Wer heilt hat Recht
"Wer heilt hat Recht" sagt dann der Therapeut und schüttelt eine Begründung aus dem Ärmel, warum der Sex mit dem Therapeuten heilsam für Patienten ist. Jo, soll sich in manch' unprofessionellen Therapien tatsächlich so abspielen... schauder.
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Und als Patient weiß ich ja auch nicht in jedem Fall, ob der Therapeut nicht doch etwas ausagiert, wenn er regelmäßig Sitzungen überzieht oder den Patienten regelmäßig mit Geschenken eindeckt. Vielleicht will er schlichtweg keine Konflikte mit einem bedürftigen Patienten provozieren oder er will dem Patienten gefallen.. oder oder oder. Doch, soll es auch geben. Daher finde ich wichtig, dass ein Therapeut im Zweifel auch rechtfertigen kann (ggf. auch in der Supervision bei Bedarf), warum er so und so vorgeht. Und ja, individuelle Freiheiten sind dadurch eingeschränkt, wo dem Therapeuten Pflichten auferlegt sind.
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Und als Patient weiß ich ja auch nicht in jedem Fall, ob der Therapeut nicht doch etwas ausagiert, wenn er regelmäßig Sitzungen überzieht oder den Patienten regelmäßig mit Geschenken eindeckt. Vielleicht will er schlichtweg keine Konflikte mit einem bedürftigen Patienten provozieren oder er will dem Patienten gefallen.. oder oder oder. Doch, soll es auch geben. Daher finde ich wichtig, dass ein Therapeut im Zweifel auch rechtfertigen kann (ggf. auch in der Supervision bei Bedarf), warum er so und so vorgeht. Und ja, individuelle Freiheiten sind dadurch eingeschränkt, wo dem Therapeuten Pflichten auferlegt sind.
Liebe Grüße
stern
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Warum sagst du "soll es auch geben"? Das gibt es, und nicht zu knapp. Irgendwo ist nachzulesen, wie viele Therapeuten zugegeben haben, mit ihren Patienten Sex gehabt zu haben. Und von denen wiederum ist ein Großteil der Meinung, dass das therapeutisch wertvoll war.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9286248.html
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Zuletzt geändert von leberblümchen am Mo., 11.01.2016, 09:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Stern, hättest du gelesen und verstanden was meine Intention war, so hättest du vielleicht gewusst, dass deine Antwort am Thema vorbei ist.
Aber sei es drum, da es jetzt ganz stark in die falsche Richtung geht werde ich um Schließung des Threads bitten.
Aber sei es drum, da es jetzt ganz stark in die falsche Richtung geht werde ich um Schließung des Threads bitten.
Zuletzt geändert von peppermint patty am Mo., 11.01.2016, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Zu den Würstchen: Ich kenne niemanden, der diese nicht schon bekommen hätte. Nur gibt es Patienten, die das als etwas Einmaliges oder als eine Ausnahme bekommen, begreifen und in sich bewahren können - und es gibt die, bei denen ohne Extrawurst gar nichts mehr läuft. Was eine Extrawurst ist, ist ziemlich genau festgelegt und wurde von Stern zitiert: Geschenke an den Patienten sowie regelmäßige Stundenüberziehungen gehören in jedem Falle dazu. Von anderen Würsten ganz zu schweigen.
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Ich weiß nicht, wo du das entnimmst... auf mich trifft das nicht zu.peppermint patty hat geschrieben:So entnehme ich weiterhin, dass Extrawürste das ist was von einigen:
- gewünscht, aber nicht bekommen wird,
- gewünscht, aber nicht getraut wird anzusprechen,
- gewünscht, aber nicht getraut wird anzunehmen, selbst wenn die Thera es anbieten würde.
Das einzige was ich sage, dass solche Zugeständnisse auch einen unprofessionellen Hintergrund haben können.
Mein Eindruck ist: Diese Sichtweise kann nicht zugelassen werden.
