was mache ich in der Therapie (PA) falsch?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Do., 01.10.2015, 14:20

Hallo Broken Wing,
Broken Wing hat geschrieben: Ich bevorzuge die Variante, selbst entgegenzufahren, allerdings mit einem Lastkraftwagen.
das ist spürbar.

Und, hilfts?

Lieben Gruss,

mio

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Vincent
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Beitrag Do., 01.10.2015, 15:11

stern hat geschrieben:
Vincent hat geschrieben:- aufgepusht durch einen virtuellen Austausch in einem Forum für Psychotherapie, wo nicht wenige Gefühle und Einsichten oft nur 'gemachte' sind.
zwar kann ich nicht behaupten, dass es das nicht gibt, jemanden zu beeinflussen... aber so leicht kann man niemandem Gefühle "machen"... getrennte Menschen und so... noch hat jeder Mensch eigene Gefühle
Saffiatou kam hier her und wusste gar nicht, was los ist. Wusste offenbar auch nicht, was sie fühlen sollte. Weil sie nicht wusste, ob es richtig oder falsch ist, was da vom Therapeuten ausging.

Hätten ihr alle geantwortet, das sei doch nix und es sei völlig normal, wäre sie möglicherweise aus sich selbst heraus nicht so wütend (geworden). Hier wurde halt jetzt vor allem in die andere Richtung polarisiert. Dass es eben gar nicht gehe.

Es ist (hier) immer wieder faszinierend zu beobachten, wie durch 'Meinungsmache' (aufgrund relativ weniger Informationen oder Einzelaussagen) Gefühle gesteuert, gelenkt und ja, gemacht werden. (Es ist manchmal fraglich, ob jeder seine eigenen Gefühle hat, wie du ja blauäugig behauptest, Stern )

Ich wollt's nur sagen, weil es mir in diesem Thread mal wieder auffiel, das Phänomen.

So. Weitermachen!
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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stern
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Beitrag Do., 01.10.2015, 15:36

Vincent hat geschrieben:Weil sie nicht wusste, ob es richtig oder falsch ist, was da vom Therapeuten ausging.
Und dazu kann man eine Einschätzung abgeben, die übrigens auch ihr Therapeut gegeben hat, was du -vielleicht- nicht gelesen hast, vgl.: viewtopic.php?f=20&t=35465&p=817186#p817186 . Das deckte sich einigermaßen mit dem, was user bereits vorher geschrieben haben. Gefühle kann man jedoch niemandem einpflanzen... viele Menschen hätten sich sofort geärgert, behaupte ich... aber wie sagt man: besser spät als nie. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es in der Therapie u.a. eh um Wutgefühle (bzw. besser gesagt: deren Nichtwahrnehmung)... man kann das also auch als Fortschritt begreifen. Ein Thera hat auch auszuhalten, wenn ein Patient sauer ist... dafür wird er bezahlt (und das nicht einmal schlecht). Sonst hat er eh seinen Job verfehlt.
Hier wurde halt jetzt vor allem in die andere Richtung polarisiert. Dass es eben gar nicht gehe.
Nun, was geschildert wurde ist auch in einigen Teilen untherapeutisch... also bitte. Z.B. dass man in Probesitzungen Patienten nicht von eigenen Traumatisierungen/Dachschäden berichtet, nicht sagt, dass man eine Patientin mag, diagnostizierte körperliche Erkrankungen als Psychologe ausredet (ohne Fachkompentenz), Müdigkeit aufgrund von Schlafstörungen in Abrede stellt und so weiter und so fort.
Zuletzt geändert von stern am Do., 01.10.2015, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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candle.
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Beitrag Do., 01.10.2015, 15:46

Hallo saffiatou!
Ich hätte ihn angeschrien, weil mir erst so nach
und nach klar wird, was da ablief, mochte es nicht glauben, weil es anfangs gut war.
Egal was dieser Therapeut in welchem Kontext gesagt hat, spielt eine untergeordnete Rolle. Klar ist, dass du dich damit nicht wohlfühlst, deshalb sehe ich jetzt auch nicht den Grund für deine Wut und Aufregung. Und warum willst du ihn deswegen anschreien? Ich verstehe dein Verhalten jetzt nicht.

Du kannst ganz neutral absagen und einen schönen Tag und guten Weg wünschen.

Viele Grüße!
candle
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schneeweiß
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Beitrag Do., 01.10.2015, 16:29

@ Stern:

Ich kann nur von den Empfindungen und Situationen ausgehen, die ich kenne..

