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So., 17.06.2018, 09:57
Äääh, habe ich da was nicht mitgekriegt? Wer soll denn da jetzt "gegrapscht" haben??? Das was ich aus deinen wie ich finde teilweise etwas verworrenen Schilderungen entnommen habe, ist dass dein potentieller Therapeut im Erstgespräch "gestiert" hat, aber wie du schreibst eher "abweisend". Da ist schon das erste, was ich nicht begreife, wie kann jemand, der dir einige Meter entfernt gegenüber sitzt "übergriffig" sein, indem er dir in die Augen schaut? Wenn ich keine Lust auf Augenkontakt habe und mich "bedrängt" fühle, muss ich den Augenkontakt doch nicht erwiedern. Mir ist das auch schon passiert, dass Leute gedacht haben, meine Blicke "treffsicher" analysieren zu können und zu wissen, was ich in diesem Moment (negatives) über sie denke (obwohl ich in dem Moment meist gar nichts besonderes gedacht habe ober gedanklich abwesend/mit mir beschäftigt war). Das finde ich extrem nervig und führt nur dazu, dass man sich in deren Gegenwart nicht mehr wirklich entspannt und frei verhalten kann. Also bitte nicht immer soviel in irgendwelche Blicke "hineininterpretieren". Natürlich kann man ein bestimmtes Gefühl haben, wenn einen jemand auf eine bestimmt Weise anschaut, aber das sollte man tunlichst überprüfen, in dem man mit demjenigen spricht und ihn fragt, was er gerade gedacht hat und nicht einfach eigene "Spürungen", in denen ja auch immer viele eigene Erwartungen/Ängste enthalten sind, für in Zement gegossene Realität halten.
Ich kann aus deinen bisherigen Schilderungen jedenfalls nichts entnehmen, was dafür spricht, dass dein ambulanter oder auch dein Kliniktherapeut jemals sexuell was von dir wollten. Das einzige was ich feststelle, ist das sich deine Gedanken die ganze Zeit darum drehen. Ich glaube, was dein Kliniktherapeut dir mitteilen wollte, ist dass du vielleicht mit deinem Verhalten unbewusst sexuelle Anspielungen seitens deiner Therapeuten provozierst und dann anschließend nicht damit umgehen kannst. Wenn das Verhalten des Gegenübers (was ich bisher bei den beiden besagten Therapeuten nicht erkennen konnte) sexuell übergriffig sein sollte, bist du zwar nicht dafür verantwortlich, aber du bist trotzdem am Ende die Leidtragende, wenn du nicht zur Vermeidung solcher Situationen beiträgst. Das ist so, als wenn du über einen Zebrastreifen gehst und siehst ein Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit auf dich zurasen: Du bist zwar auf dem Zebrastreifen im Recht, das Auto hat natürlich die Pflicht, anzuhalten, und dich die Straße überqueren zu lassen, aber wenn dich das Auto überfahren hat und du tot bist nützt dir das nix mehr...
Vielleicht lehne ich mich jetzt ein wenig weit aus dem Fenster, aber meine Vermutung ist, du wünschst dir, dass deine Therapeuten "auf dich stehen" und dir sexuelle Avancen machen und versuchst das auch zu provozieren, selbst wenn die Therapeuten von sich aus gar keine Anstalten dazu machen, um sie dann abweisen und bestrafen zu können, um dich so für durch frühere Übergriffe erlittene Schmerzen zu "rächen". Zu dieser Hypothese würde sowohl passen, dass du seltsamerweise immer wieder in solche Verstrickungen gerätst (einmal kann Pech sein, aber öfter?), aber gleichzeitig hartnäckig weigerst, es wenigstens mal mit einer weiblichen Therapeutin zu versuchen. Du reinszenierst also vergangene Traumata, um irgendwie irgendwann einen Ausweg/Erlösung zu finden. Wenn du das aber unreflektiert so weitermachst, ist das höchst riskant. Wer sich (ungeschützt und unreflektiert) in die Gefahr begibt, kommt darin um...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...