Zumutung oder zu sensibel?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Di., 01.05.2018, 11:46

Und vielleicht geht es ihr, mit mir, umgekehrt auch so?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Di., 01.05.2018, 11:49

Ich fühle mich da einfach selbst nicht mehr. Wer bin ich, wenn ich bei ihr bin? Wer darf ich bei ihr sein?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Di., 01.05.2018, 12:30

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 11:46 Und vielleicht geht es ihr, mit mir, umgekehrt auch so?
Vielleicht, vielleicht auch nicht - ich würde das schön bei ihr lassen. Andersherum gefragt: Würdest du wollen, wenn jemand mit seinen Gedanken nur um dich kreist, warum du dieses oder jenes jetzt so oder so tust? Solche Gedanken haben für mich hohes Verstrickungspotenzial.
Ich würde eher gucken, bei dir zu bleiben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Di., 01.05.2018, 12:31

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 11:49 Wer darf ich bei ihr sein?
Du brauchst hierzu nicht ihre Erlaubnis, sondern deine.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Di., 01.05.2018, 13:00

Philosophia hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 12:31
Gedankentanz hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 11:49 Wer darf ich bei ihr sein?
Du brauchst hierzu nicht ihre Erlaubnis, sondern deine.
Das ist das Schwierige... Sage ich ihr was mich belastet, tritt die Situation ein und sie schaut, gefühlt, nur zu (laute Mädels)
Ich soll auf meinem Gefühl hören, doch sage ich ihr das meine Gefühle gehen möchten, dann soll ich sie überprüfen.
Ich will mit ihr über meine innere Zerrissenheit reden, gehen oder bleiben, dann dränge ich sie in die Ecke.
Meine nicht Wut, macht sie wütend.
Bin ich verärgert, fühle ich mich schlecht, aber sie ist zufrieden.
Ich soll mich selbst sein, aber bitte auf der Couch.
Wenn ich über meine Gefühle Rede, ist es meine Realität. Und ich Frage mich dann was ist die Echte Realität?

Also wer darf, soll, kann ich sein? Wenn ich bin, wer ich bin, bin ich nicht ausreichend. Zumindest ist das meine Empfindung

Was wenn sie recht hat und ich gefangen bin in meiner Realität, in meinen alten Mustern?
Was aber wenn an meinen Gefühlen doch was wares dran ist?
Was wenn sie mir wirklich helfen will, ich aber nur das Schlechte sehe?

Ich weiß nicht mehr was echt ist, was ich trauen und was ich Misstrauen sollte.
Versteht das einer?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Schnuckmuck
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1767

Beitrag Di., 01.05.2018, 13:26

Mensch, du weisst doch genau was los ist.
Knall ihr genau dieses schriftlich unter die Nase. Wenn Sie rumeiert und von dir irgendeine Reaktion erreiche will, dich das aber nicht anspricht, ist es für dich die falsche Methode. Soll sie eine neue aus dem Hut zaubern. Sie kennt sicher nicht nur DIESE!!!

Alles Gute dir! Und jetzt mach mal Pause, atme durch und geniesse den tag


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Di., 01.05.2018, 14:00

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 13:00 Also wer darf, soll, kann ich sein? Wenn ich bin, wer ich bin, bin ich nicht ausreichend. Zumindest ist das meine Empfindung
Wie würdest Du Dich fühlen, wenn sie sagen würde:

Frau Gedankentanz, das ist schon in Ordnung wenn Sie nicht liegen möchten. Frau Gedankentanz wenn Sie gehen möchten dann gehen Sie. Frau Gedankentanz, ich schicke meine Töchter weg wenn sie zur Stunde kommen. Frau Gedankentanz ich finde es zwar nicht richtig, aber ich mache alles so wie Sie es möchten und brauchen weil ich nicht möchte, dass Sie sich unzureichend fühlen. Ich möchte Ihnen gern gefallen und von Ihnen positiv wahrgenommen werden und deshalb passe ich mich an all Ihren Wünsche an, auch wenn ich es eigentlich selbst nicht möchte und gegen mich selbst handle wegen Ihnen.

