapeuten eh davon abgeraten, per Email zu kommunizieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob du dir mit deinen Internetrecherchen, wie (deine) Therapie so abzulaufen hat, so einen Gefallen tust, denn jede Therapie ist ein individueller Prozess. Die Menschen sind verschieden und meiner Ansicht nach ist auch nicht unbedingt die Therapieform ausschlaggebend, denn ich denke, man kann sich überall (auch außerhalb einer Therapie) etwas für sich sinnvolles rausziehen.
Vielleicht passt die Therapeutin wirklich nicht für Dich. Vielleicht ist sie überfordert. Ich weiß es nicht. Aber dann müsstest du halt schauen, was du (von ihr) möchtest und brauchst und das auch so KLAR kommunizieren.
Wenn ich dich so lese, habe ich grad ein bisschen den Eindruck, deine Therapeutin könne es dir aber gerade irgendwie eh nicht recht machen - egal, was sie macht oder vorschlägt. Deswegen: Was möchtest DU denn?
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
Puh, lass mich versuchen, darauf einzugehen.lisbeth hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 11:24
Du wiederum scheinst dann entsetzt, dass sie dich und deine Aussagen ernst genommen hat und solche (in deinen Augen) drastischen Maßnahmen vorschlägt. Aber andersrum, wenn sie das nicht ernstnehmen würde, wäre es ja auch wiederum nicht richtig, oder?
Du sagst, das geht alles (Selbstständigkeit, alleine Wohnen usw.) nicht, du siehst dich dazu nicht in der Lage.
Aber was genau möchest du von ihr? Und wäre das Gefühl bei dir anders, wenn du mal davon ausgehst, dass diese Vorschläge gerade deshalb von ihr kommen, weil sie das wenige was du sagst ernst nimmt?
Ich hab auch den Eindruck, dass bei dir - wenn sie zB das Thema "Klinik" anschneidet - gleich ein bestimmter Film und eine bestimmte (Horror-??) Vorstellung abgeht. Klinik muss nicht Akutpsychiatrie heißen.
Aber du fragst wiederum auch nicht nach, du könntest ja auch zurückfragen: Warum finden Sie das sinnvoll?
Dann kann man konkret darüber (und auch mögliche hilfreiche Alternativen jenseits von Klinik) reden, anstatt es einfach pauschal abzulehnen.
Wäre es vorstellbar, wenn du das, was dir da in diesen Momenten durch den Kopf geht, mal aussprichst? zB "Sie wirken jetzt gerade auf mich sehr hilflos/traurig/ratlos - ist das wirklich so, oder täuscht mein Eindruck?"
Ich glaube, dein Eindruck stimmt tatsächlich.
Ihre Vorschläge sind mir zu drastisch, zu radikal, so etwas will ich nicht. Allein dass ich in Therapie bin, ist schon ein Wunder und war ein langer Kampf. Ich werde keine Angebote wie Klinik oder Ähnliches annehmen, das geht mir alles zu weit.
Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht spiele ich mich auch einfach nur auf? Vielleicht sind die Dinge gar nicht so schlimm und ich will nur Aufmerksamkeit? Es geht mir ja auch nicht immer schlimm, das ist immer nur mit Anlass, wenn irgendetwas passiert, das mich aus der Bahn wirft.
Vermutlich hast du das auch gemeint... Ich fühle mich wie in einem inneren Zwiespalt. Manchmal fühle ich mich wie ein starker Erwachsener Mensch, ja, ich kann alleine leben und für mich sorgen! Und andere Male bin ich wie ein kleines Kind, das sich in der Ecke zusammenkauert. Das ist nur eine Theorie meinerseits, aber ich habe das Gefühl, dass es davon abhängt, wie sehr ich im Hier und Jetzt bzw. in unverarbeiteten Erinnerungrn stecke.