Und was ich nicht annehmen könnte bezog sich darauf, das Sitzungen wöchentlich um 50% überzogen werden... das fände ich tatsächlich zu viel als dass ich es annehmen könnte... entspricht umgerechnet ca. 200€ im Monat, die der Therapeut nicht abrechnet.
Ach, jetzt bin ich sogar am Thema vorbei.
Liebe Grüße
stern
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Weil es Missbrauch Tür und Tor öffnen wird... ich weiß, eine verpönte Sichtweise.peppermint patty hat geschrieben:Und frage mich zugleich warum es der Thera nicht selbst entscheiden darf was professionell(und in dem Sinne hilfreich für die Klientin ist.
Liebe Grüße
stern
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solage, doch, ich glaube das wirklich: unter der voraussetzung, dass eine therapie und ein/e therapeutIn nicht missbräuchlich sind, ist es gestört, sich geschmeichelt zu fühlen, wenn eine stunde überzogen wird.
gestört, weil das bedeutet, dass man alles, was geschieht zu einem indiz dafür macht, gemocht oder nicht gemocht zu werden; gestört, weil man in seinem ängstlich auf sich selbst bezogen sein, tausend näher liegende und plausiblere gründe ignoriert.
außer selber gestörten und missbräuchlichen therapeuten, wird keine/r überziehen, weil sie/er den/die patientIn so unglaublich nett oder interessant findet.
gestört heißt nicht, dass ich solche fehlschlüsse nicht verstehe. ich war auch mal gestört. aber ziel sollte ja die ent-störung sein.
ich kann sehr, sehr gut verstehen, dass patientInnen die erfahrungen mit gestörten, missbräuchlichen und überforderten therapeutInnen gemacht haben, einen ganz besonders klaren und unverrückbaren rahmen brauchen. ich kann irgendwo auch verstehen, als ausdruck einer nachhaltigen störung verstehen, dass solche menschen dazu neigen, die therapien anderer, die anders sind als das, was sie jetzt brauchen, auch für missbräuchlich zu halten. darber mal nachzudenken, tunlichst gemeinsam mit der/dem therapeutIn könnte eine chance für entstörung sein.
gestört, weil das bedeutet, dass man alles, was geschieht zu einem indiz dafür macht, gemocht oder nicht gemocht zu werden; gestört, weil man in seinem ängstlich auf sich selbst bezogen sein, tausend näher liegende und plausiblere gründe ignoriert.
außer selber gestörten und missbräuchlichen therapeuten, wird keine/r überziehen, weil sie/er den/die patientIn so unglaublich nett oder interessant findet.
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ich kann sehr, sehr gut verstehen, dass patientInnen die erfahrungen mit gestörten, missbräuchlichen und überforderten therapeutInnen gemacht haben, einen ganz besonders klaren und unverrückbaren rahmen brauchen. ich kann irgendwo auch verstehen, als ausdruck einer nachhaltigen störung verstehen, dass solche menschen dazu neigen, die therapien anderer, die anders sind als das, was sie jetzt brauchen, auch für missbräuchlich zu halten. darber mal nachzudenken, tunlichst gemeinsam mit der/dem therapeutIn könnte eine chance für entstörung sein.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Stern, es darf nicht benannt werden; das ist in der Tat das Problem. Das wird ja schon in der Eingangsfrage deutlich, die so formuliert wurde, dass eigentlich klar ist, dass nur die Position der TE gültig sein darf:
Wenn diese Sicht nicht durchgängig geteilt wird und der Widerspruch zu groß wird (wobei das relativ ist), soll der Thread geschlossen werden.
Danach ist es ein völlig überhöhter Anspruch an einen Therapeuten, von ihm zu erwarten, nicht regelmäßg die Stunden um 30-50% zu überziehen, privaten (!) Schriftverkehr mit dem Patienten zu haben und ihm regelmäßige Geschenke zu machen.frage ich mich immer wieder warum an Therapeuten völlig überhöhte Ansprüche gestellt werden.
Wenn diese Sicht nicht durchgängig geteilt wird und der Widerspruch zu groß wird (wobei das relativ ist), soll der Thread geschlossen werden.
Also in anderen Worten: Erwägungen, dass etwas auch unprofessionell sein könnte oder doch nicht immer so gut sein könnte, wie es auf den ersten scheint, sollen gar nicht erst angesprochen werden.peppermint patty hat geschrieben:Mir geht es auch nicht darum zu sagen dein Therapeut ist klasse oder blöd, sondern darum etwas stehen lassen zu können was für andere (auch dich) hilfreich ist ohne gleich entwerten zu müssen.
Ein Patient, der sich sehnlichst Privatkontakt wünscht, wird das vermutlich auch zunächst gut finden, wenn es zu einem solchen kommt. Ob es aber tatsächlich so hilfreich ist, ist die andere Frage.
Es hat schon guten Grund, warum man manches nicht alleine in das Ermessen von Patient und Therapeut stellt.
Und wenn ein Patient wöchentlich Telefonate braucht, weil der Abstand von Sitzung zu lang ist, wer sagt, dass es nicht sogar hilfreichere Möglichkeiten gäbe als den Patienten mit Hilfe von wöchentlichen Telefonaten bei Laune zu halten. So sind ambulante Therapie nicht konzipiert... wie gesagt: Ein Krisentelefonat werte ich dabei anders als Konstruktionen wie "anders würde der Patient nicht zwischen den Sitzungen der ambulanten Therapie zurecht kommen... also überziehen wir wöchentlich deutlich die Sitzungen und bieten routinemäßige Telefonate an". Ja, es gibt Leute, die dann auch mal Bedenken an der Professionalität äußern, wenn regelmäßig grob von üblichen Rahmenbedingungen abgewichen wird, weil der Patient es benötigt.
Liebe Grüße
stern
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die verwendung des begriffs extrawurst scheint mir komprimierter ausdruck der von mir oben diskutierten störung zu sein. alles wird auf sich bezogen, alles wird zum indiz dafür, ob jemand mich mag oder nicht.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Irgendwie gewinne ich den Eindruck, dass
1. Automatisch von "privaten" Kontakten ausgegangen wird, so von "Extrawürsten" ausgegangen wird. Das ist zumindest in meinem Fall nicht richtig. Es geht auch bei den "Kontakten per mail" immer um therapeutische Inhalte und sie haben einen therapeutischen Zweck und auch einen therapeutischen Charakter.
2. Eine sehr große Angst davor herrscht missbraucht zu werden. Hätte ich diese Sorge - und ich halte mich da selbst für durchaus urteilsfähig - würde ich dies thematisieren und die Therapie im Zweifel beenden, so sich mein Eindruck bestätigen würde.
Ich denke dass es in einigen Fällen durchaus sinnvoll ist den Rahmen möglichst strikt einzuhalten und in diesen wird dies ja scheinbar auch getan, nämlich genau dann, wenn ein Patient aus allem "zusätzlichem" einen "privaten Kontakt" oder auch einen "Missbrauch" konstruieren würde. Das wäre dann sicherlich eher schädlich für den Therapieverlauf, das sehe ich auch so.
1. Automatisch von "privaten" Kontakten ausgegangen wird, so von "Extrawürsten" ausgegangen wird. Das ist zumindest in meinem Fall nicht richtig. Es geht auch bei den "Kontakten per mail" immer um therapeutische Inhalte und sie haben einen therapeutischen Zweck und auch einen therapeutischen Charakter.
2. Eine sehr große Angst davor herrscht missbraucht zu werden. Hätte ich diese Sorge - und ich halte mich da selbst für durchaus urteilsfähig - würde ich dies thematisieren und die Therapie im Zweifel beenden, so sich mein Eindruck bestätigen würde.