Hättest Du dann wirklich das Gefühl mehr "angenommen" zu werden?

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Di., 01.05.2018, 14:23

Liebe Gedankentanz - hier wird dir wohl keiner eine Antwort sagen können, was wirklich zwischen euch abgeht - das findest du nur in Kontakt mit deiner Analytikerin, aber wohl vor allem mit dir. Ich würde mich zum Beispiel durch ständige Gehen-Bleiben-Gedanken auch in eine Ecke gedrängt fühlen (Appell an mich: Ändere was, damit ich mich bei dir besser fühle) und auch über Nicht-Wut wütend werden - zumal ich es dir wohl nicht glauben würde, weil ich dich hier in deinen Zeilen sehr wohl mitunter auch als wütend empfinde (nämlich in Form von Wut darüber, dass Madame dich nicht so nimmt, wie du bist, und dir so wenig entgegen kommt) - dann frag ich mich ernsthaft, warum du die Thera wirklich noch magst bzw. ob überhaupt ernsthaft (weil warum jemanden mögen, der mir angeblich sadistisch gegenübertritt - es sei denn ich werde dazu durch die äußeren und inneren Umstände gezwungen, Stockholmsyndrom oder selbst einfach ein Masochist z.B.)?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Di., 01.05.2018, 14:28

Frau Gedankentanz, das ist schon in Ordnung wenn Sie nicht liegen möchten. Frau Gedankentanz wenn Sie gehen möchten dann gehen Sie. Frau Gedankentanz, ich schicke meine Töchter weg wenn sie zur Stunde kommen. Frau Gedankentanz ich finde es zwar nicht richtig, aber ich mache alles so wie Sie es möchten und brauchen weil ich nicht möchte, dass Sie sich unzureichend fühlen. Ich möchte Ihnen gern gefallen und von Ihnen positiv wahrgenommen werden und deshalb passe ich mich an all Ihren Wünsche an, auch wenn ich es eigentlich selbst nicht möchte und gegen mich selbst handle wegen Ihnen.
Das ist double-bind oder Glassplitter unter die nackten Füße streuen.


Ich denke es gibt einfach unterschiedliche Wege mit unerfüllten Bedürfnissen umzugehen. Und wenn der Weg des Therapeuten nicht zu dem eigenen Weg passt, nun ja....

Im guten Fall schwingt sich die Therapeutin auf den Weg, den man bereit und in der Lage ist zu gehen, ein. Und das ist auch was anderes, als alle Bedürfnisse sklavisch (und/oder mit Glassplittern drin) zu erfüllen.

Gemeinsam den Weg gehen und nicht gegeneinander (so wie es hier aus meiner Sicht teils wirkt). Und da muss man dann auch sagen, Beziehungsgestaltung ist Kernkompetenz einer jeden Therapeutin. Genau da ist ihre Arbeit gefragt. Wenn die Klient es wirklich gut könnte, hätte sie keine Therapie nötig.

Allerdings sollten/müssen wir als Klienten das Geschehen zumindest soweit reflektieren können, dass wir nicht in einer für uns schlechten, nicht hilfreichen Situation verharren.
amor fati


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Di., 01.05.2018, 14:59

Na ja, sie versucht nach "ihrer Methode" vorzugehen. Das macht jeder Therapeut. Vielleicht hat sie keine andere? Kann nichts anderes?

Ich finde das auch nicht unbedingt richtig, aber es macht ja wenig Sinn an einer Stelle was zu fordern, was nicht geliefert werden wird, weil die Vorstellungen auseinandergehen. Und dass sie nicht "liefert" macht sie ja ziemlich deutlich.

Ich denke kaum dass sich ein Gefühl zum positiven verändern kann in dem Wissen, dass das was man bekommt gegen den Willen des anderen "erzwungen" werden musste.