Ich glaube, ich möchte einfach still und heimlich zur Therapie gehen, vor der Welt versteckt und dort isoliert Übungen oder was auch immer man in einer Therspie macht, ausführen. Bloß keine anderen Menschen darauf aufmerksam machen. Klinik bedeutet, dass andere sich um mich sorgen, dass andere dort mich kennenlernen und über mich urteilen, auch, dass ich über mich selbst urteile. Klinik würde alles unnötig belasten. Das darf nicht geschehen. Ich werde mich nie wieder den Regeln anderer Leute fügen und mich zum Affen machen lassen.
Ich habe das Gefühl, dass ich ihr sehr, sehr viel sage, dass sie sehr viel über mich wissen müsste. Und dass sie mich enttarnen muss als Simulanten, weil ich doch eigentlich gar kein Problem habe...
Nein, ich glaube nicht, dass ich aussprechen könnte, was ich in solchen Momenten von ihr denke. Ich bin sehr enttäuscht von ihr und fühle mich einfach so hilflos, ihr ausgeliefert. Mit ihr kann ich nicht reden, sie ruft immer entweder "Klinik!" oder "Mit dem Kritiker kann man nicht reden!" und das belastet mich.
Fantasie, verlass' mich nie!
Prinzipiell gäbe es ein paar Menschen, die wollen aber meist nicht oder ich möchte nichts Persönliches mit ihnen besprechen.Coriolan hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 12:25 Du schreibst selbst, dass du niemanden zum Reden hast. Vielleicht ist die Therapeutin (auch) deswegen der Ansicht, dass betreutes Wohnen etc. da vielleicht nicht schlecht wäre, denn wenn der Therapeut der einzige Ansprechpartner ist, ist das einfach oft viel zu wenig.
Du empfindest betreutes Wohnen oder einen Klinikaufenthalt anscheinend prinzipiell als "drastische Maßnahme". Aber bei beidem gibt es große Unterschiede. Und auch beides ist in der Regel zeitlich begrenzt - zumal es auch ambulant betreutes Wohnen in einer eigenen Wohnung gibt (falls du in keine WG möchtest).
Offenbar sieht deine Therapeutin aber auch, dass ihr unter den aktuellen Bedingungen scheinbar nicht oder nur begrenzt vorankommt und da ist es doch logisch, dass sie sagt, was man dagegen tun könnte.
Warum schreibst du ihr das nicht so auf, wenn du dich in den Stunden nicht so ausdrücken kannst? Ist doch gut, wenn sie das liest. Was möchtest du mehr?
Wenn ich dich so lese, habe ich grad ein bisschen den Eindruck, deine Therapeutin könne es dir aber gerade irgendwie eh nicht recht machen - egal, was sie macht oder vorschlägt. Deswegen: Was möchtest DU denn?
Aber ja, ich verstehe, was du meinst. Der Therapeut ist nicht die beste Freundin.
Ich möchte keine Klinik und kein betreutes Wohnen. Ich möchte für mich allein sein und mir selber aussuchen, was ich mache, wohin ich gehe und mit wem ich zu tun habe. Ich lasse mich nicht bevormunden, weder von einer Klinik noch von einem betreuten Wohnen. Das würde mehr Schaden anrichten als Dinge zu klären.
Ich kann jetzt noch nicht mal zugeben, dass ich eine Therapie mache. Da kann ich erst recht keine Klinik und kein betreutes Wohnen zulassen, das geht auf gar keinen Fall.
Ich weiß nicht, aber ich meine schon, dass wir vorankommen könnten. Wenn sie mir sagen könnte, wie man Emotionen reguliert, wie man zu sich selbst findet. Dafür bin ich doch in Therapie. Dann klären sich viele Probleme von selbst. Ich bin nicht in Therapie, um mein Gegenüber anzuschweigen und mich in Argumentationen verwickeln zu lassen.
Sie sagte letztes Mal eben, dass sie lieber mit den Patienten redet, als etwas zu lesen. Das würde nur Zeit stehlen und dann gäbe es keinen Dialog.
Deinen Eindruck habe ich auch.
Ich weiß nicht genau, was ich möchte. Vielleicht einfach einen Knopf für einen Neustart oder einen klaren Lebensweg.
Fantasie, verlass' mich nie!
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