Darauf noch genauer eeinzugehen, würde den Rahmen hier ssprengen, da es sich bei dir saffia anders gestaltet hat.

Wollte lediglich erwähnen, dass reorientierung oftmals sehr hilfreich sein kann. Bloß als Hinweis, als Möglichkeit und nie, dass es bei dir saffia so gedacht war von diesem Therapeuten.

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stern
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Beitrag Do., 01.10.2015, 16:46

Ich ärgere mich noch immer (phasenweise) über eine Analytikerin . Da hatte ich mir auch überlegt, ob ich noch eine Feedback zu den Probesitzungen gebe (auch bei Fragen hätte ich mich noch melden können). Ich habe es dann aber gelassen... denn was hätte es gebracht. Ich wurde in den Sitzungen eh mit kruden diagnostischen Überlegungen bedacht (mein Arzt schüttelte den Kopf)... und bei einer Kritik in der Sitzung reagierte sie eingeschnappt... insofern hatte ich die vage Befürchtung, dass mir das eh nur negativ ausgelegt werden würde. Danke, kein Bedarf... damit behänge ich mich dann nicht mehr als nötig bzw. als ich das eh tue. Das hätte mich nur weiter angestachelt... und eh nichts gebracht.


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mio hat geschrieben:Weinen ist nicht besonders effektiv, ebensowenig wie wild Rumwüten effektiv ist. Beides kann, so eingesetzt um den eignen Willen durchzusetzen, manipulativ sein, da es die "emotionale Ebene" des Gegenübers anspricht.
Ich weiß, was du meinst... aber ich würde sagen, kommt darauf an. Weinen würde ich dann als manipulativ ansehen, wenn es absichtsvoll ist... also damit etwas beim Gegenüber bewirkt werden SOLL.

Aber wenn jemand weint, ist damit meiner Meinung nach nicht immer ein Appell verbunden... sondern man ist halt traurig. Sicherlich kann das auch die Emotionen des Gegenübers ansprechen, aber reicht das aus, um etwas als manipulativ zu bezeichnen? Wohl eher nicht. Sonst müsste man jedes Gefühl als manipulativ ansehen, weil es ja i.d.R. auch das Gegenüber nicht kalt lässt.

Wenn sich jemand manipuliert fühlt, kann es auch sein, dass derjenige es schlichtweg nicht aushält, wenn jemand weint... und ich glaube auch tatsächlich, dass kann nicht jeder. Zu weinen heißt jedenfalls nicht automatisch: Ich möchte, dass du mich tröstest (und deswegen weine ich jetzt, anstelle dich darum zu bitten).

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o.k., schneeweiß... wobei es ja möglich wäre, von den von dir benannten Gefühlen auszugehen, wie du das eine vom anderen unterschiedest. So bleibt für mich unklar, woran du festmachst, ob die Gefühle nicht vielleicht doch teilweise in die Gegenwart gehören. Z.B. wenn ich mich verzweifelt fühle (ich glaube, das hast du z.B. als Gefühl benannt), so sehe ich das nicht automatisch als "altes" Gefühl an... sondern vielleicht ist im Hier+Jetzt ja wirklich gerade etwas zum Verzweifeln, dem auch Beachtung zu schenken ist.

Und wenn man ferner sagt, ein Gefühl hat immer eine Berechtigung, so ist man unklar, welche Berechtigung man dem Gefühl in der Gegenwart zuspricht, wenn man sagt, das ist ein altes Gefühl. Damit spricht man den Gegenwartsbezug ja gerade ab. Hätte mich tatsächlich interessiert, wie man damit dann umgeht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 01.10.2015, 17:05

Vincent hat geschrieben:
Hätten ihr alle geantwortet, das sei doch nix und es sei völlig normal, wäre sie möglicherweise aus sich selbst heraus nicht so wütend (geworden).

Ist doch gut, wenn ein Opfer nach Jahren Ducken und Dulden Tätern gegenüber wütend wird, wenn es übergriffigem Verhalten ausgesetzt ist. Das mobilisiert die Energie sich erfolgreich abzugrenzen.

Das bedeutet ja nicht, dass man dann ewig in dieser Wut steckenbleiben muss. Ist doch klar, dass ein Opfer, das scih im Leben noch nie gestattet hat auf einen Täter Wut zu empfinden, das beim allerersten Mal in der Dosis der Reaktion noch nicht so dosieren kann. Daran kann man dann ja arbeiten.

