Transgenerationale Traumatisierung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Solage
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:06

Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 12.10.2019, 12:29
Solage: Saublöd ist es mittlerweile für mich zu versuchen, diese Menschen zu verstehen!
Weil, dann gehe ich an MIR vorbei und und habe kein Gefühl und Verständnis für mich.
Dann kann ich nicht auf mich achten und für mich selbst sorgen.
Schade, dass du das nur so getrennt und nur in "Entweder-Ich" oder "Der Andere" Perspektive sehen kannst. Denn den anderen zu verstehen kann sehr hilfreich dabei sein um auf sich selbst zu achten und für sich selbst zu sorgen.
Ich wünsche dir, dass du eines Tages beides sehen kannst, ohne dich selbst im anderen zu verlieren.
Es ist so, dass ich es jetzt endlich Gott sei Dank mit professioneller Hilfe schaffe, nicht mehr den übergriffigen Menschen versuche zu verstehen. Habe ich viel zu lange gemacht!
Denn, den mir gegenüber übergriffigen, vergewaltigenden, Menschen weiterhin zu verstehen bedeutet, dass ich eben NICHT auf MICH ACHTE!

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:21

Jo Salage, du bist aber ein Produkt dessen, und nun kratzt und beißt du... so naiv und einfach gedacht...
Ein dreifach Hoch auf Therapie...
KomM klar in deinem Egoismus

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Solage
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:27

Ich bin ganz sicher kein Produkt dessen!


mio
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:34

Nein, Du bist die Souveränität und Selbstsicherheit in Person. Dich kratzt es nicht, wenn ein anderer ein "Problem" hat und das an Dir versucht "auszulassen", Du bekämpfst den dann nur in einer Tour obwohl es schon lange nicht mehr nötig ist. Weil Du bis vor kurzem noch dachtest, dass Du das weder kannst noch darfst. Echt STARK!

Wie es wohl Eltern geht die ihre eigenen ehemaligen Feinde im Kind bekämpfen?

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Solage
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:41

mio, erstaunlich was Du über mich zu erkennen glaubst.
Ach, sollte ich mir jetzt ernsthaft Gedanken machen, dass es doch in Ordnung ist, wenn ein ANDERER ein, SEIN, Problem hat und das versucht an MIR auszulassen.?!

Wie es wohl den Kindern gehen muss, die von ihren Eltern benutzt werden.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:45

Wenn du kein Problem hast, dann lass es


mio
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Beitrag Do., 17.10.2019, 21:47

Solage hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 21:41 Wie es wohl den Kindern gehen muss, die von ihren Eltern benutzt werden.
Im besten Falle werden diese "schlauer" dadurch und tun es ihnen weder in die eine noch in die andere Richtung gleich. :)

Aber gut, bei manchen dauert es halt ein wenig bis sie erkennen, dass HASS nicht die Abkehr bedeutet von Gewalt sondern nur eine andere "Form" von LIEBE ist und damit der stärkste "Kitt" (an die Gewalt) den es gibt.

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Marie3punkt0
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Beitrag Do., 17.10.2019, 22:10

Irgendwo hätte ich mal gemeint gelesen zu haben, dass Ratschläge auch Schläge sind.
Ist das dann Liebe oder Hass?


montagne
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Beitrag Do., 17.10.2019, 22:10

Hey Solange, es ist doch ein Unterschied, ob es sich um eine traumatisierende Situationen (in der eigenen Vergangenheit) handelt oder um eine alltägliche Situation, in der sich jemand alltäglich blöd oder meinetwegen übergriffig verhält.

Und auch macht es Sinn zu erkennen, ob sich jemand wirklich übergriffig verhält oder einfach nur seine Interessen verfolgt, die in dem Moment andere sind als die eigenen.

Den anderen verstehen, heißt für mich erstmal nicht unbedingt gutheißen oder entschuldigen oder menscheln. Es gibt doch erst die Möglichkeit vorausschauend zu denken und das wiederum sehe ich als Voraussetzung dafür, die eigenen Interessen und Ziele zu verfolgen.

Letztlich lassen sich einige Ziele selten in Konfrontation und im Alleingang erreichen. Zusammen können wir mehr erreichen als soziale Wesen. Und dazu gehört es sich UND den anderen oder die anderen zu sehen.
amor fati


mio
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Beitrag Do., 17.10.2019, 22:45

Marie3punkt0 hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 22:10 Ist das dann Liebe oder Hass?
Ich würde mal meinen dass das im Auge des Betrachters liegt. Mir persönlich ist diese Aussage zu "platt", weil ein Rat beides sein kann. Wohlmeinend aber auch "totschlagend".

Faktisch bleibt ein Rat einfach nur eine andere Meinung der nicht gefolgt werden muss, so gesehen sehe ich da weder automatisch das eine noch das andere.

Wer sich allerdings davon "geschlagen" fühlt der ist wahrscheinlich an die Person stark gebunden und von ihr emotional "abhängig".