So gesehen ist es eine "Patt-Situation". Gedankentanz hat das Gefühl "liefern zu müssen" indem sie sich hinlegt. Und die Therapeutin sagt: Ich liefere Ihnen keine "Wohlfühlzone" und werde das Thema liegen immer wieder zum Thema machen, weil ich das für den richtigen Weg halte.

Ich denke da würde nur ausprobieren helfen und wenn es wirklich gar nichts ist, dann halt gehen. Oder halt gleich gehen und sich jemanden suchen, dessen Arbeitsweise passender ist und wo solche "Patt-Situationen" nicht entstehen.

Drüber reden scheint ja irgendwie nicht zu funktionieren und zu keiner Lösung der Situation zu führen. Und so lange es in der Therapie nur um "Liegen" oder "Nichtliegen" geht ist es irgendwie keine Therapie sondern ein Machtkampf.

Also entweder kann ich mich dann auf die angebotene "Methode" einlassen. Oder aber ich muss mir halt wen suchen, der eine passendere Methode anbietet. Therapeuten sind ja auch "Techniker", die sitzen ja nicht mit einem da und plaudern ein wenig emphatisch daher sondern sie verfolgen ihre gelernte Methode.


Marilen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1944

Beitrag Di., 01.05.2018, 15:11

Ja, ich finde auch, neben all dem emotionalen sollte nicht vergessen werden,
dass eine Methode dahinter steht.

Mit der kann - aber muss man nicht - zurecht kommen.

Bekanntlich führen viele Wege nach Rom.

Bisher sehe ich nur ein stinknormales, psychoanalytisches Vorgehen
wie eine Schreiberin ein paar Seiten vorher schon anmerkte.

Marilen
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

Benutzeravatar

Sehr
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 27
Beiträge: 1693

Beitrag Di., 01.05.2018, 15:16

Definitiv zu sensibel, wenn man das seit 3552 Wochen durchkaut.
[wegzudenken, mehr nicht]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Di., 01.05.2018, 22:20

Wahrscheinlich habt ihr recht.
Ich bin zu sensibel, wahrscheinlich ist ihr Verhalten ganz normale PA Technik. Ich bewerte es einfach zu emotional.
Sie wird an dem festhalten, ob ich mithalten kann oder nicht. Sie wird da ihre Linie treu bleiben.
Sie ist nämlich davon überzeugt, dass es das Richtige für mich ist.
Friss oder stirb, was anderes gibt's nicht. Egal wie gerne ich es hätte. Bleibt mir also nur, mich hinzulegen wenn ich bei ihr bleiben möchte.
Oder ich gehe, aber werde das Problem, mein Problem wahrscheinlich nur mitnehmen, es wird nicht verschwinden...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Di., 01.05.2018, 22:23

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 01.05.2018, 22:20 Oder ich gehe, aber werde das Problem, mein Problem wahrscheinlich nur mitnehmen, es wird nicht verschwinden...
Du kannst Dir doch auch eine andere Therapieform, einen anderen Therapeuten suchen. Dein Problem ist ja DEIN Problem und nicht ihrs. Das heisst DU kannst es auch mit einer anderen, vielleicht besser zu Dir passenden Therapie lösen. Du bist da ja nicht auf SIE angewiesen.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Mi., 02.05.2018, 06:21

Und zu dem "Ich bin zu sensibel" ... das find ich jetzt doch an Sehrs Aussage orientiert. Und zwar recht schlagartig. Darum wirkts mir nicht, als seist du sensibel (was du im Übrigen für dich bestimmst und kein anderer dir sagen kann), sondern als würdest du dich einfach zu sehr von außen beeinflussen lassen. Und so lange du deine Meinung in erster Linie an anderen orientierst, finde ich es schwierig, DEINEN Weg zu finden.
Und noch was: Solltest du tatsächlich sensibel sein, dann ist es so, aber das musst du nicht gleich abwerten und dich damit gleich mit.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag