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Mo., 05.10.2015, 22:58
Nun, ich glaube Störungen sind nicht alle so einzigartig, wie man das vielleicht glaubt, wenn man nicht noch ein paar Leute kennt, denn es ähnlich geht (oder hört, dass es andere Menschen gibt, die ähnliches berichten).
Und ich denke, die Psychoszene hat auch einiges mit Fachwissen zu tun. Z.B. wenn ein Patient berichtet, jedes Mal wenn ich einen Mann/Frau sehe, werde ich panisch, ob ich vielleicht homosexuell bin... das beschäftigt mich Stunden. So hat der Therapeut vielleicht persönlich keinen Bezugspunkt dazu, aber weiß dann (hoffentlich), das könnten vielleicht Zwangsgedanken sein (oder vielleicht ist jemand tatsächlich homosexuell, kann sich das aber nicht eingestehen)... um nicht zu sagen: Auch Programme werfen dem Behandler einiges aus, woran sie denken müssen.
Und wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass es sich um Zwangsgedanken handelt, gibt es Erfahrungswerte, was anderen Patienten geholfen hat. Andernfalls müsste jeder Therapeut (im Versuch-und-Irrtum-Verfahren) das Rad neu erfinden.
Und wie gesagt: Die Diagnose ist ja nicht alles... ein Arzt schaut ja mehrere "Dimensionen" an... und wenn man das differenziert betrachtet, erkennt man auch, dass Depression nicht gleich Depression ist, sondern das man das individuell spezifizieren kann... man fordere halt mal seinen Bericht an. Dort ist das sicherlich auch etwas aufgedröselt (ja nach Verfahren evtl. etwas abweichend). So hat (so sehe ich das), aus tiefenpsychologischer Sicht, ein depressiver nicht zwingend mehr Reife als jemand mit PS... und auch, wie man das ursächlich erklärt hängt natürlich auch von individuellen Gegebenheiten ab.
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stern am Mo., 05.10.2015, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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(alte Weisheit)