So gesehen besteht da dann eben auch wieder eine ungute Bindung, da man sonst den "RatSCHLAG" auch einfach links liegen lassen könnte.

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stern
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Beitrag Fr., 18.10.2019, 09:52

Solage hat geschrieben: Do., 17.10.2019, 21:06
Es ist so, dass ich es jetzt endlich Gott sei Dank mit professioneller Hilfe schaffe, nicht mehr den übergriffigen Menschen versuche zu verstehen. Habe ich viel zu lange gemacht!
Denn, den mir gegenüber übergriffigen, vergewaltigenden, Menschen weiterhin zu verstehen bedeutet, dass ich eben NICHT auf MICH ACHTE!
Eben... es ist ein Unterschied, aus welcher Ecke man kommt. Du hast viel zu lange versucht übergriffige Menschen zu verstehen... und dich dabei zu sehr zurückgenommen.

Und Leute, die nun auf die Verständnisschiene drücken haben ja auch Kontakte abgebrochen und handeln nicht etwa altruistisch, selbst wenn Verstehen vorhanden ist.

Ich verstehe echt nicht, warum es dann ausgerechent im Faden so bekämpft wird und und derjenige problematisiert wird, der sagt, nööö, auf übergriffige Menschen kann ich verzichten, mache ich nicht mit und muss und wipl ich auch nicht (mehr) verstehen.
Liebe Grüße
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Philosophia
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Beitrag Fr., 18.10.2019, 10:11

Ganz einfach - ich habe den Eindruck, wer die vermeintlich "Bösen" so von sich schiebt, schiebt auch das "Böse" in sich von sich. Es ist leichter, Menschen für immer in eine Schublade zu stecken und sie da ums Verrecken nicht wieder rauszulassen. Es geht doch auch gar nicht darum, dass sich jeder jetzt mit übergriffigen Menschen umgeben soll. Das ist echt Unsinn. Aber es ist so wichtig, das große Ganze zu sehen und sich als Teil des Ganzen zu begreifen. Es ist nicht nur die eine übergriffige Familie aus der ich selbst komme - nein, es ist die Geschichte, die Gesellschaft, die Umstände, Krankheiten, Armut, Krieg, Traumata. Der Mensch ist zu vielem fähig - leider auch zu vielem Schlimmen. Aber das ist grundsätzlich jeder unter gewissen Umständen. Es geht hier null darum, das zu entschuldigen - doch nur wer versteht, kann solche Dinge vielleicht für sich vermeiden! Einfach nur zu versuchen alles komplett anders zu machen als die Peiniger ist viel zu einfach. Aus zu viel Hass will der nächste vielleicht nur noch viel Liebe und auch das kann giftig sein...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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stern
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Beitrag Fr., 18.10.2019, 11:16

Hier wird doch Egoismus vorgeworfen?!
KomM klar in deinem Egoismus
Ansonsten sehe ich es nicht so, dass Erkennen von Übergriffen und Übergriffigkeiten und konsequentes Handeln etwas über die eigene Reflexionsfähigkeit aussagt.

Und wieso "vermeintlich" böse? Bildet man sich effektive Übergriffe und Übergriffigkeiten ein, wenn diese nur vermeintlich sind.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Fr., 18.10.2019, 11:20

nur wer versteht, kann solche Dinge vielleicht für sich vermeiden!
Das hat jedoch nichts mit solage zu tun... daher frage ich mich schon, an wen div. Beiträge adressiert sind.

Denn das hat sie ja getan... sogar zu viel... und es ist logisch, dass das dann auf eigene Kosten gehen kann.
Liebe Grüße
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Philosophia
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Beitrag Fr., 18.10.2019, 11:29

Vermeintlich deswegen, weil ich davon ausgehe, dass niemand durch und durch ausschließlich böse ist. Der Mensch möchte sich gut fühlen, vieles entsteht durch unerfüllte (frühe) Bedürfnisse. Viele lernen, ihr eigenes Böses abzuspalten und denken, sie seien gut - auch das, was sie tun, sei ausschließlich gut. Es ist viel zu simpel, das so zu reduzieren. "Vermeintlich" schrieb ich also daher, weil zumeist die Zuschreibung "böse" auf die ganze Person gemünzt wird und nicht etwa nur deren Handlungen.
Es hat m.E. insofern mit Solage zu tun, weil sie für ein Empfinden dabei bleibt, "böse" Menschen, Täter oder dergleichen, ausschließlich als solche zu sehen, indem sie sagt, sie müsse nicht verstehen. Muss auch niemand - aber möglicherweise geraten auch wir, die wir hier schreiben, mal in die Situation, dass wir etwas tun, was anderen schadet - sehr wahrscheinlich sogar. Und wie dann damit umgehen. Zu sagen: "Ich bin besser als die!" oder: "Ich habe durchaus auch so ein Potenzial in mir."
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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