Ich denke dass es in einigen Fällen durchaus sinnvoll ist den Rahmen möglichst strikt einzuhalten und in diesen wird dies ja scheinbar auch getan, nämlich genau dann, wenn ein Patient aus allem "zusätzlichem" einen "privaten Kontakt" oder auch einen "Missbrauch" konstruieren würde. Das wäre dann sicherlich eher schädlich für den Therapieverlauf, das sehe ich auch so.
Was für mich tatsächlich praktisch nicht vorstellbar ist: Wie handhabt man Überziehungen, die nicht nur seltene Ausnahme sind? Denn hier kann es ja zu Interessenskollisionen kommen. Wie sieht es mit dem nachfolgenden Patienten aus: Vielleicht ist für diesen heilsam/wichtig, dass Sitzungen pünktlich anfangen. Oder planen Therapeuten, die regelmäßig überziehen, diese Überziehungen gleich ein bzw. verzichten ihrerseits auf Pausen? So dass sie sich z.B. nicht noch etwas auf den anderen Patienten vorbereiten können oder eine Sitzung nacharbeiten können?
Ich muss sagen, ich musste selten warten... höchstens, dass etwas später angefangen, dann aber länger gemacht wurde (10 Minuten gibt es ja als Puffer zwischen den Sitzungen). Und wenn es mal zu einer Verspätung oder ein Versäumnis kam, so hat sich der Therapeut immer sehr deutlich entschuldigt. Will heißen: Man kann nicht nur berücksichtigen, was für einen Patienten heilsam ist, WENN dadurch ein anderer Patient mitbetroffen sein sollte (bei Kuscheltieren ist das eher nicht der Fall).
Ich muss sagen, ich musste selten warten... höchstens, dass etwas später angefangen, dann aber länger gemacht wurde (10 Minuten gibt es ja als Puffer zwischen den Sitzungen). Und wenn es mal zu einer Verspätung oder ein Versäumnis kam, so hat sich der Therapeut immer sehr deutlich entschuldigt. Will heißen: Man kann nicht nur berücksichtigen, was für einen Patienten heilsam ist, WENN dadurch ein anderer Patient mitbetroffen sein sollte (bei Kuscheltieren ist das eher nicht der Fall).
Zuletzt geändert von stern am Mo., 11.01.2016, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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mio, eine Postkarte aus dem Urlaub ist ein privater Kontakt (ob du die nun bekommen hast oder ein anderer User, spielt doch keine Rolle). Da gibt es doch nichts zu relativieren, und diese Tatsache so umzuinterpretieren, dass der, der das benennt, irgendwie gestörter sei als man selbst, macht es auch nicht wirklich besser.
hatte ich differenziert, dass nicht jeder Kontakt außerhalb der Zeiten gleich privater Natur sein muss.1. Automatisch von "privaten" Kontakten ausgegangen wird, so von "Extrawürsten" ausgegangen wird.
Selbstverständlich bin ich nicht erpicht auf eine missbräuchliche Beziehung und achte (mehr implizit als explizit) auch auf Anzeichen. Sehe ich als selbstfürsorglich an... inbes. auch in Probesitzungen habe ich nicht nur Professionalität erlebt.2. Eine sehr große Angst davor herrscht missbraucht zu werden.
Extrawurst ist für mich ein Überbegriff für Zugeständnisse, mit denen regelmäßig und deutlich von üblichen Rahmenbedingungen abgewichen wird. Ich habe mehrmals geschrieben, dass Ausnahmen oft o.k. sein können, sich aber bei regelmäßigen und deutlichen Abweichungen von Rahmenbedingungen Zweifel an der Professionalität ergeben können (was sprachlich "nicht zwingend müssen" bedeutet). Wer das in Frage stellt... hmmmm.... dann weiß ich auch nicht mehr.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 11.01.2016, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Leberblümchen, ich habe zwar keine bekommen, da ich wenig Probleme mit Objektkonstanz habe, aber ich sehe das anders als Du. Wenn ein Patient das eine Zeitlang braucht um überhaupt den Therapeuten "halten" zu können innerlich, dann ist das für mich kein "privater Kontakt" sondern eine therapeutische Maßnahme.
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