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saffiatou
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:20

Hallo!

@ Stern
stern hat geschrieben:Auch finde ich es nicht analytisch/therapeutisch, einem Patienten in den Probesitzungen zu sagen, dass man ihn mag.
Ich war Anfangs so erstaunt, daß er das sagte. Klar mag ich ein Lob, ich bin sonst nie gelobt worden und mir hat das auch gefallen, Herr A, mein jetziger Thera ist da nüchterner und lobt nicht. Aber im Laufe der Stunden, hat mich das Loben immer mehr irritiert, weil es an einigen Stellen nicht gerechtfertigt war. Mir fällt dabei gerade ein, daß er mich als er mich vorletzte Stunde gelobt hat, mich fragte, ob ich ihm glaube, da habe ich gesagt, daß ich da gerade sehr unsicher bin, weil mir das zuviel ist, das Lob.

@ Schneeweiß
schneeweiß hat geschrieben: Ich kann auch nur sagen, wie es für mich bzw. Bei mir ist:
Es geht also- sinnvoll geleitet - darum, wenn mich aus heiterem Himmel (so empfinde ich es meistens) Gefühle der absoluten Ohnmacht, Hilflosigkeit Verzweiflung überrollen, mich davon zu distanzieren.
!
Genau! das Gefühl der Hilflosigkeit. Er weiß darum und irgendwie habe ich inzwischen auch das Gefühl er hat es genossen!
schneeweiß hat geschrieben: Ich bin nicht so wehrlos wie früher, darf meine Empfindungen im Gegensatz zu früher mitteilen (kein schweigegebot), denn jetzt bin ich erwachsen.
Aber ich empfinde genau das, daß er mir wieder ein Schweigegebot aufgedrängt hat, weil er ja über die Traumen nichts
hören will.

@ Münchnerkindl
münchnerkindl hat geschrieben:
saffiatou hat geschrieben: Wieso suchst du nun Ausreden und Begründungen, warum es "okay" ist, dass er sich so verhält??????????????
Weil ich meiner Wahrnehmung so unsicher bin und das Gefühl habe, ich wehre nur ab.
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saffiatou
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:31

@ Widow
Widow hat geschrieben: Mich hat es sehr beklommen gemacht, als ich gelesen habe, welche extreme Bedeutung die Worte Deines Dir lang vertrauten Therapeuten, des Herrn A., für Dich haben.
Seine Worten haben Dich Deine Realität jetzt erst sehen lassen; erst sie haben Dir jetzt vermittelt; wie Du mit jenem neuen Therapeuten X umzugehen hast; erst sie haben Dir ein Gefühl für Deine aktuelle Situation geschenkt.
Mich hat es sehr beklommen und betroffen gemacht zu begreifen, wie wenig Du Dir selbst vertrauen kannst.

Mich hat es abgestoßen, als ich gelesen habe, wie anbiedernd Therapeut X in den Probestunden gewesen ist, bevor er jene (provokative/perverse/whatever) Impertinenz an den Tag gelegt hat: Einen Patienten derartig zu umgarnen ("Ich mag Sie" - das ist das Allerallerletzte, das in eine probatorische Analysestunde gehört ...), finde ich schlicht ebenso durchschaubar wie widerlich. Schade, dass Du das nicht gleich erwähnt hast, als Du Dein Problem hier beschrieben hast, denn dann hätte ich anders geantwortet.
Habe ja schon geschrieben, daß ich mit meiner Wahrnehmung zu kämpfen habe. Darf ich so fühlen? Ist das richtig? Mir wurden mein Leben lang meine Gefühle abgesprochen, meine Wahrnehmung negiert, für Irre und Hysterisch erklärt.
Daher traue ich mich kaum, mir selbst zu trauen. Auch habe ich Angst, daß man mir vorwirft, daß ich nur weglaufe, wenn es
mal etwas schwieriger wird, ich unbequeme "Wahrheiten" zu hören bekomme. Daher wollte ich auch von Euch wissen, ob das eben üblich in einer Therapie ist.

Diese Lobhudelei, ist mir erst so nach und nach wieder eingefallen, in dem ich alle Stunden Revue passieren lies.

Warum ich noch Schwierigkeiten habe, die Angst vor Zurückweisung. Nachdem mir mein Thera Herr A, erzählte, daß es gut wäre mal zu wechseln, habe ich wochenlang jeden Tag PAnikattacken bekommen, die auch dann nicht aufhörten, nachdem er mir mitteilte, daß er noch ein paar Stunden beantragt.

Von den Panikattacken habe ich ihm erst sehr spät erzählt, weil ich ihn eben nicht in seiner Entscheidung, ob er noch mit mir arbeiten will beeinflussen wollte.

Die Zurückweisung liegt natürlich in meiner Biographie.

Es hat mich in diesem Thread erstaunt, so viel tolle Zustimmung und Unterstützung zu bekommen, ich habe eher mit Kritik gerechnet, nach dem Motto: Therapie ist kein Ponyhof....

Inzwischen bin ich am meisten wütend auf ihn, weil er mir wieder meine Empfindungen abgesprochen hat, daß ich nicht
müde bin, nicht unter RLS leide.... JA, es ist der Hammer!
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:32

saffiatou hat geschrieben:
Weil ich meiner Wahrnehmung so unsicher bin und das Gefühl habe, ich wehre nur ab.

Aber Dinge abwehren, die einem nicht passen, die man als übergriffig empfindet ist doch gut!


Vincent
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:34

Nicht, dass ich meine, dass dies hier zuträfe.

Aber grundsätzlich halte ich deine folgende Aussage für falsch:
stern hat geschrieben: Gefühle kann man jedoch niemandem einpflanzen...
Wenn Erinnerungsverfälschungen stattfinden können, ob selbst- oder fremdsuggeriert, dann hängen an diesen Erinnerungen wohl auch Gefühle. Echte Gefühle an 'erinnerte' Ereignisse, die niemals stattgefunden haben. Verrückt, oder!?

@münchnerkindl
Von der Grundsätzlichkeit hast du mich überzeugt.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:39

saffiatou hat geschrieben:
Inzwischen bin ich am meisten wütend auf ihn, weil er mir wieder meine Empfindungen abgesprochen hat, daß ich nicht
müde bin, nicht unter RLS leide.... JA, es ist der Hammer!

Wenn du diese unguten Gefühle in solchen Situationen sofort wenn es passiert bei der Person ablädst, dich abgrenzt, kocht das garnicht so zu einer grossen Wut hoch. Das passiert nur, weil du quasi als "Verlierer", als Opfer aus der Situaton rausgegangen bist und das Gefühl des Opfer geworden seins dann nachträglich weitergärt.

Ich bin auch schon ein Mal in einer probatorischen Sitzung und ein Mal bei einer Beratungsstelle (psychoanalytisches Institut), nachdem ich in freundlichem Ton aber sehr deutlich erklärt habe, dass ich mir so etwas nicht bieten lasse aufgestanden und gegangen. Das fühlt sich gut und stimmig an, und auch wenn ich mich danach noch ein bischen über die Dreistigkeiten aufgeregt habe, war da nicht dieses Gefühl von hilflos ausgeliefert sein, wenn mir jemand seinen Müll drüberkippen will.

Das wichtige hier ist, dich nicht in die passive Opfer-Rolle drängen lassen. Wenn du bei mieser Behandlung aufstehst und gehst bist du nicht länger passiv und nicht länger ein Opfer.

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saffiatou
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:45

@ Vincent
Vincent hat geschrieben:
saffiatou hat geschrieben:Ich bin wütend! Wollte ihn anrufen und meine Meinung sagen
So wie ich es mitbekommen habe und einschätze, hast du dich hier jetzt von einigen Userinnen ziemlich 'verrückt' machen lassen. Sie haben für dich deine therapeutische Situation gedeutet und dir suggeriert, was du fühlen solltest.
Danke für den Kommentar, aber ich habe nicht das Gefühl, daß mir hier jemand gesagt hat, wie ich mich fühlen soll.
Meine Nervenbahnen, laufen etwas langsamer und ich brauche eine Weile, bis ich mich traue, darf ich den wütend sein?
JA!

@ Stern
stern hat geschrieben:
Hier ist es ja recht offensichtlich, dass die Therapie von Herrn X sehr fragwürdig bis untherapeutisch ist. Wie kann das jemand besser wahrnehmen, der seiner Wahrnehmung nicht gut trauen kann (sondern erst einen Therapeuten braucht, um sich ein besseres eigenes Bild zu machen, dass sich hier wirklich etwas im argen liegen könnte)? Und ich glaube, wenn man vorschnell alles als Übertragung einordnet, ist es schwer auch zu berücksichtigen, dass es jetzt jemand tatsächlich nicht gut meinen könnte.

Oder wenn ein Patient sauer ist: Ich würde es tatsächlich als unprofessionell ansehen, wenn das sofort rein als Übertragung abgestempelt werden würde (manche Theras machen das) - anstelle zu schauen, ob es nicht doch einen Mitgrund in der aktuellen Beziehungsgestaltung gibt, weswegen der Patient wütend ist (oder sich sonst wie fühlt)... das sehe ich bzgl. aller Gefühle so, dass es durchaus eine Veranlassung im Hier und Jetzt geben kann.
Auch davor habe ich eben Sorgen gehabt, er kam ja auch gleich mit der Keule: "Abwehr"

Was mich jetzt auch stört, er hat gesehen, daß es mir sehr schlecht ging, ich habe mich nach vorne zusammengerollt, und nur noch geweint, aber er hat weiter gemacht. Klar irgendwann ist er hoch und hat mir mehr Taschentücher geholt... aber sonst.
Wenn ich bei Herrn A mich nach vorne zusammenrolle, in eine Schutzhaltung, dann spricht er das sofort an und fragt nach meinen Ängsten und Gefühlen. So eine Haltung zeigt doch deutlich, es geht nicht mehr, oder? Inzwischen sehe ich das als Zutreten, wenn jemand am Boden liegt.

Nun ist aber auch jetzt ein Teufelchen auf meiner Schulter, der sagt, ich steigere mich da hinein.
never know better than the natives. Kofi Annan


Vincent
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:46

saffiatou hat geschrieben:darf ich den wütend sein? JA!
Unbedingt! Du musst!
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saffiatou
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Beitrag Do., 01.10.2015, 18:56

@ Vincent
Vincent hat geschrieben:
Hätten ihr alle geantwortet, das sei doch nix und es sei völlig normal, wäre sie möglicherweise aus sich selbst heraus nicht so wütend (geworden). Hier wurde halt jetzt vor allem in die andere Richtung polarisiert. Dass es eben gar nicht gehe.

Es ist (hier) immer wieder faszinierend zu beobachten, wie durch 'Meinungsmache' (aufgrund relativ weniger Informationen oder Einzelaussagen) Gefühle gesteuert, gelenkt und ja, gemacht werden. (Es ist manchmal fraglich, ob jeder seine eigenen Gefühle hat, wie du ja blauäugig behauptest, Stern )
Ja, ich war anfangs total verunsichert, aber ich habe mich nicht beeinflussen lassen, erst nach dem Gespräch mit meinem Thera Herrn A, war ich sicher, daß die Posts hier in die richtige Richtung gehen.


@ Candle
candle. hat geschrieben:
Ich hätte ihn angeschrien, weil mir erst so nach
und nach klar wird, was da ablief, mochte es nicht glauben, weil es anfangs gut war.
Egal was dieser Therapeut in welchem Kontext gesagt hat, spielt eine untergeordnete Rolle. Klar ist, dass du dich damit nicht wohlfühlst, deshalb sehe ich jetzt auch nicht den Grund für deine Wut und Aufregung. Und warum willst du ihn deswegen anschreien? Ich verstehe dein Verhalten jetzt nicht.
Klar könnte ich das. Aber ich soll meine Gefühle doch nicht unterdrücken, oder? Ich muss doch klar zum Ausdruckbringen, was er in mir ausgelöst hat, zumal er in der Stunde meine Wut angesprochen hatte.


@ Stern
stern hat geschrieben:Ich ärgere mich noch immer (phasenweise) über eine Analytikerin . Da hatte ich mir auch überlegt, ob ich noch eine Feedback zu den Probesitzungen gebe (auch bei Fragen hätte ich mich noch melden können). Ich habe es dann aber gelassen... denn was hätte es gebracht. Ich wurde in den Sitzungen eh mit kruden diagnostischen Überlegungen bedacht (mein Arzt schüttelte den Kopf)... und bei einer Kritik in der Sitzung reagierte sie eingeschnappt... insofern hatte ich die vage Befürchtung, dass mir das eh nur negativ ausgelegt werden würde. Danke, kein Bedarf... damit behänge ich mich dann nicht mehr als nötig bzw. als ich das eh tue. Das hätte mich nur weiter angestachelt... und eh nichts gebracht
Das habe ich auch überlegt, aber ich soll mich wehren lernen und das gehört dann dazu, denke ich.
never know better than the natives. Kofi Annan

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